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Vorwehen: Ab wann, Schmerzen und richtig erkennen

Die sogenannten Vorwehen treten in den letzten Schwangerschaftswochen vor der Entbindung auf und werden häufig mit Eröffnungswehen verwechselt. Mit den Vorwehen trainiert die Gebärmutter für die Geburt.

Frau entspannt in der Badewanne
© iStock.com/andresr

Der Begriff „Vorwehen“ (oder auch als Braxton-Hicks-Kontraktionen bezeichnet) ist nicht eindeutig definiert. Deshalb lassen sich darunter verschiedene Definitionen finden. Allgemein sind damit die Wehen gemeint, die einige Wochen oder Tage vor der Geburt auftreten.

Die Vorwehen sind eine Art Gymnastikprogramm für den Uterus: Die Gebärmutter zieht sich zusammen und übt mit diesem Muskeltraining schon einmal für die Geburt. In den letzten Tagen vor der Entbindung führen die Kontraktionen außerdem dazu, dass der Kopf des Babys fester in den Beckeneingang gedrückt wird. Vorwehen können sich in Abstand, Dauer und Stärke unterscheiden. Im Gegensatz zu Geburtswehen wird bei den Vorwehen der Muttermund noch nicht geweitet und geöffnet.

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Vorwehen erkennen

Vorwehen machen sich durch ein Ziehen im Unterbleib oder im unteren Rücken und einen harten Bauch bemerkbar. Sie treten in unregelmäßigen Abständen auf und sind – im Gegensatz zu den Geburtswehen – noch unrhythmisch.

Vorwehen: Schmerzen – ja oder nein?

Wie eine Schwangere die Vorwehen empfindet, ist ganz unterschiedlich: Das Schmerzempfinden hängt von der Stärke der Wehen ab. Anfangs sind sie meist weniger schmerzhaft, später fühlen sie sich wie starke Menstruationskrämpfe an. Je näher die Geburt rückt, desto kräftiger und schmerzhafter können die Vorwehen werden.

Ab wann treten Vorwehen auf?

Die Vorwehen treten etwa ab der 36. Schwangerschaftswoche (36. SSW) auf. Schon ab der 20. Schwangerschaftswoche (20. SSW) fängt die Gebärmutter mit dem Training an und zieht sich regelmäßig zusammen. In dieser Phase der Schwangerschaft werden die Kontraktionen von den meisten Frauen allerdings kaum wahrgenommen. In den letzten Tagen vor der Geburt werden die Vorwehen intensiver, deutlich spürbar und zum Teil auch schmerzhafter. Frauen, die schon ein Kind entbunden haben, nehmen die Vorwehen häufig früher wahr.

Wie häufig und wie lange sind die Vorwehen?

Eine Vorwehe dauert etwa 15 bis 30 Sekunden. Allerdings ist das nur ein ungefährer Richtwert. Es ist durchaus möglich, dass eine Wehe sogar ein bis zwei Minuten lang spürbar ist. Vorwehen treten meist nicht häufiger als drei Mal pro Stunde oder zehn Mal pro Tag auf.

Vorwehen – Anzeichen für die Geburt?

Vermehrte Vorwehen sind tatsächlich Anzeichen für die nahende Geburt. Wenn weitere Symptome – wie der Abgang des Schleimpfropfs hinzukommen – steht die Geburt kurz bevor. Die Vorwehen gehen dann in die Geburtswehen (Eröffnungswehen) über.

Was tun, wenn sich der Schleimpfropf gelöst hat?

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Echte Wehen erkennen: Unterschied zwischen Vorwehen und Geburtswehen

Wenn es im Unterleib schmerzhaft zieht, sind viele Schwangere sofort alarmiert und tippen darauf, dass es jetzt soweit ist und sich das Baby auf den Weg macht. Oft handelt es sich dabei aber noch um die Vorwehen. Der größte Unterschied zwischen Vorwehen und „echten“ Geburtswehen ist die Unregelmäßigkeit des Erscheinens. Im Gegensatz zu Geburtswehen treten die Vorwehen in unregelmäßigen Abständen auf, werden nicht zunehmend stärker und verschwinden wieder – zum Beispiel bei einem entspannenden Bad oder einem Spaziergang.

Die folgende Tabelle bietet Ihnen eine kleine Hilfestellung, um die beiden Wehenarten voneinander zu unterscheiden. Bitte beachten Sie: Es handelt sich um Anzeichen, die wahrscheinlich auf Vor- oder Geburtswehen hindeuten. Im Zweifelsfall sollten Sie immer Ihren Arzt kontaktieren und um Rat bitten.

Vorwehen Geburtswehen
Wehen treten in unregelmäßigen Abständen auf. Wehen treten in regelmäßigen Abständen auf und die Abstände werden immer kürzer.
Wehen kommen in Abständen von mehr als zehn Minuten. Wehen kommen in Abständen von fünf bis zehn Minuten und dauern 30 bis 60 Sekunden. Sie werden intensiver und schmerzhafter.
Wenn Sie ihre Position verändern oder sich bewegen, werden die Wehen schwächer. Wehen verschwinden nicht, wenn Sie sich bewegen.
Wehen lassen in einem warmen Bad (ca. 38° Wassertemperatur) spürbar nach. Wenn Sie baden, lassen die Wehen nicht nach.

Was hilft bei Vorwehen

Wenn die Vorwehen in den letzten Wochen Ihrer Schwangerschaft auftreten, sollten Sie besonders gut auf sich Acht geben und sich schonen. Tragen Sie jetzt nichts Schweres mehr und nutzen Sie die Wehenpausen dafür, sich auszuruhen und Kraft zu tanken. Viel Schlaf und Erholung tun Ihrem Körper gut. Wichtig ist auch, dass Sie ausreichend trinken. Ein Flüssigkeitsmangel kann Kontraktionen hervorrufen.

Bei einer akuten Vorwehe können Ihnen folgende Tricks helfen:

  • Verändern Sie Ihre Position: Stehen Sie auf und gehen Sie ein paar Schritte, wenn Sie gesessen haben oder legen Sie sich hin, wenn Sie gerade standen.
  • Bewegen Sie sich: Machen Sie einen ruhigen Spaziergang.
  • Nehmen Sie ein Bad: Im warmen Wasser lassen Ihre Beschwerden nach (wenn es sich um Vor- und nicht um Geburtswehen handelt).
  • Atmen Sie den Schmerz weg: Üben Sie jetzt schon einmal die Atemtechniken, die Sie im Geburtsvorbereitungskurs gelernt haben. So bereiten Sie sich optimal auf die „echten“ Wehen vor. Entspannungsübungen oder -techniken wie autogenes Training helfen ebenfalls.
Beiträge im Forum "Geburtstermin Juli/August 2018"
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