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Vorbereitung auf die Geburt

Vorwehen: Wie du sie erkennst und von echten Wehen unterscheidest

Es sind nur noch wenige Wochen bis zur Geburt und bei dir machen sich unregelmäßige Wehen bemerkbar? Hierbei könnte es sich um Vorwehen handeln. Was das ist, welche Anzeichen für Vorwehen sprechen und was du bei ihrem Auftreten tun kannst.

Vorwehen: Wie du sie erkennst und von echten Wehen unterscheidest
© Getty Images/Image Source

Kurzübersicht: Vorwehen

Was sind Vorwehen? Als Vorwehen werden Wehen bezeichnet, die etwa ab der 36. Schwangerschaftswoche auftreten. Durch die Vorwehen (auch Senkwehen genannt) rutscht das Baby tiefer ins Becken.

Was ist der Unterschied zu Geburtswehen? Im Gegensatz zu echten Wehen sind Vorwehen nicht muttermundwirksam. Sie sind zwar ein Anzeichen dafür, dass die Geburt nicht mehr sehr lange auf sich warten lässt, sie läuten die Geburt aber nicht ein.

Wie erkennt man Vorwehen? Vorwehen treten in unregelmäßigen Abständen auf. Sie sind nur von kurzer Dauer und weniger schmerzhaft als Geburtswehen. Um herauszufinden, um welche Wehenart es sich handelt, kannst du den Badewannen-Test machen: Vorwehen lassen im warmen Wasser nach, Geburtwehen bleiben unverändert stark oder werden noch stärker.

Was tun bei Vorwehen? Generell gilt: Wenn neue Beschwerden auftreten, lasse sie stets ärztlich abklären und dich fachkundig beraten. Sollte es sich nur um harmlose Vorwehen handeln, kannst du einige Tipps befolgen, um sie selbst zu lindern. Bei einer akuten Vorwehe kannst du deine Position verändern, dich bewegen und ablenken, auch Wärme hilft. Außerdem solltest du jetzt vermehrt darauf achten, dich zu schonen und ausreichend zu trinken.

Artikelinhalte im Überblick:

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Was sind Vorwehen?

Der Begriff Vorwehen ist in der Literatur nicht eindeutig definiert. Deshalb lassen sich darunter verschiedene Definitionen finden. In der Regel wird aber in folgende Wehenarten unterschieden:

  • Übungswehen: Diese Wehen werden auch Braxton-Hicks-Kontraktionen, wilde Wehen oder falsche Wehen genannt. Sie treten im Laufe der Schwangerschaft öfter auf, häufig am Abend. Dabei zieht sich die Gebärmutter kurz zusammen, der Bauch wird hart und es kommt zu einem ziehenden Schmerz. Mit diesen Übungen trainiert die Gebärmutter für die Geburt.

  • Vorwehen: Die Übungswehen werden von den Vorwehen abgelöst. Du verspürst sie einige Wochen oder Tage vor der Geburt. Vorwehen treten in unregelmäßigen Abständen auf, sind meist kurz und weniger schmerzhaft als Geburtswehen. Sie bewirken, dass sich das Baby in die Startposition für die Geburt begibt, öffnen aber noch nicht den Muttermund. Deshalb werden sie häufig auch als Senkwehen bezeichnet.

  • Geburtswehen: Echte Geburtswehen kommen in regelmäßigen Abständen, sind schmerzhaft und muttermundwirksam. Mit den sogenannten Eröffnungswehen verkürzt sich der Gebärmutterhals und der Muttermund wird in der Eröffnungsphase der Geburt (fast) vollständig geöffnet. Die Presswehen dienen in der Austreibungsphase dazu, dass das Baby durch den Pressdrang auf die Welt kommt. Durch die Nachgeburtswehen wird die Plazenta ausgestoßen. Und mit den Nachwehen zieht sich die Gebärmutter im Anschluss an die Geburt wieder zusammen und verkleinert sich.

  • Vorzeitige Wehen: Vorwehen sind nicht zu verwechseln mit vorzeitigen Wehen. Hierbei handelt es sich um Wehen, die vor der 37. Schwangerschaftswoche (37. SSW) auftreten und bereits den Muttermund öffnen.

Ursache und Funktion: Warum treten Vorwehen auf?

So wie die Übungswehen sind auch die Vorwehen eine Art Gymnastikprogramm für den Uterus: Die Gebärmutter zieht sich zusammen und übt mit diesem Muskeltraining schon einmal für die Geburt. Dadurch lassen die Vorwehen auch den Gebärmutterhals und den Muttermund für die Geburt reifen. In den letzten Tagen vor der Entbindung führen die Kontraktionen außerdem dazu, dass der Kopf des Babys fester in den Beckeneingang gedrückt wird.

Die Vorwehen werden nach ihrer Funktion und Wirkung unterschieden in:

  • Senkwehen: Das Baby rutscht tiefer in das mütterliche Becken.
  • Stellwehen: Vor der Geburt stellt sich das Kind in seine endgültige Lage ein.

Vermehrte Vorwehen sind ein Anzeichen für die nahende Geburt. Wenn weitere Symptome – wie der Abgang des Schleimpfropfs oder gar ein Blasensprung hinzukommen – steht die Geburt kurz bevor. Die Vorwehen gehen dann in die Geburtswehen (Eröffnungswehen) über.

Vorwehen: Ab wann treten sie auf?

Schon ab der 20. Schwangerschaftswoche (20. SSW) fängt die Gebärmutter mit dem Training an und zieht sich regelmäßig zusammen. In dieser Phase der Schwangerschaft werden die Übungswehen von den meisten Frauen allerdings kaum wahrgenommen.

Zu Vorwehen kommt es etwa ab der 36. Schwangerschaftswoche (36. SSW). Jetzt handelt es sich höchstwahrscheinlich um Senkwehen, die das Baby tiefer in dein Becken sinken lassen. In den letzten Tagen vor der Geburt werden die Vorwehen intensiver, deutlich spürbar und zum Teil auch schmerzhafter. Frauen, die schon ein Kind entbunden haben, nehmen die Vorwehen häufig früher wahr.

Stellwehen sorgen schließlich kurz vor der Geburt noch dafür, dass das Baby in seine endgültige Position gebracht wird.

Symptome: An welchen Anzeichen Vorwehen erkennen?

Vorwehen können sich in Abstand, Dauer und Stärke unterscheiden. Jede Frau nimmt sie außerdem individuell verschieden wahr. Allgemein sprechen folgende Anzeichen für Vorwehen:

  • Ziehen im Unterleib und harter Bauch: Vorwehen machen sich durch ein Ziehen im Unterbleib oder im unteren Rücken und einen harten Bauch bemerkbar.

  • Unregelmäßiger Abstand: Die Vorwehen treten in unregelmäßigen Abständen auf und sind damit – im Gegensatz zu den Geburtswehen – unrhythmisch.

  • Eher kürzere Dauer: Eine Vorwehe dauert etwa 15 bis 30 Sekunden. Allerdings ist das nur ein ungefährer Richtwert. Es ist durchaus möglich, dass eine Wehe sogar ein bis zwei Minuten lang spürbar ist.

  • Geringe Häufigkeit: Vorwehen treten meist nicht häufiger als drei bis vier Mal pro Stunde oder zehn Mal pro Tag auf.

  • Wenig bis mäßige Schmerzen: Wie eine Schwangere die Vorwehen empfindet, ist ganz unterschiedlich. Das Schmerzempfinden hängt natürlich unter anderem auch von der Stärke der Wehen ab. Anfangs sind sie meist weniger schmerzhaft, später fühlen sie sich wie starke Periodenschmerzen an. Je näher die Geburt rückt, desto kräftiger und schmerzhafter können die Vorwehen werden.

  • Veränderung der Schwangerschaftsbeschwerden: Einige Frauen bemerken durch die Vorwehen, dass sich ihr Sodbrennen bessert. Das Baby rutscht mit den Wehen tiefer ins Becken und schafft oben nun etwas mehr Platz. Dafür kann es gut sein, dass dein Kind nun vermehrt auf die Blase drückt und du öfter Harndrang verspürst.

Was ist der Unterschied zwischen Vorwehen und Geburtswehen?

Wenn es im Unterleib schmerzhaft zieht, sind viele Schwangere sofort alarmiert und tippen darauf, dass es jetzt so weit ist und sich das Baby auf den Weg macht. Oft handelt es sich dabei aber noch um die Vorwehen. Der größte Unterschied zwischen Vorwehen und Geburtswehen ist die Unregelmäßigkeit des Erscheinens. Im Gegensatz zu Geburtswehen treten die Vorwehen in unregelmäßigen Abständen auf, werden nicht stärker und verschwinden wieder – zum Beispiel bei einem entspannenden Bad oder einem Spaziergang.

Die folgende Tabelle bietet dir eine kleine Hilfestellung, um die beiden Wehenarten voneinander zu unterscheiden. Bitte beachte: Es handelt sich um Anzeichen, die wahrscheinlich auf Vor- oder Geburtswehen hindeuten. Im Zweifelsfall solltest du immer deine*deinen Ärztin*Arzt oder deine Hebamme kontaktieren und um Rat bitten.

Vorwehen Geburtswehen
Wehen treten in unregelmäßigen Abständen auf. Wehen treten in regelmäßigen Abständen auf und die Abstände werden immer kürzer.
Wehen kommen in Abständen von mehr als zehn Minuten. Wehen kommen in Abständen von fünf bis zehn Minuten und dauern 30 bis 60 Sekunden. Sie werden intensiver und schmerzhafter.
Wenn du deine Position veränderst oder dich bewegst, werden die Wehen schwächer. Wehen verschwinden nicht, wenn du dich bewegst.
Wehen lassen in einem warmen Bad (ca. 38 Grad Wassertemperatur) spürbar nach. Wenn du badest, lassen die Wehen nicht nach.

Hilfe bei Vorwehen: Was tun?

Ob es sich bei deinen Wehen um Vorwehen handelt oder um Geburtswehen, können deine*dein Ärztin*Arzt und deine Hebamme am besten beurteilen. Daher ist es stets ratsam, sich mit neuen Beschwerden erst einmal an deine gynäkologische Praxis oder deine Hebamme zu wenden. Handelt es sich lediglich um Vorwehen, sind keine medizinischen Maßnahmen nötig. Möglicherweise könnte dir aber zur Einnahme von Magnesium geraten werden.

Sollten deine Wehen sehr schmerzhaft sein, oft auftreten oder du weitere Symptome wie Blutungen oder den Abgang von Fruchtwasser bemerken, hole unbedingt sofort ärztlichen Rat ein.

Handelt es sich um harmlose Vorwehen, kannst du folgende Tipps beherzigen:

  • Gib gut auf dich acht: Wenn die Vorwehen in den letzten Wochen deiner Schwangerschaft auftreten, solltest du dich vermehrt ausruhen und Kraft tanken. Viel Schlaf und Erholung tun deinem Körper jetzt gut.

  • Ausreichend trinken: Achte darauf, dass du genügend Flüssigkeit zu dir nimmst – am besten Wasser oder ungesüßten Tee. Empfohlen werden mindestens zwei Liter am Tag. Ein Flüssigkeitsmangel kann Kontraktionen begünstigen.

  • Verändere deine Position: Wenn du akut eine Vorwehe verspürst: Stehe auf und gehe ein paar Schritte. Oder lege dich hin, falls die Vorwehe im Stehen kommt.

  • Bewege dich: Spaziergänge eignen sich jetzt besonders gut. Frische Luft und Ablenkung helfen dabei, die Vorwehen wegzustecken.

  • Nimm ein Bad: Im warmen Wasser (maximal 38 Grad) lassen deine Beschwerden nach, wenn es sich um Vor- und nicht um Geburtswehen handelt. Bitte beachte, dass du den Badewannen-Test nur durchführen solltest, wenn du nicht alleine zu Hause bist. Denn das Liegen im warmen Wasser kann zu Kreislaufproblemen führen. Außerdem könnte es passieren, dass deine Wehen stärker werden, wenn es sich doch um Eröffnungswehen handelt.

  • Kischkernkissen: Als Alternative zur Badewanne kannst du dir auch ein Kirschkernkissen aufwärmen und in den Bereich des unteren Rückens legen. Achte aber auch hier darauf, dass das Kissen nicht zu heiß ist.

  • Atme den Schmerz weg: Übe jetzt schon einmal die Atemtechniken, die du im Geburtsvorbereitungskurs gelernt hast. So bereitest du dich optimal auf die echten Wehen vor. Entspannungsübungen oder -techniken wie Yoga, Meditation oder Autogenes Training helfen ebenfalls.

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