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Die letzten Tage vor der Geburt

40. SSW: Schon bald hältst du dein Kind im Arm!

Laut Lehrbuch endet eine Schwangerschaft nach 280 Tagen, also bei 40+0 Schwangerschaftswochen. Den meisten Babys ist das herzlich egal: Gerade einmal drei bis vier Prozent halten sich an diesen theoretischen Termin. Am größten ist die Wahrscheinlichkeit der Geburt im Zeitraum zwei Wochen vor und nach dem ET. Es kann also gut sein, dass du dich bis zur Entbindung noch etwas gedulden musst. Wir zeigen dir, wie du den Wehen auf die Sprünge helfen kannst und was jetzt sonst noch wichtig ist.

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© GettyImages/Westend61

Kurzübersicht: 40. SSW

In welchem Monat bin ich? Du befindest dich im 10. Monat und in der letzten "offiziellen" Schwangerschaftswoche. Laut Lehrbuch endet die Schwangerschaft nach 40+0 Wochen. Allerdings halten sich die wenigsten Babys daran! So ist es durchaus möglich, dass es noch in die 41. oder 42. SSW hineingeht.

Wie groß und schwer ist das Baby? Im Moment ist dein Baby vom Scheitel bis zum Steiß etwa 37 bis 38 Zentimeter groß, die gesamte Körperlänge beträgt durchschnittlich 48 bis 52 Zentimeter. Es wiegt im Schnitt zwischen 3.300 und 3.500 Gramm. Wie groß und schwer dein Baby tatsächlich ist, erfährst du kurz nach der Geburt.

Baby mit "Übergröße"? Keine Angst, wenn dein Baby von ärztlicher Seite deutlich schwerer geschätzt wurde! Zum einen liegen die Schätzungen durch Ultraschallgeräte oft weit daneben. Zum anderen ist für die Geburt weniger das Körpergewicht als vielmehr der Umfang des Köpfchens ausschlaggebend.

Geburt in Gang bringen: Die Prostaglandine im Sperma sollen Wehen auslösen. Sex könnte also helfen, wenn ihr ungeduldig seid. Auch stramme Spaziergänge können helfen.

In diesem Artikel liest du:

Welche Geburtspositionen gibt es?

Die Entwicklung deines Babys ist abgeschlossen

In der 40. SSW (39+0 bis 39+6) wiegt das Baby rund 3.400 Gramm bei einer Größe von etwa 51 Zentimetern. Dein Kind ist damit endgültig für die Außenwelt bereit! Seine Entwicklung ist abgeschlossen und es verfügt über 70 Reflexe, darunter den Saugreflex, Such- und Greifreflex.

Im Zuge der Geburt löst sich auch die Plazenta von der Gebärmutter ab. Die Nabelschnur stellt die Versorgung ein, sobald das Baby den ersten Atemzug gemacht hat. Dann wird auch der Blutkreislauf deines Babys umgeleitet auf seinen eigenen.

Gewicht und Symptome: Wie geht es der werdenden Mama?

Im Lauf der Schwangerschaft hast du wahrscheinlich um die zehn bis 16 Kilo zugenommen. In Sachen Gewichtszunahme ist jetzt allmählich das Ende der Fahnenstange erreicht, denn das Baby wächst bis zur Geburt nur noch wenig. Und keine Sorge: Das sind Durchschnittswerte, dein*e Hebamme und/oder Arzt*Ärztin haben dein Gewicht durch die Vorsorgen genau im Blick!

Anzeichen der nahenden Geburt: So bereitet dein Körper sich vor

Vielleicht spürst du nun ab und zu ein Stechen in der Scheide. Das liegt am wachsenden Druck, den das Babyköpfchen auf deinen Muttermund ausübt. Oder du hast ziehende Schmerzen wie bei deiner Periode? Wenn diese mit einem Hartwerden des Bauchs verbunden sind, könnte es sich um erste Geburtswehen handeln. Ob diese muttermundwirksam sind, kannst du mit dem Badewannentest herausfinden: Echte Geburtswehen werden im warmen Wasser stärker, Vorwehen wie Senk- oder Übungswehen dagegen gelindert. Wehen strahlen zudem oft in den Rücken aus.

Womöglich hast du kürzlich auch bemerkt, dass sich der Schleimpfropf vom Muttermund gelöst hat. Oft ist der Abgang dieses natürlichen Verschlusses mit einer großen Menge Schleim und etwas blutigem Ausfluss verbunden. Im Schnitt dauert es danach noch etwa einen bis zwei Tage bis zur Geburt.

Manche Kinder lassen sich mehr Zeit

Der errechnete Geburtstermin ist da und bei dir fehlt von Anzeichen für die Geburt jede Spur? Es ist vollkommen verständlich, dass du in diesem Fall so langsam unruhig wirst. Aber mach dir keine Sorgen: Die wenigsten Kinder halten sich an den Termin. Wenn es deinem Baby gut geht, ist es auch nach Ablauf der 40. Schwangerschaftswoche nicht nötig, die Geburt künstlich einzuleiten.

Um nachzuhelfen, kannst du ausgedehnte Spaziergänge machen – sie verstärken den Druck auf den Muttermund. Auch warme Bäder können wehenfördernd wirken. Versuche auf jeden Fall, dir möglichst viel Ruhe zu gönnen, um Kräfte für die Geburt zu sammeln.

Wann zum Geburtsort fahren?

Das Baby teilt über die Ausschüttung von Hormonen mit, wenn es bereit für die Geburt ist. Dein Körper reagiert darauf, schüttet ebenfalls Hormone aus und beginnt mit der Geburtsarbeit. Regelmäßige Wehen in einem Abstand von acht bis zehn Minuten, eine gerissene Fruchtblase oder eine leichte Blutung bedeuten, dass die Geburt beginnt. Um die Wehenabstände zu tracken, gibt es spezielle Apps.

Aber wann solltest du dich zum Geburtsort begeben? Als Faustregel gilt: Sobald du dich dort besser aufgehoben und betreut fühlst. Beim ersten Baby bleibt meist noch genügend Zeit bis zur Entbindung. Beim zweiten oder dritten Kind kann es deutlich schneller gehen, deshalb solltest du bereits bei den ersten Wehen die Hebamme kontaktieren oder die Geburtsstation ansteuern.

Auch die Geburt dauert bei erstgebärenden Frauen wesentlich länger – im Durchschnitt sind es 13 Stunden. Die letzten Stunden im Bauch dienen dem Baby noch einmal zur Vorbereitung auf die neuen Umstände, indem es mit einem Hormoncocktail versorgt wird.

Geschafft! Die ersten Minuten mit Baby

Das Ereignis der Geburt ist überwältigend – für Mutter und Kind. Dein Baby muss sich erst einmal an die Außenwelt gewöhnen. Schließlich hat es die letzten neun Monate sicher im Bauch verbracht. Plötzlich kommen neue Geräusche hinzu, es ist kalt und das Kind spürt zum ersten Mal sein eigenes Gewicht. Neugeborene können sich am schnellsten umstellen, wenn sie auf dem nackten Bauch oder Brustkorb der Eltern liegen. Die vertrauten Stimmen und Herztöne entspannen und beruhigen das Baby.

Nachdem es sich etwas von der Geburt erholt hat, wird es das erste Mal an deiner Brust trinken wollen. Womöglich findet es mit dem sogenannten Breast Crawl sogar ganz allein den Weg zur "Milchbar"! Bitte eine Hebamme um Hilfe, wenn du und dein Baby beim Stillen nicht direkt zusammenfinden. Ganz vielen Mamas geht es so!

Bald nach der Geburt scheidet das Kind zudem seinen ersten Stuhl (Kindspech/Mekonium) aus, eine sehr zähe, dunkle Paste. Es entsteht, indem das Kind im Lauf der Schwangerschaft viel Fruchtwasser schluckt und somit auch Lanugohaare, Hautschüppchen und andere Partikel verdaut.

Ab jetzt beginnt eine sehr intensive Zeit für euch und die ganze Familie: Im Wochenbett werdet ihr einander besser kennenlernen und eine innige Bindung aufbauen. Auch Geschwister können je nach Geburtsmodus das neue Baby schon ganz bald in der gewohnten Umgebung begrüßen und mit ihm kuscheln.

Muttermilch und Stillen: 15 Fakten zum Staunen und Weitererzählen

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