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Hilfe bei unerfülltem Kinderwunsch

IVF: Behandlung, Kosten und Erfolgsquote der In-vitro-Fertilisation

Befruchtung im Glas: Die IVF (In-vitro-Fertilisation) verhilft vielen Menschen zum Kind, wenn es auf herkömmlichen Wege nicht klappen will. Wie eine IVF-Behandlung abläuft und wie groß die Erfolgschancen sind, ist ganz unterschiedlich. Hier erfährst du mehr darüber.

Paar mit positivem Schwangerschaftstest
© Getty Images/Studio4

18.724 IVF-Behandlungen wurden laut Deutschem IVF-Register in den 139 Mitglieds-Kinderwunschzentren im Jahr 2020 durchgeführt – so viele wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Die IVF gehört damit zu den häufigsten Verfahren der assistierten Reproduktionsmedizin.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Baby bekommen: Diese Möglichkeiten gibt es

Was ist eigentlich eine IVF?

In-vitro-Fertilisation ist die medizinische Bezeichnung für "Befruchtung im Glas". Damit ist das Zusammenführen von Eizellen und Samenzellen außerhalb des Körpers gemeint. Die noch sehr geläufige Bezeichnung "künstliche Befruchtung" ist dagegen irreführend, denn die Befruchtung findet – unter etwas anderen Umständen – durchaus natürlich, aber unterstützt statt.

Da der IVF in der Regel eine hormonelle Stimulation vorausgeht, läuft eine Behandlung über mehrere Wochen. Vor allem die Frau nimmt dabei viele Termine wahr: Nach der täglichen Injektion von Hormonen in der ersten Zyklushälfte erfolgt die Eizellentnahme während eines ambulanten Eingriffs unter einer kurzen Narkose.

Die Rückgabe befruchteter Eizellen findet einige Tage später statt. Häufig wird die zweite Zyklushälfte mindestens bis zum Schwangerschaftstest ebenfalls hormonell mit Progesteron unterstützt. War die IVF erfolgreich, handelt es sich um eine ganz normale Schwangerschaft, die lediglich etwas aufwendiger zustandegekommen ist.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Möglichkeiten, eine IVF zu erweitern, um je nach individueller Situation die Erfolgsaussichten zu erhöhen.

Gründe für eine In-vitro-Fertilisation

Die Gründe für eine IVF sind vielfältig. Häufig suchen Paare ein Kinderwunschzentrum auf, wenn es mit dem Kinderwunsch auf herkömmlichem Wege nicht klappt. Tendenziell sind Frauen, die sich einer IVF-Behandlung unterziehen, älter: Laut IVF-Register beträgt das mittlere Alter der Patientinnen 35,6 Jahre, das der Partner 38,5 Jahre.

Übersicht über die Indikationen:

  • reduzierte Schwangerschaftschance auf natürlichem Weg aufgrund des Alters der Frau
  • einer oder beide Eileiter sind verschlossen oder fehlen (z.B. aufgrund von Verwachsungen durch Infektionen oder Entzündungen oder nach Operationen)
  • Endometriose, deren Herde das Zustandekommen einer Schwangerschaft stören
  • anatomische Ursachen wie Fehlbildungen oder Myome
  • eingeschränkte Spermienqualität beim Mann
  • immunologische Ursachen
  • unbekannte (idiopathische) Ursache des unerfüllten Kinderwunsches

Bei wem darf eine IVF durchgeführt werden?

Eine IVF darf in Deutschland grundsätzlich bei jeder Frau durchgeführt werden, wenn sie dies wünscht. Die behandelnde Kinderwunschklinik wird die Erfolgschancen mit der Frau oder dem Paar individuell besprechen. Entscheidend ist, dass die Frau eine Gebärmutter hat und noch eigene Eizellen produziert, denn Eizellspenden sind in Deutschland laut Embryonenschutzgesetz verboten. Samenspenden sind hingegen erlaubt.

Einschränkungen bei den Voraussetzungen gibt es lediglich, wenn eine Beteiligung der gesetzlichen Krankenkasse an den Kosten für die IVF gewünscht ist. Eine anteilige Kostenübernahme ist hier nur unter bestimmten Bedingungen möglich.

IVF: Kosten werden anteilig übernommen – unter Bedingungen

Die Kosten einer IVF können recht hoch sein. Je nach Leistungen und gewählter Zusatzleistungen liegen die Kosten in Deutschland bei 3.000 Euro aufwärts. Sie setzen sich aus folgenden Teilen zusammen:

  • Medikamente, vor allem für die Hormoninjektionen
  • Termine in der Praxis, Ultraschall- und Blutuntersuchungen
  • Eizellentnahme (Eizellpunktion) sowie für die Narkose
  • Embryotransfer
  • ggf. weitere Leistungen wie Assisted Hatching, Embryoscope usw.

Trotzdem übernimmt in Deutschland die gesetzliche Krankenversicherung nur einen Anteil von 50 Prozent für maximal drei IVF-Behandlungen. Immerhin ist der Anspruch auf Kostenbeteiligung gesetzlich festgelegt und im Sozialgesetzbuch Fünf (SGB V), § 27a Künstliche Befruchtung zu finden. Anspruch haben allerdings nur verheiratete Paare.

Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit sich die gesetzliche Krankenversicherung an den Kosten der IVF beteiligt:

  • das Paar muss miteinander verheiratet sein
  • sowohl Ei- als auch Samenzelle stammen von den beiden Ehegatten
  • beide Partner*innen sind mindestens 25 Jahre alt
  • die Frau ist maximal 39 Jahre alt
  • der Mann ist maximal 49 Jahre alt
  • das Paar muss sich vor Behandlungsbeginn von einer*einem anderen Ärztin*Arzt beraten lassen
  • vor Behandlungsbeginn liegt der Krankenkasse der Behandlungsplan vor, dieser muss von ihr genehmigt sein, bevor die IVF startet

Außerdem muss die Behandlung Aussicht auf Erfolg haben. Da allgemein angenommen wird, dass diese Aussicht nach dem dritten erfolglosen Versuch nicht mehr gegeben ist, werden die Kosten von maximal drei IVF-Behandlungen zu 50 Prozent übernommen.

An den Kosten für eine Kryokonservierung beteiligt sich die gesetzliche Krankenversicherung jedoch nicht.

Kostenübernahme einer IVF bei weiterem Kinderwunsch

Nach der Geburt eines Kindes hat das Ehepaar erneut Anspruch auf anteilige Übernahme der Kosten durch die gesetzliche Krankenversicherung, sofern es weiterhin die Voraussetzungen dafür erfüllt. Als Geburt gilt auch eine stille Geburt. Bauchhöhlen- oder Eileiterschwangerschaften sowie Fehlgeburten werden im Sinne der IVF-Kostenübernahme nicht als "Geburt" gezählt, sofern das Kind unter 500 Gramm schwer ist.

Finanzielle Unterstützung durch die Bundesländer

Um den Eigenanteil weiter zu reduzieren, können Paare unter bestimmten Voraussetzungen eine Förderung ihrer Kinderwunschbehandlung erhalten. Das Bundesfamilienministerium hat dafür Finanzhilfen zur Verfügung gestellt. Eine Förderung des Bundes kann jedoch nur erfolgen, wenn sich das Bundesland, in dem das Paar lebt, ebenfalls beteiligt. Außerdem müssen die gleichen Voraussetzungen wie für die Übernahme der IVF-Kosten durch die Krankenkasse erfüllt sein.

Ob du Anspruch auf weitere Förderung hast, kannst du im Förder-Check des Familienministeriums herausfinden: https://www.informationsportal-kinderwunsch.de/kiwu/finanzielle-foerderung/foerder-check

IVF: Behandlung und Ablauf

Der Ablauf ist sehr individuell und abhängig von der jeweiligen Situation des Paares. Eine IVF-Behandlung besteht in der Regel aus hormoneller Stimulation, Eizellentnahme und Embryotransfer. Ist eine anteilige Kostenübernahme durch die Krankenkasse erwünscht, muss der Kostenplan vor Behandlungsbeginn genehmigt worden sein.

Hormonelle Stimulation: Timing ist alles

Damit im IVF-Zyklus mehrere Follikel (Eibläschen) heranreifen, ist eine hormonelle Stimulation nötig. Vor Beginn der Stimulation wird normalerweise noch ein Vaginalultraschall durchgeführt, um Zysten oder andere Störungen des Eileiters auszuschließen, die gegen eine hormonelle Stimulation sprechen. Steht dieser nichts im Wege, beginnt die Frau in der Regel kurz nach Beginn des neuen Zyklus' mit dem eigenständigen Setzen der Hormonspritzen. Dosierung und Art des Medikaments werden individuell von Ärztin*Arzt festgelegt. Die Injektion erfolgt meist subkutan, also in das Unterhautfettgewebe. Eine gut geeignete Stelle dafür ist der Bauch.

Während dieser Phase erfolgen mehrere Vaginalultraschall-Untersuchungen, um Menge und Wachstum der heranreifenden Follikel (Eibläschen) zu überprüfen. Auch Blutuntersuchungen werden zur Überwachung der Behandlung durchgeführt. Beides ist auch unerlässlich, um das Risiko einer Überstimulation zu reduzieren. Manchmal wird die Dosis noch im Ablauf der IVF-Behandlung angepasst.

Um einen unkontrollierten Eisprung zu verhindern, wird ab einer bestimmten Größe/Menge der Follikel ein weiteres Medikament injiziert, das diesen unterdrückt. Es gibt auch Wirkstoffe, die in die Nase geschnupft werden.

Kurz vor der Eizellentnahme, normalerweise 36 Stunden vorher, wird mittels einer weiteren Spritze (hCG) der Eisprung ausgelöst. Wichtig ist es, den von Ärztin*Arzt vorgegebenen genauen Zeitpunkt einzuhalten, damit der Eisprung etwa zum Zeitpunkt der angedachten Eizellgewinnung erfolgen wird.

Eizellentnahme (Eizellpunktion) und Spermienaufbereitung

Die Entnahme der Eizellen erfolgt im Rahmen einer Narkose durch die Scheide. Mit einem speziellen Gerät werden die Follikel unter Ultraschallkontrolle vorsichtig punktiert. Im Labor werden die Eizellen in der Follikelflüssigkeit identifiziert und in eine spezielle Kulturflüssigkeit gegeben.

In der Zwischenzeit gibt der Partner in einem anderen Bereich der Kinderwunschklinik eine Spermaprobe ab. Bei den Methoden der assistierten Reproduktionsmedizin muss das Sperma immer aufbereitet werden. Bei diesem Prozess werden die Spermien von der Spermienflüssigkeit getrennt. Diesen Prozess nennt man "Waschen".

Je nach Spermienqualität erfolgt eine Aufbereitung der Samenzellen, bei der unbewegliche und langsame Spermien von den "guten" getrennt werden. Gängigste Methode ist das "Swim-up"-Verfahren.

Befruchtung (Fertilisation) im Labor

Im Labor werden die gewonnen Eizellen in einer mit spezieller Nährstofflösung gefüllten Petrischale mit dem Sperma des Mannes zusammengebracht – das ist die eigentliche In-vitro-Fertilisation (Befruchtung im Glas). Wie bei der natürlichen Befruchtung sucht sich die Samenzelle selbst ihren Weg in die Eizelle. Eine Variante der IVF ist die ICSI, bei der die Samenzelle direkt in die Eizelle gebracht wird.

Erfahre hier mehr über die ICSI.

Eizellkultur: Wie viele Embryonen schaffen es?

Nun folgt für die Paare meist banges Warten, denn erst am folgenden Tag lässt sich feststellen, ob und wie viele der Eizellen befruchtet worden sind. Befruchtete Eizellen nennt man Pronukleuszelle (PN). Sie befinden sich im Vorkernstadium. Im Vorkernstadium gelten die Eizellen noch nicht als Embryonen, da mütterlicher und väterlicher Zellkern noch nicht miteinander verschmolzen sind. Je nach Anzahl der Eizellen im Vorkernstadium kann es nötig sein, zu diesem Zeitpunkt bereits Eizellen einzufrieren (Kryokonservierung).

Abhängig davon, in welchem Stadium sie wieder in die Gebärmutter der Frau eingesetzt werden sollen, bleiben die Eizellen während der nächsten Tage im Blutschrank und entwickeln sich dort weiter.

  • Tag 2 nach Punktion: Die befruchteten Eizellen befinden sich im 2- oder 4-Zellstadium. Rechtlich sind es jetzt Embryonen, die dem Embryonenschutzgesetz unterliegen.
  • Tag 3 nach Punktion: Der Embryo ist im 8- bis 10-Zell-Stadium, es sind noch deutlich die Zellen zu sehen.
  • Tag 4 nach Punktion: Ab jetzt lassen sich die Zellen des Embryos nicht mehr voneinander abgrenzen. Sie ähneln optisch einer Maulbeere, deshalb nennt man dies auch das "Morula-Stadium".
  • Tag 5 Blastozystenstadium: Ab dem fünften Tag nach Eizellpunktion befindet sich der Embryo im Blastozystenstadium. In der Eizellhülle ist nun Flüssigkeit zu sehen und Embryoblasten und Trophoblasten, aus denen sich später Plazenta und Embryo entwickeln, lassen sich unterscheiden. Etwa ein Drittel aller befruchteten Eizellen entwickeln sich bei einer IVF bis zum Blastozystenstadium. Zu diesem Zeitpunkt lässt sich das Potenzial des Embryos am besten beurteilen.

Embryonentransfer: Rückgabe der Embryonen

Die Rückgabe der Embryonen in die Gebärmutter (Embryonentransfer oder Übertragung) erfolgt frühestens am zweiten und spätestens am sechsten Tag nach Eizellentnahme. Maximal drei Embryonen werden mittels Katheter unter Ultraschallkontrolle über die Scheide in die Gebärmutter eingebracht. Jüngere Frauen erhalten wegen der höheren Wahrscheinlichkeit einer Drillingsschwangerschaft oft nur maximal zwei Embryonen zurück. Für den Embryonentransfer ist keine Sedierung erforderlich.

Manche Kinderwunschkliniken empfehlen, nach dem Embryonentransfer noch eine Weile liegenzubleiben. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass dies etwas an den Chancen auf eine Einnistung ändert. Keinesfalls kann der Embryo wieder aus der Gebärmutter "herausfallen".

Zweite Zyklushälfte: Warten auf den Schwangerschaftstest

In der Regel wird diese Phase der IVF-Behandlung mit Progesteron hormonell unterstützt. Die Tabletten werden meist in die Vagina eingeführt, manchmal muss sich die Frau auch Progesteron spritzen.

Durchschnittlich 14 Tage nach Eizellentnahme gibt ein Bluttest Auskunft darüber, ob die IVF erfolgreich war. Bis zum Ergebnis des Bluttests sollte die Frau auf jeden Fall weiter das Progesteron anwenden. Wie es nach einem positiven Schwangerschaftstest weitergeht, welche Medikamente jetzt wichtig sind, wird von der*dem Ärztin*Arzt festgelegt.

Mögliche Risiken einer In-vitro-Fertilisation

Überstimulation ist eine der häufigsten Nebenwirkungen der IVF. Im Rahmen der Stimulation werden die Eierstöcke stark gefordert. Schließlich werden sie durch die Hormone dazu gebracht, statt einem oder zwei Leitfollikeln so viele Follikel wie möglich zu produzieren. Unterleibssziehen und Spannungsgefühle treten deshalb im Rahmen einer IVF-Behandlung häufig auf.

In seltenen Fällen kommt es zum Überstimulationssyndrom, bei dem sich die Eierstöcke stark vergrößern. Es treten Bauchschmerzen und Wassereinlagerungen vor allem im Bauchraum sowie Kurzatmigkeit auf. Bei starken Beschwerden kann ein Krankenhausaufenthalt nötig werden. Das passiert allerdings äußerst selten.

Risiken der IVF auf einen Blick

  • ovarielles Überstimulationssyndrom (OHH) durch die Hormonstimulation
  • Verletzungen und Infektionen durch die Eizellentnahme
  • allgemeines Narkoserisiko durch die Kurznarkose während der Punktion
  • Eileiterschwangerschaft
  • Mehrlingsschwangerschaft

Treten durch eine IVF häufiger Fehlgeburten oder andere Komplikationen auf?

Tatsächlich ist das Risiko einer Fehlgeburt oder auch von Fehlbildungen oder Schwangerschaftskomplikationen wie Präeklampsie, Bluthochdruck oder Frühgeburten bei Schwangerschaften, die durch IVF zustandekommen, leicht erhöht. Studien weisen darauf hin, dass der Grund dafür wahrscheinlich nicht in der IVF-Behandlung, sondern in den Ursachen für die vorherige Unfruchtbarkeit zu finden ist. Jedoch scheint auch die hormonelle Stimulation ein Einflussfaktor zu sein. Hier besteht noch erheblicher Forschungsbedarf.

Natural Cycle IVF: In-vitro-Fertilisation ohne vorherige hormonelle Stimulation

Wie der Name schon sagt – bei der Natural Cycle IVF wird die IVF-Behandlung im "natürlichen Zyklus" der Frau durchgeführt. Sie kommt ohne vorherige hormonelle Stimulation der Eierstöcke aus. Befürworter*innen dieser Methode betonen, dass im Eierstock im natürlichen Zyklus zwar nur eine (manchmal auch zwei) Eizelle(n) heranreift, diese aber häufig von besserer Qualität sei. Zudem falle die Belastung durch die Hormonstimulation weg.

Ob der Eisprung vor Eizellentnahme hormonell ausgelöst wird oder "auf natürlichem Wege" terminiert wird, ist unterschiedlich. Entscheidend für die Natural Cycle IVF ist, dass die Frau einen regelmäßigen Zyklus und Eisprung hat. Aufgrund der geringeren Menge an Eizellen lässt sich die Eizellentnahme häufig ganz ohne Narkose durchführen.

In Deutschland bieten zahlreiche Kinderwunschkliniken diese Technik unter dem Namen "IVF naturelle" an.

Erfolgsquote einer In-vitro-Fertilisation

Laut Deutschem IVF-Register lag die durchschnittliche Erfolgsquote (Erfolg = Lebendgeburt) einer IVF im Jahr 2019 bei 24,5 Prozent pro IVF. Den größten Einfluss auf den Erfolg einer In-vitro-Fertilisation hat das Alter der Frau: So liegt die Erfolgsquote bei Frauen unter 29 Jahren bei 34,4 Prozent und sinkt dann kontinuierlich:

  • 30-34 Jahre: 30,1 Prozent
  • 35-39 Jahre: 22,6 Prozent
  • 40 Jahre: 15,4 Prozent
  • 41 Jahre: 12,6 Prozent
  • 42 Jahre: 7,6 Prozent

Ab einem Alter von 45 Jahren oder höher beträgt die Erfolgsquote nur noch ein Prozent pro IVF-Behandlung. Eine von hundert Frauen in dieser Altersstufe bringt also nach der IVF ein Baby zur Welt.

Alternativen und Erweiterungen zur In-vitro-Fertilisation

ICSI

Es kann sein, dass die Qualität des Spermas nicht ausreicht und die Spermien zu unbeweglich für eine eigenständige Befruchtung der Eizellen im Glas sind. Dann kann eine ICSI (Intracytoplasmatische Spermieninjektion) probiert werden. Dabei müssen die Spermien nicht eigenständig die Eizellen befruchten, sondern werden mit einer Mikropipette direkt in das Innere der Eizelle eingebracht.

Falls Sperma des Partners nicht auf natürliche Weise gewonnen werden kann oder falls im Ejakulat nur wenige Spermien zu finden sind, können Spermazellen im Labor aus Hodengewebe oder den Nebenhoden gewonnen werden.

Assisted Hatching

Um sich in der Schleimhaut der Gebärmutter einnisten zu können, muss der Embryo seine schützende Hülle verlassen und aus ihr "schlüpfen". Aus verschiedenen Gründen gelingt ihm das manchmal nicht, etwa, weil die Eizellhülle zu dick ist oder nach einer Kryokonservierung.

Dann kann das assisted hatching (assistiertes Schlüpfen) helfen: Mit einem Laser wird die Eihülle vor dem Embryonentransfer vorsichtig geöffnet, um dem Embryo später in der Gebärmutter das Schlüpfen zu erleichtern.

Endometrium-Scratching

Zur Steigerung der Empfängnisbereitschaft der Gebärmutterschleimhaut kann im Vorzyklus vor einem Embryonentransfer ein Endometrium-Scratching durchgeführt werden. Dabei wird die Gebärmutterschleimhaut an verschiedenen Stellen ganz leicht angeritzt.

Der Eingriff gilt als nicht schmerzhaft. Leichte Blutungen im Anschluss an das Endometrium-Scratching können aber auftreten. Zwar ist der Nutzen des Verfahrens nicht unumstritten, viele Kinderwunschkliniken empfehlen es aber bei wiederholtem Einnistungsversagen trotz guter Embryonenqualität.

Kryokonservierung

In flüssigem Stickstoff kann körperliches Gewebe bei -196 Grad Celsius viele Jahre und ohne Beeinträchtigung eingefroren werden. Das gilt auch für befruchtete Eizellen oder Blastozysten. Entwickeln sich mehr Embryonen als in dem "Frische-Zyklus" der IVF-Behandlung übertragen werden können, lassen sich diese kryokonservieren.

Die eingefrorenen Embryonen werden zu einem späteren Zeitpunkt schonend aufgetaut und können dann genau wie "frische" Embryonen in die Gebärmutter übertragen werden. Lediglich die Erfolgschancen sind nach Kryokonservierung geringer – wenngleich auch nur etwas.

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