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Optimale Versorgung

Beikostplan: So ernährst du dein Baby im ersten Lebensjahr

Welche Babynahrung ist für dein Kind am besten? Wie lange solltest du stillen und ab wann geht es im Beikostplan mit Brei los? Viele Eltern beschäftigen sich mit solchen Fragen, denn sie möchten bei der Ernährung des Babys von Anfang an alles richtig machen. Fachleute haben deshalb einen Beikostplan erarbeitet, den wir dir hier vorstellen möchten.

Beikostplan: So ernährst du dein Baby im ersten Lebensjahr
© Getty Images/Senko Nelly

Kurzübersicht: Beikostplan

Was ist das? Der Beikostplan ist eine Art Fahrplan für die Ernährung deines Babys in seinem ersten Lebensjahr. Nach und nach werden drei Breie eingeführt, die sich an dem altersgerechten Energie- und Nährstoffbedarf orientieren.

In welchem Alter passiert was? Ungefähr in den ersten sechs Lebensmonaten sollten Babys voll gestillt werden. Frühestens mit Beginn des fünften Monats und spätestens mit Beginn des siebten Monats solltest du beginnen, schrittweise Beikost einzuführen. Wann genau ein Baby bereit ist, zeigt es anhand von Reifezeichen. Die Beikosteinführung richtet sich daher nach der individuellen Entwicklung. Etwa zwischen dem zehnten und zwölften Monat beginnt dein Kind, an der Familienkost teilzunehmen.

Wann welcher Brei? Etwa zwischen dem Beginn des fünften Monats und dem Beginn des siebten Monats wird mit dem Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei gestartet. Ungefähr einen Monat später kann der zweite Brei eingeführt werden – und wieder etwa einen Monat später der dritte Brei. Hier kannst du wählen, welchen Babybrei du zuerst einführst: Milch-Getreide-Brei oder Getreide-Obst-Brei.

Artikelinhalte im Überblick:

Beikost-Reifezeichen: So erkennst du, ob dein Baby bereit für Brei ist

Beikostplan: Was ist das?

Mit dem sogenannten Beikostplan ist ein Plan gemeint, der vom ehemaligen Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) erarbeitet wurde, um Eltern einen möglichen Leitfaden für die Ernährung ihres Babys an die Hand zu geben.

Der Beikostplan enthält Empfehlungen dazu, wie lange ein Baby gestillt werden sollte, wann welcher Brei eingeführt wird und ab wann ein Kind an der Familienkost teilnehmen sollte.

Er wird vom Netzwerk „Gesund ins Leben“ unterstützt. Hierbei handelt es sich um ein Netzwerk von Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden zur Förderung der frühkindlichen Gesundheit.

Nährstoffreiche Zutaten ideal kombinieren

Die Babybreie enthalten aufeinander abgestimmte Zutaten, durch die die empfohlenen Energie- und Nährstoffmengen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) größtenteils erreicht werden. Der Beikostplan stellt daher eine Art „Ideal-Lösung“ dar und kann als wertvoller Wegweiser betrachtet werden.

In der Praxis läuft die Ernährung von Babys häufig nicht so exakt nach Plan ab, selbst wenn die Eltern sich viel Mühe geben. Solltest du dir Sorgen um den Ernährungszustand deines Babys machen oder sollte gar eine Fütterungsstörung bestehen, wende dich zur Beratung an deine kinderärztliche Praxis.

Beikostplan und Alter: Wie läuft die Ernährung im ersten Lebensjahr ab?

Im ersten Lebensjahr macht dein Kind bedeutende Entwicklungsschritte – auch bei der Nahrungsaufnahme. Diese lassen sich in drei Phasen einteilen. Gleich nach der Geburt wird dein Kind mit Muttermilch versorgt, nach einigen Monaten des Stillens muss es sich an Löffel und Beikost gewöhnen und schließlich nimmt es mit fester Nahrung am Familienessen teil.

Die drei Entwicklungsphasen gestalten sich von Kind zu Kind unterschiedlich und verlaufen über Wochen und Monate. Wann du mit dem Beikostplan beginnst oder von Babybrei auf Familienkost umstellst, hängt von der individuellen Entwicklung deines Kindes ab. Folgende Altersangaben können dir als grobe Orientierung dienen:

  • Ab Geburt bis zum vollendeten vierten Monat bekommen Babys nur Muttermilch oder Säuglingsersatznahrung: In den ersten Monaten nach der Geburt liefert die Muttermilch deinem Baby alle wichtigen Nährstoffe. Sie hat positive Effekte auf die Gesundheit und Entwicklung. Daher ist es empfehlenswert, dass du die ersten sechs Monate stillst – mindestens aber bis zum Beginn des fünften Monats voll. Du kannst oder möchtest nicht stillen? Dann ersetze die Muttermilch durch sogenannte Säuglingsmilchnahrung. Verwende für das Fläschchen nur industriell hergestellte und keine selbst hergestellte Nahrung. Die Ersatznahrung für das erste Lebensjahr wird mit „Pre“ oder „1“ bezeichnet.

  • Ab dem fünften bis zum neunten Monat bestimmen Muttermilch und Brei den Speiseplan: Frühestens mit Beginn des fünften Monats und spätestens mit Beginn des siebten Monats solltest du mithilfe des Beikostplans mit der Einführung von Beikost beginnen. Wie die Beikosteinführung am besten gelingt, liest du hier in unserem Artikel. Die Babynahrung steckt voller Nährstoffe, die dein Kind jetzt für eine gesunde Entwicklung braucht und die nicht in der Muttermilch enthalten sind. Während du den Brei Schritt für Schritt in den Speiseplan integrieren, wird weiterhin gestillt. Nach einiger Zeit bekommt dein Baby drei Breimahlzeiten am Tag. Den Hunger am Morgen kannst du weiterhin mit Muttermilch oder einem Fläschchen stillen. Verdauungsbeschwerden sind in dieser Phase keine Seltenheit: Die Verdauungsorgane deines Babys müssen sich erst an die neue Nahrung gewöhnen. Auch der Stuhlgang wird sich jetzt verändern.

  • Ab dem zehnten bis zwölften Monat wird die Familienkost eingeführt: Nun ist dein Kind fast ein Jahr alt und will wahrscheinlich schon öfter alleine essen – so wie die Erwachsenen. Statt das Essen zu pürieren, reicht es, das Gemüse zu zerdrücken. Schrittweise wird sich dein Kind an feste Nahrung gewöhnen. Die Einführung der Familienkost kannst du wie beim Beikostplan ebenfalls nach und nach vornehmen. Ersetze zu Beginn nur eine Breimahlzeit und gehe dann langsam dazu über, dass dein Kind fünf feste Mahlzeiten pro Tag bekommt – drei größere und zwei Zwischenmahlzeiten. Erst ersetzt du den Brei am Mittag durch eine Mittagsmahlzeit, dann den Brei am Abend durch ein Abendbrot mit einer Tasse Milch und schließlich die Milchmahlzeit am Morgen durch ein Frühstück aus Milch, Brot oder Müsli. Statt des Getreide-Obst-Breis bekommt dein Kind zwei Zwischenmahlzeiten, die jeweils aus Brot oder Zwieback und Obst oder später aus Rohkost bestehen. Quark und Früchtejoghurts solltest du als weitere Mahlzeit nicht verwenden.

Beikostplan und Reihenfolge: Wann kommt welcher Brei?

Der Beikostplan enthält konkrete Vorschläge dazu, welcher Brei in welchem Lebensmonat eingeführt werden kann. Er soll dir als Orientierung und Überblick für diese Beikost-Phase im ersten Jahr dienen. Für die Versorgung deines Babys spielt es aber zum Beispiel keine Rolle, ob du zuerst den Milch-Getreide-Brei oder erst den Getreide-Obst-Brei einführst. Auch wenn traditionell erst der Milch-Getreide-Brei auf dem Speiseplan landet, ist beides möglich.

Der erste Brei des Beikostplans (5.-7. Monat): Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei

Als erster Brei im Beikostplan ist der Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei vorgesehen. Er eignet sich für den Beginn so gut, da er deinem Baby Eisen liefert. Dieses Spurenelement kann dein Baby in seiner aktuellen Entwicklungsphase sehr gut gebrauchen.

Fange mit ein paar Löffeln Brei vor dem Stillen am Mittag an. Am besten verwendest du zuerst puren Gemüsebrei. Nach dem Brei stillst du dein Kind wie gewohnt, bis es satt ist. Nach und nach wird die Stillmahlzeit komplett durch die Babynahrung ersetzt. Wie lange das dauert, ist individuell verschieden. Es kann durchaus einige Wochen brauchen.

Wenn du den Brei selbst zubereitest, achte darauf, das Gemüse abzuwechseln: Karotten, Brokkoli, Blumenkohl und Kürbis eignen sich zum Beispiel gut. Ab und zu kannst du das Fleisch auch durch Fisch ersetzen. Kartoffeln lassen sich ab und zu durch Nudeln oder Reis austauschen. Bei einer vegetarischen Variante wird das Fleisch durch Vollkorngetreide ersetzt. Bei fertigem Brei aus dem Glas sollten die Zutaten ebenfalls variieren und regelmäßig aus Gemüse, Kartoffeln und Fleisch bestehen.

Tipp: Auch wenn die Babynahrung für dich fad schmeckt, verzichte unbedingt auf das Nachwürzen mit Salz. Kräuter sind hingegen in Maßen erlaubt.

Der zweite Brei des Beikostplans (6.-8. Monat): Milch-Getreide-Brei

Etwa einen Monat nach der Einführung des ersten Breis kannst du gemäß Beikostplan den zweiten Brei in die Ernährung integrieren. Der Milch-Getreide-Brei ersetzt die Stillmahlzeit am Abend. Den Brei solltest du nicht Nachsüßen. Auch Honig ist im ersten Lebensjahr ungeeignet.

In der geringen Menge von etwa 200 Millilitern für die Brei-Zubereitung ist Kuhmilch ab dem sechsten Lebensmonat unbedenklich. In größeren Mengen zum Trinken solltest du Kuhmilch aber erst nach Vollendung des ersten Lebensjahres anbieten.

Tipp: Verwende für selbst gemachten Brei Vollmilch, da dein Kind im ersten Jahr etwas mehr Fett braucht. Füttere keine zusätzlichen Milchprodukte wie Quark, Joghurt oder Milchpudding.

Der dritte Brei des Beikostplans (7.-9. Monat): Getreide-Obst-Brei

Einen weiteren Monat später führst du den dritten und letzten Brei in den Beikostplan ein. Den Getreide-Obst-Brei fütterst du am besten nachmittags. Diese Babynahrung enthält keine Milch und liefert deinem Kind Vitamine. Äpfel, Birnen, Bananen, Aprikosen, Nektarinen oder Pfirsiche eignen sich besonders gut. Du stillst morgens und außerdem nach Bedarf weiter.

Tipp: Führe neue Obstsorten schrittweise ein – so kannst du herausfinden, ob dein Kind sie verträgt.

Übrigens: Es gibt auch ein Konzept, das den Namen „Baby-led Weaning“ trägt. Hierbei bestimmt das Baby selbst, wann es bereit für Beikost ist und isst von Anfang an feste Nahrung als Häppchen. Ob das sinnvoll ist und empfohlen wird oder nicht, erfährst du hier in unserem Artikel.

Rezepte aus dem Beikostplan: Welche Menge Brei?

Das Netzwerk „Gesund ins Leben“ empfiehlt folgende Breizubereitungen als Grundrezepte für den Beikostplan. Abhängig vom Alter und Hunger deines Babys können die Mengen variieren, während das Verhältnis unverändert bleibt. Je älter und aktiver dein Kind wird, desto größer wird wahrscheinlich auch sein Appetit.

  • Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei: 100 Gramm Gemüse (zum Beispiel Blumenkohl oder Möhren) waschen, putzen, gegebenenfalls schälen und klein schneiden. 50 Gramm Kartoffeln schälen und klein schneiden. 30 Gramm Fleisch (am besten mageres Fleisch vom Rind oder Geflügel) oder ein bis zwei Mal pro Woche Fisch (zum Beispiel Lachs) klein schneiden. Alles zusammen in wenig Wasser etwa zehn Minuten in einem Topf auf dem Herd garen.1,5 Esslöffel Fruchtsaft (Direktsaft, zum Beispiel Orangen- oder Apfelsaft) hinzufügen und alles pürieren. Einen Esslöffel Öl (am besten Rapsöl) unterrühren. Als Alternative zu 50 Gramm Kartoffeln kannst du auch gekochte Nudeln, Reis oder anderes gegartes Getreide hinzufügen. Statt des Safts kannst du 1,5 Esslöffel Obstpüree als Nachtisch geben.

  • Vegetarischer Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei: 100 Gramm Gemüse waschen, putzen, gegebenenfalls schälen und klein scheinden. 50 Gramm Kartoffeln schälen und klein schneiden. Alles in wenig Wasser etwa zehn Minuten in einem Topf auf dem Herd garen. Zehn Gramm Vollkornhaferflocken unterrühren. 3,5 Esslöffel Fruchtsaft zugeben und alles pürieren. Anschließend einen Esslöffel Öl unterrühren. Statt des Safts kannst du auch Obstpüree als Nachtisch füttern.

  • Milch-Getreide-Brei: 20 Gramm Getreideflocken (zum Beispiel Hafer- oder Dinkelflocken) in 200 Milliliter kalte Milch (Vollmilch mit 3,5 Prozent Fett, keine Rohmilch!) einrühren. Die Milch aufkochen und etwa drei Minuten unter gelegentlichem Rühren weiterkochen lassen. Wenn du Grieß verwendest, rühre diesen direkt in die kochende und nicht in die kalte Milch. Bei Instantgetreide solltest du den Zubereitungshinweisen auf der Verpackung folgen. Anschließend zwei Esslöffel Fruchtsaft oder zerdrücktes bzw. geriebenes Obst unterrühren.

  • Getreide-Obst-Brei: 20 Gramm Getreideflocken in 90 Milliliter Wasser einrühren. Aufkochen und etwa drei Minuten unter Rühren weiterkochen lassen. Bei Grieß diesen direkt in das kochenende Wasser einrühren. 100 Gramm zerdrücktes oder geriebenes Obst unterrühren. Einen Teelöffel Öl hinzufügen und ebenfalls unterrühren.

Du bist auf der Suche nach weiteren Brei-Rezepten zum Selbermachen? Hier haben wir jede Menge Ideen für dich zusammengestellt.

Getränke im Beikostplan: Braucht das Baby zusätzlich Wasser?

Während dein Baby mit Muttermilch versorgt wird, sind keine zusätzlichen Getränke im Beikostplan erforderlich. Mit der Beikosteinführung kann zusätzlich Flüssigkeit wie Wasser zum Trinken angeboten werden. Spätestens, wenn dein Kind den Getreide-Obst-Brei – und damit den dritten Babybrei am Tag – bekommt, sollte es zusätzlich ausreichend trinken. Trinkwasser oder ab und zu ungesüßte Kräuter- und Früchtetees aus Becher oder Tasse eignen sich dafür. Außerdem solltest du bei der Flüssigkeitszufuhr im Beikostplan auf Folgendes achten:

  • Am besten Wasser: Trinkwasser ist für dein Kind am besten geeignet. Lasse das Wasser aus der Leitung ablaufen, bis es kalt ist. Abkochen ist nicht erforderlich. Über die Wasserqualität aus deiner Leitung kannst du dich beim örtlichen Anbieter informieren.

  • Keine süßen Getränke: Gezuckerte Getränke sind nicht geeignet. Dazu gehören auch vermeintlich gesunde Säfte, denn sie enthalten Fruchtzucker.

  • Trick zum Öffnen des Mundes: Dein Baby öffnet den Mund nicht zum Trinken? Fülle das Trinkgefäß bis zum Rand. Wenn die Oberlippe befeuchtet wird, öffnet sich auch der Mund automatisch.

  • Geeignete Gefäße: Fülle das Wasser immer in ein Glas oder einen Becher und nicht in die Flasche. Dauernuckeln kann den Zähnen schaden – selbst mit Wasser!

  • Früherer Bedarf: In einigen Fällen kann es sein, dass du bereits vor Einführung des dritten Breis zusätzlich Wasser geben solltest. Eine frühere Gabe von Flüssigkeit kann zum Beispiel bei Durchfall oder Fieber erforderlich werden.

Alles über Getränke und die richtige Trinkmenge für Babys kannst du hier nachlesen.

Tabu-Lebensmittel in der Stillzeit
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