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Babys erster Brei

Beikost einführen: Ist dein Baby bereit für Brei?

Beikost enthält wichtige Nährstoffe für die Entwicklung deines Babys. Doch ab wann solltest du damit beginnen, Beikost einzuführen? Wir verraten dir, wie du die Beikost-Reifezeichen erkennst und geben Tipps für einen gelungenen und entspannten Start. Außerdem beantworten wir dir häufige Fragen rund um das Thema.

Beikost einführen: So klappt es mit dem Babybrei
© Getty Images/Riska

Kurzübersicht: Beikost

Wann beginnen? Fachgesellschaften empfehlen, frühestens mit Beginn des 5. Monats und spätestens mit Beginn des 7. Monats mit der Beikost zu beginnen. Hierbei handelt es sich aber nur um ein Zeitfenster: Das Baby zeigt durch seine Reifezeichen selbst an, wann es bereit für Beikost ist. Der tatsächliche Start kann individuell daher unterschiedlich ausfallen.

Wie einführen? Babys müssen sich an die Beikost erst gewöhnen, daher wird Brei Schritt für Schritt eingeführt und weiterhin gestillt oder Flaschennahrung gegeben. Wenn du dich an dem typischen Beikostplan orientierst, beginnst du mit einem Gemüsebrei, den du mit Fleisch und Kartoffeln ergänzt. Nach und nach werden weitere Babybreie eingeführt. Ab dem dritten Brei solltest du deinem Kind zusätzlich ein Getränk in Form von Wasser in einem Becher anbieten.

Brei kaufen oder selbst machen? Beide Varianten können Vorteile haben. Beim Selberkochen sollten nur geeignete Zutaten verwendet werden, also zum Beispiel keine Rohmilchprodukte und kein Honig. Wer Brei im Gläschen kauft, sollte einen Blick auf die Zutatenliste werfen und Zusätze wie Aromen, Salz oder Zucker meiden.

Beikost bei Allergierisiko? Für Babys mit einem erhöhten Allergierisiko gelten keine gesonderten Empfehlungen beim Beikost-Start. Das rein prophylaktische Meiden von häufigen Allergieauslösern erachten Fachleute nicht als sinnvoll.

Artikelinhalte im Überblick:

Beikost-Reifezeichen: So erkennst du, ob dein Baby bereit für Brei ist

Was ist Beikost?

Als Beikost wird die Nahrung bezeichnet, die dein Baby zusätzlich zur Muttermilch oder Ersatzmilch bekommt. Nach der Geburt ist Muttermilch die wertvollste Nahrung für dein Baby: Sie liefert dem Kind alle Nährstoffe, damit es wachsen und sich entwickeln kann. Zur optimalen Versorgung reichen Energie und Nährstoffe der Muttermilch mit zunehmendem Kindesalter allerdings nicht mehr aus. Dann ist es wichtig, Beikost einzuführen.

Beikost besteht aus Grundzutaten, die deinem Baby weitere Nährstoffe – wie etwa Eisen – zuführen. Sie kann sich als Brei aus Gemüse, Obst, Fleisch, Kartoffeln, Getreide und Ölen zusammensetzen.

Zeitpunkt: Ab wann solltest du Beikost einführen?

Über das optimale Timing des Beikost-Starts wurde in Fachkreisen viel diskutiert. Junge Eltern sind daher häufig verunsichert, wann sie tatsächlich beginnen sollen. Der Konsens der Fachgesellschaften lautet: Babys sollten ungefähr in den ersten sechs Lebensmonaten ausschließlich gestillt werden, frühestens mit Beginn des fünften Monats sollte Beikost angeboten und parallel weiterhin gestillt werden.

In den aktuellen Handlungsempfehlungen der Initiative "Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie" zur Ernährung von Säuglingen und Babys heißt es konkret, dass mit Einführen der Beikost frühestens mit Beginn des 5. Monats und spätestens zu Beginn des 7. Monats gestartet werden soll.

Es handelt sich hierbei um ein Zeitfenster, in dem du mit Beikost beginnen kannst – einen Stichtag gibt es nicht. Das Baby zeigt selbst an, wann genau es bereit für feste Nahrung ist. Du musst also nicht pro forma ab dem fünften Monat ausprobieren, ob dein Kind Brei isst. Nicht das Alter, sondern der individuelle Entwicklungsstand ist hier entscheidend!

In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, bereits früher mit der Beikost zu beginnen – zum Beispiel, wenn dein Baby aufgrund einer Erkrankung mehr Energie benötigt. Sollte dies auf euren individuellen Fall zutreffen, wird dich deine kinderärztliche Praxis dazu beraten.

Beikost-Reifezeichen: Wie erkennst du, dass dein Baby bereit ist?

Der richtige Zeitpunkt für die Einführung von Beikost unterscheidet sich je nach Entwicklung und Bedürfnissen der Kinder. Interessiert sich dein Baby für dein Essen? Kann es selbst schon Dinge in den Mund stecken und drückt es den Brei nicht mehr mit der Zunge heraus? Kann es den Kopf aufrecht und stabil halten? Wenn du diese Fragen mit "Ja" beantworten kannst, ist dein Baby wahrscheinlich bereit für die erste Beikost.

Hier sind die Anzeichen für eine mögliche Beikosteinführung im Überblick:

  • Das Baby kann mit Hilfe aufrecht sitzen und den Kopf selbstständig halten.

  • Es interessiert sich dafür, was Eltern, Geschwister und andere Personen essen und verlangt danach.

  • Das Kind kann selbst nach Nahrung greifen und sie zum Mund führen.

  • Es öffnet den Mund, wenn der Löffel kommt.

  • Der Brei wird nicht mehr mit der Zunge aus dem Mund gedrückt, der sogenannte Zungenstreckreflex oder Zungenstoßreflex ist also bereits verschwunden.

Wenn dein Baby überhaupt nichts mit dem Löffel anfangen kann, braucht es vielleicht noch etwas mehr Zeit. Versuche es dann nach ein bis zwei Wochen Pause noch einmal. Du bist dir unsicher, ob dein Kind schon bereit ist? Bitte deine*deinen Kinderärztin*Kinderarzt oder deine Hebamme um Rat.

Wie wird Beikost eingeführt?

Es gibt einen sogenannten Beikostplan, der von einem Forschungsinstitut entwickelt wurde und die optimalen Berechnungen für die Ernährung im ersten Lebensjahr enthält. Wie genau dieser Beikostplan gestaltet ist, liest du hier. Natürlich klappt das Einführen der Beikost in der Realität aber selten so reibungslos wie dort beschrieben. Mach dir keine Sorgen: Bis das Essen vom Löffel funktioniert, erfordert es Geduld und Gelassenheit – das ist ganz normal. Um Beikost einzuführen, kannst du dich in etwa an folgenden vier Schritten orientieren.

  1. Einige Löffel pures Gemüse: Zur Einführung der Beikost verwende erst einmal ausschließlich fein püriertes Gemüse wie Karotten, Pastinaken oder Kürbis. Gib dem Baby einige Löffel davon und füttere es dann wie gewohnt mit Milch, bis es satt ist. Die Gemüsemenge kannst du nach und nach steigern und dann auch die weiteren Zutaten für den Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei ergänzen.

  2. Brei zum Mittagessen: Klappt das problemlos, füttere etwa einen Monat nach der Einführung der Beikost ausschließlich Brei bei der Mittagsmahlzeit. Zu den anderen Mahlzeiten stillst du dein Kind wie gewohnt weiter.

  3. Brei zum Abendessen: Einen Monat nachdem du die Beikost eingeführt hast, wird es Zeit für einen weiteren Brei. Mit einem Milch-Getreide-Brei ersetzt du die Abendmahlzeit.

  4. Brei am Nachmittag: Nach Ablauf eines weiteren Monats führst du wieder einen neuen Brei ein. Der Getreide-Obst-Brei wird bevorzugt am Nachmittag gegeben.

Gegen Ende des ersten Lebensjahres erfolgt der Übergang zur Familienkost. Auch zuvor können schon größengerechte, weiche Nahrungsmittelstücke zusätzlich zum Brei angeboten werden. Von einer reinen Ernährung über diese Häppchen, wie es beim sogenannten Baby-led Weaning (BLW) der Fall ist, raten Fachgesellschaften eher ab, da eine ausreichende Nährstoffversorgung nicht immer gegeben ist.

Babybrei für die Beikost selbst kochen und welche Zutaten du brauchst: Hier gibts unsere Rezepte!

Wird trotz Beikost weiter gestillt?

Wenn du die Beikost einführst, bedeutet dies nicht, dass du die Muttermilch oder Säuglingsmilchnahrung sofort vollständig ersetzt. Das Weiterstillen wird von den Fachgesellschaften sogar ausdrücklich empfohlen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass die Gesamtstilldauer mit erfolgreicher Einführung der Beikost 24 Monate oder mehr betragen sollte.

Während du weiterhin stillst oder die Flasche gibst, startest du schrittweise mit dem Beikostplan und der Brei wird nach und nach in den Speiseplan deines Babys integriert. Mit der Zeit lösen die Breimahlzeiten die Stillmahlzeiten ab.

Beikost: Brei selber kochen oder fertig kaufen?

Grundsätzlich kannst du Beikost sowohl selbst herstellen als auch fertig kaufen – beides hat seine Vorteile. Ob selbst gemacht oder gekauft, für alle Beikost-Varianten gilt: Würze oder süße die Breie nicht nach beziehungsweise nur mit Kräutern statt Salz, auch wenn es für dich fad schmeckt.

  • Babybrei selber machen: Selbstgemachter Brei bietet die Möglichkeit, verschiedene Geschmacksrichtungen zu kombinieren. Die wichtigsten Zutaten wie Gemüse, Kartoffeln und Fleisch sollten regelmäßig enthalten sein. Für Abwechslung sorgst du, indem du immer wieder andere Gemüse- und Obstsorten auswählst oder statt Fleisch gelegentlich Fisch nimmst. Glutenhaltiges Getreide kannst du ebenfalls verwenden. Salz und Zucker sollten nicht enthalten sein. Auf Rohmilch solltest du verzichten, da sie gesundheitliche Risiken für das Baby birgt. Auch Honig oder Ahornsirup sind ungeeignet.

  • Babybrei fertig kaufen: Babybrei aus dem Gläschen eignet sich oft besonders für den Anfang, wenn das Kind noch keine großen Portionen isst. Wenn du Breie fertig kaufst, wirf vorab einen Blick auf die Zutatenliste. Salze oder Aromen als Zusätze sind nicht empfehlenswert. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rät außerdem von Trink-Breien ab, da sie schnell zur Überfütterung führen.

Welche Getränke zur Beikost?

Bekommt dein Baby drei Mal Brei pro Tag, ist es nötig, dass es zusätzlich ausreichend trinkt. Dafür geeignet sind Trinkwasser und ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees.

Vollmilch eigent sich als Flaschengetränk hingegen im gesamten ersten Lebensjahr nicht und sollte auch danach nur zur Brotmahlzeit in einem Becher und nicht in der Nuckelflasche angeboten werden. Pasteurisierte oder hocherhitzte Kuhmilch in geringer Menge von nicht mehr als 200 Millilitern für die Zubereitung eines Getreide-Milch-Breis ist aber erlaubt und wird empfohlen.

Vegetarische oder vegane Beikost: Was beachten?

Eltern, die ihre Kinder vegan (also ganz ohne tierische Produkte) ernähren wollen, sollten dies mit der*dem Kinderärztin*Kinderarzt besprechen, denn einige Fachgesellschaften raten davon ab. Gegebenenfalls ist in solchen Fällen eine Nährstoffsupplementierung erforderlich – zum Beispiel mit Vitamin B12. Auch Vegetarier*innen müssen genau auf die Auswahl der Lebensmittel achten, damit das Kind genügend Eisen aufnimmt.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt, den fleischhaltigen Brei als vegetarischen Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei zuzubereiten und ihn gegebenfalls durch einen Vitamin-C-haltigen Saft oder Obstpüree zu ergänzen. Bitte besprich das genaue Vorgehen mit deiner*deinem Kinderärztin*Kinderarzt.

Beikost für Babys mit erhöhtem Allergierisiko: Was beachten?

Auch für Babys mit erhöhtem Allergierisiko beginnt der Beikost-Start dann, wenn die Kinder die benötigte Reife dafür besitzen, also die Reifezeichen erfüllen. Es ist nicht nötig, den Beikoststart gezielt früher oder später zu planen.

Nahrungsmittel wie Ei, Milch oder Fisch müssen laut "Netzwerk Gesund ins Leben" auch bei erhöhtem Allergierisiko nicht gemieden werden – dies hat keinen allergievorbeugenden Effekt. Es gibt laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Hinweise darauf, dass häufige Allergieauslöser sogar bewusst in den Speiseplan eingebaut werden sollten und eine vielfältige Ernährung sinnvoll ist. Hühnerei sollte durcherhitzt in Form von verbackenem oder hartgekochtem Ei gegeben werden.

In der Regel kannst du dich daher an den allgemeinen Empfehlungen zur Beikost für Säuglinge und Babys orientieren. Wichtig ist nur, dass du das Vorgehen einmal mit deiner kinderärztlichen Fachperson absprichst, da gegebenenfalls ein Allergietest (zum Beispiel bei atopischer Dermatitis auf eine mögliche Erdnussallergie) durchgeführt wird.

Für Babys mit Allergierisiko ist es besonders empfehlenswert, die Breikomponenten einzeln und mit etwas Abstand nach und nach einzuführen, um die Verträglichkeit beobachten zu können.

Hilfreiche Tipps zum Beikost einführen

Mahlzeiten sollten für dich und dein Baby entspannt, ohne Stress und Zwang ablaufen. Folgende Tipps können dir dabei helfen:

  • Erst Brei, dann Milch: Biete den ersten Brei vor der anstehenden Milchmahlzeit an, wenn dein Kind ohnehin hungrig ist. Zu hungrig sollte das Baby allerdings nicht sein.

  • Bleibe geduldig: Nicht bei allen Kindern klappt das Breiessen sofort. Wenn es noch nicht gelingt, gilt: Lass zwischen den Versuchen ruhig etwas Zeit vergehen.

  • Ohne Zeitdruck: Nehmt euch Zeit für die Mahlzeiten, denn es kann dauern, bis dein Kind fertig ist. Unternimm die ersten Breiversuche also nicht, wenn du eigentlich schnell zu einem Termin musst.

  • Keine Angst vor Flecken: Schütze Kleidung mit Lätzchen und füttere an einem Ort, an dem du Flecken leicht wieder entfernen kannst. Es ist ganz normal, dass mit der Beikost anfangs viel gekleckert wird.

  • Kontaktaufnahme: Rede mit deinem Baby oder nimm es zum Füttern auf den Schoß. Das Essen ist eine schöne gemeinsame Erfahrung, die zusammenschweißt.

  • Kein Zwang: Gib etwas Brei auf die Lippen und warte, bis das Kind seinen Mund von selbst öffnet. Versuche nicht zwanghaft, den Löffel in den Mund zu schieben.

  • Gewöhnungssache: Führe neue Lebensmittel einzeln ein. So kann sich das Verdauungssystem an die neue Nahrung gewöhnen. Außerdem hast du so die Möglichkeit, die Verträglichkeit zu testen.

  • Sättigung beachten: Dein Baby weiß, wenn es satt ist, dränge es deshalb nicht zum Weiteressen. Wenn dein Kind deiner Meinung nach zu früh mit dem Essen aufhört, unternimm ein bis zwei Versuche, es erneut zu motivieren. Möchte es dann immer noch nicht, reicht es für dieses Mal.

  • Nicht zu schnell abschrecken lassen: Es kann gut sein, dass dein Baby bei den ersten Breiversuchen sein Gesicht angewidert verzieht. Wenn es einen Geschmack gar nicht mag, versuche es zu einem späteren Zeitpunkt erneut damit. Jedes Lebensmittel ist für dein Baby eine neue Erfahrung und es muss sich erst einmal daran gewöhnen.

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