Suchen Menü
Alles über den Windelinhalt

Stuhlgang beim Baby: Das verraten Farbe, Geruch und Konsistenz

Ein Blick in die Windel soll verraten, wie es dem Baby geht. Aber was sagt der Stuhlgang beim Baby eigentlich über den Gesundheitszustand des Kindes aus? Was und wie oft ist normal? Wir erklären dir, warum es sich lohnt, manchmal etwas genauer hinzuschauen.

Stuhlgang beim Baby: Das verrät der Windelinhalt
© Getty Images/Polina Strelkova

Kurzübersicht: Stuhlgang beim Baby

Häufigkeit: Wie oft ein Baby Stuhlgang hat, kann individuell vollkommen verschieden sein. Es heißt: Ob fünf Stuhlgänge am Tag oder alle fünf Tage ein Stuhlgang – all das ist normal.

Unterschied Stillbabys und Flaschenbabys: Farbe, Geruch und Konsistenz des Stuhlgangs unterscheiden sich. Zum Beispiel: Während der Stuhl von gestillten Babys eher pastenartig ist, haben Flaschenkinder einen geformteren Stuhl.

Warnsignale: Es gibt Fälle, wo der Windelinhalt auf gesundheitliche Probleme hinweisen kann. Etwa, wenn sich Blut im Stuhl befindet, er weiß ist, eine Verstopfung oder Durchfall auftritt. Auch anhaltende Beschwerden, Gedeihstörungen oder zusätzliche Symptome wie Fieber müssen ärztlich abgeklärt werden.

Artikelinhalte im Überblick:

Stuhlgang beim Baby in Bildern: Das sagt ein Blick in die Windel aus

Stuhlgang beim Baby und Häufigkeit: Wie oft ist normal?

Wie alles bei deinem Baby entwickelt sich auch die Verdauung ganz individuell. Wahrscheinlich wirst du das in Bezug auf die Häufigkeit des Stuhlgangs bereits festgestellt haben: Während dein Baby zum Beispiel alle zwei Tage eine volle Windel hat, verrichtet ein anders Kind gleich mehrmals täglich sein großes Geschäft. All das ist vollkommen normal. Denn: Eine feste Regel, wie oft ein Baby Stuhlgang hat, gibt es nicht.

Die Häufigkeit des Stuhlgangs ist unterschiedlich. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) nennt hierzu als Faustregel: Ob fünf Stuhlgänge am Tag oder alle fünf Tage einmal Stuhlgang – dazwischen besteht bei der Häufigkeit kein Grund zur Beunruhigung.

Stuhlgang beim Baby nach der Geburt: Was ist das Kindspech?

Kurze Zeit nach der Geburt hat dein Baby das erste Mal Stuhlgang. Entleert wird, was sich während der Zeit im Mutterleib im Darm angesammelt hat. Diese erste Darmentleerung beim Neugeborenen wird Mekonium oder auch Kindspech genannt.

Das Trinken der Vormilch (Kolostrum) regt beim Säugling die Verdauung an und ermöglicht diese Ausscheidung. In der Windel erkennst du diese zähe Flüssigkeit an ihrer grün-schwarzen Farbe.

Stuhlgang beim Baby: Stillen, Flaschenkind, Beikost

Im Laufe der kindlichen Entwicklung wirst du mit unterschiedlichem Windelinhalt konfrontiert. Wie das Ergebnis des Stuhlgangs aussieht, ist abhängig von verschiedenen Faktoren: Hier spielen sowohl das Alter als auch die Art der zugeführten Nahrung eine Rolle. Farbe, Geruch, Konsistenz und Häufigkeit des Stuhlgangs beim Baby unterscheiden sich – je nachdem, ob dein Kind Muttermilch oder Milchersatznahrung bekommt.

Stuhlgang beim gestillten Baby

In den ersten vier bis sechs Lebenswochen haben gestillte Säuglinge in der Regel mindestens dreimal täglich Stuhlgang. In den weiteren Wochen kann es vorkommen, dass sogar nur alle drei bis vier Tage ein Stuhl abgesetzt wird.

Solche Schwankungen in der Häufigkeit sind bei Stillbabys vollkommen normal und kein Anlass zur Sorge. In der ersten Zeit und solange du keine Beikost fütterst, regt der Stillvorgang die Darmentleerung an: Dein Kind hat während oder nach dem Stillen Stuhlgang.

  • Konsistenz: Die Beschaffenheit des Stuhlgangs von Stillbabys ist pastenartig bis wässrig.
  • Geruch: Der Stuhl zeichnet sich durch milden, leicht süßlichen Geruch aus.
  • Farbe: Gestillte Babys haben einen Stuhlgang mit einer gelblichen Farbe.

Stuhlgang beim Flaschenbaby

Babys, die mit Milchersatznahrung gefüttert werden, besitzen andere Stuhlgewohnheiten. Oft haben sie seltener Stuhlgang, dafür aber regelmäßiger und in größeren Mengen. Der Grund: Die künstliche Milch enthält schwerer zu verdauende Bestandteile, die im Darm erst verarbeitet werden müssen.

  • Konsistenz: Die Konsistenz ist breiig oder geformt.
  • Geruch: Der Stuhl von Flaschenkindern riecht anders – eher so wie bei Erwachsenen.
  • Farbe: Von hellgelb bis lehmbraun – diese Farben kann der Stuhlgang von Flaschenbabys haben.

Stuhlgang beim Baby mit Beikost

Mit der Einführung von Beikost beginnt in Sachen Windelinhalt ein neues Kapitel. Die große Veränderung in der Ernährung macht sich auch beim Stuhlgang des Babys bemerkbar.

  • Konsistenz: Die Ausscheidungen werden dicker. Mach dir keine Sorgen, wenn du unverdaute Gemüsestücke in der Windel findest. Der Darm muss sich erst an die neue Nahrung gewöhnen und die passenden Enzyme produzieren, um das Essen in seine Bestandteile zu spalten.
  • Geruch: Der Stuhlgang des Babys riecht nach und nach wesentlich strenger.
  • Farbe: Wenn dein Baby Beikost bekommt, kann der Stuhl dunkler sein. Auch Verfärbungen des Stuhls sind möglich – zum Beispiel grüner Stuhlgang, wenn dein Kind viel grünes Gemüse gegessen hat.

Stuhlgang beim Baby: Das sind Warnsignale

Oft sind Eltern besorgt, wenn sie Veränderungen beim Stuhlgang des Babys bemerken. Da in puncto Häufigkeit, Geruch, Farbe und Konsistenz aber vieles als normal gilt, besteht meist kein Grund zur Sorge. Trotzdem kann der Stuhl dir wichtige Hinweise darauf geben, ob es deinem Baby gut geht oder eine Erkrankung vorliegen könnte.

  • Grüner Stuhl: Hat ein Baby ab und zu grünen Stuhlgang und sonst keine Krankheitszeichen, deutet diese Farbe nicht auf eine Erkrankung hin. Ist der Stuhl länger als 24 Stunden grün oder treten zusätzliche Beschwerden auf, solltest du das ärztlich abklären lassen. Hier findest du einen ausführlichen Artikel zum Thema grüner Stuhlgang beim Baby.

  • Schwarzer Stuhl: Wie eingangs erwähnt, ist schwarzer Stuhl in den ersten Stunden nach der Geburt beim Neugeborenen normal und wird Mekonium (Kindspech) genannt. Tritt später noch einmal schwarzer Stuhlgang auf, solltest du damit in die kinderärztliche Praxis gehen, da diese Farbe auf Blutungen im Verdauungssystem hinweisen kann. Ebenso können aber auch harmlose Ursachen wie bestimmte Lebensmittel oder Medikamente dafür verantwortlich sein – zum Beispiel Eisenpräparate.

  • Roter Stuhl: Solltest du Blutbeimischungen im Stuhl deines Babys entdecken, ist das ebenso ein Grund für eine ärztliche Abklärung. Roter Stuhlgang kann auch auftreten, wenn dein Baby rote Lebensmittel gegessen hat. Vor allem Rote Bete kann sowohl Stuhl als auch Urin färben.

  • Weißer/hellgrauer Stuhlgang: Wenn du einen „entfärbten“ Stuhlgang beim Baby feststellst, solltest du umgehend die kinderärztliche Praxis aufsuchen. Diese Stuhlfarbe kann auf eine Gallengangatresie hinweisen. Dies ist eine seltene, angeborene Fehlbildung der Gallenwege. Kennzeichnend für die Erkrankung ist auch, dass sich der Urin dunkler verfärbt.

  • Sehr häufiger, wässriger Stuhlgang: Plötzliche, erheblich häufigere Darmentleerungen können ein Symptom von Durchfall sein. Weiter unten in diesem Artikel verraten wir dir mehr dazu.

  • Sehr seltener Stuhlgang: Ob es sich um eine Verstopfung handelt und was in diesem Fall zu tun ist? Weiter unten in diesem Artikel liest du dazu noch einmal mehr.

  • Anhaltende Beschwerden: Wenn du Auffälligkeiten bei der Verdauung deines Babys bemerkst und sie länger als 24 Stunden bestehen bleiben, solltest du ärztlichen Rat einholen.

  • Weitere Symptome: Kommen zu den Veränderungen beim Stuhlgang weitere Krankheitszeichen wie Fieber oder Schmerzen hinzu, lasse sie ebenfalls ärztlich abklären. Besonders wichtig: Gedeiht ein Kind nicht weiter, also nimmt es an Größe und Gewicht nicht zu, ist dies immer ein Fall für den*die Kinderarzt*Kinderärztin.

Übrigens: Seit Ende des Jahres 2023 befindet sich in deinem Kinderuntersuchungsheft eine Stuhlfarbkarte. Auch sie kann dir bei einer ersten Orientierung helfen.

Verstopfung: sehr seltener, harter Stuhlgang beim Baby

Nur weil ein Baby mal seltener Stuhlgang hat, muss das noch nicht unbedingt auf eine Verstopfung hinweisen. Gerade anfangs fallen Babys die Ausscheidungen oft noch schwer und sie pressen stärker. Schließlich müssen sie erst einmal lernen, wie sie ihre Bauchmuskeln zur Erledigung des Geschäfts einsetzen.

Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) könnte eine Verstopfung vorliegen, wenn das Baby sehr selten – das bedeutet einmal wöchentlich oder weniger – Stuhlgang hat und dieser sehr trocken und hart ist. Wenn du folgende Anzeichen bemerkst, solltest du sie ärztlich abklären lassen:

  • anhaltende Verdauungsbeschwerden (über 24 Stunden hinweg oder länger)
  • seltene Darmentleerung
  • sehr harter Stuhl (gegebenenfalls kugelförmig)
  • starkes Pressen beim Kind (gegebenenfalls äußert sich dies durch einen roten Kopf oder Weinen)
  • Blut im Stuhl durch starkes Pressen

Gestillte Babys haben seltener Verstopfung. Babys, die mit Säuglingsnahrung gefüttert werden, können bei einer Verstopfung etwas mehr Milchzucker verabreicht bekommen. Auch ein Wechsel der Milchnahrung sorgt eventuell für eine Besserung. Solche Maßnahmen sollten aber nur in ärztlicher Absprache erfolgen, da sie ebenfalls Beschwerden auslösen können.

Im Breialter kann mehr Obst oder Gemüse bei einer Verstopfung helfen. Apfel und Birne sind verdauungsfördernd, während Banane eher stopft. Achte darauf, dass dein Kind ausreichend Flüssigkeit trinkt – besonders bei heißem Wetter.

Durchfall & Schleim im Stuhl beim Baby: Was tun?

Wenn der Stuhl manchmal grünlich gefärbt und schaumig ist, sorgen sich viele Eltern um die Gesundheit ihres Kindes. Allerdings muss diese Stuhlveränderung kein Anzeichen für eine Durchfallerkrankung sein. Legt das Kind an Gewicht zu und wirkt gesund, musst du dir keine Gedanken machen.

Auch wenn der Stuhlgang mal schleimig ist, besteht nicht automatisch Grund zur Beunruhigung. Ein schleimiger Stuhl kann andere Ursachen haben – zum Beispiel eine Nahrungsumstellung – und ist von richtigem Durchfall zu unterscheiden.

Sollten bei grünem, schleimigen oder schaumigen Stuhl aber weitere Beschwerden wie Fieber, mangelnde Gewichtszunahme, Blähungen oder Bauchschmerzen auftreten, lasse sie ärztlich abklären. Symptome für Durchfall sind:

  • plötzlich auftretender, häufiger Stuhlgang
  • sehr häufige Darmentleerung (wesentlich öfter als normal)
  • sehr wässriger, flüssiger oder breiiger Stuhlgang
  • zusätzlich unangenehmer Geruch
  • möglicherweise gleichzeitig Erbrechen und/oder Fieber

Für Durchfall kommen verschiedene Ursachen infrage – zum Beispiel eine Lebensmittelunverträglichkeit oder Viren. Bessert sich der Durchfall nicht innerhalb von 24 Stunden, solltest du deine*deinen Kinderärztin*Kinderarzt kontaktieren. Ein akuter Durchfall, der möglicherweise noch von anderen Symptomen wie Fieber begleitet wird, ist für Babys gefährlich und muss sofort behandelt werden, da es zu schwerwiegenden Flüssigkeitsverlusten kommen kann.

Um das Baby vor dem Austrocknen zu schützen, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unverzichtbar. Gestillte Kinder werden in der Regel weiterhin gestillt. Bei Flaschenbabys rät das Fachpersonal möglicherweise dazu, die Nahrung für einige Stunden ausfallen zu lassen und durch einen Tee zu ersetzen. Richte dich hier genau nach den Anweisungen, die du in der kinderärztlichen Praxis erhältst. Spezialnahrung solltest du nur dann geben, wenn deine*dein Kinderärztin*Kinderarzt dazu rät.

Tipps und Hausmittel gegen Windeldermatitis
Neuste Artikel in dieser Rubrik
Zum Reinbeißen süß?

Wissenschaftlich geklärt: Darum können niedliche Babys aggressive Gefühle auslösen! → Weiterlesen

Produktion beginnt in der Schwangerschaft

Unterstützung für den Lebensanfang: Vollgepackt mit Immun- und Schutzstoffen schützen die ersten Tropfen deiner Muttermilch dein Baby. → Weiterlesen

Runde Kraftpakete

Rund und gesund: Als kleine Aufmerksamkeit für die Mama sind Stillkugeln ein beliebtes Geschenk beim Wochenbettbesuch. → Weiterlesen

Diese Schritte macht Ihr Nachwuchs Monat für Monat!

mehr lesen...

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen
Weitere interessante Themen