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Mutter-Kind-Bindung: Die erste wichtige Beziehung im Leben

Mutter-Kind-Bindung ist die erste und wahrscheinlich wichtigste Beziehung im Leben eines Menschen. Sie beginnt bereits im Mutterleib und intensiviert sich, wenn ein Kind auf die Welt kommt und den ersten Kontakt zu seiner Mutter hat. Für die Mutter-Kind-Bindung ist es enorm wichtig, dass sich die Mutter dem Kind zuwendet.

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Die Mutter-Kind-Bindung ist die erste wichtige Beziehung im Leben eines Kindes
© iStock.com/splendens

Vom Tag seiner Geburt an ist das Verhalten eines Babys darauf ausgerichtet, eine erwachsene Bezugsperson an sich zu binden. Denn Babys sind auf die Versorgung und Pflege durch Erwachsene angewiesen. Gerade im ersten Lebensjahr bleiben ihnen außer Schreien, Weinen oder ihrer Mimik nicht viele Möglichkeiten, ihre Bedürfnisse zu artikulieren. Eine Bezugsperson – in den meisten Fällen sind das Mutter oder Vater -, die auf das Baby reagiert, seine Bedürfnisse wahrnimmt und stillt, gibt ihm die nötige Sicherheit für seine Entwicklung und das Entdecken der Welt.

Natürlich gibt es auch die Vater-Kind-Bindung, beziehungsweise die Eltern-Kind-Bindung. Im Grunde kann ein Kind zu mehreren erwachsenen Bezugspersonen Bindungen aufbauen. Die Mutter-Kind-Bindung ist natürlicherweise etwas Besonderes und in der Regel verbringt die Mutter die ersten Monate nach der Geburt sehr eng mit ihrem Baby.

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Mutter-Kind-Bindung: Eigentlich beginnt sie schon während der Schwangerschaft

Schon während der Schwangerschaft sind Mutter und Kind verbunden: Das Baby wächst sicher im Mutterleib und wird vom mütterlichen Organismus über die Plazenta (Mutterkuchen) mit Nährstoffen versorgt. Es kennt keinen Mangel. Gefühle der Schwangeren wie Freude und Ausgelassenheit, aber auch Sorgen und Ängste oder Stress, erlebt das Baby mit. Kommt ein Baby auf die Welt, erkennt es die Mutter instinktiv am Geruch, an der Stimme und am Herzschlag. Bald nach der Geburt sucht das Baby die Brust der Mutter. Es nimmt außerdem Augenkontakt auf. Dieser Augenkontakt ist für die Mutter-Kind-Bindung besonders wichtig. "Beantwortet" die Mutter ihn, weiß das Baby: Hier ist jemand, der auf mich reagiert.

In den ersten Wochen nach der Geburt erleben Mütter häufig starke emotionale Schwankungen. Sie reagieren wesentlich sensibler auf Sinneseindrücke – und auf ihr Kind. Dieser Zustand wird durch die Hormone Oxytocin, Prolaktin und Progesteron ausgelöst und ist wahrscheinlich von der Natur gewollt, um die Mutter-Kind-Bindung zu stärken. Die Mutter soll besonders aufmerksam und sensibel die Bedürfnisse ihres Kindes erkennen.

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Mutter-Kind-Bindung: Zuwendung und Reaktion

Die Intensität der Mutter-Kind-Bindung oder Eltern-Kind-Bindung wird durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst. Manchmal kann sie sich erst zu Hause, nach den turbulenten Tagen im Krankenhaus rund um die Geburt, richtig entwickeln. Manchmal brauchen Mütter etwas Zeit, um zu ihrem Baby eine innige Beziehung aufzubauen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn eine Mutter an Wochenbettdepression erkrankt ist und noch nicht richtig auf ihr Baby eingehen kann.

Die Zuwendung, die ein Baby durch seine Mutter erfährt, ist ganz besonders. Durch das Stillen oder beim Fläschchengeben besteht ein intensiver körperlicher Kontakt zwischen Mutter und Kind. Berührungen, Streicheln und Kuscheln wirken beruhigend auf das Kind und stärken die Mutter-Kind-Bindung. Liebevoller Augenkontakt und miteinander "sprechen" wirken sich ebenfalls positiv auf die Mutter-Kind-Bindung aus.

Kommunikation zwischen Mutter und Kind

Um Bedürfnisse und Empfindungen auszudrücken, bedient sich ein Baby akustischer Signale (Schreien, Weinen, verschiedene Laute) oder optischer Signale (Mimik, Augenkontakt). Es ist darauf angewiesen, dass die Mutter in der Lage ist, diese Signale richtig zu deuten, und darauf reagiert. Häufig ist das bereits wenige Tage nach der Geburt der Fall. Durch die Reaktionen der Mutter auf das eigene Verhalten lernt das Baby wiederum, sich noch konkreter "auszudrücken", um die jeweils gewünschte Reaktion (zum Beispiel Trösten) zu erhalten.

Von großer Bedeutung für die Entwicklung des Kindes ist ein Verhalten, das typischerweise zwischen dem Kind und engen Bezugspersonen stattfindet: das Spiegeln der Mimik und damit der Emotionen des Kindes. Ein Baby kann seine eigenen Gefühle noch nicht einordnen. Es merkt lediglich, dass manche Gefühle schön sind und manche nicht so schön und bringt dies über Mimik, Bewegungen und Lautäußerungen zum Ausdruck. Es ist völlig natürlich, wenn enge Bezugspersonen, vor allem die Mutter, diese Ausdrücke imitieren. Das Baby erkennt dabei, dass die Bezugsperson nicht die eigenen Emotionen zum Ausdruck bringt, sondern die des Babys. Durch dieses überspitzte Spiegeln der Emotionen des Kindes lernt das Kind nach und nach, seine Emotionen einzuordnen. Erst später werden ihm diese auch bewusst.

Gleichzeitig erfährt das Kind durch das Spiegeln eine unmittelbare Reaktion der Bezugsperson auf seinen Gemütszustand. Es bemerkt: Reaktion und Mimik der Mutter beziehen sich auf mich und meine Gefühle.

Mutter-Kind-Bindung: Bedeutung

Besonders in den ersten Lebensjahren eines Kindes stellen sich viele Weichen für seine spätere soziale und gefühlsmäßige Entwicklung. Der Mutter-Kind-Bindung oder auch Eltern-Kind-Bindung kommt dabei eine große Bedeutung zu. Verschiedene Studien haben ergeben, dass Kinder mit einer sicheren Bindung in ihrem Leben kontaktfreudiger und teilweise beliebter sind. Sie sind eher bereit, sich aus ihrer sozialen Umgebung Unterstützung zu holen und rechnen auch eher mit Verständnis. Dieses "Vertrauen in die Welt" ist ein wichtiger Grundstein für die Entwicklung einer stabilen und ausgeglichenen Persönlichkeit. Kinder mit einer guten Bindung sind außerdem eher in der Lage, ihre Gefühle wahrzunehmen und einzuordnen, sie verfügen eher über mehr Empathie.

Wichtig: Die Bezugsperson(en) sollten gerade in den ersten Lebensjahren des Kindes konstant da sein. Von diesem "sicheren Hafen" aus ist das Kind in der Lage, sein Leben und seine Umwelt zu entdecken. Dabei hat es das tiefe Wissen, dass es jederzeit in dieses sichere soziale Gefüge zurückkehren kann und aufgefangen wird.

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