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Kinderwunsch

Befruchtung: Eizelle und Spermium verschmelzen

Im Moment der Befruchtung dringt ein Spermium in die Eizelle ein und verschmilzt mit ihr. Von nun an steht alles auf Teilung!

Eizelle und Spermien
© GettyImages/MARK GARLICK/SCIENCE PHOTO LIBRARY

Artikelinhalte auf einen Blick:

Sex-Tipps zum Schwanger werden

In aller Kürze: So läuft die Befruchtung ab

  1. Nach dem Eisprung wandert die Eizelle im Eileiter Richtung Gebärmutter.
  2. In den kommenden zwölf bis 24 Stunden ist sie befruchtungsfähig.
  3. Die an der Eizelle ankommenden Spermien versuchen, sich durch ihre Hülle zu bohren.
  4. Die Befruchtung findet in dem Moment statt, in dem ein Spermium es bis zum Zellkern schafft.
  5. Ei- und Samenzelle verschmelzen bei der Befruchtung miteinander.
  6. Die befruchtete Eizelle teilt sich nun alle paar Stunden.
  7. Nach einigen Tagen setzt die befruchtete Eizelle ihren Weg in die Gebärmutter fort, um sich dort einzunisten.

Voraussetzung für die Befruchtung: Eizelle und Spermium

Damit es überhaupt zur Befruchtung kommen kann, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein, die alle gemeinsam dazu führen, dass Samen- und Eizelle zusammenkommen können.

Monat für Monat reifen in der ersten Zyklushälfte in den Eierstöcken Eibläschen (Follikel) heran. Ein, gelegentlich auch mehrere, Eibläschen entwickeln sich bis etwa zur Mitte des Zyklus zum sprungbereiten Leitfollikel. In der Mitte des Zyklus – durchschnittlich 14 Tage nach dem ersten Tag der letzten Regelblutung – findet der Eisprung (Ovulation) statt: Eine Eizelle tritt aus dem Leitfollikel aus und in den Eileiter ein. In den folgenden zwölf bis 24 Stunden nach dem Eisprung wandert die Eizelle im Eileiter in Richtung Gebärmutter. Während dieser "Wanderung" kann sie durch eine Samenzelle befruchtet werden.

Die Spermien oder Samenzellen werden in den Hoden des Mannes gebildet. Beim Orgasmus vermischen sich diese Spermien mit einem Sekret aus der Prostata. Diese Mischung nennt man Ejakulat. Je nach Zustand befinden sich darin durchschnittlich 150 Millionen Spermien. Entscheidend für eine erfolgreiche Befruchtung ist aber nicht nur eine ausreichende Menge an Spermien, sondern vor allem deren Qualität. Nur etwa ein Prozent der ursprünglichen Spermienanzahl schafft den abenteuerlichen Weg durch Scheide, Gebärmutter und schließlich hinauf in den Eileiter.

Gegensätze ziehen sich an: Während die Eizelle die größte menschliche Zelle im Körper ist, gehört die Samenzelle zu den kleinsten. Trotzdem enthalten beide Keimzellen je 23 Chromosomen, also eine Hälfte des menschlichen Chromosomensatzes. Bei der Befruchtung vereinen sich beide und die befruchtete Eizelle verfügt wieder über 23 Chromosomenpaare bzw. 46 Chromosomen insgesamt. Nur ganz selten liegen einzelne Chromosomen dreifach statt zweifach vor. Am häufigsten trifft dies auf das 21. Chromosom zu (Trisomie 21).

Das Wettrennen der Spermien bis zur Befruchtung

Die Milieus von Gebärmutter und Gebärmutterschleimhaut sorgen dafür, dass die Spermien im weiblichen Körper beweglich bleiben und möglichst lange überleben. In der Zeit um den Eisprung herum ist der ansonsten durch zähen Schleim verschlossene Gebärmutterhals durchgängig, sodass die Spermien ihn passieren können.

Nach Durchquerung des Gebärmutterhalses gelangen die Spermien in die Gebärmutter und in den Eileiter. Dort befindet sich bis zu 24 Stunden nach dem Eisprung die Eizelle. Im Eileiter bewegen sich die Spermien durch Flimmerhärchen hindurch bis zur Eizelle.

Den mühsamen Weg bis zur Eizelle überstehen nicht alle Spermien. Viele gehen bereits vorher zugrunde. Diejenigen, die an der Eizelle angekommen sind, versuchen, sich durch deren Hülle zu bohren.

Die eigentliche Befruchtung

Diejenigen Samenzellen, die sich durch die Hülle bohren konnten, befinden sich nun in einem mit Flüssigkeit gefüllten Zwischenraum. Schafft es ein Spermium, ins Zellplasma des Zellkerns vorzudringen, findet die Befruchtung statt: Sowohl Eizelle als auch Samenzelle haben alle Erbinformationen gespeichert, die für die Entstehung eines Menschen nötig sind. Beide verschmelzen bei der Befruchtung miteinander. Wesentliche Merkmale des entstehenden Menschen (Geschlecht, Haarfarbe, Blutgruppe usw.) sind ab diesem Zeitpunkt bereits festgelegt. Noch am selben Tag beginnt die befruchtete Eizelle, sich zu teilen.

Nach der Befruchtung: Wanderung in die Gebärmutter

Verschmelzen Eizelle und Samenzelle miteinander, verändert sich die chemische Zusammensetzung der Eizelle sofort, um das Eindringen weiterer Spermien zu verhindern. Alle Spermien, die es nicht geschafft haben, sterben bald darauf ab. Im Inneren der Eizelle befindet sich – nach der Verschmelzung mit der Samenzelle – nun wieder eine Zelle, die sich nach einiger Zeit alle paar Stunden teilt.

Die befruchtete Eizelle befindet sich währenddessen immer noch im Eileiter. Erst einige Tage später setzt sie ihre Wanderung in die Gebärmutter fort. Der letzte Abschnitt ist dabei der gefährlichste, da er besonders eng ist. Nicht alle befruchteten Eizellen schaffen es hier hindurch: Einige bleiben an den Wänden hängen und es entwickelt sich eine Eileiterschwangerschaft.

In der Gebärmutter

Hat die befruchtete Eizelle die Wanderung durch den Eileiter überstanden, kommt sie in der Gebärmutter an. Hier trennen sich einige Zellen in der Hülle nochmals ab. Aus diesen Zellen entsteht der Mutterkuchen (Plazenta), der sich mit dem mütterlichen Körper verbindet und den Embryo mit allen lebenswichtigen Nährstoffen versorgt.

Die restlichen Zellen befreien sich aus der Eihülle und docken im oberen Teil der Gebärmutter in der Schleimhaut an. Ist diese Phase der Einnistung, die Implantation, abgeschlossen, werden Hormone ausgesendet, die die notwendigen körperlichen Veränderungen hervorrufen, damit sich der Embryo in der Gebärmutter entwickeln kann. Wird das Hormon HCG (Humanes Choriongonadotropin) im Blut nachgewiesen, besteht mit Sicherheit eine Schwangerschaft.

Erste Anzeichen einer Befruchtung?

Du hast Kinderwunsch und kannst es nicht abwarten, endlich schwanger zu werden? Dann wirst du sicher ganz besonders auf die ersten Anzeichen einer Befruchtung achten. Jedoch musst Du Dich nach dem Eisprung noch einige Zeit gedulden: Erst mit Einnistung der Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut und den damit verbundenen hormonellen Veränderungen zeigen sich die ersten Anzeichen einer Schwangerschaft. Die Befruchtung selbst kannst Du nicht spüren.

Auch wenn manche Frauen bereits einige Tage nach der Befruchtung erste Anzeichen wahrnehmen wollen, handelt es sich dabei wesentlich wahrscheinlicher um Symptome, die noch mit dem Eisprung zusammenhängen. Manche Frauen spüren etwa um die Zeit des Eisprungs herum den sogenannten Mittelschmerz.

Timing ist alles

Entscheidend für eine erfolgreiche Befruchtung ist der richtige Zeitpunkt für Sex: Empfehlenswert ist der sogenannte GnP ("Geschlechtsverkehr nach Plan") während der fruchtbaren Tage, also in den Tagen vor und direkt während des Eisprungs. Um den Eisprung zu bestimmen, gibt es verschiedene Möglichkeiten wie die Anwendung von Ovulationstests oder Methoden der natürlichen Familienplanung wie das Messen der Basaltemperatur und das Beobachten des Zervixschleims.

Wie lange überleben Spermien?

Wie lange Spermien aus dem Ejakulat überleben, hängt vor allen Dingen von der Umgebung ab. In der idealen Umgebung der Gebärmutter zur fruchtbaren Zeit können Spermien drei bis fünf Tage überleben – manchmal sogar noch länger, bis zu sieben Tage. An der Luft sterben Spermien schnell ab. Ist Sperma nicht mehr von Flüssigkeit umgeben, beispielsweise an der Hand getrocknet, kann damit keine Befruchtung mehr stattfinden.

Wie entstehen Mehrlingsschwangerschaften?

Gelegentlich kommt es vor, dass zwei Eizellen gleichzeitig in den Eierstöcken heranreifen. Diese beiden Eizellen "springen" auch zur gleichen Zeit: Nach dem Eisprung wandern also zwei befruchtungsfähige Eizellen in die Eierstöcke. Werden beide befruchtet, kommt es zu einer Mehrlingsschwangerschaft mit zweieiigen Zwillingen. Im Grunde handelt es sich um parallel stattfindende Befruchtungen mit jeweils einer eigenen Eizelle und einer eigenen Samenzelle, sodass sich die zweieiigen Zwillinge wie normale Geschwister ähneln.

Teilt sich eine einzelne Eizelle nach der Befruchtung in zwei Zellkerne, entstehen daraus eineiige Zwillinge. Diese sind – je nach Zeitpunkt der Zellteilung – über die gleiche oder jeweils einen eigenen Mutterkuchen (Plazenta) mit der Mutter verbunden. Eineiige Zwillinge sehen identisch aus und haben immer dasselbe Geschlecht.

Mehrlingsschwangerschaften mit drei oder mehr Embryonen sind meistens eine Kombination aus ein- und zweieiigen Zwillingen oder aus drei einzelnen Eizellen, die jeweils durch eine eigene Samenzelle befruchtet werden. Besonders nach einer künstlichen Befruchtung kommt es häufig zu Mehrlingen.

Künstliche Befruchtung: Unterstützung auf dem Weg zum Wunschkind

Manchmal ist eine Befruchtung auf herkömmlichem Wege nicht möglich. Die Methoden der künstlichen Befruchtung können betroffenen Paaren trotzdem zum Wunschkind verhelfen. Im Gegensatz zur irreführenden Bezeichnung ist die Befruchtung nicht künstlich, sondern findet lediglich außerhalb des Körpers statt. künstlichen Befruchtung.

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