Stillpositionen: 15 beliebte Varianten

Beim Stillen sollte der Mund deines Babys weit geöffnet sein und sein Kinn die Brust berühren. Je tiefer die Brustwarze im Mund deines Babys ist, desto mehr Milch kann es saugen. Gleichzeitig schont die Stillposition die Brustwarzen, da dein Baby mit dem Mund deine Brust umschließt und die Brustwarze beim Saugen nicht am Gaumen eingeklemmt wird.

Bis dein Baby sein Köpfchen selbst halten kann, benötigt es deine Unterstützung – entweder durch deinen Arm, deine Hand oder abgestützt auf einem Kissen. Zudem sollte es gerade liegen und sich Kopf, Nacken und Wirbelsäule in einer Linie befinden.

Die Wiegehaltung ist die wohl beliebteste Stillposition. Setze dich dafür am besten angelehnt hin, dein Baby liegt dir zugewandt auf deinem Unterarm. Sein Köpfchen liegt gut gestützt in deiner Armbeuge. Diese Stillposition gehört zu den klassischen Haltungen. Besonders günstig: Du hast dabei eine Hand frei.

Ein spezielles Stillkissen oder ein dickes Kissen macht Stillpositionen im Sitzen oft etwas bequemer. Du kannst entweder deinen Unterarm darauf abstützen oder auch dein Baby auf einem Kissen ablegen. Wichtig ist auch beim Stillen im Sitzen: Dein Baby sollte immer auf Brusthöhe liegen und nicht höher oder niedriger.

Gut geeignet für Neugeborene, kleine Babys, Frühchen und solche, die noch ein wenig Hilfe beim "Andocken" brauchen: Du hältst dein Baby wie bei der Wiegehaltung. Der Unterschied: Du nimmst den entgegengesetzten Arm. Das Köpfchen deines Babys stützt du mit der Hand ab, seine Füße zeigen in Richtung deiner Armbeuge. Bei dieser Stillposition lassen sich die Kopfbewegungen deines Babys gut kontrollieren.

Gerade die sitzenden Stillpositionen bereiten vielen Frauen nach einem Kaiserschnitt anfangs noch Probleme. Eine gute Alternative ist dann die Rückenlage im Sitzen: Lege ein Stillkissen seitlich um deine Hüfte. Dein Baby legst du dir zugewandt auf das Kissen, sodass es Hüfte an Hüfte neben dir liegt. Achte darauf, dass die Füße deines Babys nach hinten genug Platz haben. Lege bei Bedarf noch ein Kissen hinter dich. Die Stillposition eignet sich auch für Frauen mit großen Brüsten sowie Hohl- oder Flachwarzen, für Frühgeborene und bei Ansetzschwierigkeiten.

Beim Stillen in der liegenden Seitenlage liegen du und dein Baby Bauch an Bauch. Der Kopf deines Babys liegt auf Höhe deiner Brust. Nach dem Anlegen stützt du dein Baby mit einem Arm oder mit einem zusammengerollten Handtuch – oder mit beidem. Diese Stillposition gehört zu den bequemen Varianten und ist auch gut für das nächtliche Stillen geeignet. Bei Dammverletzungen ist diese Stillposition ebenfalls entlastend.

Die umgedrehte Seitenlage ist eine Variante der normalen Seitenlage. Dabei legst du dein Baby andersrum, mit dem Kopf auf Höhe deiner Brust, mit den Füßen in Richtung deines Gesichts. In dieser Stillposition lässt sich die obere Brust gut leeren, daher ist sie gut bei Milchstau in diesem Bereich geeignet.

Der Vierfüßlerstand gehört sicher nicht zu den bequemsten Stillpositionen, kann aber besonders bei Stillproblemen wie Milchstau, Brustentzündung oder nach schmerzhaftem Milcheinschuss hilfreich sein. Ein weiterer Pluspunkt des Vierfüßlerstands ist die Flexibilität. Achte darauf, dass das Kinn deines Babys dem Bereich zugewandt ist, den du entleeren möchtest.

Für Babys, die häufig aufstoßen, oder auch bei verstopfter Nase kann diese aufrechte Stillposition eine echte Erleichterung sein. Dein Baby sitzt dabei rittlings auf deinem Oberschenkel, eventuell erhöht durch ein Kissen. Achte auch in dieser Position auf eine gerade Körperhaltung deines Babys und halte es gut fest. Stütze jüngere Babys bei Bedarf zusätzlich mit einem Polster.

In der DanCer-Haltung unterstützt du dein Baby dabei, an der Brust angelegt zu bleiben. Dafür nimmst du den Unterkiefer deines Babys zwischen Daumen und Zeigefinger (wie ein U). Mit den anderen Fingern der gleichen Hand stützt du deine Brust. Beim Trinken bleibt das Kinn deines Babys auf das mit Daumen und Zeigefinger geformte U gestützt. Die DanCer-Haltung ist besonders für trinkschwache Babys, Babys mit Spaltbildung und Frühchen, geeignet.

Die Australia-Haltung ist auch als intuitives Stillen bekannt und kommt oft beim Bonding unmittelbar nach der Geburt vor. Dabei wird der Saugreflex des Babys ideal ausgelöst. Besonders in der ersten Still- und Kennenlernzeit empfinden viele Frauen die Nähe und das Stillen in dieser Position als angenehm. Auch nach einem Kaiserschnitt und bei starkem Milchspendereflex ist die Stillposition gut geeignet.

Die Rückenhaltung ist ideal für das Stillen von Zwillingen geeignet. Besonders wichtig ist bei zwei Babys eine gute Unterstützung in Form eines Stillkissens, auf dem die Babys auch sicher und in richtiger Höhe abgelegt werden können.

Auch die Kombination von Rücken- und Wiegehaltung ist – mit Unterstützung durch ein Stillkissen – eine beliebte Stillposition für Zwillinge. Die Haltung eignet sich besonders, wenn ein Kind (noch) etwas saugschwach ist und/oder Unterstützung beim Saugen benötigt. Dieses Baby wird dann in Rückenlage gelegt.

Gut geeignet für das Stillen im Sitzen oder im halb aufgerichteten Sitzen ist die Parallelhaltung. Die Babys liegen einander zugewandt und parallel zum Körper der Mutter sowie zueinander. Auch hier ist eine gute Unterstützung durch ein Stillkissen oder eine Stillrolle wichtig.

Bei dieser Stillposition haben die Babys Körperkontakt, was häufig zusätzlich beruhigend wirkt. Entweder liegen beide Babys in deiner Armbeuge, oder eines in der Armbeuge und ein anderes in Kreuzhaltung, also mit unterstütztem Köpfchen.