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Vorboten der Geburt

Schleimpfropf und Zeichnungsblutung: Was hat es damit auf sich?

Erlebt eine hochschwangere Frau in den Wochen rund um den Entbindungstermin eine vaginale Blutung, handelt es sich meist um das sogenannte "Zeichnen". Oft ist diese Zeichnungsblutung mit dem Abgang des Schleimpfropfes verbunden, der ebenfalls blutige Schlieren enthalten kann. Wie es zu diesen Geburtsanzeichen kommt, woran man sie erkennt und wie schnell es danach wirklich losgeht: Alle Infos gibt es hier.

Schwangere Frau in der Dusche
© Getty Images/skynesher

Artikel-Inhalte im Überblick:

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Was ist der Schleimpfropf? Seine Aufgaben und Aussehen

Der Schleimpfropf ist eine Art Stöpsel aus sehr zähflüssigem Sekret, der während der Schwangerschaft den inneren Muttermund im Gebärmutterhalskanal verschließt. Er wird nach dem deutschen Gynäkologen Samuel Kristeller auch Kristellscher Schleimpfropf oder Kristeller-Pfropf genannt.

Die Drüsenzellen am unteren Gebärmutterhals (Zervix) bilden diesen Schleim, um die Gebärmutter Richtung Scheide abzudichten und somit das Ungeborene vor aufsteigenden Keimen sowie vor Frühgeburt zu schützen. Erst kurz vor der Geburt löst sich der Schleimpfropf natürlicherweise vom Muttermund und wird von manchen Frauen als erstes Anzeichen der nahenden Geburt wahrgenommen.

Schleimpfropf-Abgang: Wann löst er sich?

Zur Ablösung des Pfropfes kommt es, wenn am Ende der Schwangerschaft bestimmte Hormone – die Prostaglandine – das Gewebe des Gebärmutterhalses weicher machen. Häufig passiert der Abgang des Schleimklumpens zwischen der 38. SSW und der 42. SSW, bevor die ersten echten, muttermundwirksamen Wehen auftreten. Der Klumpen aus Zervixschleim erscheint dann zum Beispiel am Toilettenpapier oder in der Unterwäsche.

Andere Frauen wiederum verlieren den Schleimpfropf erst unter der Geburt oder bemerken gar nichts davon. Denn nicht immer wird der Gebärmutterverschluss im Ganzen sichtbar, manchmal landet er zudem unbemerkt in der Toilette oder im Abfluss der Dusche.

Der Schleimpfropf kann sich auch vorzeitig lösen, beispielsweise bedingt durch eine frauenärztliche Vorsorgeuntersuchung der schwangeren Frau. Das ungeborene Baby bleibt aber durch die Fruchtblase, in der es sich befindet, weiterhin vor Infektionen durch Bakterien und andere Krankheitserreger geschützt.

Menge und Farbe des Schleimpfropfes

Grundsätzlich handelt es sich bei dem Schleimpfropf um einen etwa vier bis fünf Zentimeter großen, weißlichen Klumpen mit zähflüssiger, geleeartiger Konsistenz. Er kann durch Blutbeimengungen auch rötliche Schlieren enthalten.

Sichtbare, hellrötliche Blutspuren im Schleimpfropf sprechen dafür, dass die Ablösung des Pfropfes Verletzungen an kleinen Blutgefäßen verursacht hat. Die dadurch auftretende Blutung ist eine harmlose Erscheinung, die Zeichnungsblutung genannt wird. Aber auch bräunliches und somit älteres Blut kann im Schleimpfropf sichtbar sein.

Was ist eine Zeichnungsblutung?

Bei der Zeichnungsblutung handelt es sich um eine leichte und meist schmerzfreie Blutung aus der Scheide, die kurz vor oder auch während der beginnenden Geburt (in der Latenzphase) auftreten kann. Sie entsteht durch die Verletzung kleiner Gefäße in der Nähe des Muttermundes. Auch hierbei spielen Prostaglandine eine Rolle. Diese Hormone fördern am Ende der Schwangerschaft die Reifung des Muttermundes und bringen so den Geburtsprozess voran.

Wann tritt sie auf?

Genau wie der Verlust des Schleimpfropfes kann auch die damit zusammenhängende Zeichnungsblutung als frühes Geburtsanzeichen gewertet werden, mit dem sich der Körper auf die Entbindung vorbereitet. Wenn das sogenannte Zeichnen überhaupt auftritt, ist es meist frühestens in der 38. Schwangerschaftswoche soweit – oder sobald das Baby reif für die Geburt ist. Aber: Nicht alle werdenden Mütter finden rund um den Geburtstermin Blut an Unterwäsche oder Toilettenpapier.

Menge und Farbe der Zeichnungsblutung

Bei der Zeichnungsblutung handelt es sich um ein (im Vergleich zur Periode) geringfügiges Blutvolumen. Meist entdecken Frauen rosa- bis hellrotes Blut mit Beimengungen von Schleim, die von der Ablösung des Schleimpfropfes herrühren und oft als verstärkter Ausfluss wahrgenommen werden.

Solltest du dir bezüglich der Menge an Blut Sorgen machen oder nicht sicher sein, ob es sich um eine harmlose Zeichnungsblutung handelt, bitte deine Hebamme oder gynäkologische Praxis lieber einmal mehr um Abklärung. Hinter starken Blutungen in der Schwangerschaft können auch schwerwiegende Ursachen wie eine vorzeitige Plazentalösung stecken. Diese Komplikation macht eine sofortige ärztliche Behandlung in der Klinik notwendig. 

Wann geht die Geburt los?

Zwischen dem Schleimpfropf-Abgang beziehungsweise der Zeichnungsblutung und dem Beginn der Eröffnungsphase der Geburt können Stunden liegen. Meist dauert es aber noch wenige Tage, bis erste Geburtswehen auftreten und sich der Muttermund dadurch nach und nach vollständig öffnet. Sollte die Zeichnungsblutung durch eine ärztliche Untersuchung oder Sex ausgelöst worden sein (Kontaktblutung), lässt sie sich nur bedingt als Geburtsanzeichen interpretieren.

Wann eine Frau sich an ihren Geburtsort begeben will, ist individuell sehr verschieden. Eine Faustregel besagt, dass du dich auf den Weg ins Geburts- oder Krankenhaus machen solltest, wenn du regelmäßige Kontraktionen im Abstand weniger Minuten hast – oder einfach, wenn du dich dort besser aufgehoben fühlst.  Solltest du nach einem Blasensprung Fruchtwasser verlieren, setzen die Wehen oft innerhalb von 24 Stunden ein. Ist das nicht der Fall, begib dich ebenfalls lieber in fachkundige Hände. Dann wird die Geburt häufig eingeleitet, um Infektionen zu vermeiden.

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