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Wehenschmerz natürlich lindern

Wehenkamm: Wunderwaffe gegen Geburtsschmerzen?

Vielleicht hast du schon einmal ein Geburtsfoto gesehen, auf dem die Gebärende einen Kamm in ihre Handfläche drückt. Tatsächlich soll der sogenannte Wehenkamm die Schmerzen unter der Geburt lindern. Kann das funktionieren?

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© Getty Images/Lily Solopova

Einfaches Hilfsmittel gegen den Wehenschmerz: Einige Doulas und Hebammen schwören auf den Wehenkamm und empfehlen ihn, um Geburtswehen erträglicher zu machen. Wenn du es ausprobieren willst, kannst du einen speziellen, hölzernen Kamm für die Geburt kaufen. Ein ganz normaler tut es aber auch.

Die Anwendung ist denkbar einfach: Du legst den Kamm schräg in deine Hand, die Zinken zeigen Richtung Handteller. Sobald eine Wehe anrollt, drückst du ihn mit vier Fingern fest zusammen. So manche Gebärende nimmt auch gleich zwei Kämme mit in den Kreißsaal, für jede Hand einen.

Datteln, Dammmassage und Co.: Diese Maßnahmen können die Geburt erleichtern

Keine gezielte Akupressur durch die Zinken des Kamms

Doch wie wirkt ein Wehenkamm? Vermutet wurde zunächst, dass er auf Akupressurpunkte in der Handinnenfläche drückt und so die Schmerzen lindert. Da der Kamm jedoch keine gezielten Punkte stimuliert, dürfte diese Wirkung zu vernachlässigen sein.

Schmerztheorie: Wehenkamm trickst das Gehirn aus

Wahrscheinlicher ist folgende Erklärung für den Effekt des Wehenkamms: Da das Gehirn nur einen Schmerzreiz auf einmal verarbeiten kann, wird es vom Schmerz in der Handfläche sozusagen vom Wehenschmerz aus dem Bauchraum „abgelenkt“. Dadurch nimmt die Gebärende ihn als weniger intensiv wahr.

Diese Annahme hat auch eine wissenschaftliche Basis: Laut der Kontrollschranken-Theorie (englisch: Gate Control Theory) kann ein Schmerz im Körperinneren überlagert werden, wenn ein Druckschmerz auf die Hautoberfläche in der Nähe einwirkt.

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Auf den Geburtsprozess einlassen – ob mit oder ohne Kamm

Allerdings gilt besonders für die Geburt: Es gibt keinen Geheimtipp, der für alle werdenden Mamas funktioniert. Manche Frauen schätzen unter der Geburt eine Massage von ihrer Hebamme oder Begleitperson, andere wollen keinesfalls berührt werden.

Probiere deshalb aus, was dir gut tut – schaden kann ein Wehenkamm dem Geburtsprozess jedenfalls nicht. Und: In manchen Fällen versetzt schon der Glaube an seine Wirkung Berge (Stichwort Placebo!). Eine Garantie auf eine schmerzarme oder gar -freie Geburt gibt dir das Hilfsmittel aber nicht.

Vielfältige Optionen zur Schmerzlinderung während der Geburt

Wenn der Kamm nicht (genügend) gegen den Wehenschmerz hilft, stehen dir je nach Geburtsort verschiedene weitere Möglichkeiten zur Verfügung. Das können beispielsweise Akupunktur und Wärme sein, aber auch Schmerzmittel wie Lachgas oder eine PDA.

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