Ambulante Geburt in der Klinik oder im Geburtshaus
Bei der ambulanten Geburt verlassen die Mutter und ihr neugeborenes Kind die Entbindungsklinik oder das Geburtshaus spätestens 24 Stunden nach der Entbindung wieder.
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Für eine ambulante Geburt in der Klinik oder einem Geburtshaus entscheiden sich werdende Mütter meistens deshalb, weil sie einen längeren Krankenhausaufenthalt vermeiden möchten. Vielmehr wollen sie schnell wieder nach Hause zurückkehren, da sie sich dort wohler und besser aufgehoben fühlen.
Die wichtigsten Voraussetzungen eines ambulanten Aufenthalts sind: Während der Geburt kam es zu keinen nennenswerten Komplikationen und der Mutter sowie dem Baby geht es gut.
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Ambulante Geburt während der Corona-Pandemie
Die aktuelle Coronavirus-Pandemie verunsichert viele Schwangere und werdende Eltern. Um eine weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen, haben viele Kliniken die Besuchsmöglichkeiten stark eingeschränkt. In den meisten Kliniken darf bisher eine weitere Person (Vater des Kindes oder vertraute Person der Schwangeren) die Schwangere zur Geburt in den Kreißsaal begleiten. Es gibt jedoch auch Kliniken, die je nach Inzidenz neben der Schwangeren gar keine Begleitperson zur ambulanten Geburt zulassen.
Am besten informieren sich Schwangere bei der ausgewählten Klinik oder dem Geburtshaus, welche Regelung derzeit für die jeweilige Einrichtung gültig ist.
Vorbereitung auf eine ambulante Geburt
Da sich die Mutter in den ersten Tagen nach der Entbindung erholen sollte und sich die Familie erst an ein neues Mitglied gewöhnen muss, ist es ratsam, bereits vor dem Geburtstermin zu klären, wer sich in diesen Tagen um die Alltagsabläufe kümmern wird. Es ist denkbar, dass Freunde und Verwandte den Haushalt regeln oder ältere Geschwister und Haustiere betreuen.
Falls die Mutter auf diese Weise nicht entlastet werden kann, ist es möglich, eine Haushaltshilfe einzustellen. Das ist vor allem sinnvoll, wenn bereits ältere Geschwister vorhanden sind, der Partner sich nicht von der Arbeit frei nehmen kann oder die Frau alleinstehend ist. Ob und wie lange die Kosten für eine Haushaltshilfe übernommen werden, sollte rechtzeitig mit der Krankenversicherung abgesprochen werden.
Kliniktasche für die ambulante Geburt: Was muss mit?
Nach einer ambulanten Geburt sind Eltern und Kind im Idealfall schon einige Stunden nach der Geburt wieder zu Hause. Doch je nach Länge der Geburt und der Versorgung eventueller Geburtsverletzungen verbringen Eltern und Kind doch eine gewisse Zeit in der Klinik oder im Geburtshaus. Eine "leichte" Kliniktasche ist deshalb auch für die ambulante Geburt unverzichtbar:
- Kleidung für die Geburt (Nachthemd mit Vorderknöpfen, locker sitzendes Bustier, warme Socken, Bademantel ...)
- Kleidung für die Heimfahrt (Bequemes wie Jogginganzug, große Baumwollunterhose, Still-BH, Still-Einlagen)
- Windeln/Neugeborenenwindeln
- Kleidung für das Baby (Body, Strampler, Jacke, im Winter Overall, Mützen und ggf. Söckchen)
- Decke für das Baby
- Babyschale und/oder Kindersitz für die Heimfahrt
- Hygieneartikel für die Mama (Bürste, etwas "zum Frischmachen", Haarband, Lippenpflege)
- Mutterpass
- Personalausweis (von beiden Eltern)
- Krankenversicherungskarte
- Stammbuch/Vaterschaftsanerkennung bei nicht verheirateten Paaren
- wenn vorhanden/gewünscht: Musik für die Geburt, Massageöl, Geburtsplan, Kaugummi, Getränke, Süßigkeiten oder Traubenzucker)
Manche Geburtshäuser erlauben auch das Mitbringen eigenen Bettzeugs und Handtücher.
Ambulante Geburt im Geburtshaus
Ein Geburtshaus ist für Schwangere, die ambulant entbinden möchten, eine Alternative zur Klinik. In den meisten Fällen werden Geburtshäuser von Hebammen betrieben, möglich ist auch die Kooperation mit einer Frauenarztpraxis. Ziel der ambulanten Geburt in einem Geburtshaus ist eine wohnliche Atmosphäre, in der sich die Gebärende wohlfühlt bei gleichzeitig hohen Sicherheits- und Hygienestandards.
Geburtshäuser in Deutschland sind mit der wichtigsten medizinischen Ausrüstung wie Überwachungsgeräten für Sauerstoffversorgung und CTG ausgerüstet. Da Geburtshäuser oft in der Nähe von einem Krankenhaus angesiedelt sind, ist im Notfall eine schnelle Versorgung von Mutter und Kind gewährleistet.
Wer übernimmt die Kosten für eine ambulante Geburt?
Grundsätzlich übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten der Hebammenleistung im Geburtshaus sowie die Betriebskosten. Die Abrechnung mit der Krankenkasse erfolgt direkt über das Geburtshaus. Daneben können weitere Kosten anfallen, zum Beispiel für die Rufbereitschaft der Hebamme rund um den errechneten Geburtstermin. Diese Kosten werden meist als Pauschale angesetzt, von der die gesetzlichen Krankenkassen üblicherweise einen bestimmten Anteil übernehmen.
Privat versicherte Schwangere sollten vorher bei ihrer Krankenkasse nachfragen, welche Leistungen diese übernimmt.
Ambulante Geburt: Nachbetreuung muss sichergestellt sein
Wer sich für eine ambulante Geburt entscheidet, sollte sich zu Hause im Wochenbett von einer Nachsorgehebamme betreuen lassen – vor allem, wenn es das erste Kind ist. Die Nachsorgehebamme kommt in den ersten zehn Tagen nach der (ambulanten) Geburt mindestens einmal täglich vorbei, bei Bedarf auch öfter.
Bereits im Krankenhaus wird von der Hebamme oder von Ärztin*Arzt die erste Vorsorgeuntersuchung (U1) des Neugeborenen durchgeführt. Das Screening auf Stoffwechselerkrankungen findet zwischen der 48. und 72. Lebensstunde des Babys statt. Die Mutter muss mit dem Kind daher zu diesem Zweck noch einmal in das Krankenhaus zurückfahren. Alternativ kann die Hebamme die Blutabnahme durchführen und in das Labor schicken.
Zwischen dem vierten und zehnten Lebenstag des Babys steht die zweite Untersuchung (U2) an. Diese darf nur von einer*einem Kinderärztin*Kinderarzt durchgeführt werden. Es empfiehlt sich deshalb, rechtzeitig vor der ambulanten Geburt eine Kinderarztpraxis zu finden.
Checkliste für die ambulante Geburt: Das benötigen Sie zu Hause
Gute Vorbereitung ist alles: Damit Sie nach der ambulanten Geburt zu Hause alles parat haben, was Sie brauchen, haben wir hier eine Checkliste mit praktischen Helferlein für Sie zusammengestellt:
- Dicke Binden oder Wochenbetteinlagen: Bereits kurz nach der Geburt beginnt der Wochenfluss (Lochien). Besorgen Sie sich deshalb rechtzeitig dicke Binden (oder andere Vorlagen). Tampons sind ungeeignet. Sie erhöhen außerdem die Infektionsgefahr.
- Podusche: Ein echter Geheimtipp für die erste Zeit nach der Geburt ist die handliche Podusche. Damit lässt sich der Intimbereich sanft und gründlich reinigen. Kaltes Wasser kühlt wohltuend bei Geburtsverletzungen.
- Hygieneartikel: Klopapier und alle wichtigen Hygieneartikel sollten in ausreichender Zahl vorhanden sein. Vorsicht bei Hautpflegeprodukten: Wenn Sie stillen, sollten Sie auf Lotionen und Co. auf den Brüsten/Brustwarzen verzichten.
- Kondome: Gerade nach Dammschnitt oder Dammriss/Scheidenriss, tut moderate Kälte gut. Viele Frauen füllen Kondome mit Wasser oder auch Whisky (Vorteil: gefriert nicht) und legen Sie ins Eisfach. Anschließend die gefrorenen Kondome in ein Tuch wickeln und auf die betroffenen Stellen legen. Wichtig: Legen Sie Kühlpads und Co. nie direkt auf die Haut, sonst drohen Vereisungen.
- Stilleinlagen: Wenn die Milchproduktion so richtig in Gang kommt (etwa zwei bis drei Tage nach der Geburt), sind Stilleinlagen äußerst praktisch.
- Windeln: Eine der häufigsten Tätigkeiten von Babyeltern ist wohl das Windelwechseln. Deshalb sollten Sie schon vor der ambulanten Geburt für einen ausreichenden Vorrat zu Hause sorgen. Neugeborenen passen meist die Größen 0 bis 1. Alternativ können Sie spezielle Neugeborenenwindeln verwenden.
- Lanolinsalbe: Wunde und gereizte Brustwarzen freuen sich zwischendurch über Lanolinsalbe. Lanolin ist Wollfett und für Ihr Baby unbedenklich.
- Pre-Nahrung: Pre-Nahrung und Fläschchen sowie ggf. ein Sterilisationsautomat sind wichtige Utensilien, wenn Sie nicht stillen möchten oder können.
- Lebensmittelvorräte: Im Idealfall bekochen Freunde und Verwandte Sie in den ersten Tagen nach der ambulanten Geburt. Oder Sie kochen vor und frieren ein. Auch Lieferdienste sind jetzt eine große Erleichterung.
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