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Vorsicht bei Rohmilch!

Mozzarella in der Schwangerschaft: Erlaubt oder verboten?

Nicht jedes Lebensmittel ist für Schwangere geeignet, da enthaltene Bakterien dem Ungeborenen schaden können. Doch wie ist es mit Mozzarella in der Schwangerschaft? Gehört er zu den Rohmilchprodukten und ist deshalb tabu? Wir beantworten dir alle Fragen.

Salat mit Burrata, Radieschen, Brotwürfeln
© GettyImages/Daniela Baumann

Kurzübersicht: Mozzarella in der Schwangerschaft

Ja oder nein? Mozzarella in der Schwangerschaft darfst du ohne Bedenken essen, wenn er aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde. Rohmilchkäse sollten schwangere Frauen nicht verzehren, da solche Sorten Keime wie Listerien enthalten können. Eine lebensmittelbedingte Infektion mit Listerien kann für das Ungeborene gefährlich werden.

Wie lässt sich geeigneter Mozzarella erkennen? In der EU besteht eine Kennzeichnungspflicht für Produkte, die aus Rohmilch hergestellt werden. Wenn auf dem Mozzarella "pasteurisierte Milch" oder nur "Milch" steht, kannst du ihn verzehren. Von Produkten mit der Aufschrift "aus/mit Rohmilch/Vorzugsmilch hergestellt" solltest du die Finger lassen.

Darf man Mozzarella auf der Pizza essen? Bei pasteurisiertem Mozzarella ist der Verzehr ohnehin unbedenklich. Sollte es sich um ein Rohmilchprodukt handeln, werden die Keime durch die hohe Erhitzung abgetötet. Daher sind Aufläufe, Pizza und andere Gerichte mit überbackenem Mozzarella bei ausreichender Erhitzung auch in der Schwangerschaft okay.

Was beachten? Achte während der Schwangerschaft auf eine gute Küchenhygiene und die richtige Lebensmittellagerung. Verbrauche deine Lebensmittel zügig nach dem Einkauf und vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums.

Artikelinhalte im Überblick:

Tabu-Lebensmittel: Das dürfen Schwangere nicht essen

Mozzarella in der Schwangerschaft: ja oder nein?

Ob Mozzarella in der Schwangerschaft erlaubt ist, kommt auf die verwendeten Zutaten an. Meistens wird Mozzarella aus pasteurisierter Milch hergestellt. Das bedeutet: Die Milch wurde durch Erhitzen keimfrei und haltbar gemacht. Bei der Erhitzung werden Keime abgetötet, die in der Schwangerschaft gefährlich werden könnten. Wurde ein Mozzarella aus Rohmilch hergestellt, ist er nicht für Schwangere geeignet. Bei Rohmilch handelt es sich um unbehandelte Milch, die kein Erhitzungsverfahren über 40 Grad oder keine andere keimabtötende Behandlung durchlaufen hat.

Rohmilch kann Bakterien der Gattung Listeria enthalten. Auch andere Krankheitserreger können in Rohmilch enthalten sein, zum Beispiel Salmonellen oder Escherichia coli. Eine Infektion mit Listerien führt zu einer seltenen aber schweren Erkrankung namens Listeriose.

Rohe Lebensmittel können mit Listerien belastet sein

Wenn Lebensmittel wie zum Beispiel Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte mit Listerien kontaminiert sind und es bei der Behandlung der Lebensmittel nicht zu einer vollständigen Abtötung kommt, gelangen sie beim Essen in den menschlichen Körper. Deshalb sind Käsesorten aus Rohmilch, Rohwurst oder nicht durchgegartes Fleisch mögliche Infektionsquellen.

Das Problem an einer Infektion in der Schwangerschaft: Sie kann auf das ungeborene Kind übergehen, es kann zu einer Totgeburt oder einer Frühgeburt kommen. Säuglinge, die infiziert zur Welt kommen, können an schweren Erkrankungen wie Blutvergiftung (Sepsis) oder Hirnhautentzündung (Meningitis) leiden.

Lesetipp: Hier erfährst du mehr über die Symptome und Übertragungswege der Listerien-Infektion.

Wie lässt sich pasteurisierter Mozzarella erkennen?

Da du in der Schwangerschaft nur Mozzarella aus pasteurisierter Milch essen darfst, ist ein Blick auf die Kennzeichnung besonders wichtig. Auf einem Käse, der aus pasteurisierter Milch hergestellt wird, steht in der Zutatenliste entweder "pasteurisierte Milch/Büffelmilch" oder nur "Milch/Büffelmilch".

Wurde ein Lebensmittel aus Rohmilch hergestellt, muss dies ausdrücklich auf der Verpackung angegeben sein. Unabhängig davon, ob der Käse komplett oder nur teilweise aus Rohmilch hergestellt wurde. Auf der Verpackung findest du dann den Hinweis "aus/mit Rohmilch hergestellt". Die Kennzeichnungspflicht besteht in der gesamten Europäischen Union (EU), in anderen Ländern ist das möglicherweise nicht der Fall.

Übrigens: Das Robert Koch-Institut weist darauf hin, dass Risikogruppen wie Schwangere vorsorglich auch auf Weich- und Sauermilchkäse aus pasteurisierter Milch verzichten sollten, da hier das Risiko nicht abschließend bewertet werden kann.

Ist Mozzarella in der Schwangerschaft auf der Pizza ein Problem?

Listerien sind ziemlich anspruchslos: Sie können sich bei einem Temperaturbereich von –0,4 bis 45 Grad vermehren. Was sie jedoch nicht überleben, ist das starke Erhitzen durch Kochen, Braten oder Backen. Um ein Lebensmittel sicher zuzubereiten, gilt: Es sollte für mindestens zwei Minuten bei einer Temperatur von 70 Grad oder darüber in seinem Kern erhitzt werden.

Eine Pizza wird bei extrem hohen Temperaturen gegart: Im Ofen zu Hause oftmals bei 200 bis 220 Grad, in einem professionellen Pizzaofen sogar noch heißer. Selbst wenn es sich bei dem Mozzarella auf einer Pizza daher um ein nicht pasteurisiertes Produkt handeln sollte, brauchst du dir keine Sorgen zu machen: Etwaige Keime werden durch das Erhitzen abgetötet.

Du kannst Mozzarella daher auch problemlos zum Überbacken von Aufläufen oder Ähnlichem verwenden. Wenn der Käse ausreichend erhitzt wird, darf es sich auch um abgepackten Reibekäse handeln. Ansonsten gilt: Verzichte in der Schwangerschaft auf bereits vorgeriebenen Käse. Greife besser zu einer anderen erlaubten Hartkäsesorte und reibe den Käse selbst. Die Rinde sollte allerdings nicht gegessen werden, da sich auch hier Keime vermehren können.

Mozzarella in der Schwangerschaft: Was beachten?

Generell solltest du in der Schwangerschaft auf eine gute Lebensmittelhygiene achten. Extrem übertriebene Maßnahmen sind aber nicht nötig. Damit du deinen Mozzarella in der Schwangerschaft genießen kannst, geben wir dir noch ein paar Tipps im Überblick:

  • Kennzeichnung: Kaufe nur Mozzarella, der entsprechend seiner Kennzeichnung aus pasteurisierter Milch hergestellt ist.

  • Offene Produkte: Verzichte darauf, offenen Mozzarella an Käsetheken oder anderen Auslagen zu kaufen. Die Kennzeichnungspflicht für Rohmilch besteht zwar auch für diese Produkte, aber aufgrund der offenen Lagerung sind sie anfälliger für Bakterien.

  • Haltbarkeit: Beachte stets das Mindesthaltbarkeitsdatum und iss den Mozzarella großzügig vor dessen Ablauf. Prüfe außerdem, in welchem Zustand sich der Käse befindet. Ist die Packung aufgebläht, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass der Käse nicht richtig oder zu lange gelagert wurde. Mozzarella hat außerdem einen milden Geruch. Wenn du einen sauren, muffigen Geruch wahrnimmst, solltest du ihn nicht mehr essen. Wenn der Käse sauer oder bitter schmeckt, lass ebenfalls die Finger davon.

  • Lagerung: Halte stets die Kühlkette ein: Nach dem Einkaufen im Supermarkt gehört der Mozzarella in den Kühlschrank. Beachte, welche Kühltemperatur auf der Verpackung angegeben ist. Lebensmittel sollten möglichst zügig nach dem Einkauf verzehrt werden. Am besten verbrauchst du den gesamten Mozzarella direkt nach dem Öffnen. Wenn du ihn gut verschlossen im Kühlschrank lagerst, kannst du den angebrochenen Käse vollständig mit der Lake bedeckt auch einen Tag lang aufbewahren. Am besten erhitzt du die Mozzarellareste am nächsten Tag – zum Beispiel in einem Auflauf.

Was ist Mozzarella?

Mozzarella ist ein Käse, der aus Büffelmilch oder Kuhmilch hergestellt wird. Das Original kommt aus Italien. Beides findest du hierzulande in den Kühlregalen des Supermarkts.

Mozzarella ist ein Pasta-Filata-Käse – ein teigartiger Käse, der ein besonderes Herstellungsverfahren durchläuft. Vereinfacht gesagt wird die Masse dabei abgebrüht, geknetet, gesponnen, abgeteilt und zu Kugeln geformt. Weil die Masse mehrmals geschnitten wird, trägt der Käse den Namen Mozzarella: "mozzare" ist das italienische Wort für "abschneiden".

Büffelmozzarella und Mozzarella aus Kuhmilch werden in Salzlake verpackt, um den Käse vor dem Austrocknen zu schützen, schließlich besitzt er keine Rinde. Geschmacklich unterscheiden sich die beiden Sorten: Mozzarella aus Kuhmilch ist eher mild, Büffelmozzarella besitzt ein kräftigeres Aroma.

Der Käse wird häufig als Pizza-Belag oder in Salaten verwendet. International bekannt und beliebt ist vor allem der „Insalata Caprese“ – der Tomaten-Mozzarella-Salat mit Basilikum.

Mozzarella in der Schwangerschaft: Ist der Käse gesund?

Generell sind Milch und Milchprodukte eine gute Quelle für Eiweiß und Kalzium. Eiweiß braucht der Körper unter anderem als Baustein für die Muskulatur. Kalzium ist ein Mineralstoff, der den Knochen und Zähnen ihre Festigkeit verleiht. Auch Mozzarella enthält also Nährstoffe, die für den Körper wichtig sind.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, kleine Portionen Milch und Milchprodukte jeden Tag in den Speiseplan zu integrieren. Wer sich gesund und ausgewogen ernähren will, sollte sie aber nicht übermäßig verzehren. Eine gesunde Ernährung ist laut DGE zu mehr als Dreiviertel pflanzlich und zu einem Viertel tierisch. Mozzarella ist ein Milchprodukt und zählt somit zu den tierischen Lebensmitteln. Für den Verzehr von Milchprodukten wird eine tägliche Verzehrsmenge von zwei Portionen empfohlen, die sich mit abwechslungsreichen Lebensmitteln gestalten lässt. Zum Beispiel:

1 Glas Milch (250 Milliliter) = 1 Portion

1 Scheibe Käse (30 g) = 1 Portion

1 Joghurt (150 g) = 1 Portion

Beziehe in deine Ernährung neben Milchprodukten wie Mozzarella auch reichlich pflanzliche Lebensmittel ein. Um deinen Eiweißbedarf zu decken, kannst du pflanzliches Eiweiß genießen – zum Beispiel Tofu oder Hülsenfrüchte wie Kichererbsen und Linsen. Gute pflanzliche Kalziumquellen sind Grünkohl oder Brokkoli.

Hülsenfrüchte und Gemüse haben im Gegensatz zu Käse wie Mozzarella auch den Vorteil, dass sie zusätzlich voller sekundärer Pflanzenstoffe und Ballaststoffe stecken. Sekundäre Pflanzenstoffe schützen unsere Zellen vor freien Radikalen, sind entzündungshemmend und beugen zahlreichen Erkrankungen vor. Ballaststoffe schmeicheln dem Darm und sorgen für eine gute Verdauung – sie helfen dir daher auch bei Verdauungsproblemen wie einer Verstopfung in der Schwangerschaft.

Hier haben wir für dich alle Empfehlungen speziell für die Ernährung in der Schwangerschaft zusammengestellt.

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