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Trend bei Bauchgeburten

Vaginal Seeding: Was bewirkt die Bakteriendusche für Kaiserschnitt-Babys?

Vaginal Seeding lässt sich als "vaginale Aussaat" übersetzen. Mit dem Anbau von Pflanzen hat dieser Trend allerdings nichts zu tun. Vielmehr werden dabei Neugeborene, die über einen Kaiserschnitt zur Welt kommen, mit Vaginalsekret der Mutter eingerieben. Welche Vorteile und Risiken birgt Vaginal Seeding? Wir klären auf.

Vaginal Seeding
© Getty Images/Image taken by Mayte Torres

Auf einen Blick:

Was ist Vaginal Seeding?

Bei Vaginal Seeding handelt es sich um einen Geburts-Trend, der vor allem im englischsprachigen Raum wie den USA, England und Australien verbreitet ist. Sinngemäß übersetzt steht Vaginal Seeding für eine "Impfung mit vaginalen Keimen" oder eine "Bakteriendusche".

Dabei werden neugeborene Babys, die per Kaiserschnitt zur Welt gekommen sind, mit dem Vaginalsekret der Mutter eingerieben. Hierfür wird eine sterile Kompresse in die Scheide eingebracht, die etwa eine Stunde dort verweilt. Dann wird sie entnommen, steril aufbewahrt und später zum Einreiben des Babys verwendet.

Welchen Nutzen hat Vaginal Seeding?

Ursprung des Trends ist die Beobachtung, dass Kaiserschnitt-Kinder anfälliger für bestimmte Krankheiten sind als Kinder, die während der Geburt den Geburtskanal passiert haben. Zu diesen Erkrankungen zählen

  • Asthma,
  • Allergien,
  • Diabetes und
  • Autoimmunkrankheiten.

Bei einer vaginalen Geburt kommen Babys mit dem Mikrobiom der mütterlichen Scheide in Kontakt. Das Mikrobiom besteht aus vielen gesunden Bakterien, die das Immunsystem stärken und verschiedene Bereiche im Körper besiedeln, etwa den Darm, die Haut und die Scheide.

Diese natürliche Bakteriendusche fehlt Kaiserschnitt-Babys: Das Vaginal Seeding soll dieses Defizit ausgleichen und so die Gesundheit des Säuglings unterstützen.

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Vaginal Seeding: Kritik und Risiken

Das Hauptrisiko beim Vaginal Seeding besteht darin, neben gesunden Keimen auch krankmachende Erreger wie Chlamydien oder Streptokokken aus der Scheide auf das Kind zu übertragen. Das Risiko einer Ansteckung besteht allerdings auch bei einer natürlichen Geburt, falls die Mutter infiziert ist.

Darüber hinaus ist sich die Wissenschaft bislang uneinig, ob das Vaginal Seeding wirklich vor Krankheiten schützt und das Immunsystem des Babys stärkt.

Fest steht jedoch, dass das mütterliche Mikrobiom der Scheide wesentlichen Einfluss auf die Keimbesiedlung des kindlichen Darms und Mundes hat: Noch Wochen nach einer vaginalen Geburt entsprechen sich die Zusammensetzungen des mütterlichen und kindlichen Mikrobioms.

Auch beim Kuscheln und Stillen werden nützliche Bakterien übertragen

Neben dem Geburtskanal gibt es weitere Quellen schützender Mikroben – wie Haut und Muttermilch –, welche den Aufbau des Mikrobioms eines Kaiserschnitt-Säuglings nach der Geburt unterstützen.

Da der Nutzen von Vaginal Seeding derzeit noch nicht gesichert ist, empfehlen Forschende aktuell vor allem, Kaiserschnitt-Babys zu stillen, um so den Aufbau der Darmflora zu unterstützen und den fehlenden Kontakt mit dem Vaginalsekret auszugleichen.

Darüber hinaus kannst du ganz viel mit deinem Baby kuscheln – idealerweise nackt, damit Hautkontakt besteht. So werden die Bindung gestärkt und gleichzeitig viele Keime übertragen, die deinen Nachwuchs gesund halten.

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