Milchschorf
Milchschorf, auch atopisches Ekzem genannt, ist eine Hauterkrankung bei Säuglingen. Erstmalig tritt er meist ab dem dritten Lebensmonat am behaarten Teil der Kopfhaut und den Wangen des Babys auf. Im Volksmund wird der Milchschorf häufig fälschlicherweise mit dem Kopfgneis verwechselt.
Milchschorf tritt bei Säuglingen meist erst ab dem dritten Lebensmonat auf, während ein infantiles seborrhoisches Ekzem, welches auch als Kopfgneis bezeichnet wird, bereits eine Woche nach der Geburt sichtbar werden kann. Da sich diese beiden Symptome sehr ähnlich sehen, werden sie insbesondere von Laien häufig verwechselt. Beim echten Milchschorf kommt es oft zu starkem Juckreiz und stark beeinträchtigten Allgemeinbefinden, dies ist beim Kopfgneis nicht der Fall.
Milchschorf tritt am Kopf oder im Gesicht auf und im Gesicht bevorzugt dort, wo sich Haare befinden, also an den Augenbrauen, am Haaransatz, aber auch an den Wangen, der Stirn und hinter den Ohren. Arm- und Beinbeugen können ebenfalls betroffen sein.
Ursachen von Milchschorf und Kopfgneis
Während bei der Entstehung von Kopfgneis hormonelle Ursachen diskutiert werden, gibt es beim Milchschorf viele Vermutungen, aber keine gesicherten Erkenntnisse über dessen Ursache.
Wieso der Name Milchschorf?
Die Bezeichnung Milchschorf ist vermutlich aufgrund des Aussehens der Hautveränderung entstanden, da sie für den Betrachter wie angebrannte Milch im Topf erscheint. Dieses Aussehen resultiert wie beim Kopfgneis aus einer Überproduktion von Talg der betroffenen Hautpartien. Deshalb sehen sich Milchschorf und Kopfgneis so ähnlich. So entstehen mitunter große Hautschuppen, die beim Kopfgneis eher weich und fettig erscheinen, beim Milchschorf aber hart sind. Unter dem Milchschorf ist die Haut meist gerötet und der Juckreiz kann sehr stark sein, während der Kopfgneis ohne starken Juckreiz einhergeht und die Haut unter der schuppigen Verkrustung normal ist.
Wie wird Milchschorf behandelt?
Für die Behandlung von Milchschorf ist der Kinderarzt zuständig. Er bedarf zwar keiner speziellen Hauttherapie, Symptome wie Entzündungen oder Juckreiz können jedoch abgemildert werden. Der Milchschorf sollte zum Schutz vor Infektionen nicht entfernt werden. Milchschorf hält oft mehrere Monate an, spätestens nach zwei Jahren ist er ausgeheilt. Manchmal kann der Milchschorf als atopisches Ekzem (Neurodermitis ) auch chronisch werden.
Milchschorf natürlich behandeln?
In der Volksmedizin werden Stiefmütterchen- und Walnussumschläge zur natürlichen Behandlung von Milchschorf empfohlen. Hierfür zu gleichen Teilen Stiefmütterchenkraut und Walnussblätter (kann man getrocknet ggf. in der Apotheke oder auch online kaufen, auf kontrollierte Herkunft achten) mit kaltem Wasser aufkochen - etwa drei Gramm auf 100 ml Wasser -, zehn bis 15 Minuten ziehen lassen und abgießen. Ein Mal am Tag kann ein Umschlag auf die von Milchschorf betroffenen Stellen gegeben werden (bitte unbedingt vorher abkühlen lassen). Stiefmütterchenkraut wurde schon im 15. Jahrhundert zur Behandlung von kindlichen Hauterkrankungen eingesetzt. Es wirkt wie ein natürliches Kortison, lindert Schmerz und Juckreiz und unterstützt die Hautheilung. Walnussblätter wirken ebenfalls unter anderem entzündungshemmend und juckreizlindernd.
Milchschorf entfernen? Besser nicht
Aus medizinischer Sicht besteht keine Notwendigkeit den Milchschorf zu entfernen, mehr noch: Durch das Entfernen kann es zu Infektionen kommen. Wer dennoch den Milchschorf entfernen möchte, sollte unbedingt darauf achten, dass die Haut des Kindes nicht verletzt wird. Manche Eltern arbeiten dabei mit Milchschorfgel, das nicht nur beim Entfernen des Milchschorfs helfen, sondern auch den Juckreiz lindern soll. Die Erfahrungen sind unterschiedlich. Während Milchschorfgel bei den einen Wirkung zeigt, bleiben sie bei anderen wirkungslos.
Für Kinder ab dem sechsten Lebensmonat gibt es aus dem Bereich der Alternativmedizin die Empfehlung, die betroffenen Stellen etwa zwei Stunden vor dem Haarewaschen mit Oliven- oder Ringelblumenöl einzuweichen, um den Milchschorf dann nach dem Haarewaschen leichter entfernen zu können. Bitte sprechen Sie vorher mit Ihrem Kinderarzt darüber, bevor Sie diese Methode anwenden.
Kann man Milchschorf vorbeugen?
Dem Milchschorf vorbeugen kann man leider nicht. Studien weisen daraufhin, dass es eine genetische Veranlagung zu dieser Erkrankung gibt. Wenn eine Veranlagung da ist und dann noch individuelle äußere Faktoren, die eine allergische Reaktion begünstigen, hinzukommen, kommt es bei manchen Kindern zu Milchschorf. Betroffene Kinder haben insgesamt eine höhere Neigung zu Allergien, nicht selten entwickeln sie später eine Neurodermitis.
Milchschorf bei Erwachsenen?
Milchschorf bei Erwachsenen kommt sehr selten vor. Um abzuklären, ob es sich beim Erwachsenen wirklich um Milchschorf handelt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Andere Hauterkrankungen, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Milchschorf haben, sind Neurodermitis oder auch Schuppenflechte. Wie beim Baby kann der Milchschorf auch bei älteren Kindern oder Erwachsenen nach einiger Zeit von selbst wieder verschwinden.
Wie wird Kopfgneis behandelt?
Kopfgneis kann sanft entfernt werden. Mit speziellen Shampoos oder Ölen lässt sich der verkrustete Hautbelag schonend entfernen. Allerdings heilt der Kopfgneis in der Regel bis zum Ende des dritten Monats von alleine ab. Es ist also nicht dringend notwendig, hier übermäßig nachzuhelfen. Als natürliche Behandlungsmethode empfiehlt sich Muttermilch auf die entsprechenden Stellen zu geben.
Durch die Ähnlichkeit von Milchschorf und Kopfgneis ist unbedingt eine Diagnose durch einen Fachmann notwendig, um die richtigen Maßnahmen einzuleiten.
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