Achtung, Fötus hört mit!
Das Ungeborene hört Lieder, merkt sie sich und erkennt sie noch Monate nach der Geburt wieder, so eine Studie.
Jede Frau, die schon einmal schwanger war, kennt das wahrscheinlich: Der Fötus reagiert auf Stimmen und Musik. Manche Babys mögen dann Mozart, andere fangen zum Strampeln an, wenn die Mutter AC/DC hört und beruhigen sich bei "Schlafe, mein Prinzchen".
Babys erkennen Stimmen im Mutterleib
Finnische Forscher der Universität Helsinki wollten jetzt genau wissen, ob der Fötus bereits richtig zuhört, ein Lied erkennt und sich auch nach der Geburt danach erinnern kann, das Gehirn also schon richtig arbeitet. "Auch wenn unsere früheren Untersuchungen gezeigt haben, dass Föten kleinere Sprachdetails und Stimmen erkennen können, wussten wir bis jetzt noch nicht, wie lange sie diese Informationen behalten", erklärt Eino Partanen, Hauptautor der Studie.
Der Fötus hört zu und denkt mit
Die Forscher baten 24 Schwangere, während des letzten Trimesters an fünf Tagen der Woche das Kinderlied "Twinkle Twinkle Little Star" zu hören. Sobald die Babys geboren waren, führten die Forscher eine Elektroenzephalographie (EEG) durch, um ihre Gehirnreaktion auf das Wiegenlied zu messen. Eine Gruppe von Neugeborenen, die das Lied im Mutterleib nicht gehört hatten, diente als Kontrollgruppe.
Dabei stellte sich heraus, dass die Babys, die das Lied bereits im Uterus gehört hatten, es sofort erkannten, die anderen nicht. Nach vier Monaten wurde die Untersuchung wiederholt. Wieder zeigte sich an den EEG-Kurven, dass die Kinder sich gut an das Lied erinnerten.
Lernprozess von Ungeborenen dokumentiert
Die Forscher sind stolz auf dieses Ergebnis, weil damit erstmals der Beweis für früheste Lernprozesse gelungen ist. Bereits Föten bekommen ganz genau mit, was in der Welt "da draußen" passiert und sie können sich sogar noch Monate nach der Geburt daran erinnern.