Kaiserschnittnarbe - Heilung und Pflege
Nach einem Kaiserschnitt bleibt im unteren Bereich des Bauches eine feine Narbe zurück, die Kaiserschnittnarbe. Mit der richtigen Pflege heilt sie in den meisten Fällen komplikationslos ab. Wann ein Arzt aufgesucht werden sollte.
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- © iStock/Getty Images Plus/Tatiana Dyuvbanova
Knapp ein Drittel aller Babys kommen in Deutschland per Kaiserschnitt auf die Welt. Beim Kaiserschnitt wird das Baby in einem operativen Eingriff durch die Bauchdecke geboren. Dafür nötig ist ein Schnitt oberhalb des Schamhügels, mit dem der Arzt Muskeln, Gewebe und die Gebärmutter aufschneidet, um das Baby herauszuholen. Das durchschnittene Gewebe wird im Anschluss desinfiziert und vernäht oder per Klammern verschlossen. Die Haut heilt an der Schnittstelle und bildet nach und nach Narbengewebe, die Kaiserschnittnarbe entsteht.
Sind Schmerzen an der Kaiserschnittnarbe normal?
Schmerzen an der Kaiserschnittnarbe sind in der ersten Zeit nach dem Kaiserschnitt ganz natürlich. Schließlich handelt es sich beim Kaiserschnitt um eine Bauchoperation, bei der mehrere Gewebe- und Muskelschichten sowie Nerven durchtrennt werden. Gerade in den ersten Tagen nach der Operation schmerzt die Kaiserschnittnarbe, sodass selbst das Aufstehen aus dem Bett Probleme machen kann. Das wird aber von Tag zu Tag besser. In der Regel haben die Schmerzen schon erheblich nachgelassen, wenn die Entlassung aus dem Krankenhaus ansteht.
Wie lange eine Kaiserschnittnarbe Schmerzen verursacht, ist von Frau zu Frau verschieden. Während manche Mütter schon kurz nach dem Eingriff beschwerdefrei sind, haben andere Frauen länger Schmerzen. Viele Frauen spüren auch eine Druckempfindlichkeit oder berichten, dass ihre Kaiserschnittnarbe brennt und/oder juckt. Das sind alles ganz normale Begleiterscheinungen der Wundheilung.
Bei der Haut im Bereich Kaiserschnittnarbe können Gefühlsstörungen auftreten, die Stelle kann sich taub anfühlen oder kribbeln. Auch das ist nach einem Kaiserschnitt normal, schließlich werden bei der Operation auch Nerven durchtrennt. In den meisten Fällen lassen diese Empfindungsstörungen im Laufe des ersten Jahres nach dem Kaiserschnitt nach und die Haut ist wieder berührungsempfindlich wie vorher. Manchmal dauert es jedoch länger. Eine regelmäßige Massage der Narbe kann Haut und Nerven helfen, wieder zusammenzufinden.
Die richtige Pflege für die Kaiserschnittnarbe
Die richtige Pflege unterstützt die Heilung der Kaiserschnittnarbe und kann sich positiv auf die Hautstruktur der Narbe auswirken. Mit der sanften Massage beginnen kann man, wenn die Wundheilung abgeschlossen ist – was in der Regel nach dem Entfernen von Fäden oder Klammern der Fall ist, also etwa zehn bis 14 Tage nach dem Kaiserschnitt.
Möglicherweise verschreiben Arzt oder Hebamme gleich ein Öl oder eine Creme speziell für die Narbenpflege. In der Stillzeit eignet sich tatsächlich nicht jede Creme zur Pflege der Kaiserschnittnarbe, denn über die Haut werden Wirkstoffe aufgenommen, die sich letztlich auch in der Muttermilch finden. Ein natürliches Öl oder eine Creme frei von bedenklichen Inhaltsstoffen (zum Beispiel Naturkosmetik) eignen sich am besten. Hebammen empfehlen neben natürlichen Ölen Salben mit Calendula und Johanniskraut (wirken wundheilend und entzündungshemmend). Die Massage der Kaiserschnittnarbe sollte nur mit sauberen Fingern erfolgen. Entweder in leichten, kreisenden Bewegungen oder von außen sanft auf die Narbe "zustreichen".
Das Cremen und Massieren der Kaiserschnittnarbe fördert die Wundheilung und die Regeneration von Haut und Nerven in dem Bereich. Außerdem wirkt es sich positiv auf die Hautstruktur aus und kann mithelfen, die Narbe möglichst fein zu halten, also Verwulstungen vorzubeugen. Entscheidend ist die Kontinuität der Pflege: Möglichst täglich einmassieren und das über einen Zeitraum von mehreren Wochen.
Wie lange dauert die Heilung?
Die oberflächliche Wundheilung der Kaiserschnittnarbe dauert in der Regel – wenn keine Komplikationen aufgetreten sind – etwa zehn Tage bis zwei Wochen. Nach dem Ziehen der Fäden oder Klammern beginnt die Heilung von Haut und Nerven. Die Kaiserschnittnarbe ist in den ersten Wochen noch sehr empfindlich, deshalb empfiehlt sich körperliche Schonung. Die Haut in dem Bereich sollte nicht strapaziert werden, um die Heilung zu unterstützen. Zudem kann sie schneller reißen als unverletzte Haut, weil sie bindegewebsärmer ist. Nach einigen Wochen ist die Narbe schon nicht mehr so rot und in den nächsten Monaten wird sich auch die Narbenstruktur etwas glätten und fester werden.
Der Kaiserschnitt ist eine Bauch-Operation, weshalb es auf jeden Fall empfehlenswert ist, sich in den Wochen danach möglichst noch zu schonen. Körperliche Schonung hilft dem Körper, zu heilen. Denn nicht nur äußerlich auf der Haut entsteht eine Narbe, auch die darunterliegenden Muskel- und Gewebeschichten – auch die Gebärmutter – müssen nach dem Eingriff neues Gewebe bilden. Dafür braucht es Zeit und Ruhe.
Wie sieht die Kaiserschnittnarbe aus?
Wie die Narbe aussieht, hängt von der Schnittführung ab. In der Regel wird der Schnitt horizontal oberhalb des Schamhügels gesetzt, in der kleinen Spalte zwischen Bauch- und Schamhügelansatz, am oberen Ende der Schamhaargrenze. Der Schnitt ist im Durchschnitt zwischen zehn und 14 Zentimeter lang. Im Idealfall wird der Schnitt so gesetzt, dass die Kaiserschnittnarbe später von der Unterwäsche oder der Bikinihose verdeckt ist.
Die Kaiserschnittnarbe ist anfangs noch deutlich zu sehen und etwas wulstiger oder leicht geschwollen. Sie wird mit der Zeit flacher und verblasst, das Narbengewebe bleibt etwas härter als das umliegende Hautgewebe.
Welche Komplikationen eine Kaiserschnittnarbe verursachen kann
Da es sich bei der Kaiserschnittnarbe um eine Operationsnarbe handelt, besteht gerade in den ersten Wochen nach dem Kaiserschnitt immer auch das Risiko einer Entzündung der Wunde. Sieht die Narbe entzündet aus oder ist sogar Eiter zu sehen, sollte deshalb sofort ein Arzt aufgesucht werden. Das gilt auch bei Fieber, da eine erhöhte Temperatur ein Hinweis auf eine (Wund-)Infektion sein kann, die man vielleicht von außen noch gar nicht sieht.
In den ersten Wochen nach der Operation kann die Kaiserschnittnarbe immer noch gelegentlich schmerzen, jucken, brennen oder sich taub anfühlen. Bei der einen Frau mehr, bei der anderen weniger. Das vergeht mit der Zeit meist von allein und wird unterstützt durch eine sorgfältige Narbenpflege.
Ein vorangegangener Kaiserschnitt birgt immer auch ein gewisses Risiko für nachfolgende Schwangerschaften. Dazu gehören in der Frühschwangerschaft Einnistungsstörungen und ein erhöhtes Blutungsrisiko bei der Geburt. In seltenen Fällen kann die Kaiserschnittnarbe reißen. Die Wahrscheinlichkeit, nach einem Kaiserschnitt wieder per Kaiserschnitt zu entbinden, ist zwar nur leicht erhöht. In der Praxis kommt es aber bei einer zweiten Schwangerschaft relativ häufig zu einem erneuten Kaiserschnitt.
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