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Mädchen oder Junge?

Geschlecht des Babys: Wie und ab wann es sich erkennen lässt

Wusstest du, dass schon im Augenblick der Befruchtung das Geschlecht des Babys festgelegt wird? Bis es bestimmt werden kann, brauchst du aber trotzdem etwas Geduld. Ab wann es sich erkennen lässt? Wir verraten dir alles über Zeitpunkt und Methoden der Geschlechtsbestimmung.

Geschlecht des Babys: Wird es ein Mädchen oder ein Junge?
© Getty Images/JGI/Tom Grill

Noch bevor du einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand hältst, sind die Würfel in Sachen Geschlecht des Babys längst gefallen. Denn bereits bei der Befruchtung wird mit der Verschmelzung von Eizelle und Spermium festgelegt, ob ein Mädchen oder ein Junge in dir heranwächst.

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Wie entsteht das Geschlecht eines Babys?

Das Geschlecht eines Menschen ist genetisch bedingt und wird bei der Befruchtung festgelegt. Ausschlaggebend dafür sind die Chromosomen des Mannes: Während die Eizellen einer Frau immer ein X-Chromosom enthalten, kann das Spermium des Mannes entweder ein Y- oder ein X-Chromosom tragen. Die Kombination XX wird ein Mädchen, bei XY kommt ein Junge zur Welt. Welches Geschlecht ein Baby bekommt, bestimmt also die Samenzelle des Vaters – ohne, dass der Papa darauf wissentlich Einfluss nehmen könnte.

Bis etwa zur 7. Schwangerschaftswoche entwickeln sich Mädchen und Jungen identisch. Erst danach bilden sich durch ein Zusammenwirken von Hormonen und Genen die unterschiedlichen Geschlechtsorgane. Bisher gibt es keine klaren wissenschaftlichen Beweise dafür, dass sich bereits bei der Zeugung beeinflussen lässt, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird. Statistisch gesehen kommen etwas mehr Jungen auf die Welt als Mädchen – aber der Unterschied ist nicht besonders groß. Im Jahr 2020 wurden zum Beispiel fünf Prozent mehr Jungen geboren als Mädchen.

Nicht in allen Fällen wird ein Kind eindeutig weiblich oder männlich. Wenn ein Kind Anzeichen von beiden Geschlechtern besitzt, wird von Intersexualität oder Zwischengeschlechtlichkeit gesprochen. Liegen bei den Geschlechtschromosomen angeborene Besonderheiten vor, kann es zu Auswirkungen wie dem Turner- oder Klinefelter-Syndrom kommen.

Wie kann das Geschlecht des Babys bestimmt werden?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Geschlecht des Babys in Erfahrung zu bringen:

  • Ultraschall zur Geschlechtsbestimmung: Eine Ultraschalluntersuchung in der Schwangerschaft ist der klassische Weg, das Geschlecht des Babys zu erkennen. Möglicherweise wird dein*e Arzt*Ärztin dich aber darauf hinweisen, dass eine gewisse Irrtumswahrscheinlichkeit besteht. Die Genauigkeit der Geschlechtsbestimmung beim Ultraschall steigt mit dem Alter der Schwangerschaft.

  • Methoden der pränatalen Diagnostik: Wenn du dich für Methoden der pränatalen Diagnostik entscheidest, kann das Geschlecht des Kindes dabei mitbestimmt werden. Bei Untersuchungen (NIPT), die zur Ermittlung von Chromosomenanomalien dienen, wie dem Praena- oder Harmony-Test, wird das Geschlecht eindeutig festgestellt. Diese Untersuchungen werden häufig bereits im ersten Trimester durchgeführt – je nach Test etwa um die 11. Schwangerschaftswoche. Sie dürfen allerdings nur aufgrund einer medizinischen Notwendigkeit erfolgen und keineswegs zur reinen Geschlechtsbestimmung in Anspruch genommen werden.

  • Geschlecht vorhersagen mit Ramzi-Methode oder Nub-Theorie: Bei der Ramzi-Methode soll das Geschlecht des Babys bereits um die 6. Schwangerschaftswoche anhand des Ultraschallbilds erkennbar sein, bei der Nub-Theorie um die 12. Schwangerschaftswoche anhand der Lage des „Nubs“, einem Vorsprung im Genitalbereich. Diese Methoden gelten als unsicher oder gar umstritten.

  • Kommerzielle Gendertests: Bei Gendertests, die zur frühen Geschlechtsbestimmung gegen ein Entgelt im Internet vertrieben werden, ist Vorsicht geboten. Vor allem im Jahr 2007 sorgte ein solcher Test erstmals für Aufsehen. Es hieß, bei dem Test könne das Geschlecht des Babys durch einen einfachen Bluttest schon in den frühen Schwangerschaftswochen bestimmt werden. Dabei wird das Blut der Mutter auf die DNA des Kindes untersucht. Befinden sich darin Y-Chromosomen, ist das Ergebnis eindeutig – es wird ein Junge. Da ein solcher Test erhebliche Missbrauchsgefahr birgt, wird das Vorgehen von der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik (GfH) abgelehnt. Die frühe Information über das Geschlecht könnte dazu verwendet werden, aufgrunddessen einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen.

Ab wann ist das Geschlecht des Babys im Ultraschall erkennbar?

Normalerweise erfolgt die Geschlechtsbestimmung beim Baby durch eine Ultraschalluntersuchung:

  • Geschlecht des Babys in der Frühschwangerschaft: Der Geschlechtsbestimmung durch Arzt*Ärztin fiebern viele Eltern bereits in den ersten Schwangerschaftswochen entgegen. Jetzt musst du allerdings noch geduldig sein. Bei der ersten Untersuchung, die dazu dient, die Schwangerschaft festzustellen, wirst du Babys Geschlecht nicht erfahren.

  • Geschlecht des Babys im ersten Trimester: Im Genitalbereich des Kindes ist etwa ab der 11. Schwangerschaftswoche eine Art Knospe (Protuberanz) zu erkennen. Aus dieser entwickeln sich die Geschlechtsorgane. Der Winkel – also wie weit sich diese Wölbung vom Körper abhebt – liefert einen Hinweis auf das Geschlecht. Dein*e Arzt*Ärztin kann so per Ultraschall schon erahnen, um welches Geschlecht es sich bei deinem Baby handelt. Erfahrene Ultraschall-Expert*innen kennen das Geschlecht nach dieser Untersuchung manchmal schon. Für eine seriöse Geschlechtsbestimmung sind die Indizien aber nicht immer präzise genug.

  • Geschlecht des Babys ab dem zweiten Trimester: Die Zuverlässigkeit der Geschlechtsbestimmung mittels Ultraschall nimmt mit dem Alter der Schwangerschaft zu. Etwa ab der 14. Schwangerschaftswoche ist das Baby-Geschlecht möglicherweise erkennbar. Bei der zweiten Ultraschalluntersuchung, die in der Regel zwischen der 19. und 22. Schwangerschaftswoche stattfindet, wirst du das Geschlecht des Babys daher endlich erfahren. Vorausgesetzt, dein Nachwuchs lässt einen Blick zu: Manche Kinder drehen sich während des Ultraschalls konsequent weg, halten die Finger zwischen die Beine oder haben einen Fuß nah an ihren Körper gepresst. In solchen Fällen könnte es hilfreich sein, ein wenig auf und ab zu laufen, um die Lage des Kindes zu verändern. Wenn das nicht hilft, brauchst du noch etwas mehr Geduld. Dein*e Arzt*Ärztin wird das Geschlecht bei der nächsten routinemäßigen Vorsorgeuntersuchung feststellen.

Wann dürfen Ärzt*innen das Geschlecht verraten?

Per Gesetz (§ 15 Gendiagnostikgesetz) sind Ärzte*Ärztinnen in Deutschland dazu verpflichtet, das Geschlecht bis zum Ablauf der 12. Schwangerschaftswoche geheim zu halten. Gemeint ist der Ablauf der 12. Schwangerschaftswoche nach der Empfängnis, also die Vollendung der 14. Schwangerschaftswoche (= 14+0 SSW). Gibt es eine medizinische Notwendigkeit, der Mutter das Geschlecht vorzeitig mitzuteilen, ist dies aber auch schon zuvor möglich.

Auf diese Weise soll ein Missbrauch der Geschlechter-Information verhindert werden. Ein solcher Missbrauch würde zum Beispiel stattfinden, wenn ein Schwangerschaftsabbruch durchgeführt wird, weil es sich bei dem Baby nicht um das Wunschgeschlecht handelt.

Lässt sich das Geschlecht des Babys an Anzeichen erkennen?

Es gibt viele Volksweisheiten rund um das Thema Baby-Geschlecht. Aus wissenschaftlicher Sicht existieren aber keine Beweise, die einen solchen Zusammenhang ausreichend belegen könnten. Wenn du die Wartezeit bis zur sicheren Geschlechtsbestimmung überbrücken möchtest, kannst du dich aber natürlich zum Spaß am Rätselraten versuchen:

  • Bauchform: Ein tiefer, spitzer Bauch soll auf einen Jungen hindeuten. Ist der Bauch hoch und breit, soll es sich um ein Mädchen handeln.

  • Gelüste: Du hast Heißhunger auf Herzhaftes? Das soll ein Anzeichen dafür sein, dass du einen Jungen erwartest. Bei Lust auf Süßes soll es ein Mädchen werden.

  • Schönheit: Wächst ein Junge in dir heran, sollst du den typischen Schwangerschafts-„Glow“ haben – mit seidigem Haar und schöner Haut. Ein Mädchen hingegen soll dir „die Schönheit nehmen“: Während der Schwangerschaft sollst du daher eher unter unreiner Haut leiden.

  • Übelkeit: Wenn du ein Mädchen bekommst, sollst du stärker von Übelkeit geplagt sein als bei einem Jungen.

  • Chinesischer Empfängniskalender: Mit der Hilfe dieses Kalenders soll das Geschlecht des Babys vorausgesagt werden. Du möchtest es ausprobieren? Dann bitte hier entlang zu unserem Chinesischen Empfängniskalender.

Männlich, weiblich, divers: Geschlecht nach der Geburt eintragen

Irrtümer bei der Geschlechtsbestimmung kommen durchaus auch bis zum Ende der Schwangerschaft vor. Es passiert, dass ein Kind erst nach der Geburt sein wahres Geschlecht enthüllt. Ist ein Kind geboren, wird das Geschlecht des Babys an den körperlichen Anzeichen bestimmt und im Geburtenregister eingetragen. Erst damit ist sein biologisches Geschlecht offiziell festgelegt. Heute sind folgende Eintragungen im Geburtenregister möglich:

  • männlich: Das Kind hat männliche Geschlechtsorgane.
  • weiblich: Das Neugeborene hat weibliche Geschlechtsorgane.
  • divers: Der Mensch besitzt Anzeichen von beiden Geschlechtern.
  • keine Angabe: Der Geschlechtseintrag wird offengelassen, weil sich das Geschlecht nicht männlich oder weiblich zuordnen lässt.

Früher fehlte hier die Option „divers“: Wenn ein Mensch Merkmale von beiden Geschlechtern besaß (intergeschlechtlich), mussten sich Eltern trotzdem für ein Geschlecht entscheiden oder die Angabe weglassen – also kein Geschlecht eintragen. Durch eine Gesetzesänderung zum Ende des Jahres 2018 kann nun auch ein drittes Geschlecht eingetragen werden. Indem die Existenz von mehr als zwei Geschlechtern rechtlich anerkannt wird, sollen Varianten der Geschlechtsentwicklung gleichgestellt werden.

Geschlecht des Babys: Die wichtigsten Tipps

Dass dich die Frage nach dem Geschlecht deines Babys beschäftigt, ist ganz normal. Es heißt, dass besonders die schwangere Frau selbst eine gute Intuition für das Geschlecht ihres Babys hat und mit ihrer Prognose häufig richtig liegt. Das Geschlecht des Babys zu erfahren, kann während der Schwangerschaft für eine intensive Verbindung sorgen. Denn jetzt beginnen viele Eltern, sich Namen zu überlegen oder das Kinderzimmer einzurichten. Beachten solltest du Folgendes:

  • Übe dich in Geduld: Manche Babys lassen ihre Eltern lange zappeln, bevor sie ihr Geschlecht offenbaren. Andere zeigen es den Eltern schon in einer frühen Woche und sehr offensichtlich. Bleib einfach entspannt und warte ab, bis es so weit ist. Von Investitionen in kommerzielle Tests, die das Geschlecht angeblich schon besonders früh verraten, ist abzuraten.

  • Lass dich im Falle von Erkrankungen beraten: Wenn in deiner Familie genetische Erkrankungen vorliegen oder es aus einem anderen Grund die Sorge gibt, dein Kind könnte eine bestimmte Erkrankung haben, besprich dies mit deiner gynäkologischen Praxis. In berechtigten Fällen ist es sinnvoll, das Geschlecht frühzeitig zu erfahren.

  • Informiere deine*n Arzt*Ärztin, wenn es eine Überraschung sein soll: Du möchtest das Geschlecht des Babys während der Schwangerschaft noch gar nicht wissen? Wer überrascht werden möchte, sollte diese Entscheidung unbedingt seiner gynäkologischen Praxis mitteilen, damit das Geschlecht nicht versehentlich bei einer Untersuchung verraten wird.

  • Nimm in Notsituationen Hilfe in Anspruch: Sollten dich aus irgendwelchen Gründen andere Menschen unter Druck setzen, dass dein Baby ein bestimmtes Geschlecht haben soll, zögere nicht und hole dir Hilfe. Das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben hat ein Beratungsangebot für Frauen eingerichtet: www.hilfetelefon.de. Hier kannst du dich per Telefon (Rufnummer 08000 116 016), E-Mail oder Chat kostenlos, anonym und barrierefrei beraten lassen – 24 Stunden, 365 Tage im Jahr.

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