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Wie das Baby im Bauch liegt

Kindslage: SL, BEL und QL – was bedeutet das?

Als typische Kindslage bei der Geburt gilt die Schädellage, bei der das Babyköpfchen fest im Becken der Mutter liegt. Doch manchmal bleibt die Drehung in diese Startposition aus: Etwa fünf Prozent der Babys sitzen kurz vor der Geburt mit dem Po oder Fuß nach unten im Bauch. Welche Kindslagen es gibt und was du darüber wissen solltest!

Kindslage: Wie das Baby im Bauch liegt
© GettyImages/Jose Luis Pelaez Inc

Mit der Kindslage ist das Verhältnis der Längsachse des Ungeborenen zur Längsachse der Schwangeren gemeint. Dass ein Baby mit dem Köpfchen zuerst zur Welt kommt, ist das klassische Bild einer natürlichen Geburt. Tatsächlich begeben sich 95 Prozent der Kinder in diese Haltung und starten mit dem Kopf voran in den Geburtskanal. Es gibt jedoch auch Ausnahmen: Manche Babys drehen sich nicht in diese typische Geburtslage – sie ragen stattdessen mit einem Füßchen nach unten, sitzen im Bauch oder liegen gar quer. In solchen Fällen spricht das medizinische Personal von einer fetalen Lageanomalie.

Artikel-Inhalte im Überblick:

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Kindslagen auf einen Blick: Wann spricht man von SL, BEL und QL?

  • Schädellage (Kopflage, SL): Hier zeigt der Kopf des Babys nach unten und wird dementsprechend zuerst geboren. Die SL gilt als die optimale Geburtslage. Jedoch gibt es auch hierbei eine Besonderheit: In der sogenannten hinteren Hinterhauptslage liegt das Baby zwar mit dem Kopf nach unten, schaut aber mit dem Gesicht in Richtung des Bauches der Mutter. Wenn die Mutter auf dem Rücken liegt, blickt das Baby daher in Richtung des Himmels und wird deshalb als Sternengucker bezeichnet. Optimaler wäre es, wenn der Rücken des Kindes zum Bauch der Mutter zeigt. Lies hier, was bei der Geburt eines Sternenguckers zu beachten ist.

  • Beckenendlage (Steißlage, BEL): Charakteristisch für diese Kindslage ist, dass der Po in der Gebärmutter am weitesten nach unten liegt und der Kopf in Richtung Rippenbögen positioniert ist. Das Baby „sitzt“ sozusagen im Mutterleib und die Füße zeigen nach oben. Bei der Geburt würde das Kind daher auch mit dem Gesäß zuerst geboren. Eine weitere, selteneren Variante dieser Kindslage ist die Steiß-Fuß-Lage – hier treten Po und Füße zuerst in den Geburtskanal ein. Während der Geburt kann sich aus der Steiß-Fuß-Lage eine reine Fußlage entwickeln, bei der die ausgestreckten Beine die vorangehenden Teile bilden.

  • Längslage: Dieser Begriff gibt an, wie die Längsachse des Babys – also vom Kopf bis zum Gesäß – liegt. Das Baby kann sich der Länge nach in der Schädellage oder der Beckenendlage befinden.

  • Querlage (QL) und Schräglage: In dieser Kindslage liegt das Baby quer im Bauch. Das bedeutet, seine Längsachse vom Kopf bis zum Po stimmt nicht mit der Längsachse der Mutter überein. Bei einer sogenannten Schräglage führt die Längsachse des Babys diagonal durch den Bauch. Quer- und Schräglage sind sehr selten – sie kommen in etwa einem Prozent der Fälle vor.

Kindslage erkennen – so geht es

Die Kindslage wird bei den Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft kontrolliert und in den Mutterpass eingetragen. Sie lässt sich folgendermaßen feststellen:

  • Ultraschalluntersuchung: Die Kindslage kann durch eine Ultraschalluntersuchung erkannt werden, die im Rahmen der Vorsorge erfolgt. Bei Verdacht auf Beckenendlage oder Querlage können zusätzliche Ultraschalluntersuchungen durchgeführt werden.

  • Kindslage ertasten: Hebammen können die Lage des Babys durch die Leopold-Handgriffe ertasten. Durch den zweiten Leopold-Handgriff kann zum Beispiel die Lage des kindlichen Rückens bestimmt werden und durch den dritten Leopold-Handgriff wird der vorangehende Teil des Kindes ermittelt. Als werdende Mutter kann man die Lage des Babys im Bauch etwa ab der 28. Schwangerschaftswoche selbst ertasten.

  • Kindslage an Bewegungen erkennen: Auch die Kindsbewegungen liefern Hinweise auf die Kindslage. Aber solange genügend Platz in der Gebärmutter ist, turnt das Ungeborene im Mutterleib herum. Deshalb können die Tritte mal in Richtung Blase und mal in Richtung Rippen gehen. Bis das Kind seine Geburtsposition eingenommen hat, wird es noch dauern. In den letzten Schwangerschaftswochen wird es in der Gebärmutter enger und die Bewegungen lassen sich eindeutiger zuordnen – zum Beispiel, wenn der Kopf auf die Blase drückt und man ausschließlich Tritte in die Rippen verspürt oder sich der Kopf dauerhaft gegen die Rippen presst. Für eine medizinische Beurteilung sollte die Kindslage aber durch eine der beiden oben genannten Untersuchungen diagnostiziert werden. Bei Fragen oder Sorgen sind die Hebamme oder die gynäkologische Praxis die richtigen Anlaufstellen.

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Kindslage SL, BEL, QL: Was die Abkürzungen im Mutterpass bedeuten

Welche Lage das Baby hat, kann im Mutterpass an folgenden Abkürzungen erkannt werden:

SL = Schädellage

BEL = Beckenendlage

QL = Querlage

Bei der Steißlage können zusätzlich die Stellung des kindlichen Rückens und die kindliche Haltung im Mutterleib bestimmt werden – zum Beispiel ob der Rücken links oder rechts liegt und das Baby gestreckt oder gebeugt ist. Die Rückenstellung kann im Mutterpass folgendermaßen eingetragen werden:

Ia = Rücken links, Tendenz nach vorn

Ib = Rücken links, Tendenz nach hinten

IIa = Rücken rechts, Tendenz nach vorn

IIb = Rücken rechts, Tendenz nach hinten

Kindslage bei der Geburt: Wann dreht sich das Baby?

Für die Geburt ist es wichtig, die Kindslage vorab genau zu ermitteln. Denn je nach Kindslage kommen unterschiedliche Optionen für die Entbindung infrage. Die Schädellage gilt als die günstigste Position für eine vaginale Geburt. Bei einer Beckenendlage kann je nach individueller Situation zum Beispiel zu einer äußerlichen Wendung, einem Kaiserschnitt oder einer vaginalen Beckenendlagengeburt – gegebenenfalls in einer spezialisierten Klinik – geraten werden. Je nach Kindslage schiebt das Baby seinen Kopf (Schädellage) oder seinen Po (Beckenendlage) tiefer ins Becken und nimmt so seine Startposition für die Geburt ein.

Häufig drehen sich Babys um die 32. Schwangerschaftswoche in die Schädellage. Noch in etwa bis zur 36. Schwangerschaftswoche hat das Baby für diese Drehung ausreichend Platz. Manchmal erfolgt sogar unter der Geburt noch eine Drehung.

Äußere Wendung bei BEL oder QL

In ärztlicher Absprache gibt es Optionen, die Wendung zu fördern. Auch deine Hebamme kann dir Möglichkeiten aufzeigen. Dies kann zum Beispiel eine Akupunktur oder eine Übung sein, die den Namen „Indische Brücke“ trägt.

Auch eine sogenannte äußere Wendung ist möglich, wenn das Baby spät in der Schwangerschaft noch in BEL oder QL liegt. Dabei versucht jemand mit viel geburtshilflicher Erfahrung, das Baby mit gezielten Handgriffen über die Bauchdecke der Schwangeren in die Schädellage zu bewegen. Allerdings ist das Manöver nicht immer von Erfolg gekrönt. Gedrehte Babys können sich zudem unter Umständen wieder zurück in eine Quer- oder Steißlage drehen.

Lesen Sie hier mehr zur Beckenendlage und den Wendungsmöglichkeiten.

Kindslage bei Mehrlingsschwangerschaften

Bei Mehrlingsschwangerschaften kommt es häufiger vor, dass sich nicht beide Kinder in eine optimale Geburtsposition begeben. So kann es zum Beispiel passieren, dass ein Zwilling in der Schädellage, der andere aber in der Beckenendlage liegt. Ob eine Spontangeburt trotzdem infrage kommt, muss im individuellen Fall geklärt werden. Hierzu dienen neben den engmaschigen Vorsorgeuntersuchungen auch die Informationen der Geburtskliniken, um eine entsprechende Entscheidung für die persönliche Situation zu treffen.

Unter anderem kommt es bei der Wahl des Geburtswegs darauf an, welcher Zwilling in welcher Position liegt. Der häufigste Grund für einen Kaiserschnitt ist, dass sich der führende (erste) Zwilling in Beckenendlage befindet. Auch, wenn sich der erste Zwilling in Schräg- oder Querlage befindet, wird zu einem geplanten Kaiserschnitt geraten. Fast alle Drillingsschwangerschaften werden per Kaiserschnitt entbunden.

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