Chorionzottenbiopsie: Ablauf und Risiken der invasiven Untersuchung
Die Chorionzottenbiopsie zählt zu den invasiven Verfahren der Pränataldiagnostik. Dabei wird eine Gewebeprobe der entstehenden Plazenta gewonnen und anschließend im Labor auf genetische Auffälligkeiten untersucht. Unter anderem lassen sich durch die Chorionzottenbiopsie Trisomien sehr sicher feststellen oder aber ausschließen. Allerdings birgt das Verfahren auch Risiken. Das solltest du dazu wissen!
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Kurzübersicht: Chorionzottenbiopsie
Wann? Eine Chorionzottenbiopsie ist etwa ab Ende der 11. SSW möglich, also früher als andere invasive Verfahren wie die Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung).
Wo? Die Chorionzottenbiopsie kann in einer gynäkologischen Praxis oder Klinik durchgeführt werden. Sie erfolgt über die Scheide oder die Bauchdecke der Schwangeren.
Warum? Für die Untersuchung spricht zum Beispiel ein höheres Alter der werdenden Mama oder das Vorliegen von Erbkrankheiten in der nahen Verwandtschaft.
Die Chorionzottenbiopsie ist eine Untersuchung im Rahmen der pränatalen Diagnostik. Sie zählt zu den invasiven, also in den Körper eingreifenden Verfahren. Die Chorionzottenbiopsie wird meist zwischen der elften und zwölften Schwangerschaftswoche durchgeführt.
Dabei wird eine kleine Gewebeprobe aus der Zottenhaut entnommen, dem Chorion. Das Chorion bildet die äußere von zwei Membranen der Fruchtblase. Die Zotten enthalten genetisches Material des ungeborenen Babys, das im Labor zum Beispiel auf Trisomien untersucht werden kann.
Artikel-Inhalte im Überblick:
Was genau ist eine Chorionzottenbiopsie?
Bei diesem Verfahren wird eine Gewebeprobe (Biopsie) aus der Zottenhaut (Chorion) entnommen. Bei der Zottenhaut handelt es sich um den Bereich zwischen Fruchtblase und Gebärmutterwand, aus dem sich später der kindliche Teil der Plazenta entwickelt. Die Zotten enthalten Erbmerkmale des Kindes, daher kann eine Untersuchung Auskunft über erblich bedingte Störungen liefern. Die Zellen des ungeborenen Kindes lassen sich mit diesem Verfahren auf Chromosomenanomalien wie Trisomien hin untersuchen.
Warum wird eine Chorionzottenbiopsie durchgeführt?
Das invasive Verfahren wird dann empfohlen, wenn das Ersttrimesterscreening oder eine Ultraschalluntersuchung zuvor auffällige Ergebnisse geliefert haben oder wenn der Verdacht besteht, dass das Kind an einer erblich bedingten Krankheit leiden könnte. Das Verfahren kann einen bestehenden Verdacht bestätigen oder entkräften. Die Sicherheit der Ergebnisse einer Chorionzottenbiopsie wird mit 99 Prozent beziffert.
Darüber hinaus sprechen folgende Gründe für eine Chorionzottenbiopsie:
- Alter der werdenden Mutter über 35 Jahren
- Gendefekt beim Vater oder der Schwangeren selbst
- Erbkrankheiten in der unmittelbaren Familie der werdenden Eltern
- vorangegangene Geburt eines Babys mit Chromosomenanomalie oder Erbkrankheit
Kosten für die Chorionzottenbiopsie
Die Kosten für die Chorionzottenbiopsie werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, da diese auch nur nach ärztlicher Anordnung aufgrund einer vorliegenden Indikation durchgeführt wird. Auch die privaten Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für die Chorionzottenbiopsie, außer diese Untersuchung ist ausdrücklich im Vertrag ausgenommen.
Vorbereitung und Ablauf der Chorionzottenbiopsie
Vor der Chorionzottenbiopsie wird mittels Ultraschall eine geeignete Stelle zur Entnahme der Gewebeprobe gesucht. Dabei wird der Bereich gemieden, in dem sich das Kind befindet, stattdessen wird die Plazenta angesteuert. Eine Verletzung des Babys mit der Punktionsnadel ist daher nahezu ausgeschlossen.
Die Gewebeprobe wird in der Regel mit einer Punktionsnadel über die Bauchdecke der Schwangeren (transabdominal) entnommen. Seltener erfolgt der Eingriff über einen Katheter durch die Scheide (transzervikal). Dann liegt die Frau auf dem Rücken oder halbseitlich. Die Stelle am Bauch, die punktiert werden soll, wird zunächst desinfiziert und meistens zusätzlich örtlich betäubt.
Entnahme des Gewebes erfolgt über die Scheide oder die Bauchdecke
Wird die Chorionzottenbiopsie über einen Zugang am Bauch durchgeführt, wird zunächst die Bauchhaut mit einem feinen Schnitt durchtrennt. An diesem Einschnitt setzt die*der Ärztin*Arzt die Punktionsnadel an und sticht durch alle Gewebe hindurch, bis die Fruchtblase erreicht ist. Durch die Nadel wird anschließend ein Teil des Choriongewebes angesaugt. Der gesamte Vorgang wird ebenfalls per Ultraschall überwacht.
Bei der transzervikalen Chorionzottenbiopsie führt die Fachperson zunächst einen kleinen Katheter aus Kunststoff in die Scheide ein. Dieser wird durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutter geschoben, bis das zottige Gewebe erreicht ist. Über den Schlauch saugt der Arzt anschließend etwa 15 Milligramm des Gewebes ab. Der Weg des Katheters wird dabei über ein Ultraschallbild sorgfältig überwacht.
Das entnommene Gewebe wird anschließend im Labor auf Chromosomenabweichungen hin untersucht. Eine DNA-Analyse kann außerdem Hinweise auf Erbkrankheiten beim ungeborenen Baby geben. Neuralrohrdefekte können durch die Untersuchung hingegen nicht aufgedeckt werden. Dazu sind Ultraschalluntersuchungen ab etwa der 20. SSW nötig.
Schmerzen durch Chorionzottenbiopsie?
Die Untersuchung selbst erleben Schwangere meist als unangenehm, jedoch nicht besonders schmerzhaft. Je nach individuellem Empfinden kannst du dir als Vergleich etwa eine Blutabnahme oder Impfung vorstellen.
Nach dem Eingriff kann es bei der Schwangeren zu Blutungen kommen. Auch ein drückendes, ziehendes oder krampfartiges Gefühl in der untersuchten Region sind möglich. Normalerweise halten die Symptome nur wenige Tage an und du kannst mehr oder weniger gleich nach der Untersuchung deinen Alltag wieder aufnehmen.
Komplikationen und Risiken der Chorionzottenbiopsie
Bei der Chorionzottenbiopsie gelingt es gelegentlich nicht, eine ausreichende Menge an Gewebe anzusaugen. Manchmal wird anstatt Gewebe des Kindes nur Gewebe der Mutter gewonnen. In beiden Fällen muss der Eingriff wiederholt werden.
Auch Blutungen oder ein vorübergehender Verlust von Fruchtwasser durch die Biopsie sind möglich. Etwa einer von 200 Eingriffen zieht eine Fehlgeburt nach sich. Insgesamt wird das Risiko des Verfahrens als erhöht eingestuft.
Alternativen zur Chorionzottenbiopsie
Weitere Verfahren zur annähernd zweifelsfreien Feststellung von Chromosomenabweichungen sind neben der Chorionzottenbiopsie die Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese), bei der Zellen aus dem Fruchtwasser entnommen werden, oder die Nabelschnurpunktion. Hierbei werden kindliche Zellen aus der Nabelschnur gewonnen.
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