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Was ist normal?

Baby spuckt viel: Warum und was tun?

Wenn das Baby spuckt, ist das in den meisten Fällen harmlos. Trotzdem kann es auf Eltern besorgniserregend wirken – vor allem, wenn ein Baby viel und/oder sehr häufig spuckt. Wir verraten dir die Ursachen, wann das Spucken ein Fall für die kinderärztliche Praxis ist und was du selbst tun kannst.

Baby spuckt viel: Warum und was tun?
© Getty Images/Lisa5201

Kurzübersicht: Baby spuckt

Ursachen: Dass ein Baby spuckt, kann verschiedene Ursachen haben. Manchmal passiert es bei einem übervollen Magen oder, weil durch hastiges Trinken zu viel Luft verschluckt wurde. Meistens ist lediglich eine verzögerte Reifung des Schließmuskels zwischen Mageneingang und Speiseröhre dafür verantwortlich: Weil der Muskel noch nicht ausreichend entwickelt ist, funktioniert der Verschluss nicht zuverlässig und die Nahrung kann zurückfließen. Seltener kommt es vor, dass körperliche Erkrankungen oder angeborene Fehlbildungen für das Spucken verantwortlich sind.

Besonderheiten: Das Baby spuckt viel (nach jeder Mahlzeit), das Baby spuckt Blut, das Baby spuckt schwallartig – in all diesen Fällen solltest du sicherheitshalber ärztlichen Rat einholen. Zwar müssen keine krankhaften Ursachen vorliegen, aber es empfiehlt sich eine entsprechende Abklärung.

Hilfe: Wenn hinter dem Spucken keine behandlungsbedürftige Ursache steckt, ist vor allem Geduld gefragt. Mit etwa sechs Monaten wird das Spucken weniger und schließlich verschwindet es ganz. Bis dahin kannst du einige Tipps ausprobieren, mit denen du mögliche Auslöser wie Luftverschlucken und Schaukelbewegungen reduzierst.

Artikelinhalte im Überblick:

Stuhlgang beim Baby in Bildern: Das sagt ein Blick in die Windel aus

Ursachen, wenn das Baby spuckt

Anfangs ist es ganz normal, dass Neugeborenen nach dem Trinken wieder etwas von der aufgenommenen Flüssigkeit aus dem Mund herausläuft. Viele Babys spucken nach dem Stillen oder dem Fläschchen regelmäßig.

Wenn das Baby spuckt, hat das meist harmlose Ursachen und es deutet nicht auf eine Krankheit hin. Beim Trinken schlucken Babys Luft, die wieder ausgestoßen werden muss. Dabei kann es vorkommen, dass auch Milch hochkommt. Außerdem ist das Fassungsvermögen des Magens bei Neugeborenen noch gering. Wenn ein Baby mehr getrunken hat als hineinpasst, läuft die Milch bei übervollem Magen wieder nach oben.

Generell können folgende Ursachen verantwortlich sein, wenn das Baby spuckt:

  • Noch mangelnde Schließmuskelfunktion zwischen Magen und Speiseröhre: In den meisten Fällen ist eine harmlose, verzögerte Reifung dafür verantwortlich, wenn das Baby spuckt. Der benötigte Schließmuskel (Ösophagussphinkter) ist bei Neugeborenen noch nicht stark genug. Bis sich dieser ausreichend entwickelt hat, kann es dazu kommen, dass die Nahrung zurück in die Speiseröhre fließt und wieder aus dem Mund herausläuft. Die Beschwerden sind meist mild und klingen im Wachstumsprozess von selbst ab.

  • Gastroösophageale Refluxkrankheit: Der Reflux wird als Erkrankung angesehen, wenn das Kind sehr häufig und stark spuckt und zusätzlich andere Beschwerden auftreten. Möglich sind zum Beispiel Unruhe, Weinen nach dem Stillen oder nach der Flasche, vermehrtes Schreien oder Nahrungsverweigerung. Auch wenn sich das Baby nicht normal entwickelt (Gedeihstörung) oder die Schleimhaut der Speiseröhre angegriffen ist, kann das auf die Refluxkrankheit hinweisen. Für einen therapiebedürftigen Reflux können zum Beispiel Nahrungsmittelunverträglichkeiten sowie Störungen oder Fehlbildungen des Magen-Darm-Trakts verantwortlich sein. Außerdem ist es möglich, dass andere Erkrankungen wie chronische oder akute Lungenkrankheiten einen Reflux verursachen.

Baby spuckt viel, schwallartig oder Blut: Was steckt dahinter?

Gelegentliches Spucken von kleinen Milchmengen ist vollkommen normal. Dein Baby spuckt flockige Milch? Auch das kann vorkommen, wenn die Milch bereits „angedaut“ ist. Aber darüber hinaus werden Eltern noch mit vielen weiteren Szenarien konfrontiert. Zum Beispiel: Das Baby spuckt nach dem Stillen Blut oder das Baby spuckt im hohen Bogen. Was jetzt? Wir verraten dir, was es mit diesen Fällen auf sich hat und was du tun kannst.

Baby spuckt viel: Sind Speikinder Gedeihkinder oder nicht?

Das eine Baby spuckt weniger – das andere Baby dagegen sehr viel. Alleine dieser Umstand ist noch kein Grund zur Besorgnis: 40 Prozent der Neugeborenen spucken in den ersten Lebensmonaten häufig. Noch höher ist der Anteil bei den Frühgeborenen. Im Volksmund werden häufig spuckende Säuglinge auch als Speikinder bezeichnet.

Auch wenn viele Hebammen aus ihrer Erfahrung die oft gehörte Aussage "Speikinder sind Gedeihkinder" unterschreiben können: Wenn dein Baby nach jeder Mahlzeit spuckt, solltest du dich zur Abklärung sicherheitshalber an deine kinderärztliche Praxis wenden. Im Handel erhältliche angedickte Spezialnahrung für spuckende Babys solltest du nur verwenden, wenn das medizinische Fachpersonal dir dazu rät.

Eine fachgerechte Beratung ist auch sinnvoll, um Probleme beim Stillen zu vermeiden. Wende dich daher ebenfalls an deine Hebamme.

Baby spuckt schwallartig nach Stillen oder Flasche: Spucken oder Erbrechen?

Dein Baby spuckt nach Stillen oder Flasche schwallartig oder hat Milch ausgebrochen? Beachte: Unbedenkliches Aufstoßen nach der Milchnahrung unterscheidet sich von krankhaftem Erbrechen.

Beim Spucken wird nach dem Stillen oder der Fläschchengabe ein kleiner Teil der aufgenommenen unverdauten oder angedauten Milch in Form von klumpiger oder flockiger (Mutter-)Milch wieder ausgespuckt. Dein Baby spuckt Milch schwallartig aus? Es ist möglich, dass du das Ausspucken auch mal als schwallartig empfindest.
Handelt es sich aber nur um eine kleine Menge, kommt dies nicht häufiger vor, treten gleichzeitig keine weiteren Beschwerden auf und ist das Kind munter und nimmt normal an Gewicht zu, handelt es sich dabei in der Regel nicht um das Symptom einer Krankheit, sondern um das typische, unbedenkliche Spucken nach dem Trinken.

Beim Erbrechen wird der gesamte Mageninhalt schwallartig ausgestoßen – das Baby spuckt also im hohen Bogen die Nahrung aus. In einem solchen Fall handelt es sich nicht um das Aufstoßen von Milch, sondern möglicherweise um krankhaftes Erbrechen, das meist mit weiteren Beschwerden einhergeht.

Weitere Hinweise für Erbrechen statt Spucken sind:

  • Dein Baby hat Schmerzen, die sich durch Weinen oder Schreien äußern.
  • Das Spucken kommt nicht nur nach den Mahlzeiten vor.
  • Es treten zusätzlich Symptome wie Fieber oder Durchfall auf.
  • Dein Baby nimmt nicht zu oder verliert an Gewicht.
  • Das Wachstum des Babys ist verzögert.

Bei Erbrechen solltest du in die Kinderarztpraxis

Die Ursachen dafür, dass das Baby schwallartig nach der Flasche, dem Stillen oder unabhängig von den Mahlzeiten erbricht, können vielfältig sein. Als mögliche Ursache kommt zum Beispiel eine Infektion mit einem Magen-Darm-Virus infrage. Wenn sich dein Neugeborenes übergibt, solltest du ärztlichen Rat einholen. Das gilt vor allem, wenn keine Flüssigkeit mehr beibehalten, wenig Urin ausgeschieden wird oder gleichzeitig zum Erbrechen auch Durchfall oder Fieber auftreten.

Dein Baby erbricht schwallartig nach der Flasche oder dem Stillen – und zwar stark und explosionsartig, direkt nach der Mahlzeit oder ein bis zwei Stunden später? Dies könnte auf eine Magenpförtnerverengung (Pylorusstenose) oder einen Magenpförtnerverschluss hindeuten.

Baby spuckt Blut: Was jetzt?

Dein Baby spuckt kleine Mengen helles Blut oder aber braunes Blut? In sehr geringen Mengen kann so etwas vorkommen. Zum Beispiel in folgenden Fällen:

  • Baby spuckt Blut nach der Geburt: Dein ganz frisch Neugeborenes spuckt Blut? In den Tagen nach der Entbindung kann es vorkommen, dass Babys Fruchtwasser, schwarzbraunes Blut oder Schleim ausspucken. Diese Flüssigkeiten wurden schon vor oder während der Geburt aufgenommen.

  • Baby spuckt Blut nach dem Stillen durch wunde Brustwarze: Auch nach dem Saugen an wunden Brustwarzen ist es möglich, dass zusammen mit der Milch etwas Blut ausgespuckt wird.

Sollte dein Säugling häufiger kleine Mengen Blut spucken, hole ärztlichen Rat ein. Auch wenn ein harmloser Grund dahinter stecken kann, ist eine fachliche Einschätzung wichtig. Sollte dein Baby mehr als nur minimale Mengen Blut spucken oder sich Blut im Erbrochenen befinden, suche umgehend eure kinderärztliche Praxis oder den Notdienst auf.

Tipps: Was tun, wenn das Baby spuckt?

Handelt es sich lediglich um harmloses Aufstoßen von Milch, musst du dir keine Sorgen machen. Wichtig ist, dass dein Baby munter wirkt und weiter an Gewicht zunimmt. Wenn das Spucken gelegentlich vorkommt und das Aufstoßen der Milch nicht von anderen Symptomen begleitet wird, ist das Spucken beim Neugeborenen nicht behandlungsbedürftig. Hole bei Unsicherheiten stets ärztlichen Rat ein, dieser Artikel kann eine ärztliche Diagnose nicht ersetzen!

Wenn dein Baby spuckt und du weitere Auffälligkeiten bemerkst, solltest du die Ursache unbedingt abklären lassen. Weitere Beschwerden könnten zum Beispiel ständige Unruhe rund um die Mahlzeiten, Weinen beim Füttern, allgemeine Schlappheit, wenig Urinausscheidungen oder Bauchschmerzen sein.

Auch harmloses Spucken kann für Eltern eine Herausforderung und eine Geduldsprobe darstellen. Bis das Spucken beim Baby von selbst verschwindet, kannst du folgende Tipps ausprobieren:

  • Hastiges Trinken vermeiden: Zögere die Mahlzeiten nicht zu lange heraus, damit dein Baby nicht hastig trinkt. Sorge für eine angenehme und ruhige Stimmung, in der ihr beide euch entspannen könnt.

  • Andere Stillposition wählen: Halte dein Kind beim Stillen in einer aufrechten Position, in der der Po tiefer liegt als der Oberkörper. Ist ein starker Milchfluss dafür verantwortlich, dass dein Baby viel Luft schluckt, kannst du ebenfalls die Stillposition verändern. Hierzu kann dich deine Hebamme beraten.

  • Optimale Ausstattung für das Fläschchen: Wenn du deinem Säugling die Flasche gibst, verwende einen Sauger mit einer kleinen Öffnung, damit nicht so viel Luft eingesogen wird.

  • Wilde Bewegungen weglassen: Vermeide während und nach dem Füttern schnelle Lageveränderungen, Bewegungen und Hopsen.

  • Aufstoßen lassen: Hilf deinem Kind mit Umhertragen und sanftem Klopfen auf den Rücken dabei, Luft entweichen zu lassen und ein Bäuerchen zu machen.

  • Bauchlage vermeiden: Lege dein Kind direkt nach dem Füttern nicht auf den Bauch.

  • Zum richtigen Zeitpunkt wickeln: Wickel dein Baby vor und nicht nach den Milchmahlzeiten, um die Bewegungen nach dem Füttern zu reduzieren.

  • Spucktücher anschaffen: Spucktücher gehören zur Erstausstattung und sind für Eltern ein Muss. Verwende Spucktücher immer, wenn dein Kind ein Bäuerchen machen soll, denn beim Aufstoßen könnte jederzeit Milch aus seinem Mund fließen. Vorsichtshalber solltest du stets ein Spucktuch griffbereit haben, um Ausgespucktes abzuwischen.

  • Geeignete Kleidung wählen: In den Wochen nach der Geburt lohnt es sich außerdem, wenn du gut waschbare Kleidung trägst, aus der sich Ausgespucktes leicht entfernen lässt.

Bis wann spucken Babys?

Steckt eine harmlose und äußerst häufige verzögerte Reifung des Schließmuskels hinter dem Symptom, wird das Spucken etwa ab dem vierten bis sechsten Monat automatisch weniger. Mit der Zeit verschwindet es in der Regel komplett, denn dann hat sich der Schließmuskel vollständig entwickelt.

Sollten andere Auslöser wie eine behandlungsbedürftige Refluxkrankheit dafür verantwortlich sein, dass dein Baby spuckt, kann das Spucken nach erfolgreicher Therapie der jeweiligen Ursache nachlassen.

Stillpositionen: 15 beliebte Varianten
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