Ausschlag bei Babys und Kindern: Was steckt dahinter?

Im Zweifelsfall solltest du Hautausschläge bei Babys und Kindern deshalb immer ärztlich begutachten lassen. Möglicherweise bittet dich die Ärztin*der Arzt darum, ein Foto des Ausschlags einzuschicken. Auf diese Weise können erste Bedenken oft schon aus dem Weg geräumt werden. Achte beim Fotografieren auf gutes Licht, das von der Seite einfällt. Die folgenden Bilder dienen zur ersten Einordnung und ersetzen nicht den ärztlichen Rat. Hauterkrankungen haben verschiedene Ausprägungen: Sie können ähnlich oder anders als auf den dargestellten Bildern aussehen.

Kleine Pickel, die vor allem im Gesicht auftreten – das ist eine ganz typische Optik der Neugeborenenakne. Sie tritt bei vielen Säuglingen auf, ist harmlos und verschwindet ohne Behandlung von selbst wieder. Die Ärztin*der Arzt oder die Hebamme*der Entbindungspfleger erkennen die Babyakne schnell an ihrem klassischen Erscheinungsbild.

Oft kommen Babys mit Geburtsmalen zur Welt. Sie tragen unter anderem Namen wie Storchenbiss, Feuermal oder Erdbeerfleck. Bei den Vorsorgeuntersuchungen werden solche Hautmale kontrolliert. Viele verschwinden später von selbst. Nur in einigen Fällen müssen sie entfernt werden – etwa bei stark wachsenden Blutschwämmchen an den Augen, die zu Beeinträchtigungen beim Sehen führen könnten.

Babys kommen meist ohne Muttermale auf die Welt. Im Laufe des Lebens entstehen dann immer mehr „Leberflecken“. Bei Kindern sind sie in den meisten Fällen harmlos, bösartige Erkrankungen sind extrem selten. Schnell wachsende Flecken bitte trotzdem ärztlich begutachten lassen. Um Hauterkrankungen vorzubeugen, sollte die Kinderhaut unbedingt gut vor der Sonne geschützt werden.

Kaum ein Baby ist gegen einen wunden Po gefeit. Die Windeldermatitis tritt auf, weil die Haut in dem Bereich ständig mit Urin und Stuhl in Kontakt kommt und in der Windel ein feuchtes Milieu herrscht. Eine geschädigte Haut erleichtert es Pilzen, sich dort auszubreiten. Ein solcher Pilzbefall wird als Windelsoor bezeichnet. Anzeichen sind ein wunder, roter Po, Pickel, Pusteln und gegebenenfalls offene und schuppige Hautstellen. Windelsoor muss behandelt werden und ist ein Fall für einen Besuch in der kinderärztlichen Praxis.

Ebenfalls typisch für Säuglinge ist der sogenannte Kopfgneis. Er ist vollkommen harmlos und äußert sich durch Schuppungen der Kopfhaut. Zu unterscheiden ist der Kopfgneis von echtem Milchschorf. Hierbei sind die Hautstellen am Kopf entzündet und es entsteht ein starker Juckreiz, der das Wohlbefinden des Babys beeinträchtigt. Milchschorf kann eine erste Ausprägung von Neurodermitis sein und muss ärztlich untersucht werden.

Typisch für eine Neurodermitis: Bestimmte Hautstellen – bei Kindern häufig Arme, Kniekehlen und Nacken – sind trocken, schuppig und gerötet. Besonders auffällig ist der starke Juckreiz: Betroffene Babys und Kinder kratzen sich oft, wodurch Verletzungen der Haut entstehen. Bei einer Neurodermitis ist es sehr wichtig, in ärztlicher Abstimmung die passende Hautpflege zu finden. Dies kann eine Weile dauern und erfordert Geduld.

Handelt es sich bei Schuppungen und Rötungen der Haut am Nabel, den Ellenbogen, Knien, am Kopf oder im Genitalbereich um eine Schuppenflechte? Die eindeutige Diagnose kann nur durch eine ärztliche Begutachtung gestellt werden. Oft tritt die Erkrankung in Familien gehäuft auf und äußert sich schubweise durch auslösende Faktoren wie Stress. Die passende Behandlung verschafft Linderung.

Die Borkenflechte ist eine bakterielle Infektion. Umgangssprachlich ist sie auch noch unter dem früher geläufigen Namen „Grind“ bekannt. In der medizinischen Fachsprache heißt sie Impetigo contagiosa. Die Borkenflechte erkennst du an eitergefüllten Bläschen, die sich rund um Mund und Nase bilden. Die Infektion ist hochansteckend und Kinder dürfen bis zur Heilung keine Gemeinschaftseinrichtungen besuchen. Wann sie abgeheilt ist, beurteilt die Ärztin*der Arzt.

Am häufigsten tritt Akne aufgrund der Hormonumstellung in der Pubertät auf. Das Hautbild der Jugendlichen ist von Mitessern, Pickeln und Pusteln geprägt. Durch Ausdrücken und Aufkratzen verschlimmert sich das Hautbild, eitrige Entzündungen können schmerzhaft sein. In leichten Fällen kann bereits die Umstellung auf eine passende Hautpflege helfen, in schweren Fällen sorgen spezielle Medikamente für Linderung. Es empfiehlt sich eine hautärztliche Beratung.

Es gibt verschiedene Formen von Warzen. Meistens handelt es sich um vulgäre Warzen. Sie entstehen durch Virusinfektionen und bilden sich wieder zurück. Solche harmlosen Warzen zeigen sich als fünf bis zehn Millimeter große Hautwucherungen, meist an Händen und Füßen. Zur Behandlung müssen geeignete Mittel über mehrere Wochen immer wieder aufgetragen werden.

Die Nesselsucht zeichnet sich durch ihre charakteristische Optik aus: Die erhabenen Bläschen und Quaddeln sehen aus wie nach der Berührung einer Brennnessel. Sie kann verschiedene Ursachen haben – von der Nebenwirkung eines Antibiotikums bis zu Virusinfektionen. Im Zweifelsfall sollte die Ursache ärztlich abgeklärt werden. Tritt sie schnell auf und kommen weitere Symptome wie Atemnot, Erbrechen, Kreislaufstörungen oder Fieber hinzu, ist unverzüglich der Notdienst zu verständigen, da es sich um einen allergischen Schock handeln könnte. Als Auslöser hierfür gelten zum Beispiel Allergien gegen Nahrungsmittel, Medikamente oder Insektengift.

Insektenstiche zeigen sich meist durch Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle. Sie können mit Schmerzen und Juckreiz einhergehen. Normale Stichreaktionen gehen nach etwa 24 Stunden zurück. Starke Schwellungen sollten sicherheitshalber abgeklärt werden. Bei Symptomen, die auf eine schwere allergische Reaktion hinweisen, muss sofort ärztliche Hilfe eingeholt werden, da gegebenenfalls die Gabe eines Notfallmedikaments erforderlich ist. Solche Symptome sind etwa Gesichtsschwellungen. Bei Atemnot und Kreislaufbeschwerden umgehend den Rettungsdienst verständigen!

Zecken können eine Vielzahl von Krankheitserregern übertragen. Daher solltest du die Haut deines Kindes nach einem Zeckenbiss einige Wochen lang aufmerksam beobachten. Entsteht ein roter Kreis um den Stich (oder in einigen Fällen auch an anderen Stellen des Körpers), ist dies ein Zeichen für eine Borreliose. Wer eine Wanderröte (Erythema migrans) bei seinem Kind feststellt, muss unbedingt in die kinderärztliche Praxis: Zur Behandlung wird ein passendes Antibiotikum verschrieben. Doch Vorsicht: Die Wanderröte zeigt sich längst nicht immer und es gibt noch weitere durch Zecken übertragene Krankheiten.

Kinderhaut sollte gut vor der Sonne geschützt werden, damit sie erst gar keinen Sonnenbrand bekommt. Aber wenn es doch passiert? Gerötete, juckende Haut nach dem Sonnenbaden ist ein Zeichen dafür. Betroffene Stellen können sanft gekühlt und mit geeigneten Après-Lotionen gepflegt werden. Ein schwerer Sonnenbrand kann mit Bläschenbildung einhergehen. Ebenso kann es sein, dass sich die obere Hautschicht ablöst. Bei solchen Beschwerden bitte mit dem Kind zur Ärztin*zum Arzt gehen.

Wie der Name schon sagt, äußert sich die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) durch einen Ausschlag an den entsprechenden Körperstellen. Es kommt zur Bläschenbildung an den Handinnenflächen, Fußsohlen, am Mund und im Mund (Aphten). Die Bläschen können aber auch an anderen Regionen wie dem Genitalbereich entstehen. Typischerweise treten bei dieser Virusinfektion erst grippeähnliche Symptome wie Fieber auf, bevor es etwa zwei Tage später zur Bläschenbildung kommt. Die Erkrankung ist harmlos, aber hochansteckend und kann bei Bläschen im Mund unangenehm und schmerzhaft sein.

Scharlach ist eine bakterielle Infektionskrankheit. Anfangs kommt es zu grippeähnlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Fieber und zu einer Halsentzündung. Nach ein bis zwei Tagen entsteht dann der typische Ausschlag: Er breitet sich über die Achseln, den Brustkorb und die Leisten über den ganzen Körper aus und juckt nicht. Klassisch für Scharlach ist die sogenannte Himbeerzunge: Sie ist erst weiß belegt und dann (himbeer-)rot. Die Erkrankung wird mit Antibiotika behandelt.

Kennzeichnend für das Drei-Tage-Fieber ist ein plötzlicher Anstieg der Körpertemperatur. Das hohe Fieber bleibt für etwa drei Tage bestehen – daher auch der Name der Erkrankung – und geht dann abrupt zurück. Wenn das Fieber abfällt, kommt es zu einem roten Hautausschlag, der sich schnell und flächig ausbreitet. Er tritt vor allem an Brust, Rücken und Bauch auf und verschwindet nach etwa zwei bis drei Tagen genauso schnell, wie er gekommen ist.

Masern, (Ringel-)Röteln und Windpocken kommen aufgrund der vorhandenen Schutzimpfungen heute nur noch selten vor. Bei Verdacht auf eine solche Erkrankung solltest du zwingend ärztlichen Rat einholen, da sie für dein Kind oder für Mitmenschen wie schwangere Frauen oder Neugeborene zu mitunter schweren Komplikationen führen können.

Windpocken werden durch Varizella-zoster-Viren hervorgerufen. Sie sind äußerst unangenehm, da sie mit einem stark juckenden Hautausschlag einhergehen. Typischerweise breitet er sich vom Kopf und Rumpf über den ganzen Körper hinweg aus. Es bilden sich Bläschen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind und im weiteren Verlauf austrocknen. Die Bläschen sollten nicht aufgekratzt werden, da sie sich sonst entzünden können. Gegen den quälenden Juckreiz gibt es lindernde Medikamente.

Masern beginnen anfangs mit Symptomen wie hohem Fieber, Husten und Schnupfen. Auch Entzündungen im Nasen-Rachen-Raum oder Bindehautentzündungen sind möglich. Der typische Hautausschlag entsteht einige Tage später. Er beginnt im Gesicht und hinter den Ohren, schließlich breitet er sich über den kompletten Körper aus. Wenn der Ausschlag auftritt, kommt es meist wieder zu einem Anstieg des Fiebers.

Für Röteln ist ein Hautausschlag typisch, der im Gesicht beginnt und sich dann über den ganzen Körper ausbreitet. Klassischerweise handelt es sich um kleine, hellrote Flecken, grippeähnliche Symptome sind ebenfalls möglich. Allerdings verläuft nur etwa die Hälfte der Infektionen mit sichtbaren Krankheitszeichen. Schwere Verläufe mit Komplikationen können bei Jugendlichen und Erwachsenen auftreten. Schwangere sind besonders gefährdet, da es beim Ungeborenen durch das Virus zu Fehlbildungen kommen kann.

Ringelröteln werden von einem anderen Krankheitserreger ausgelöst als Röteln. Oft wird die Erkrankung nicht bemerkt oder nur als Erkältungskrankheit wahrgenommen. Tritt jedoch der typische Hautausschlag auf, bildet sich zuerst eine schmetterlingsförmige Rötung an den Wangen (deshalb auch der Name „Ohrfeigenkrankheit“). Ein bis zwei Tage später entstehen fleckförmige, rote Hautveränderungen an Körperstellen wie Schultern, Oberarmen, Oberschenkeln und Gesäß. Die Flecken können sich in ihrer Form verändern und später wie Girlanden oder Ringel aussehen.