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Schmetterlingsförmiger Ausschlag im Gesicht

Ringelröteln: Welche Symptome treten auf und was tun?

Bei Ringelröteln handelt es sich um eine typische Kinderkrankheit, die in der Regel vollkommen harmlos verläuft. Schwangere müssen jedoch aufpassen: Infizieren sie sich, kann das Folgen für das Ungeborene haben. Was du darüber wissen musst!

Ringelröteln: Welche Symptome treten auf und was tun?
© GettyImages/Matilda Delves

Kurzübersicht: Ringelröteln

Was ist das? Ringelröteln sind eine Infektionskrankheit, die vom Parvovirus B19 ausgelöst wird. Die Ringelröteln-Infektion ist nicht zu verwechseln mit den Röteln.

Wie steckt man sich an? Das Virus ist sehr stabil, kann über Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen werden. Da sich das Virus einfach und schnell verbreitet, kommt es in Kindergärten und Schulen gehäuft zu Ausbrüchen der Ringelröteln.

Welche Symptome treten auf? In vielen Fällen verläuft die Infektion ohne Symptome. Machen sich Beschwerden bemerkbar, äußern sich diese anfangs wie ein grippaler Infekt. Erst nach einigen Tagen zeigt sich ein Hautausschlag in Form von großfleckigen Rötungen. Oft tritt der Ausschlag zuerst im Gesicht an beiden Wangen auf und erinnert an die Form eines Schmetterlings.

Wie wird behandelt? Bei ansonsten gesunden Kindern und Erwachsenen wird keine Behandlung vorgenommen. Die Ringelröteln heilen nach einigen Tagen von selbst und folgenlos wieder ab. Sollten Beschwerden wie Fieber auftreten, können die Symptome mit entsprechenden Medikamenten therapiert werden.

Sind Ringelröteln in der Schwangerschaft gefährlich? Infiziert sich eine Schwangere mit Ringelröteln, besteht die Gefahr, dass sie das Virus auf das Ungeborene überträgt. Dies kann mit schweren, lebensbedrohlichen Folgen für den Fötus verbunden sein. Die Schwangerschaft wird daher engmaschig kontrolliert. Sollten sich Komplikationen wie eine Blutarmut zeigen, werden dem Ungeborenen Bluttransfusionen verabreicht. Schwangere können durch einen Bluttest feststellen lassen, ob sie selbst die Ringelröteln in ihrem Leben schon einmal durchgemacht haben: Werden entsprechende Antikörper gefunden, besteht ein lebenslanger Immunschutz und das Ungeborene ist ebenfalls vor einer Infektion geschützt.

Artikelinhalte im Überblick:

Ausschlag bei Babys und Kindern: Was steckt dahinter?

Was sind Ringelröteln?

Als Ringelröteln wird eine Viruserkrankung bezeichnet, die durch eine Infektion mit dem Parvovirus B19 ausgelöst wird. Dieses Virus ist auf der ganzen Welt verbreitet, der Mensch ist sein einziger Wirt. Häufig sind Kinder von der Krankheit betroffen, aber Jugendliche und Erwachsene können sie ebenfalls bekommen.

Auch wenn sich die Namen ähneln: Ringelröteln und Röteln sind nicht miteinander zu verwechseln. Es handelt sich dabei um zwei unterschiedliche Infektionskrankheiten, die von verschiedenen Viren ausgelöst werden.

Infektionen mit dem Erreger Parvovirus B19 treten im ganzen Jahr auf, es gibt aber eine Häufung zwischen März und Juni.

Ursachen von Ringelröteln: Wie steckt man sich an?

Da die Viren sehr einfach zwischen Menschen übertragen werden, verbreiten sich Ringelröteln besonders schnell innerhalb von Familien, Kindergärten und Schulen.

Eine Ansteckung mit dem Parvovirus B19 ist über folgende Infektionswege möglich:

  • Tröpfcheninfektion: Die Übertragung erfolgt über kleine Tröpfchen, die Erkrankte beim Niesen, Husten oder Sprechen ausscheiden.

  • Schmierinfektion: Hier werden die Viren durch eine Kette von Berührungen übertragen. Etwa durch unsaubere Hände oder durch die Berührung von Gegenständen wie Türklinken, auf denen sich die Viren befinden.

  • Blutkonserven: In seltenen Fällen stellen Blutkonserven einen möglichen Übertragungsweg dar.

  • Übertragung im Mutterleib: Eine infizierte Schwangere kann die Ringelröteln auf das Ungeborene übertragen. Weiter unten haben wir alle Informationen rund um eine Infektion in der Schwangerschaft für dich zusammengefasst.

Die Zeit von der Infektion bis zum Auftreten der ersten Symptome (Inkubationszeit) beträgt sieben bis 14 Tage. Etwa sechs bis acht Tage nach der Infektion ist die Ansteckungsgefahr am größten. Mit Auftreten der Hautrötungen etwa 13 bis 18 Tage nach der Infektion ist die Erkrankung nicht mehr ansteckend. Wenn bei Kindern der Ausschlag auftritt, dürfen sie daher auch wieder Einrichtungen wie Kindergärten oder Schulen besuchen.

Symptome von Ringelröteln: Welche Anzeichen treten auf?

Typisch für Ringelröteln ist ein Hautausschlag, der sich als großfleckige Rötung zeigt. Bei dem klassischen Krankheitsbild tritt der Ausschlag im Gesicht an beiden Wangen auf: Die Form der Rötung ähnelt einem Schmetterling.

Allerdings müssen Ringelröteln nicht mit dem schmetterlingsförmigen Ausschlag einhergehen. In vielen Fällen verläuft die Infektion völlig unbemerkt und ganz ohne irgendwelche Krankheitszeichen. Sollten sich Beschwerden bemerkbar machen, handelt es sich meist um Anzeichen eines grippalen Infekts, bevor der Ausschlag auftritt:

  • (leichtes) Fieber
  • Abgeschlagenheit
  • Unwohlsein
  • Kopfschmerzen
  • Lymphknotenschwellung
  • Muskel- und Gelenkschmerzen

Ausschlag bei Ringelröteln: Wie sieht er aus?

Den Ausschlag bei Ringelröteln zu erkennen und ihn von anderen Kinderkrankheiten zu unterscheiden, ist für Eltern nicht immer leicht. Schließlich gehen auch Röteln, Scharlach, Masern und Windpocken mit einem Ausschlag einher. Zudem kann der Ausschlag bei Ringelröteln untypisch verlaufen, indem er sich (zunächst) an anderen Körperstellen als im Gesicht zeigt oder großflächig bzw. kaum sichtbar ist.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) nennt folgende Anzeichen, an denen du erkennen kannst, ob es sich um Ringelröteln handelt:

  • Im Gesicht zeigt sich eine großfleckige, schmetterlingsförmige Rötung auf beiden Wangen.

  • Ein bis zwei Tage später treten die Rötungen auch an anderen Körperstellen (Oberarmen, Schultern, Oberschenkeln und Gesäß) auf. Die Flecken können ihre Form verändern, sehen aus wie Ringel oder Girlanden.

  • Nach sieben bis zehn Tagen verblasst der Ausschlag. Er kann aber gelegentlich noch einmal zum Vorschein kommen, zum Beispiel bei einem Aufenthalt in der Sonne.

  • Juckreiz und Spannungsgefühl der betroffenen Hautstellen bestehen nur selten.

Diagnose von Ringelröteln: Wie werden sie festgestellt?

Einen unklaren Hautausschlag solltest du ärztlich abklären lassen. Ringelröteln werden anhand der typischen Hautrötung diagnostiziert. Bei ansonsten gesunden Kindern mit Ringelröteln-Anzeichen wird in der Regel keine Labordiagnostik durchgeführt. In speziellen Fällen kann eine Blutuntersuchung Aufschluss über die Infektion geben.

Wenn du schwanger bist, eine Immunschwäche oder eine Grunderkrankung hast, wende dich bei Verdacht auf Ringelröteln umgehend an deine ärztliche Praxis. In solchen Fällen kann eine Diagnostik über eine Blutuntersuchung erfolgen.

Verlauf und Komplikationen: Sind Ringelröteln gefährlich?

Bei ansonsten gesunden Kindern oder Erwachsenen verlaufen Ringelröteln harmlos und heilen ohne Folgen aus – etwa nach sieben bis zehn Tagen. Im Erwachsenenalter kann der Verlauf schwerer sein als im Kindesalter und mit Symptomen wie Gelenkbeschwerden einhergehen.

Wer an einer Immunschwäche (zum Beispiel HIV-Infektion, Leukämie, Organ-Transplantation) oder an einer Bluterkrankung (zum Beispiel Sichelzellanämie oder Thalassämie) leidet, hat ein erhöhtes Risiko für Komplikationen. Bei Menschen mit normaler Blutbildung treten nur sehr selten schwere Komplikationen auf.

Therapie: Wie werden Ringelröteln behandelt?

Eine spezielle Behandlung für Ringelröteln gibt es nicht. Da es sich um Viren und nicht um Bakterien handelt, ist auch die Gabe von Antibiotika unwirksam.

Die Symptome der Erkrankung können mit fiebersenkenden und schmerzlindernden Medikamenten behandelt werden. Auch Mittel gegen den Juckreiz sind möglich. Nach dem Abklingen der Hautrötungen kann die Verwendung von Pflegeprodukten sinnvoll sein, um die Haut bei der Regeneration zu unterstützen.

Ringelröteln in der Schwangerschaft: Das musst du wissen!

Was für die meisten Menschen nur eine harmlose Kinderkrankheit ist, kann für Ungeborene im Mutterleib schwerwiegende Folgen haben. Steckt sich eine Frau während der Schwangerschaft mit dem Parvovirus B19 an, kann eine Übertragung auf das Ungeborene erfolgen – vor allem bis einschließlich der 20. Schwangerschaftswoche. Dies ist unabhängig davon, ob die Frau selbst Symptome entwickelt oder nicht.

Bei einer Infektion mit Ringelröteln kann die Blutbildung des Fötus gestört werden und es kann zu Fehlgeburten oder Totgeburten kommen. Daher ist in der Schwangerschaft besondere Vorsicht geboten. Solltest du Kontakt mit einer infizierten Person haben oder selbst Symptome bemerken, wende dich umgehend an deine gynäkologische Praxis.

Wie infizieren sich Schwangere mit Ringelröteln? Laut Robert Koch-Institut haben 69 bis 72 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter die Infektion mit Ringelröteln in ihrem Leben selbst schon einmal durchgemacht. Fachleute gehen davon aus, dass eine Infektion zu einem lebenslangen Immunschutz führt und sich diese Frauen nicht noch einmal anstecken können – somit sind auch Ungeborene vor einer Infektion geschützt.
Schwangere ohne Immunschutz können sich wie alle anderen Menschen auch im Erwachsenenalter mit Ringelröteln infizieren. Die größte Ansteckungsgefahr besteht bei Kindern im eigenen Haushalt oder am Arbeitsplatz, wenn sich dort potenziell infizierte Kinder befinden (zum Beispiel im Kindergarten).

Wie hoch ist das Risiko, dass sich das Ungeborene infiziert? Infiziert sich eine Schwangere mit Parvovirus B19, überträgt sich das Virus in 30 bis 50 Prozent der Fälle auf das Ungeborene.

Warum sind Ringelröteln für Ungeborene gefährlich? Über 90 Prozent der Feten haben durch die Infektion keine negativen Folgen. In weniger als zehn Prozent der Fälle kommt es in den ersten 20 Schwangerschaftswochen zu Komplikationen. Nach dieser Schwangerschaftswoche beträgt das Risiko weniger als ein bis zwei Prozent. Laut Robert Koch-Institut lieferten systematische Untersuchungen keinen Hinweis darauf, dass eine Infektion mit einem erhöhten Fehlbildungsrisiko verbunden ist. Aber: Nach einer Ansteckung mit Ringelröteln vermehrt sich das Virus in den Vorstufen von roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und kann so deren Bildung im Knochenmark hemmen. Ist ein Fötus im Mutterleib infiziert, könnte diese Störung der Blutbildung zu schweren Komplikationen führen: Durch eine verminderte Bildung von roten Blutkörperchen kann möglicherweise eine lebensbedrohliche Blutarmut (Anämie) beim Fötus entstehen. Als Folge der Blutarmut können sich im Gewebe und in den Hohlorganen des Fötus Wasseransammlungen bilden (Hydrops fetalis). Wann solche Komplikationen nach der mütterlichen Infektion auftreten, ist unterschiedlich. In 75 bis 90 Prozent der Fälle geschieht dies jedoch innerhalb von acht Wochen.

Wie lässt sich die Ringelröteln-Infektion beim Fötus feststellen? Wenn bei einer Schwangeren eine akute Infektion mit Ringelröteln nachgewiesen wurde, wird die Schwangerschaft engmaschig durch Ultraschalluntersuchungen (gegebenenfalls auch Doppler-Ultraschall) kontrolliert. Zudem kann die sogenannte maximale systolische Blutflussgeschwindigkeit in der Arteria cerebri media (eine der Gehirnschlagadern) gemessen werden. Auf diese Weise soll eine Blutarmut frühzeitig erkannt werden. Wenn sich keine Auffälligkeiten zeigen, wird keine invasive Diagnostik vorgenommen. Bei dem Verdacht auf eine schwere Komplikation oder aufgrund von anderen individuellen Abwägungen kann eine solche Untersuchung erfolgen. Die Erreger werden dann im Fruchtwasser oder im Fetalblut nachgewiesen.

Was tun, wenn das Ungeborene mit Ringelröteln infiziert ist? Sollten sich Symptome wie eine fetale Blutarmut oder/und ein Hydrops fetalis zeigen, wird rasch eine passende Behandlung eingeleitet. Das Ungeborene benötigt Bluttransfusionen, damit eine ausreichende Anzahl von roten Blutkörperchen in seinem Blutkreislauf gewährleistet ist. Bei den sogenannten intrauterinen Transfusionen wird das Blut direkt in den Blutkreislauf des Fötus eingebracht, indem die Injektionen in die Nabelschnur erfolgen. Die fetale Sterblichkeit kann durch diese Behandlung deutlich gesenkt werden. Der Einsatz von Immunglobulinpräparaten wird derzeit nicht empfohlen.

Wie können Schwangere Ringelröteln vorbeugen? Das Tückische an Ringelröteln: Wer infiziert ist, weiß häufig noch nichts davon, da der Hautausschlag erst später auftritt. Ansteckend sind die Betroffenen aber trotzdem bereits – sogar, wenn sie keine Symptome zeigen. Das macht es besonders schwierig, sich von Infizierten fernzuhalten und einer Infektion vorzubeugen. Auch einen Impfstoff gibt es nicht.
Schwangere ohne Immunschutz sollten sich von Einrichtungen fernhalten, in denen es Infektionsfälle gibt. Außerdem empfiehlt sich eine gründliche Handhygiene durch häufiges Händewaschen. Vorsicht: Die Viren sind sehr stabil – Desinfektionsmittel sind nur wirksam, wenn sie die Aufschrift „viruzid“ tragen.
Ob du die Infektion in deinem Leben schon einmal durchgemacht hast und deshalb immun bist, kannst du durch eine Blutuntersuchung auf spezielle Antikörper feststellen lassen. Der Bluttest auf Ringelröteln ist eine Selbstzahlerleistung. Er ist auf jeden Fall zu empfehlen, wenn du in einer Kinderbetreuungseinrichtung arbeitest, dein eigenes Kind infiziert ist oder in der Einrichtung deines Kindes Ringelröteln aufgetaucht sind. Wenn du selbst in einer Einrichtung für Kinder arbeitest und keinen Immunschutz hast, erhältst du in der Regel ein Beschäftigungsverbot – gegebenenfalls bis zu einer bestimmten Schwangerschaftswoche.

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