Mandelentzündung: 12 Hausmittel, die jetzt guttun!

Bitte gehen Sie mit Ihrem Kind zuerst zum Arzt, wenn Sie den Verdacht haben, es könnte unter einer Mandelentzündung leiden. Nur er kann feststellen, ob Viren oder Bakterien die Ursache sind und eine entsprechende Therapie einleiten. Sind Bakterien schuld an der Entzündung, kann er zum Beispiel ein Antibiotikum verschreiben. Hausmittel sind als Unterstützung und zur Linderung der Symptome einer Mandelentzündung geeignet, nicht als alleinige Therapie.

Um gesund zu werden, braucht der Körper Ruhe. Gönnen Sie Ihrem Kind die Ruhe, die es braucht und lassen Sie es seinem Schlafbedürfnis nachgehen. Ruhiges Spielen ist natürlich erlaubt, nur auf wildes Herumtoben sollte jetzt verzichtet werden. Bei Fieber sollte Ihr Kind möglichst im Bett bleiben. Lesen Sie Ihrem Kind zur Beschäftigung zum Beispiel ein Buch vor.

Viel trinken – das ist bei einer Mandelentzündung ausgesprochen wichtig! Am besten eignet sich stilles Wasser. Auch warmer, ungesüßter Tee tut dem Hals gut und hilft, den Flüssigkeitsbedarf zu decken. Lassen Sie Ihr Kind keine säurehaltigen Getränke wie Fruchtsäfte trinken, da sie die ohnehin gereizten Schleimhäute nur noch mehr reizen.

Etwa ab dem vierten Lebensjahr können Kinder ab und zu auch ungezuckerte Kräuterbonbons lutschen. Auf diese Weise wird die Speichelbildung angeregt. Sprechen Sie mit dem Apotheker darüber, ob Ihr Kind dafür schon alt genug ist und welche Sorte sich eignet. Ingwerbonbons wird zum Beispiel eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt.

Auch das Gurgeln befeuchtet Rachen und Schleimhäute, transportiert Sekrete und Schleim ab und wirkt – je nachdem, welche Gurgellösung Sie verwenden – entzündungshemmend und reduziert Keime. Wichtig: Spucken Sie die Gurgellösung nach dem Rachenspülen wieder aus. Gurgeln eignet sich für Kinder erst etwa ab dem dritten bis vierten Lebensjahr. Fragen Sie Ihren Kinderarzt, ob das Gurgeln für Ihr Kind schon infrage kommt.

Abgekühlter Salbeitee eignet sich zum Gurgeln und ist der "Klassiker" unter den Hausmitteln gegen eine Mandelentzündung: Der Salbei wirkt entzündungshemmend und krampflösend. Außerdem wichtig zu wissen: Salbei ist nicht uneingeschränkt zum Trinken geeignet. Aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle wird Säuglingen, stillenden Müttern und schwangeren Frauen davon abgeraten.

Ein bewährtes Hausmittel aus der Naturheilkunde zum Gurgeln bei Halsschmerzen und Mandelentzündung: Ein Tee aus Salbeiblättern, Kamillen- und Ringeblumenblüten. Mischen Sie für 100 Gramm Gurgeltee 50 Gramm Salbeiblätter, 30 Gramm Kamillenblüten und 20 Gramm Ringelblumenblüten. Übergießen Sie einen Esslöffel mit einer Tasse kochendem Wasser und lassen Sie den Tee zehn Minuten lang ziehen. Gurgeln Sie bitte erst, wenn der Tee abgekühlt und nur noch lauwarm ist.

Das Inhalieren mit Kochsalzwasserlösung befeuchtet den Rachen und tut den gereizten Schleimhäuten gut. Empfehlenswert ist ein spezieller Inhalator, da das klassische Bedampfen über dem heißen Wasserbad gerade für Kinder ein hohes Verbrühungsrisiko birgt. Von ätherischen Ölen für Babys und Kleinkinder wird abgeraten, denn Pfefferminzöl und Co. können bei ihnen lebensgefährliche Krämpfe auslösen. Versichern Sie sich bei der Verwendung von ätherischen Ölen für ältere Kinder bitte immer vorher, ob diese auch für Kinder geeignet sind.

Kühlende oder wärmende Halswickel tun gut, lindern Schluckbeschwerden (kalter Wickel) und besänftigen den gereizten Hals (warmer Wickel). Wichtig: Sparen Sie beim Wickeln immer die Halswirbelsäule aus. Lediglich der Schal zum Befestigen des Halswickels darf um den ganzen Hals herum gewickelt werden. Wichtig: Bleiben Sie bei Ihrem Kind, während es den Halswickel trägt und wenden Sie warme Halswickel nur an, wenn Ihr Kind kein Fieber hat.

Der Quarkwickel gehört zu den kühlenden Halswickeln und kann wohltuend bei Schluckbeschwerden wirken. Er ist für Kinder ab zwei Jahren (und ohne Kuhmilch-Allergie!) geeignet. Geben Sie etwas Quark in das mittlere Drittel eines Leinentuchs, legen Sie das Tuch mit dem Quark auf die betroffenen Stellen, geben Sie ein weiteres Tuch darum und befestigen Sie das Ganze locker mit einem Schal. Der Quark sollte Zimmertemperatur haben. Belassen Sie den Wickel 20 bis 40 Minuten um den Hals.

Als Zutat im wärmenden Halswickel hat sich die Zwiebel bewährt: Schneiden Sie zwei bis drei Zwiebeln (je nach Größe) klein, erwärmen Sie diese kurz im Backofen und geben Sie sie auf ein Leinentuch. Schlagen Sie das Leinentuch ein und legen Sie es um den Hals. Fixieren Sie es locker mit einem Schal oder weiteren Tuch. Lassen Sie den Zwiebelwickel so lange auf der Haut, wie sich die Zwiebeln warm anfühlen.

Der Zitronenwickel ist ein altes Hausmittel bei Halsschmerzen und Mandelentzündung. Geben Sie dafür einfach einige Zitronenscheiben nebeneinander in ein Leinen- oder Mulltuch, schlagen Sie es ein und legen Sie es auf die betroffene Stelle. Dann ein zweites Tuch darüberlegen und locker um den Hals binden. Man sagt, dass der Zitronenwickel schmerzlindernd wirkt, daher ist er besonders gegen brennende Halsschmerzen geeignet.

Ob pur oder als Süße im wohltuenden, warmen Tee – Honig wirkt beruhigend und desinfizierend und ganz nebenbei schmeckt er auch noch lecker. Am wertvollsten ist Honig in Rohkost- und Imkerqualität. Bitte denken Sie daran, dass Kinder unter zwei Jahren keinen rohen Honig verzehren sollen, da sich die möglicherweise im Honig enthaltenen Bakterien in der noch unreifen, kindlichen Darmflora festsetzen können. Diese Säuglingsbotulismus genannte Erkrankung verursacht Lähmungen bis hin zum Atemstillstand.

Achten Sie darauf, dass Ihr Kind vitaminreich isst. Bevorzugen Sie warme und weiche Speisen: Warme Suppen, Eintöpfe oder Grießbrei sind angenehmer zu schlucken und tun dem Hals gut. Meiden Sie jedoch scharfe Gewürze wie Chili und krümelnde Speisen, weil sie die Schleimhäute zusätzlich reizen können. Da eine Mandelentzündung oft mit Appetitlosigkeit einhergeht, erlauben Sie Ihrem Kind auch mal das zu essen, worauf es gerade Lust hat.

Die Mandeln erfüllen im Körper wichtige Funktionen zur Abwehr von Krankheitserregern. Manchmal lässt es sich jedoch nicht vermeiden, sie entfernen zu lassen. Hat Ihr Kind immer wieder Mandelentzündungen oder leidet es unter starken Schluck- oder Atemproblemen, besprechen Sie mit dem Arzt, ob die Mandeln operativ entfernt werden sollten.