Völlegefühl: Was tun?
Ob Familienpizza, Weihnachtsbraten oder die ganze Tafel Schokolade – jeder hat schon mal mehr gegessen, als gut für den Magen ist. Bemerkbar macht sich das durch Völlegefühl. Was hilft dagegen?
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Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl sind keine, über die man gerne offen spricht. Wenn schnelle Hilfe gefragt ist, hilft Schweigen allerdings wenig. Wer sich aktiv mit seinen Symptomen auseinandersetzt, findet schneller zu einem beschwerdefreien Alltag zurück. Wir sprechen darüber, wie Völlegefühl entsteht und was hilft!
Artikelinhalte auf einen Blick:
- Was tun bei Völlegefühl?
- Usachen
- Völlegefühl und Aufstoßen
- Schwanger oder Food-Baby?
- Besser zum Arzt
Was tun bei Völlegefühl?
Welche Behandlung die Beschwerden lindern soll, hängt davon ab, was das Völlegefühl verursacht. Bei einer Gastritis reicht es gegebenenfalls schon aus, auf Beschwerdeauslöser zu verzichten und einige Tage Schonkost zu essen. Verursacht ein Reizdarm das Völlegefühl kommen verschiedene Ansätze wie eine Ernährungsumstellung und Stressreduktion infrage. Geht das Völlegefühl mit einer Verstopfung einher, können natürliche Mittel wie Flohsamenschalen helfen. Abführmittel sollten hier ausschließlich in ärztlicher Absprache, kurzzeitig und nur in schweren Fällen zum Einsatz kommen.
Je nach Ursache kann manchmal auch eine Anpassung der Ernährung helfen. Experten raten allerdings dringend davon ab, auf persönlichen Verdacht einer Unverträglichkeit in Eigenregie auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten.
Was soll man machen, wenn man zu viel gegessen hat?
Ist Ihnen eine Mahlzeit auf den Magen geschlagen und es sind keine krankheitsbedingten Auslöser für das Völlegefühl bekannt, können Sie sich mit einfachen Mitteln selbst helfen – oder auch als Vorbeugung dafür sorgen, dass der Bauchdruck zukünftig gar nicht erst entsteht. Es gibt allerdings auch bestimmte Hausmittel, die Sie jetzt besser meiden.
Dos bei Völlegefühl:
- Gesundes Essverhalten: Ab und zu beim Essen über die Stränge zu schlagen, kommt vor und ist kein Grund zur Sorge. Auf Dauer sollten Sie sich aber ein gesünderes Essverhalten angewöhnen. Nicht nur, um Völlegefühl zu vermeiden: Wer bewusst isst, beugt Übergewicht vor. Kleinere, über den Tag verteilte Portionen, erleichtern dem Magen seine Arbeit. Essen Sie außerdem nicht zu spät am Abend.
- Auf sein Bauchgefühl hören: Beim langsamen Essen entgeht Ihnen nicht, was der Magen Ihnen mitteilen möchte: Hören Sie auf, wenn Sie satt sind.
- Genussmittel einschränken oder darauf verzichten: Viel Fett, Zucker und Alkohol – all das begünstigt die Entstehung von Völlegefühl nach dem Essen. Schränken Sie den Genuss daher ein und verzichten Sie auf Rauchen.
- Bewegung: Der Verdauungsspaziergang nach dem Essen ist eine gute SOS-Hilfe, wenn es im Bauch drückt. Doch Bewegung sollte sich nicht nur auf den Fall der Fälle beschränken. Regelmäßig Sport zu treiben, regt den Stoffwechsel an und hält uns darüber hinaus Krankheiten vom Leib.
- Entspannung: Stress schlägt auf dem Magen. Ist es mit regelmäßigen Pausen vom hektischen Alltag nicht getan, kann auch professionelle Hilfe zum Beispiel in Form einer Psychotherapie den Weg zur Stressreduktion bereiten. Bei akutem Völlegefühl nützt Entspannung ebenfalls – ob in Form eines Nickerchens oder eines warmen Bads.
Don’ts bei Völlegefühl:
- Hochprozentiges nach dem Essen: Ein Schnaps nach der Mahlzeit ist gut für die Verdauung – ist da wirklich etwas Wahres dran? Nein, tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Alkohol belastet den Magen zusätzlich, bremst die Magenmuskulatur und sorgt so dafür, dass die Nahrung noch länger im Magen verbleibt. Wenn überhaupt, dann könnten die ätherischen Öle in Kräuterschnaps einen Effekt auf die Verdauung haben. Hier empfiehlt es sich aber eher, zum Kräutertee zu greifen.
- Kaffee nach dem Essen: Auch das Gerücht, Kaffee oder Espresso nach der Mahlzeit, würde bei Völlegefühl helfen, hält sich hartnäckig. Dies könnte daran liegen, dass es sich hierbei um eine Halbwahrheit handelt: Bei manchen Menschen regt Koffein die Darmtätigkeit an und beschleunigt die Darmentleerung.
- Zigarette nach dem Essen: Durch den Nikotinkonsum nach dem Essen wird die Verdauung zwar angeregt, aber das sollte noch lange kein Grund sein, zur Zigarette zu greifen.
Aufgebläht nach dem Essen? So entsteht Völlegefühl
Aufgenommene Nahrung gelangt zuerst in den Magen. Wie viel Nahrung er fassen kann, ist von verschiedenen Faktoren abhängig – durchschnittlich geht man von 1,2-1,6 Litern Inhalt aus. Der Magen speichert die Nahrung vorübergehend und gibt sie in kleinen Mengen zur Verdauung an den Darm weiter.
Wie lange die Nahrung dort gespeichert wird, hängt davon ab, was man isst: Obst und Gemüse sind zum Beispiel leicht verdaulich und verweilen nur ein bis zwei Stunden, Fettiges verbleibt dagegen fünf bis acht Stunden im Magen. Deshalb mach sich Völlegefühl in Form von Druck im Bauch bemerkbar.
Ernährung spielt bei Völlegefühl große Rolle
Häufig ist Völlegefühl lediglich ein Symptom dafür, dass wir bei üppigen, fettreichen oder süßen Speisen zu heftig zugeschlagen haben. Der Magen meldet unserem Gehirn dann, dass nichts mehr reinpasst. Allerdings dauert das etwa 20 Minuten. Wer zu hastig isst und nicht ausreichend kaut, bekommt die Füllung des Magens häufig erst mit, wenn es zu spät ist.
Blähende Lebensmittel wie kohlensäurehaltige Getränke, Kohlgemüse oder Hülsenfrüchte leisten ebenfalls ihren Beitrag: Ihr Verzehr führt dazu, dass sich im Darm vermehrt Gase bilden und Blähungen entstehen. Diese Flatulenzen, wie die Beschwerden in der Fachsprache genannt werden, verstärken das Völlegefühl zusätzlich.
Doch nicht immer ist die Ernährung für Völlegefühl verantwortlich. Auch krankheitsbedingte Ursachen können sich hinter dem Symptom verbergen. Übelkeit, Völlegefühl und Schmerzen im Oberbauch lassen zum Beispiel an eine Entzündung der Magenschleimhaut denken. In Verbindung mit Bauchschmerzen, Übelkeit oder Durchfall sind zudem weitere Erkrankungen wie ein Reizdarmsyndrom möglich.
Mögliche Ursachen von Völlegefühl
- Zu viel gegessen
- Verzehr von fettigen oder süßen Speisen
- Verzehr von schwer verdaulichen Speisen
- Reizmagen
- Reizdarm
- Refluxkrankheit
- Magengeschwür
- Gastritis
- Bauchspeicheldrüsenerkrankung
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Fructose- oder Laktoseintoleranz
- Schwangerschaft
- Begleitsymptom von Regelblutung oder prämenstruellem Syndrom (PMS)
- Hormonveränderung in den Wechseljahren
Völlegefühl und Aufstoßen treten oft zusammen auf
Bei Völlegefühl spannen Magen- und Darmwand, der Oberbauch drückt, man fühlt sich aufgebläht und der Bauch wölbt sich nach außen.
Zusätzlich kann ein übervoller Magen noch ein weiteres Symptom hervorrufen, das sehr häufig in Verbindung mit Völlegefühl auftritt. Die Rede ist von Sodbrennen. Es entsteht dann, wenn der Schließmuskel des Mageneingangs zu stark beansprucht wurde. Der Muskel trennt die Speiseröhre normalerweise zuverlässig vom Magen, doch ist der Druck im Mageninneren zu groß, kann er nicht mehr richtig schließen. Die Folge: Mageninhalt fließt über die Speiseröhre zurück und reizt dort die Schleimhäute. Die Folge ist saures Aufstoßen.
Völlegefühl: Schwanger oder Food-Baby?
Neuerdings hört und liest man immer wieder den Begriff "Food-Baby". Gemeint ist nichts anderes als ein runder, praller Blähbauch nach dem Essen, der von selbst wieder verschwindet.
Apropos Schwangerschaft: Wer schwanger ist, klagt oft über Völlegefühl. Anfangs ist die Hormonumstellung in der Frühschwangerschaft dafür verantwortlich. Aber vor allem in den letzten Monaten der Schwangerschaft haben es werdende Mütter nicht leicht: Das Baby nimmt mit der Gebärmutter so viel Platz ein, dass die Verdauungsorgane verdrängt werden und nicht mehr so viel fassen können wie vor der Schwangerschaft. Hier hilft es, über den Tag verteilt mehrere kleine Portionen zu essen, um den Magen nicht unnötig zu belasten.
Wann ist Völlegefühl ein Fall für den Arzt?
Oft stecken hinter Völlegefühl harmlose Ursachen. Es gibt aber auch Warnsignale, die einen Arztbesuch notwendig machen. Tritt das Völlegefühl beispielsweise schon nach dem Verzehr von kleinen Mengen auf, kehrt es selbst bei leerem Magen immer wieder auf oder bestehen gleichzeitig häufig Beschwerden wie Magenschmerzen, Übelkeit oder Brechreiz, sollte der Hausarzt um Rat gefragt werden.
Um eine Diagnose zu stellen, kann der Arzt die Entzündungswerte im Blut bestimmen, eine Ultraschalluntersuchung oder Magenspiegelung durchführen.
Langfristige Vorsorge für dein Baby: Stammzellen aus dem Nabelschnurblut bieten eine Menge Potenzial.
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