Kinderwunschklinik: Was passiert in einem Kinderwunschzentrum?
Paare mit unerfülltem Kinderwunsch können sich an eine Kinderwunschklinik wenden. Doch welche Behandlungen werden dort durchgeführt, wie viel kosten sie und wie stehen die Chancen auf Erfolg? Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um das Kinderwunschzentrum.
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- © GettyImages/Motortion
Kinderwunschklinik, Kinderwunschzentrum, Kinderwunschpraxis – es gibt viele Begriffe für Einrichtungen der Reproduktionsmedizin. Fachlich etabliert hat sich die Bezeichnung „Kinderwunschklinik“, in der Praxis werden Einrichtungen aber häufig als „Kinderwunschzentrum“ betitelt. Dies könnte damit zusammenhängen, dass der Begriff „Klinik“ mit negativen Assoziationen einhergeht: Laut dem Report „Ungewollte Kinderlosigkeit 2020“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erinnert eine Klinik an einen Großbetrieb, während ein Zentrum für eine regional gebündelte Fachkompetenz steht. Die Arbeitsschwerpunkte von Kinderwunschklinik und Kinderwunschzentrum unterscheiden sich aber nicht.
Artikelinhalte im Überblick:
- Definition
- Zeitpunkt
- Ablauf
- Behandlungen
- Kosten
- Erfolgsaussichten
- Kinderwunschklinik in deiner Stadt
Was ist eine Kinderwunschklinik?
Paare, bei denen das Schwangerwerden bisher auf natürlichem Wege nicht geklappt hat, können sich in einer Kinderwunschklinik zu ihren Möglichkeiten beraten lassen. In solchen spezialisierten Einrichtungen werden umfassende Untersuchungen zur Diagnose sowie die passenden Kinderwunschbehandlungen durchgeführt.
Ab wann ins Kinderwunschzentrum?
Wer sich nichts sehnlicher wünscht als ein Baby, wird häufig nervös, wenn es nicht auf Anhieb klappt. Dabei wird es als vollkommen normal betrachtet, wenn ein ganzes Jahr vergeht, bis eine Schwangerschaft eintritt. Von einer „sterilen Partnerschaft“ wird erst nach dem Ablauf von zwei Jahren gesprochen, wenn ein Paar in diesem Zeitraum trotz regelmäßigem, ungeschützten Geschlechtsverkehr nicht schwanger wird.
Wenn du dir Sorgen machst, dass etwas nicht stimmt (zum Beispiel, weil du Zyklusstörungen bemerkst), solltest du in deiner gynäkologischen Praxis um Abklärung bitten. Generell sind Frauenärzt*innen und Urolog*innen bei unerfülltem Kinderwunsch die erste Anlaufstelle. Oftmals werden hier bereits entsprechende Untersuchungen durchgeführt oder es wird ein Besuch in einer Kinderwunschklinik empfohlen.
Ganz wichtig: Es gibt Paare, die sich scheuen, eine Kinderwunschklinik aufzusuchen. Der Grund dafür ist häufig, dass der Gang in die Klinik als letzter, verzweifelter Akt gewertet wird und Schwierigkeiten beim Schwangerwerden immer noch tabuisiert werden. Es besteht aber keinesfalls ein Grund zur Scham. Im Gegenteil: Eine frühzeitige Abklärung bei ungewollter Kinderlosigkeit kann durchaus sinnvoll sein, um sich psychisches Leiden zu ersparen.
Was passiert in einer Kinderwunschklinik?
Wie genau der Ablauf in einem Kinderwunschzentrum ist, hängt von der jeweiligen Einrichtung und dem individuellen Fall ab. In der Regel werden folgende Leistungen angeboten:
Beratung: Vorab gibt es in jedem Kinderwunschzentrum eine ausführliche Beratung zu der individuellen Situation – in medizinischen und rechtlichen Angelegenheiten. Auch über die Kosten und die Übernahmemöglichkeiten der Behandlung durch die Krankenkasse wird informiert. Einige Einrichtungen bieten auch eine psychologische Betreuung bei unerfülltem Kinderwunsch an.
Untersuchungen: Ist die Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch noch nicht bekannt, wird diesem in der Kinderwunschklinik auf den Grund gegangen. Dazu kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz: Hormonuntersuchungen bei Mann und Frau, Spermiogramm, Zyklusüberwachung, Bauch- und Gebärmutterspiegelung.
Behandlung: Die Behandlungsmöglichkeiten können sich in den Kinderwunschzentren unterscheiden: Die Angebote reichen von der klassischen Reproduktionsmedizin bis hin zu Spezialtechniken. Besonders wichtig ist es, vor dem Behandlungsbeginn über die realistischen Erfolgsaussichten zu sprechen.
Kinderwunschklinik: Welche Behandlungen werden durchgeführt?
Welche Therapie sinnvoll ist, hängt von der jeweiligen Diagnose ab – also von der Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch. Die meisten Kinderwunschzentren haben die Möglichkeit, Hormonbehandlungen und reproduktionsmedizinische Maßnahmen wie Insemination (IUI) und In-Vitro-Fertilisation (IVF) durchzuführen.
Darüber hinaus bieten Kinderwunschzentren häufig auch speziellere Methoden an, wie zum Beispiel das Assisted Hatching. Dies ist eine sogenannte „Schlüpfhilfe“, damit sich das befruchtete Ei leichter in die Gebärmutter einnisten kann. Auch das Einfrieren von Keimzellen wird in vielen Kinderwunschzentren möglich gemacht.
Behandlungsbeispiele auf einen Blick:
- hormonelle Stimulation zur Eizellreifung
- In-vitro-Fertilisation (IVF)/Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)
- Insemination (auch mit Spendersamen)
- Einfrieren von Eizellen (auch „Social Freezing“ für den späteren Kinderwunsch)
- Refertilisierung (Wiederherstellung der Fruchtbarkeit nach Sterilisation)
- Naturheilverfahren
Wie viel kostet eine Kinderwunschklinik?
Je nachdem, welche Behandlung nötig ist, können Kosten von mehreren Tausend Euro anfallen – zum Beispiel zwischen 2.000 und 4.000 Euro für eine IVF. Allerdings beteiligen sich die gesetzlichen Krankenkassen unter bestimmten Voraussetzungen mit mindestens 50 Prozent daran. Gewisse Kosten wie die Beratung oder die Untersuchungen zur Diagnose können in der Regel komplett übernommen werden. Zudem ist eine staatliche Förderung bei Kinderwunsch möglich, die Höhe und die Bedingungen unterscheiden sich je nach Bundesland.
Im individuellen Fall sollte man sich unbedingt vorab genau bei seiner eigenen Krankenkasse über die Bedingungen und die Möglichkeiten der Kostenübernahme informieren. Das gilt auch für private Krankenversicherungen: Je nach Tarif können Kosten bis zu 100 Prozent übernommen werden.
Günstige Lockangebote – etwa zur künstlichen Befruchtung im Ausland – sollten sorgfältig geprüft werden. Eine Kinderwunschbehandlung sollte nur in einer seriösen Kinderwunschklinik erfolgen.
Wie erfolgreich sind Kinderwunschkliniken?
Regelmäßig melden die Kinderwunschzentren ihre Behandlungsergebnisse anonymisiert an das Deutsche IVF-Register. Anhand dieser Zahlen wird ein Bericht erstellt, der Auskunft über die Anzahl der Schwangerschaften, Geburten, Komplikationen und Fehlgeburten gibt. Ein direkter Vergleich der Erfolgsraten der einzelnen Kinderwunschzentren ist mit diesen Zahlen aber nicht möglich. Schließlich sind die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft von mehreren individuellen Faktoren abhängig: Was ist die Ursache für die Fruchtbarkeitsstörung, wie alt sind die Eltern, wie lange dauert die Kinderlosigkeit schon an?
Allgemein wird die Erfolgsrate für Lebendgeburten nach einer Kinderwunschbehandlung in Form von IVF und ICSI bei etwa 25 bis 30 Prozent eingestuft. Wirbt eine Kinderwunschklinik mit extrem guten Erfolgsaussichten, sollte ein genauer Blick auf das Angebot geworfen werden. Zu einer guten Kinderwunschklinik gehört es, die Chancen auf eine Schwangerschaft realistisch und maßgeschneidert für den individuellen Fall zu beurteilen.
Wie finde ich eine Kinderwunschklinik?
Auf der Website des Deutschen IVF-Registers befinden sich alle Adressen und Telefonnummern der Kinderwunschzentren in Deutschland. Aktuell besteht das Verzeichnis aus 139 Einrichtungen für Reproduktionsmedizin. Das sind nahezu alle auf diesem Gebiet tätigen Zentren. Aufgenommen werden nur Kinderwunschkliniken, die sich einer Qualitätskontrolle des Vereins unterziehen.
Hier findest du das Verzeichnis der Kinderwunschzentren auf der Website des Deutschen IVF-Registers. Auch deine gynäkologische Praxis kann dir dabei helfen, eine geeignete Kinderwunschklinik zu finden.
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