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Stillprobleme

Milchstau: Was tun?

Beim Milchstau ist der Milchfluss in einem oder mehreren Milchkanälen behindert. Als Folge ist die Brust sehr druckempfindlich und schmerzt bei Berührung. Trotz dieser Symptome ist häufiges Anlegen enorm wichtig, um den Milchstau zu lösen.

Milchstau: Was tun?
© GettyImages/AleksandarNakic

Was ist ein Milchstau?

Der Milchstau gehört zu den häufigsten Stillproblemen. Er tritt vor allem in den ersten Wochen auf, kann sich aber zu jedem anderen Zeitpunkt der Stillbeziehung entwickeln. Beim Milchstau kommt es zu einer Verstopfung der Milchkanäle, die Muttermilch kann nicht richtig abfließen. Als Folge treten Schmerzen und Schwellungen an der betroffenen Brust/Stelle auf. Häufiges und vollständiges Entleeren der Brust ist die wichtigste Gegenmaßnahme, auch bei Fieber kann gestillt werden.

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Milchstau: Symptome

Ein Milchstau tritt meist nur in einer Brust auf und äußert sich durch Druckempfindlichkeit, Spannen und Verhärtungen. Die Brust oder einzelne Areale fühlen sich fest an. Über den gestauten Milchgängen ist die Haut rotfleckig und oft etwas wärmer, häufig lassen sich unter diesen roten Stellen die gestauten Milchgänge als kleine Knoten ertasten.

Es können außerdem grippeähnliche Symptome auftreten:

  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • leichtes Fieber

Da sich aus einem unbehandelten Milchstau auch Brustentzündung (Mastitis) entwickeln kann, empfiehlt es sich, die Symptome erst zu nehmen und den Milchstau zu lösen.

Was tun bei Milchstau?

Auch wenn es mitunter schmerzhaft ist: Unterbrich bei Milchstau euren Stillrhythmus nicht. Sorge wenn möglich für etwas Ruhe und insgesamt weniger Stress.

Brust vollständig entleeren

Häufiges Anlegen und wenn möglich vollständiges Entleeren der Brust während der Stillmahlzeiten ist bei der Behandlung des Milchstaus das A und O. Biete dabei die vom Milchstau betroffene Brust immer zuerst an.

Streiche deine Brust nach dem Stillen vorsichtig aus: immer sanft in Richtung Brustwarze. Massiere keinesfalls zu stark, da die Gefahr einer Gewebeverletzung besteht. Während des Stillens kannst du die Entleerung der gestauten Milchkanäle anregen, indem du mit den Fingern sanft (!) auf die betroffene Stelle klopfst oder trommelst.

Auch wenn du Fieber hast, spricht das nicht gegen Stillen. Dein Baby verträgt die Milch weiterhin sehr gut. Unterstütze dein Kind beim Saugen, indem du eine Stillposition wählst, die deinem Kind ein Leersaugen der Brust ermöglicht.

Bestimmte Stillpositionen lindern Milchstau

Beim Stillen im Knie-Ellenbogen-Stand beispielsweise legst du das Kind (eventuell unterstützt durch ein Kissen) unter dir auf den Boden, sodass die Brust bei der Stillmahlzeit frei in der Luft hängt. Diese Stillposition ist besonders entlastend bei stark gespannter Brust, zudem hilft hier die Schwerkraft beim Leeren.

Liegt die gestaute Stelle im oberen Bereich der Brust, kannst du dein Kind umdrehen, sodass es vor deinem Gesicht liegt. Leg dich dafür am besten auf die Seite, die betroffene Brust ist dabei unten. Dein Kind legst du nun vor dir auf die Seite, mit dem Kopf in Richtung deiner Füße, sodass seine Füße auf der Höhe deines Kopfes liegen. Der Unterkiefer des Kindes zeigt zur gestauten Stelle. Stütze das Köpfchen dabei mit der Hand. Auch im Knie-Ellenbogen-Stand ist das Stillen bei Milchstau im oberen Brustbereich empfehlenswert. Lege das Kind dann einfach andersherum hin.

Abpumpen

Das Abpumpen ist bei Milchstau nicht unumstritten. Befürworter betonen, dass ein Abpumpen der Milch bei der Entleerung helfen kann und schnell Erleichterung verschafft. Manchmal verweigert ein Kind auch die Brust mit dem Milchstau, sodass ein Abpumpen sogar die einzige Möglichkeit bietet, die Brust zu leeren.

Dadurch kann der Milchfluss aber wiederum zusätzlich angeregt werden, was nicht gewünscht ist. Achte bitte darauf, das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage nicht durcheinanderzubringen, indem du mehr abpumpst, als dein Baby normalerweise trinkt. Kommt es während der Zeit des Abstillens zum Milchstau, solltest du nicht abpumpen, sondern lieber ausstreichen.

Schmerzmittel

Bei großen Schmerzen kann in Absprache mit der Hebamme oder Stillberaterin ein Schmerzmittel eingenommen werden. Bevorzuge Ibuprofen, denn es wirkt zusätzlich entzündungshemmend. Ibuprofen gilt in der Stillzeit als Mittel der Wahl, da es weniger Nebenwirkungen hat.

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Lindernde Hausmittel bei Milchstau

Wärmende oder kühlende Umschläge können die Behandlung des Milchstaus unterstützen.

Um den Milchfluss vor dem Stillen anzuregen, eignen sich warme und feuchte Kompressen. Tränke dafür ein Spuck- oder Handtuch in heißem Wasser oder Kräutersud. Geeignete Kräuter sind Ringelblume, Beinwell, Wegerich oder Petersilie. Achte darauf, dass die Kompresse richtig schön angenehm warm, aber nicht zu heiß ist. Lege das feuchte Tuch etwa 15 bis 20 Minuten auf die betroffenen Stelle und breite ein trockenes Handtuch und nach Geschmack noch eine Decke darüber. Wenn du Kräuter verwendet hast, wasch deine Brust danach gründlich ab. Etwa 30 Minuten später kannst du dein Kind wieder stillen.

Kühlende Kompressen sind nach dem Stillen empfehlenswert. Geeignet sind:

  • Quarkwickel: Streiche dafür Quark (je nach Empfinden direkt aus dem Kühlschrank oder auf Zimmertemperatur abgekühlt) auf die betroffenen Hautstellen, legen im Anschluss ein feuchtes und dann noch ein trockenes Tuch darüber. Spare dabei den Warzenhof aus. Wenn der Quark durch deine Körpertemperatur erwärmt wurde (etwa nach 20 Minuten), nimm den Wickel ab und wasche oder dusche dich danach. Die Molke im Quark wirkt entzündungshemmend.

  • Weißkohlwickel: Nimm Weißkohlblätter aus dem Kühlschrank, klopf sie etwas oder rolle kurz mit einem Nudelholz darüber, bis Flüssigkeit austritt. Leg die Kohlblätter nun rund um deinen Warzenhof auf die betroffene Brust und bedecke diese mit einem Tuch. Trage den Weißkohlwickel, so lange es dir angenehm ist.

  • Feucht-kalter Umschlag: Tränke ein Tuch mit kaltem Wasser, wringe es aus und leg es kreisrund auf die betroffene Brust. Deck das Ganze anschließend mit einem trockenen Tuch ab. Der feucht-kalte Wickel kann so lange erneuert werden, wie die Kälte guttut.

  • Auch Kühlakkus sorgen für wohltuende Regeneration nach dem Stillen. Leg sie dazu auf die Stelle des Milchstaus, aber bitte nicht auf die blanke Haut, denn sonst drohen Erfrierungen. Auch dafür eignen sich Mulltücher oder Waschlappen.

Ursachen: Kann man einem Milchstau vorbeugen?

Ein Milchstau wird immer durch einen oder mehrere verstopfte Milchkanäle verursacht. Die Gründe dafür sind vielfältig: Oft entsteht ein Milchstau durch Stress, Ängste oder Anspannung, die bewirken, dass der sogenannte Milchspendereflex gestört ist. Häufig tritt der Milchstau zum ersten Mal etwa drei bis vier Wochen nach der Geburt auf. Das ist oft der Zeitpunkt, an dem die Hilfestellungen durch Partner, Familie und Freunde etwas nachlassen.

Weitere Ursachen eines Milchstaus:

  • unzureichende Entleerung der Brust: zum Beispiel durch die immer gleiche Stillposition, Stillen mit Stillhütchen oder falsches Abpumpen

  • mechanische Behinderungen: zu eng sitzender BH, ungünstige Stillposition oder andere Druckeinwirkungen auf die Brust

  • zu lange Stillpausen: durch Trennung von Mutter und Kind, erste Durchschlafversuche des Kindes, während des Abstillens

Nur selten wird ein Milchstau durch eine Überproduktion von Muttermilch verursacht. Dem Milchstau vorzubeugen ist nur möglich, indem mögliche Stressfaktoren beseitigt werden, was aber im Alltag nicht immer einfach ist.

Wie lange dauert ein Milchstau?

Normalerweise sollte ein Milchstau in ein bis zwei Tagen gelöst sein. Nach 24 Stunden ohne eine Besserung der Symptome besteht die Gefahr einer Brustentzündung (Mastitis). Dauert er also länger, sollte unbedingt die Hebamme oder die ärztliche Praxis kontaktiert werden.

Mastitis durch Milchstau?

Ein Milchstau kann unter Umständen zu einer Brustentzündung (Mastitis) führen. Als Mastitis wird eine Entzündung der Brustdrüse bezeichnet, die entweder durch eine Infektion oder eben durch einen Milchstau entstehen kann. Hier sind bei der Stillenden oft Entzündungszeichen im Blut nachweisbar. Auch die Zusammensetzung der Muttermilch verändert sich, was unter anderem eine Geschmacksveränderung der Milch bewirkt. Häufig steigt die Körpertemperatur bei einer Brustentzündung auf 38 Grad Celsius oder höher (Fieber) an.

Um die Ursache herauszufinden, müssen Blutuntersuchungen erfolgen, da die klinischen Symptome der Brustentzündung hierzu nicht ausreichen. Nur mit einer Laboruntersuchung lässt sich feststellen, ob eine bakterielle Infektion oder ein Milchstau die Ursache für eine Mastitis ist.

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