Symphysenlockerung in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft lockern sich als Vorbereitung auf die Geburt Muskeln und Gelenke im Beckenbereich. Wenn sich die Schambeinfuge (Symphyse) zwischen den beiden Beckenhälften zu sehr lockert, treten Schmerzen auf.
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Die Symphysenlockerung ist zwar unangenehm und häufig auch schmerzhaft, sie verschwindet in den meisten Fällen einige Wochen nach der Geburt jedoch wieder vollständig.
Ursachen: Wodurch es zur Symphysenlockerung in der Schwangerschaft kommt
Die beiden Hälften des Beckens sind im vorderen Teil des Beckens über die Schambeinfuge (Symphyse) miteinander verbunden. Sie besteht aus festem Knorpel- und Bindegewebe und erlaubt eine gewisse Beweglichkeit im Becken, ohne die das Gehen, Stehen, Sitzen oder Liegen nicht möglich wäre. Bedingt durch die Schwangerschaftshormone kommt es während der Schwangerschaft im Bereich des Beckens zu einer Lockerung der Bänder, Muskeln und des Beckenbodens. Die Bauchmuskeln werden weicher und dehnbarer, um dem wachsenden Babybauch Platz zu machen. Von der Auflockerung ist auch das Knorpelgewebe der Schambeinfuge betroffen, denn bei der Geburt muss das Baby durch das enge Becken passen. Zusammen mit den Fontanellen an Babys Kopf, die sich bei der Geburt ein wenig übereinander schieben können, erlaubt das etwas weitere und lockerere Becken dem Baby, den Geburtskanal zu passieren.
Gleichzeitig wird den mütterlichen Knochen und Gelenken während der Schwangerschaft Kalzium und Phosphor entzogen, weil das Baby einen erhöhten Bedarf an diesen Mineralstoffen hat. Dadurch kann die Schambeinfuge anfälliger für eine Symphysenlockerung (Diastase) werden.
Welche Symptome treten bei einer Symphysenlockerung in der Schwangerschaft auf?
Eine Symphysenlockerung in der Schwangerschaft ist unterschiedlich schmerzhaft. Hinweise auf eine Symphysenlockerung sind vor allem Schmerzen im Bereich des Schambeins, der Hüfte, in der Leistengegend und Rückenschmerzen im Bereich des unteren Rückens. Die Schmerzen verstärken sich beim Treppensteigen und Gehen oder auch in Positionen, in denen die Beine gespreizt sind. Häufig ist auch das Umdrehen im Liegen mit Schmerzen verbunden. Während bei einigen betroffenen Schwangeren die Schmerzen nur punktuell auftreten, berichten andere von größeren Problemen und einer eingeschränkten Beweglichkeit.
Durch die Symphysenlockerung kann es auch zu einer gewissen Instabilität im Becken kommen. Manchmal beobachtet man bei Schwangeren besonders ab dem dritten Schwangerschaftsdrittel den typischen, breitbeinigen "Watschelgang", der durch die Lockerung von Schambein und Iliosakralgelenk verursacht wird.
Was tun bei Schambeinschmerzen in der Schwangerschaft?
Bei Schmerzen durch eine Symphysenlockerung empfiehlt sich körperliche Schonung. Tätigkeiten oder Positionen, bei denen Schmerzen auftreten, sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Bei Schambeinschmerzen hilft also in erster Linie eine Schonhaltung.
Ob Physiotherapie oder Osteopathie bei Symphysenlockerung infrage kommt, entscheidet der Arzt im individuellen Fall. Auch ein Beckengurt kann bei Bedarf verschrieben werden und bringt häufig Entlastung. Der Beckengurt oder Symphysen-Beckengurt sitzt unterhalb des Babybauchs sehr stramm auf den Hüften und drückt die Darmbeine zusammen. Das Becken wird dadurch entlastet und die Beschwerden lassen etwas nach. Der Beckengurt kann je nach Modell über oder unter der Kleidung getragen werden.
Manche Ärzte verordnen ein Kalzium-Präparat zur Stärkung der Knochen und Gelenke. Da Vitamin D bei der Kalzium-Aufnahme hilft, ist es sinnvoll, auch auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D zu achten. Vitamin-D-Präparate sollten ebenfalls nur auf ärztliche Anweisung hin eingenommen werden.
Gute Kalzium-Lieferanten sind neben Milch- und Joghurtprodukten und Käse:
- grünes Gemüse wie Brokkoli, Mangold, Grünkohl, Spinat oder Fenchel
- Kidney-Bohnen
- Nüsse und Kerne, vor allem Mandeln und Haselnüsse oder Sesamsamen
- manche Mineralwässer
Vitamin D kann der Körper selbst produzieren, wenn er genügend Sonnenlicht getankt hat. Das ist in unseren Breitengraden lediglich in den Sommermonaten möglich. Je nach Hauttyp sind etwa 15 Minuten Tageslicht in den wärmeren Monaten des Jahres empfehlenswert. Über die Nahrung kann Vitamin D hauptsächlich über fette Fischsorten wie Lachs oder Hering aufgenommen werden. Auch Eier (das Eigelb), Butter, Milch oder Käse enthalten Vitamin D. Avocados sowie Steinpilze und Champignons sind gute vegetarische Vitamin-D-Quellen.
Entlasten Sie die Symphyse bei Schambeinschmerzen durch Beckenhochlagerung:
Legen Sie sich auf die Seite und lagern Sie das obere Bein etwa in Hüfthöhe auf ein dickes Kissen. Bleiben Sie einige Zeit so und wechseln Sie dann die Seite.
Legen Sie sich auf den Rücken, Ihr Partner kniet im Fersensitz vor Ihnen. Nun rutschen Sie mit Ihrem Becken auf die Oberschenkel des Partners und legen die Beine ungefähr im 90-Grad-Winkel auf seinen Schultern ab.
Mobilisieren und stärken Sie Ihren Beckenboden. Im Geburtsvorbereitungskurs werden diverse sanfte Übungen vermittelt. Viele Hebammen und Frauenärzte bieten auch Akupunktur zur Linderung der Schmerzen an.
Geburt mit Symphysenlockerung
Schwangere mit einer Symphysenlockerung können in den meisten Fällen vaginal gebären. In manchen Fällen wird ein Kaiserschnitt durchgeführt. Für die Geburt bei Symphysenlockerung wird von Hebammen eine Wassergeburt oder eine Geburtsposition im Vierfüßler-Stand empfohlen.
Verschwindet die Symphysenlockerung nach der Geburt wieder?
Nach der Geburt werden die Beschwerden im Bereich des Schambeins wieder besser. Bei den meisten Frauen verschwinden sie einige Wochen bis Monate danach von allein. Unterstützend wirkt dabei die Rückbildung (vor allem Stärkung des Beckenbodens) und in manchen Fällen auch spezielle Krankengymnastik (wird vom Arzt verschrieben).
Sehr selten kommt es durch die vaginale Geburt zu einer Symphysendehnung. Bei der Symphysendehnung vergrößert sich die Schambeinfuge auf mehr als sechs Millimeter. Körperliche Schonung, physiotherapeutische Behandlungen sowie eventuell ein Beckengurt werden bei der Symphysendehnung verordnet. Konsequent behandelt, verschwindet auch sie in der Regel innerhalb von vier bis sechs Wochen nach der Geburt.
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