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Chronische Erkrankung

Endometriose: Symptome und was tun bei Kinderwunsch?

Endometriose zählt zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen. Sie kann unbehandelt zu Unfruchtbarkeit führen. Bis zur Diagnosestellung vergingen bislang im Durschnitt acht bis zehn Jahre. Ein Speicheltest verspricht nun, das zu ändern. Alles zu dem neu entwickelten Verfahren, zu typischen Symptome und Behandlungswegen.

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© Getty Images/Jelena Stanojkovic

Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erkranken in Deutschland jährlich schätzungsweise 40.000 Frauen an Endometriose. Oft verläuft die Erkrankung lange unentdeckt und wird nur durch Zufall bei Operationen oder aufgrund von unerfülltem Kinderwunsch diagnostiziert. Ein neu entwickelter Speicheltest dürfte die Dauer bis zur Diagnosestellung künftig jedoch deutlich abkürzen.

Artikelinhalte auf einen Blick:

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Was ist Endometriose?

Bei einer Endometriose handelt es sich um Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut, die in der medizinischen Fachsprache als Endometrium bezeichnet wird. Gebärmutterschleimhaut ähnliches Gewebe siedelt sich dabei außerhalb des Endometriums in anderen Organen an. Die Rede ist von verirrten oder versprengten Endometrioseherden, -inseln oder -nestern. Solche Wucherungen sind in der Regel gutartig: Bösartige Wucherungen kommen äußerst selten vor – laut Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) nur in unter ein Prozent der Fälle.

Erscheinungsformen der Endometriose

Je nachdem, wo sich das Gewebe der Gebärmutterschleimhaut befindet, wird die Endometriose medizinisch in unterschiedliche Erscheinungsformen eingeteilt:

  • Endometriosis genitalis interna: Bei dieser Form des Krankheitsbildes lagern sich Schleimhautabsiedlungen am Gebärmuttermuskel oder innerhalb der Eierstöcke an. Diese Erscheinungsform der Endometriose wird auch als Adenomyose bezeichnet.
  • Endometriosis genitalis externa: Die Endometrioseherde befinden sich hierbei außerhalb der Gebärmutter aber im kleinen Becken, also am Bauchfell der inneren Geschlechtsorgane – zum Beispiel am Gewebe des Bauchfells der Gebärmutter oder der Eierstöcke oder in Form von Endometriosezysten in den Eierstöcken. Unterschieden wird in vier Stadien: Bei Stadium eins und zwei befinden sich die Herde vor allem auf dem Bauchfell, bei drei und vier kommt es eher oder zusätzlich zu Verklebungen und Eierstockzysten.
  • Endometriosis extragenitalis: Das Gewebe der Gebärmutterschleimhaut wird in der Umgebung des kleinen Beckens lokalisiert: Die Endometrioseherde tauchen an Organen wie Darm oder Harnblase auf – äußerst selten sind Systeme wie die Lunge oder das Herz betroffen.

Was sind die Symptome von Endometriose?

Da das Blut der Endometrioseherde nicht abfließen kann, kommt es zu Entzündungen des Gewebes und zu erheblichen Schmerzen durch Flüssigkeitsansammlungen, Zystenbildung und Entzündungsreaktionen. Diesen starken Unterbauchschmerz betrachten Experten als charakteristisches Symptom der Endometriose.

Laut Berufsverband der Frauenärzte treten Krankheitszeichen in 60 bis 70 Prozent der Fälle auf – die anderen haben gar keine oder unspezifische, vielfältige Symptome, die nicht eindeutig auf eine Endometriose hinweisen. Da die Beschwerden zyklusbedingt auftreten und sich dadurch auch beschwerdefreie Phasen ergeben, werden die Symptome außerdem leicht verkannt und von Frauen selbst als typische Regelschmerzen abgetan.

Endometriose-Symptome auf einen Blick:

  • starke Unterbauchschmerzen (Regelschmerz), die chronisch wiederkehren
  • Schmerzen, die auch in Rücken oder Beine ausstrahlen
  • Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall während der Schmerzphasen
  • starke Monatsblutung
  • Schmierblutungen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Blasen- und Darmprobleme während der Regelblutung wie Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang, Blut im Urin oder im Stuhl

Wann treten die Symptome bei Endometriose auf?

Die Endometriose kann sich von Beginn der ersten Regelblutung bis zum Eintritt in die Wechseljahre entwickeln. Bei einigen Mädchen beginnen die Schmerzen schon früh nach der ersten Periode und nehmen mit der Zeit zu. Andere Frauen klagen erst Jahre später, sogar nach erfolgten Geburten, über starke Schmerzen. Der Schmerzhöhepunkt wird oft ein bis drei Tage vor dem Einsetzen der Periode erreicht – dies muss aber nicht der Fall sein. Durch spätere Verwachsungen und Vernarbungen kann es bei fortgeschrittener Erkrankung zu zyklusunabhängigen Krämpfen und Schmerzen kommen. Von chronischen Schmerzen ist dann die Rede, wenn diese über einen längeren Zeitraum von rund sechs Monaten bestehen.

Jungen Frauen, die über Unterbauchschmerzen klagen, wird häufig die Pille verschrieben, um Symptome zu lindern. Die reguläre Einnahme der Pille (Einnahmemuster: drei Wochen einnehmen, eine Woche Pause einlegen) führt bei Betroffenen mit Endometriose zu einer Abbruchblutung, die nur geringfügig schmerzarmer ist als zuvor. Auch treten Schmerzen unter der Pille eher unregelmäßig auf. In einigen Fällen verringern sich die Schmerzen durch die Pille. Dies stellt kein generelles Ausschlusskriterium für Endometriose dar.

Ursachen von Endometriose – bis heute ungeklärt

Wie genau es zu Endometriose kommt, konnte bis heute wissenschaftlich nicht eindeutig identifiziert werden. Es existieren nur verschiedene Theorien zu den Ursachen der Endometriose:

  • Retrograde Menstruation: Bei einer "umgekehrten" oder "rückläufigen" Menstruation werden die Schleimhautzellen von ihrem Ursprungsort wegtransportiert, weil sie bei einem Sog von der Gebärmutter über die Eileiter in das kleine Becken gelangen. So könnten sie sich an anderen Körperstellen wie dem Bauchraum ansiedeln. Diese Theorie ist am weitesten verbreitet, allerdings gibt auch sie den Wissenschaftlern noch zu viele Rätsel auf: Wie kann es zum Beispiel sein, dass obwohl es diesen Sog tatsächlich gibt, nicht alle betroffenen Frauen automatisch an Endometriose erkranken? Außerdem erklärt diese Theorie nicht, warum Endometriose in sehr seltenen Fällen auch außerhalb des Bauchraums wie der Lunge vorkommt. Und genauso wenig, weshalb in extrem seltenen Fällen selbst Männer während der Behandlung eines Prostatakarzinoms Endometrioseherde entwickelten. Man geht davon aus, dass neben der retrograden Menstruation noch andere Faktoren eine Rolle spielen. Die Ausbreitung der Schleimhautzellen könnte auch auf Lymphwegen oder durch die Blutbahnen stattfinden.
  • Vererbung: Ist Endometriose erblich? Experten sind der Meinung, dass die Genetik bei der Entstehung von Endometriose durchaus eine Rolle spielen könnte. Zumindest wird eine erbliche Veranlagung zu den Risikofaktoren für die chronische Erkrankung gezählt.
  • Veränderungen des Immunsystems: Laut einer weiteren Theorie richten sich gebildete Antikörper gegen das Gewebe der Gebärmutterschleimhaut und es entstehen deshalb Entzündungen.
  • Umwandlung von Gewebe (Metaplasie): Ebenfalls als Ursache diskutiert wird, ob sich bereits während der Embryonalentwicklung im Mutterleib Gewebe an anderen Körperstellen bildet, das sich im Erwachsenenalter in Endometriumgewebe umwandelt.

Entstehung: Wie kommt es zu einer Endometriose?

Auch wenn es sich bei den Ursachen noch um Theorien handelt, weiß man: Die Endometriose ist abhängig vom Monatszyklus und tritt deshalb bei Frauen auf, die sich in der fruchtbaren Phase ihres Lebens befinden. Im Laufe des Zyklus verändert sich die Gebärmutterschleimhaut nämlich: Ohne Einnistung einer befruchteten Eizelle baut sie sich hormonell bedingt erst auf, dann wieder ab und wird während der Menstruation bei der Blutung ausgestoßen.

Den gleichen Prozess durchlaufen auch die Schleimhautzellen, die sich außerhalb der Gebärmutter befinden – sie wachsen analog zur Gebärmutterschleimhaut und bluten ebenfalls während der Menstruation. Jedoch mit einem entscheidenden Unterschied: Das Blut der versprengten Endometrioseherde kann im Gegensatz zu dem der Gebärmutterschleimhaut nicht abfließen. Staut sich das Blut an, bilden sich Endometriosezysten. Bei einer Endometriose an den Eierstöcken entstehen sogenannte Schokoladenzysten. Sie werden so bezeichnet, weil die wiederholten Einblutungen zu angestautem Blut führen, das sich dunkel verfärbt.

Als Risikofaktor für Endometriose wird die Anzahl der Menstruationstage gesehen: Bei sehr kurzen Zyklen hätten Frauen im Laufe ihres Lebens mehr Menstruationstage, was das Risiko einer Endometriose begünstigen könnte. Auch Frauen, die ihre Tage schon sehr früh bekommen, könnten demnach ein erhöhtes Risiko besitzen.

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Wie wird Endometriose diagnostiziert?

Aufgrund der unspezifischen Symptome dauert es in der Praxis oft Jahre, bis eine eindeutige Diagnose gestellt wird – laut Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG) können bis zu zehn Jahre vergehen. Häufig erfolgt die Diagnose erst dann, wenn sich der Kinderwunsch nicht erfüllt oder es handelt sich um einen Zufallsbefund.

  • Bauchspiegelung: Eine bedeutende Rolle bei der Diagnose von Endometriose kommt der Bauchspiegelung (Laparoskopie) zu: Sie kann nicht nur das Ausmaß der Endometriose erfassen, sondern Endometrioseherde werden dabei gleich entfernt. Anschließend ist es erforderlich, die Zellen feingeweblich untersuchen zu lassen – erst dann kann die Diagnose eindeutig gestellt werden. Eine Bauchspiegelung wird unter Vollnarkose durchgeführt. Durch einen kleinen Schnitt im Bauchnabel wird ein Endoskop eingeführt, das verdächtige Herde ausfindig macht. Laut Berufsverband für Ambulantes Operieren e.V. (BAO) handelt es sich bei der Bauchspiegelung um einen sehr sicheren Eingriff. In seltenen Fällen ist es dabei nicht möglich, die Endometrioseherde direkt zu entfernen – zum Beispiel, wenn ihr Ausmaß sehr groß ist. Dann wird eine Operation per Bauchschnitt erforderlich.
  • Weitere Diagnosemöglichkeiten: Auch andere Methoden aus der gynäkologischen Praxis können dem Arzt Hinweise auf Endometriose geben. Dazu gehören zum Beispiel die Befragung des Patienten nach seinen Beschwerden, die Tastuntersuchung und die Ultraschalluntersuchung. Doch kann man Endometriose im Ultraschall erkennen? Diese Untersuchung ermöglicht es zumindest, Veränderungen wie Zysten und größere Endometrioseherde zu finden. Eine Magnetresonanztomografie (MRT) wird dann sinnvoll, wenn abgeklärt werden soll, ob Bereiche wie Darmwand, Blase oder Gebärmuttermuskulatur von der Endometriose betroffen sind.

Neuer Test weist Endometriose im Speichel nach

Relativ neu auf dem Markt ist ein Speicheltest, der die Diagnose der Erkrankung drastisch abkürzen kann: Innerhalb von nur zwei Wochen stehe damit ein nahezu hundert Prozent sicheres Ergebnis fest, so der französische Hersteller, der den Test in Zusammenarbeit mit sechs Endometriosekliniken in Frankreich ausgearbeitet hat. Die Aussagekraft des Tests konnte in einer Studie mit 200 Patientinnen bestätigt werden.

Die Funktionsweise des Speicheltests: Er weist Mikro-RNA (miRNA) nach, die nur bei Endometriose im Körper vorliegt. Noch stehen aber größere Untersuchungen aus, ehe eine Aufnahme des sogenannten Endo-Tests in die Leitlinie erfolgen könnte. Daher kommen auch die gesetzlichen Krankenkassen noch nicht standardmäßig für das neue Verfahren auf. Als Selbstzahlerleistung kostet der Speicheltest auf Endometriose rund 800 Euro.

Ist Endometriose durch eine Behandlung heilbar?

Da die Ursachen für Endometriose nicht bekannt sind, ist derzeit keine ursächliche Behandlung möglich. Zum aktuellen Zeitpunkt der medizinischen Forschung ist die Endometriose daher unheilbar. Es gibt aber durchaus Therapien, durch die Beschwerden maßgeblich verbessert werden können. Es gilt: Je früher die Behandlung beginnt, desto besser! Ohne Therapie kommen die Beschwerden erst dann zum Stillstand, wenn die Menopause eintritt.

Welche Therapie eingesetzt wird, ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Lage der Endometrioseherde und dem Ausmaß der Beschwerden. Oft wird das versprengte Gewebe bei einer Bauchspiegelung entfernt und im Anschluss festgelegt, ob und welche weitere Therapie erforderlich ist.

  • Keine Behandlung: Verläuft die Endometriose beschwerdefrei, zeigen die Endometrioseherde keine Wachstumstendenzen, liegen keine Beeinträchtigungen von Organen wie Eierstock, Darm oder Blase vor und besteht kein Kinderwunsch, muss eine Endometriose nicht unbedingt behandelt werden. Mit dem Eintritt in die Wechseljahre verschwinden Endometriosebeschwerden. Ob ein solch abwartendes Verhalten empfehlenswert ist, müssen Ärzte und Betroffene aber je nach individueller Situation entscheiden.
  • Operation bei Endometriose: Bei einer Operation werden die Endometrioseherde chirurgisch komplett entfernt – dies wird vor allem bei schwerer Endometriose oder bei Unfruchtbarkeit empfohlen. Bei der Endometriose-Operation kann das versprengte Gewebe durch Hitze zerstört, weggelasert oder herausgeschnitten werden. Generell gilt bei solchen Operationen, dass der Erhalt der Organe oberstes Gebot ist, um den Kinderwunsch zu ermöglichen. Laut Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. ist eine operative Entfernung der Endometriose derzeit die beste Therapie, wenn es sich um eine tief infiltrierende Endometriose handelt, bei der Scheide, Darm, Harnblase oder Harnleiter betroffen sind. Dabei ist meist eine ausgedehnte Operation erforderlich, vor der Risiko und Nutzen gegeneinander abgewogen werden müssen. Denn auch bei einer vollständigen Entfernung gibt es keine anschließende Garantie für Schmerzfreiheit. Liegt eine Endometriosezyste des Eierstocks vor, sollte diese laut Experten durch eine Bauchspiegelung komplett entfernt werden, die Behandlung allein mit Medikamenten reicht nicht aus. Im Anschluss an eine Operation ist möglicherweise eine Hormontherapie erforderlich, um Rückfällen so gut es geht vorzubeugen.
  • Medikamentöse Behandlung mit Schmerzmitteln: Welche Schmerzmittel helfen bei Endometriose? Durch Ibuprofen, Acetylsalicylsäure oder Diclofenac kann eine Linderung der Beschwerden erzielt werden. Solche Schmerzmittel besitzen zugleich eine antientzündliche Wirkung. Eine Schmerzmittelbehandlung eignet sich ausschließlich dazu, die Symptome der Endometriose zu lindern – die Herde verbleiben im Körper.
  • Hormonelle Therapie: Der Einsatz von Hormonpräparaten dient dazu, den zyklischen Auf- und Abbau der Gebärmutterschleimhaut zu unterdrücken. Die Hormone können die Erkrankung zwar nicht heilen, aber sie wird durch die Einnahme in einen inaktiven Zustand versetzt. Auf diese Weise sollen Wachstum und Neubildung der Endometrioseherde verhindert und bestehende Inseln verkleinert werden. Zum Einsatz kommen reine Gestagene, einphasige Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparate oder GnRH-Analoga. Einige Hormone führen zur Absenkung des Östrogenspiegels und versetzen den Körper in einen Zustand wie nach den Wechseljahren. Damit können Nebenwirkungen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen einhergehen. Der Einnahmezeitraum ist daher meist auf einige Monate limitiert. Für Frauen mit Kinderwunsch ist eine gleichzeitige Hormontherapie ausgeschlossen, da eine Schwangerschaft während der Behandlung nicht möglich ist.
  • Kombinationstherapie: Eine Behandlungsoption stellt eine Kombination verschiedener Therapien dar – zum Beispiel eine Entfernung der Endometrioseherde durch die Bauchspiegelung mit einer anschließenden Hormonbehandlung.
  • Psychologische Betreuung: Das psychische Wohlbefinden spielt bei einer Erkrankung wie der Endometriose eine große Rolle, denn betroffene Frauen fühlen sich häufig in ihrer Weiblichkeit verletzt oder sind damit konfrontiert, dass sich ihr Kinderwunsch möglicherweise nicht erfüllen wird. Eine psychologische Begleitung ist daher sinnvoll – und kann sogar die anderen Therapieergebnisse positiv beeinflussen. Selbsthilfegruppen sind ebenfalls eine wertvolle Unterstützung. Adressen hält zum Beispiel die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. bereit.
  • Rehabilitation: Im Anschluss an die Behandlung kann die Nachsorge in einer spezialisierten Rehabilitationseinrichtung erforderlich sein. Hier lernen Betroffene, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen und mit chronischen Schmerzen umzugehen. Zertifizierte Zentren können ebenfalls bei der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. ausfindig gemacht werden.
  • Alternative Therapien: Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gibt es Berichte von Frauen, die positive Erfahrungen mit Homöopathie, Traditioneller Chinesischer Medizin oder Yoga gemacht haben. Erste Untersuchungen zeigen gemäß Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. schmerzlindernde Effekte durch Akupunktur. Da die Studienlage zum aktuellen Zeitpunkt der Forschung jedoch nicht ausreichend ist, können die Experten für solche Behandlungen keine Empfehlungen aussprechen. Zu beachten ist: Auch wenn positive Auswirkungen auf die Beschwerden möglich sind, kann durch diese Therapien ebenfalls keine ursächliche Behandlung der Endometriose erfolgen. Außerdem sollten solche Maßnahmen erst nach Absprache mit dem behandelnden Arzt durchgeführt werden.

Endometriose und Kinderwunsch: Ist eine Schwangerschaft möglich?

Die Endometriose stellt einen der wichtigsten Gründe für die Unfruchtbarkeit der Frau dar. Bisher ist jedoch nicht eindeutig geklärt, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen Endomeriose und Unfruchtbarkeit gibt. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) leiden bis zu 50 Prozent der Betroffenen einer Endometriose an ungewollter Kinderlosigkeit. Im Gegensatz zu ausgeprägten Endometriosen führen leichte Verläufe nur selten dazu. Außerdem schließt eine Endometriose eine Schwangerschaft nicht zwangsläufig aus: Bis zu 25 Prozent der erfolgreich operierten Frauen werden innerhalb der ersten Monate spontan schwanger. Eine erfolgreiche Schwangerschaft lässt sich jedoch nicht bei allen Betroffenen erreichen: Operationsnarben oder Verwachsungen können die Fruchtbarkeitschancen vermindern. Eine Verbesserung der Fruchtbarkeit lässt sich vor allem erzielen, wenn die Eileiter intakt sind und das Spermiogramm des Partners unauffällig war.

Doch wieso kann eine Endometriose überhaupt zu Unfruchtbarkeit führen? Schuld daran ist das verirrte Gewebe, das sich außerhalb der Gebärmutter befindet und während der Menstruation nicht abgestoßen wird. Der Körper braucht an diesen Stellen viel länger, um die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut wieder abzubauen. Langfristig kann das zum Beispiel zu Verklebungen und Verengungen der Eileiter führen, die den Weitertransport der Eizelle behindern. In Extremfällen kommt es zu Verklebungen zwischen Eileitern, Eierstöcken, Harnblase und Darm. Die mechanische Veränderung von Eierstöcken und Eileitern kann zweifelsfrei eine Ursache für Unfruchtbarkeit darstellen. Unklar ist zurzeit allerdings, ob die Endometriose eine feindliche Umgebung für die Einnistung der Eizelle schafft oder ob sie zu einer Beeinträchtigung des Spermientransports, der Eileiterbeweglichkeit und der Eizellreifung führt.

Künstliche Befruchtung bei Endometriose

Bei unerfülltem Kinderwunsch wird in der Regel dazu geraten, Endometrioseherde operativ entfernen zu lassen. Stellt sich nach einer erfolgreichen Operation keine Schwangerschaft ein oder tritt die Endometriose wieder auf, empfehlen die Experten, eine künstliche Befruchtung einer erneuten Operation vorzuziehen – vor allem dann, wenn schon mehrere operative Eingriffe erfolgten.

Frauen mit Kinderwunsch sollten bei Endometriose in einem Kinderwunschzentrum behandelt werden. Hier können Spezialisten den Betroffenen weiterhelfen. In einigen Fällen bleiben jedoch nur die Methoden der künstlichen Befruchtung. Infrage kommen dazu:

Verlauf und Komplikationen: Behandlungen sind Grenzen gesetzt

Die Behandlungen von Endometriose dienen dazu, Beschwerden und dadurch auch die Lebensqualität der Frauen zu verbessern. Leider sind Rückfälle selbst nach einer erfolgreichen Operation nicht ausgeschlossen. Selbst, wenn alle Endometrioseherde vollständig entfernt wurden, kann es zu einem Rückfall kommen und eine andauernde Schmerzfreiheit nicht garantiert werden. Die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls ist bei einer schweren Endometriose hoch.

Als Komplikation einer Hormontherapie kann das Risiko einer Osteoporose (Knochenschwund) erhöht sein. Je nachdem, mit welchen Hormonpräparaten die Behandlung stattfindet, wird der Körper dadurch in den vorzeitigen Zustand nach den Wechseljahren versetzt und es verringert sich der Mineralstoffgehalt des Knochensystems.

Ein allgemein erhöhtes Risiko, dass bei Frauen mit Endometriose bösartige Erkrankungen auftreten, gibt es nicht. Da solche Erkrankungen aber trotzdem vorkommen können, werden je nach individueller Situation im Einzelfall gezielte zusätzliche Untersuchungen durchgeführt.

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