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Alternative zu Clomifen & Co.

Letrozol bei Kinderwunsch: Wie gut wirkt es?

Letrozol ist ein Brustkrebsmedikament, das off label – also jenseits des zugelassenen Anwendungsbereichs – auch bei Kinderwunsch zum Einsatz kommt, um den Eisprung auszulösen. Alles über die Einnahme von Letrozol und seine Nebenwirkungen liest du hier.

Letrozol bei PCOS und Kinderwunsch
© GettyImages/Javier Zayas Photography

Der Wirkstoff Letrozol zählt zur Gruppe der Aromatasehemmer und wird als solcher zur Therapie von hormonabhängigem Brustkrebs (Mammakarzinom) nach der Menopause eingesetzt. Es zeigte sich aber, dass das Medikament auch Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch, etwa aufgrund von PCOS, helfen kann.

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Wie wirkt Letrozol als Kinderwunsch-Medikament?

In der Kinderwunschbehandlung wird Letrozol, ähnlich wie die Wirkstoffe Clomifen, Metformin und Gonadotropin, zum Auslösen des Eisprungs eingesetzt. Seine Wirkung beruht darauf, dass Letrozol die Östrogenproduktion hemmt und somit einen Anstieg des Hormons FSH (Follikelstimulierendes Hormon) herbeiführt. Das wiederum fördert die Follikelreifung und steigert die Chance auf eine Schwangerschaft.

Da der Arzneistoff für diesen Anwendungsbereich keine Zulassung besitzt, handelt es sich um eine sogenannte Off-Label-Nutzung von Letrozol. Das hat zur Folge, dass Patientinnen mit Kinderwunsch das verschreibungspflichtige Arzneimittel aus eigener Tasche finanzieren müssen. Die Kosten für eine Packung Letrozol (30 Stück, Dosierung 2,5 mg) auf Privatrezept belaufen sich auf etwa 24 Euro. Diese Packungsgröße reicht für mehrere Behandlungszyklen aus.

Ist Letrozol besser als Clomifen?

Das polyzystische Ovarialsyndrom oder PCOS ist einer der häufigsten Gründe, warum eine Frau nicht schwanger wird. Dabei kommt es deutlich seltener oder gar nicht mehr zum Eisprung (Anovulation). Als Standardbehandlung, um bei Frauen mit PCOS einen Eisprung herbeizuführen, gilt der Wirkstoff Clomifen, der anders als Letrozol auch eine Zulassung für diese Anwendung hat. Allerdings kamen mehrere Studien zu dem Schluss, dass Letrozol Frauen mit PCOS besser helfen könnte als die Standardtherapie mit Clomifen.

Letrozol vor allem bei mehrgewichtigen PCOS-Patientinnen überlegen

In eine neuere Untersuchung einbezogen wurden 750 Frauen, die aufgrund von PCOS unfruchtbar waren. Wie sich zeigte, kam es unter der Behandlung mit Letrozol zu mehr Lebendgeburten und zugleich seltener zu Mehrlingsschwangerschaften als bei der Einnahme von Clomifen. Auch wurden insgesamt mehr Eisprünge ausgelöst. Die Zahl der Fehlgeburten wie auch das Auftreten von Nebenwirkungen werten die Forschenden insgesamt als vergleichbar.

Dabei profitieren laut der Studie insbesondere Frauen mit Clomifen-Resistenz und einem hohen BMI (Body-Mass-Index) von der Letrozol-Gabe. Bei Frauen, die keine PCOS-Diagnose erhalten hatten, zeigten sich in einer Studienauswertung durch Forschende der Yale-Universität hingegen keine Vorteile, wenn der Eisprung durch Letrozol statt Clomifen oder Gonadotropin ausgelöst werden sollte. In diesem Fall ist die Standardtherapie erfolgversprechender.

Wie wird Letrozol eingenommen, um den Eisprung auszulösen?

Das Einnahmeschema von Letrozol ähnelt dem von Clomifen: Um den Eisprung anzuregen, empfehlen Fachleute, über fünf Tage hinweg eine Tablette (2,5 mg Wirkstoff) täglich zu schlucken. Die Einnahme sollte zwischen dem zweiten und fünften Zyklustag beginnen.

Nebenwirkungen und Risiken von Letrozol

Das verschreibungspflichtige Arzneimittel kann eine Vielzahl von Nebenwirkungen hervorrufen, die von Appetitlosigkeit, Hitzewallungen und Müdigkeit bis hin zu Unwohlsein und Verstopfung reichen. Am häufigsten berichteten die Teilnehmerinnen einer Kinderwunsch-Studie aber von Fatigue und Schwindel.

Zu beachten ist, dass das Medikament für die Krebsbehandlung deutlich höher dosiert wird und somit auch stärkere Nebenwirkungen hervorruft. Wenn Letrozol gegen Unfruchtbarkeit eingenommen wird, fallen unerwünschte Effekte daher milder aus.

Kann Letrozol dem Baby schaden?

In Fachpublikationen finden sich keine Hinweise darauf, dass Letrozol im Falle einer Schwangerschaft fruchtschädigende (teratogene) Wirkung haben könnte. Mit Sicherheit ausgeschlossen werden konnte dies aber auch noch nicht – dazu bräuchte es größer angelegte wissenschaftliche Studien.

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