Warum ist es nicht einfach egal???
Ich habe lange überlegt, ob ich schreiben soll oder nicht. Ich habe mich nun doch dazu entschlossen, da ich einfach über das Erlebte nicht hinweg komme. Eigentlich müsste ich ja froh sein, dass alles gut ausgegangen ist, aber irgendwie .. ich weiß nicht...
Meine 1. Tochter kam wg. BEL per KS. Ich wollte dann unbedingt in der 2. SS eine "normale" Geburt. iCH haber aber leider ein Präeklampsie entwickelt, es wollten keine Wehen einsetzten, dann wurde eingeleitet, aber ich bekam Fieber, Entzündungswerte erhöhten sich und man musste ein Ks wg. Amnioninfektionssyndrom machen. Wg. der gerinnungstörung von der Präeklampsie/ HELLP habe ich viel Blut verloren. Das Fruchtwasser war nur noch ein grüner Brei wg. Mekonium. Ich habe das Erlebte noch immer nicht verarbeitet, obwohl es nun 8 Monate her ist. Ich habe gerade zufällig im Internet ein bild von einer schwangeren Frau auf dem OP-Tisch gesehen und schon kam diese Situation hoch. Wir hatten Riesenglück, dass unsere Tochter gesund ist - wirklcih Riesenglück. Trotzdem bin ich traurig, wütend, verzweifelt, warum alles so gekommen ist. Ich habe zwei gesunde Kinder, warum ist es mir dann nicht egal was war? Warum kann ich das alles nicht einfach vergessen? Ich träume noch immer fast jede Nacht von diesem Ks und die Tage vorher und nachher.
Kennt jemand auch dieses gefühl?
Es hat wenigstens jetzt gut getan, darüber zu schreiben.
LG Kerstin
Warum ist es nicht einfach egal???
Hallo Kerstin ! ich kenne das gefühl etwas. Es sit bei mir allerdings nciht soo krass, dass ich davon träume.
Mein erster sohn kam nach schwerer Geburt nach 14 Stunden blitzeblau per Saugglocke zur Welt .
Meine Tochter kam am 8.5.08 per primärer Sectio auch wegen BEL zur Welt. ich habe a. sehr lange gebraucht , mcih an den KS zu gewöhnen, weil ich so gerne spontan entbinden wollte.sie war aber zu dick und es wurde mir von spontan in BEL abgeraten, gerade wegen der ersten Geburt.
Ich war bsi zur OP guter Dinge und dachte, ich hätte die Vernuftentscheidung doch recht gut verknust...aber als das geruckel anfing mußte ich soo doll heulen...ich hatte das gefühl, dass mir da das arme Baby ohne Vorwarnung einfach rausgrissen wurde...erst als sie schrie und wir sie kurze Zeit später bei uns hatten ,wurde aus den Frust und Wuttränen Freudentränen.Ich kann auch nciht sagen, dass ich Amelie geboren habe...ich habe sie 38 Wochen ausgebrütet...mehr aber auch nicht...ich merke auch selbst, dass ich das wort Geburt in Gesprächen umgehe...
Sie ist gesund und munter und mir hat der Oberarzt noch während der Op gesagt, dass Amelie wohl steckengeblieben wäre....wer weiß, wie es dann ausgenagen wäre...
Ich weiß, wir beiden sind froh und glücklich über unsere kinder . ich weiß auch, dass Du als auch ich eigndlich gaaanz kleine Brötchen backen sollten, weil wir beide das Glück haben 2 gesunde kinder zu haben .ich weiß, dass nicht alle dieses glück haben .ich weiß auch, dass gerade ich als langjährige Kinderwunschpatientin gaaaanz leise sein sollte....:-[
Es ist eigendlich schon egal, wie unsere Kinder zur Welt gekommen sind,ich muß aber sagen, dass ich auf jede Frau mit einer schönen Geburt (ja sowas gibt es tatsächlich!!) tierisch neidisch bin...ich wollte so gerne eine Wassergeburt und beiße mir heute noch in den Arsch, dass ich mich bei robin für die PDA entschieden habe....
also, wir beide sind wohl etwas bluna ..aber irgenwie doch normal...eben Frauen....
LG Glasi
@Glasi
Soviel nur kurz zu meinem Traum Wassergeburt ...
Lg von vivo
@ Vivo
Hallo ! danke für dinen netten worte. Ich weiß, dass sich manche Vorstellungen nicht erfüllen oder plötzlich anders sind...
Aber zum glück bist du nicht ertrunken;-)...
LG Glasi
Warum ist es nicht einfach egal???
für mich hört sich das ganz stark nach einem Trauma an. Such Dir eine gute Therapeutin und lass Dir helfen ! Das kann man sehr gut behandeln und Du wirst Dich viel besser fühlen.
Ich habe selber eine traumatische Geburt erlebt und lief monatelang wie im Nebel durch die Welt. Dank der richtigen Diagnose (postraumatische Belastungsstörung) und Behandlung (EMDR) kann ich heute mit Stolz und ohne Schmerz auf diese Geburt zurückblicken.
Alles Gute
Dagmar
Warum ist es nicht einfach egal???
ich kan dich gut verstehen!
Es ist auch gut, daß du darüber schreibst, man sollte solche Sachen auch nicht in sich hinein fressen...
Ich hatte vor 6 Jahre auch wegen BEL einen KS, nun habe ich mich so auf eine normale Geburt gefreut. Ich hab gejubelt, als die FÄ mir immer bestätigte, daß das Köpfchen nun unten sei. Ich habe alles mögliche getan um mich auf die Geburt vorzubereiten von Himbeerblättertee, Leinsamem, Heublütendampfbad, Dammmassage, Akupunktur...
Also volles Programm.
Wollte eine Wassergeburt mit Musik...
Dann kamen 7Tage nach ET die Wehen täglich, nachts sehr stark. Bin täglich zu Hebamme und nichts tat sich am Muttermund. Das ging 5 Tage so. Die Wehen waren so schmerzhaft kamen sogar alle 3 Minuten und sobald ich im KH war waren sie weg und Muttermund fest verschlossen. Die Fruchtblase platze und es tat sich immer noch nichts. Weitere 2 Tage ließ man mich so laufen, dann wurde die Geburt eingeleitet. Die Hebamme war wirklich nett, der Muttermund öffnete sich endlich! Nach 5 Std. war er bis auf den Saum auf und die Hebamme hatte leider Dienstschluß...
Die Hebamme die nun zuständig war ließ mich so an meinem Wehentropf die nächsten 3 Std. und nichts tat sich. Die Schmerzen waren unerträglich. Dann kam eine Metzger-Ärztin, drehte den Tropf noch höher und wartete... Das Köpfchen wollte nicht raus, ging immer zurück... Ich hatte wirklich keine Kraft mehr meine Beine zu halten, den Kopf hoch und nach unten pressen und zwischendurch in den Bauch atmen,damit dei Herztönen der Kleinen nicht weg gehen. Ich hatte solche Panik, hab nur auf die Herzgeräusche gehört... Nach weiteren 2 Std. wurde die Saugglocke geholt...Die Schmerzmittel die man mir geben wollte liefen an der Vene vorbei und obwohl mein Mann das mehrmals gesagt hat überhörte man dies. So wurde ich mit der Schere aufgeschnitten, vn wegen man merkt das während der Wehe nicht! Dann würde die Sauglocke angelegt, die Hebamme presste mit aller Gewalt auf mein Bauch, die Ärztin zog die Kleine raus und ich bin fast gestorben vor Schmerzen. Im Nachinein habe ich erfahren, daß mir dabei die ganze rechte Scheidenwand und ein Teil des Beckens abgerissen wurde. Kann ja mal passieren oder??? Dies wurde dann stundenlang wieder drangenäht. Emily war ein Sterngucker und lag so ungünstig, daß sie keine Geburtswehen auslösen konnte, ich hätte sie also noch paar Monate in mir tragen können. Man hätte es doch aber irgendwie vorher auch sehen können...Ihre Werte waren grenzwertig, nach 3 Tagen Bangen mußten wir nicht in die Kinderklinik, bekamen aber beide Antibiotika. Ich habe bei der Geburt soviel Blut verloren, daß ich 3 Tage nicht aufstehen konnte und Sitzen 3 Wochen. Hab nach der ET nur geweint. Nach ein paar Tagen zu Hausen und vielen Gesprächen mit Freunden und der Nachsorgehebamme versuche ich es hinter mir zu lassen. Ich möchte einfach nur meine Tochter genießen... Trotzdem kommt es noch oft hoch. Ich bin schon richtig neidisch, wenn ich so schöne Geburtsberichte lese,wie glücklich die frisch entbundenen Mütter sind und frage mich, warum es bei mir nicht so sein konnte...
Mensch jetzt wollte ich eigentlich nur kurz schreiben und habe hier auch mein ganzen "Leid" los gelassen.
Freune wir uns über unsere gesunden Würmchen und über den Sommer.. 8-)
LG
Eva
Warum ist es nicht einfach egal???
Hallo Kerstin,
man hat ja so seine vorstellungen und Wünsche und man ist enttäuscht, daß es anders gekommen ist. Wenn es einem dann auch noch schlecht geht, kommen solche Situationen total hoch und man ist sehr traurig.
Ich bin sehr froh, zwei gesunde Kinder zu haben. doch auch ich wollte gerne eine normale Geburt erleben. Nach einer Woche einleitung wurde der 1. Sohn per KS geholt, mir ging es saumäßig schlecht und ich bekam eine Depression. So kannte ich mich nicht.
Beim 2. Kind sah ich bei Hallo Baby eine Frau mit SS-Diabetes, die wegen Geburtsstillstand per KS entbinden wollte mit Spinal. Leider ging der kreislauf total in den Keller, sie bekam eine vollnarkose und während der Vater noch auf dem Flur darauf wartete,d aß er bei der Entbindung dabei sein dürfte, wurde drin sein Kind blitzschnell entbunden. Ich hatte auch SS-Diabetes und diese Situation war mein Alptraum. Ich saß hier und habe geheult wie nur was.
Ich habe meine Einstellung dazu überdacht und auch das 2. Kind wurde eingeleitet, Wehen kamen aber nicht und so habe ich für mich entschieden, nicht nochmal einzuleiten. Ich hatte großes Glück, denn mir ist die Gebärmutter gerissen unter dem KS. wir werden keine Kinder mehr bekommen weil es zu riskant ist, aber durch meine Entscheidung hatte ich zu dem 2. KS eine andere Einstellung und es ging mir hinterher auch gesundheitlich viel viel besser.
Wenn es dir damit sehr schlecht geht, solltest du dir professionelle Hilfe nehmen. manchmal erkennt man eine Depression selbst nicht, aber man sollte das nicht einfach so weiterlaufen lassen, weil es "von allein aufhört".
Ich wünsch dir alles gute und genieße deine beiden Kinder LG Ilona :THUMBS UP:
Warum ist es nicht einfach egal???
Danke für deine Antwort. Mir geht es zur Zeit viel besser. Ich muss nicht mehr so oft daran denken. Ich habe zwar immer noch dieses Gefühl, etwas "verpasst" zu haben, als ob ich einen Teil einfach übersprungen habe - also, der Abschluss der Schwangerschaft und den Start ins gemeinsame Leben. Aber ich kann es nun akzeptieren. Ich hoffe, dass diese Phase anhält und dass ich es nun vielleicht geschafft habe. Momentan bin ich auch sehr sehr froh und dankbar, dass meine Kleine und ich dies alles überlebt haben. Was ich aber immer noch sehr schlimm empfinde ist die Situation im OP als meine Tochter endlich da war und mein Mann mit ihr bei der Erstversorgung war und plötzlich die Geräte piepsten, der Arzt hektisch wurde und ich bei vollen Bewußtsein mitbekommen habe, dass ich viel Blut verliere und dann stank es plötzlich nach verbranntem Fleisch (mein "Fleisch" - man versuchte mit Strom die Blutung zu stillen). Ich hatte dabei auch das Gefühl, dass ich ersticke und ich wurde dann schläfrig und dachte mir - nicht einschlafen, sonst wachst du vielleicht nie wieder auf....
Vielen Dank für deine lieben Worte, Kerstin
Warum ist es nicht einfach egal???
LG Mond
Warum ist es nicht einfach egal???
Genau so ist es auch bei mir. Auch wenn es mir momentan besser geht, aber ich weiß, dass ich nie darüber hinweg sein kann. Ich vermeide auch das Wort Geburt. Ich sage nie - damals bei der Geburt, sonder immer damals beim KS oder wie du - ich habe sie bekommen. Ich empfinde den KS nicht als Geburt - es ist einfach eine sterile OP gewesen. Ich hatte zwar beim 2. KS ein viel viel netteres Team, eine total liebe Hebamme und eine wirklich nette Anästhesie-Schwester, aber dadurch ist es auch nicht viel besser geworden.
Und nun frage ich mich immer, was ich falsch gemacht habe - warum ich eine Präeklampsie, die dann zu Hellp wurde (oder zumindest an der Kippe), warum es zu einem Amnioninfektionssyndrom kam usw. Aber ich werde niemals ein Antwort dafür bekommen.
Ich wünsche dir alles Gute!
Lg Kerstin, die gerne noch ein 3. Kind hätte, aber nicht weiß, ob sie sich jemals traut nochmals schwanger zu werden.....
Warum ist es nicht einfach egal???
ich kann dich gut verstehen, mir ging es genauso, beide Kinder habe ich per Kaiserschnitt bekommen, nicht geboren. Und ich wollte so gern normal spontan entbinden, beim ersten Kind sogar ne Hausgeburt, aber der Zahn wurde mir schnell gezogen, da ich schon damals eine sehr heftige SS-Diabetes bekam, beim zweiten natürlich auch. Es wurde mir auch gesagt, es sei ohne Probleme möglich, beim zweiten spontan zu entbinden, nur leider kam es anders. Der erste Kaiserschnitt war megaätzend, ich wurde von den Ereignissen im Kreissaal regelrecht überrollt, nach Beginn eines ziemlich vermurksten Wehenbelastungstests (dämliche Klinikhebi) gingen sofort die Herztöne von Anna runter und erholten sich nicht mehr. Und im nächsten Augenblick, naja nachdem die Narkose/Betäubung gelegt wurde (erst PDA und als die nicht klappte :DEVIL:, spinale Betäubung), fand ich mich auf dem OP-Tisch wieder, der Schock über diese unschöne Geburt saß recht lange und tief in mir, hat sich letztendlich auch aufs Stillen ausgewirkt. Beim zweiten waren es wieder die abfallenden kindlichen Herztöne, im Nachhinein wurde festgestellt, dass aufgrund der Diabetes die Plazenta schlappgemacht hat, Grundversorgung war noch gesichert, die Wehen (meine eigenen echten) hat mein Sohn auch nicht mehr verschafft. Allerdings fing wenigstens die Geburt normal an, ich hatte eigene Wehen und es sah am Anfang ganz gut aus. Aber nach ca. zwei Stunden kam das "Aus", ich konnte es aber besser verkraften, weil sich der Arzt und die Hebammen wirklich mit allen Mitteln bis zum Schluß darum bemühten, eine normale Geburt zu ermöglichen. Nebenbei: alle Wehenbelastungstests, die ich aufgrund meiner SS-Diabetes über mich ergehen ließ, haben diese Missstände (ich vermute, beim ersten Kind war auch die Plazenta am Ende) nicht aufgedeckt, soviel zum Sinn dieser "Tests", völlig unsinnige Quälerei. :HEADSHOT:
Ich denke auch heute noch darüber nach, warum mir es nicht vergönnt war, wenigstens eine normale Geburt zu erleben. Und ich denke mit Wehmut und Trauer daran und dass lasse ich mir auch nicht nehmen. Meine Hebamme sagte damals etwas für mich sehr wichtiges zu mir: "Du hast alles Recht der Welt, darüber traurig zu sein, lass dir das von niemandem absprechen und runterspielen. Und verdräng es auch nicht, lass es raus." Und sie hat recht. Ich hab geweint wie ein kleines Kind, aber es tat mir gut. Klar bin ich froh über zwei lebende, gesunde Kinder, ich liebe sie nicht weniger deswegen, es macht mir auch nicht mehr soviel aus wie gleich nach der Geburt, aber ich werde auch immer darüber traurig sein, weil ich das Gefühl habe, etwas verpasst zu haben.
LG
Astrid
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