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Wunde Brustwarzen durch Stillen

Tipps bei wunden Brustwarzen

Wunde Brustwarzen treten häufig in den ersten Wochen der Stillzeit auf. Eine gewisse Empfindlichkeit bei den ersten Stillzügen in der Anfangszeit ist normal und gibt sich in der Regel nach einigen Tagen oder Wochen. Zur Vermeidung eingerissener und wunder Brustwarzen ist vor allem die richtige Stilltechnik maßgeblich.

Tipps gegen wunde Brustwarzen
Durch das Stillen können die Brustwarzen strapaziert werden. Mit unseren Tipps gegen wunde Brustwarzen können Sie sich selbst helfen.
© iStock.com/Jasmina81

Gerade zu Beginn der Stillbeziehung kann die Haut an den Brustwarzen und am Warzenhof durch das ungewohnte Saugen des Kindes gereizt sein. Umso wichtiger ist es, die Anlage- und Stilltechnik möglichst von Anfang an zu optimieren.

In diesem Artikel lesen Sie:

Tipps gegen wunde Brustwarzen

Richtige Stilltechnik gegen wunde Brustwarzen

Unterstützen Sie den Suchreflex Ihres Babys

Der Suchreflex ist einer der wichtigsten frühkindlichen Reflexe des Neugeborenen, denn er erlaubt Ihrem Baby, mit seinem Geruchssinn von sich aus die Brustwarze zu finden und anzudocken. Um den Suchreflex zu unterstützen, ist es ratsam, den Kopf des Babys beim Anlegen an die Brust nicht zu stark festzuhalten und es dabei lediglich sanft zu unterstützen.

Positionieren Sie sich gut

Eine bequeme sitzende oder liegende Position, im Rücken und an den Armen abgestützt, ist das A und O der richtigen Stillposition. Achten Sie darauf, dass Ihr Baby auf der Höhe Ihrer Brust liegt, damit es die Brustwarze gut erreichen kann. Tendenziell zeigt die Brustwarze vor dem Anlegen in Richtung der Nase des Kindes, sodass das Kind später mehr unteres Brustgewebe mit dem Mund umschlossen hat.

Das Baby ist richtig "angedockt"

Um wunde Brustwarzen zu vermeiden, ist vor allem wichtig, dass das Kind gut an die Brust andockt. Der Mund ist weit geöffnet und die Lippen ausgestülpt, Nase und Kinn berühren die Brust, das Baby hat genügend Brustgewebe mit dem Mund umschlossen.

Korrigieren Sie die Stillposition, wenn dies nötig ist

Wenn Sie Schmerzen beim Stillen oder das Gefühl haben, ihr Baby ist noch nicht korrekt angelegt, dann korrigieren Sie die Stillposition einfach: Lösen Sie das Saugvakuum ganz sanft, indem Sie einen Finger in den Mundwinkel Ihres Babys legen. Legen Sie Ihr Kind nun erneut an.

Stillen Sie in unterschiedlichen Positionen

Natürlich werden Sie irgendwann Ihre Lieblingsposition haben. Um zu verhindern, dass immer nur eine bestimmte Stelle der Brustwarze gereizt wird, empfiehlt es sich dennoch, im Laufe des Tages verschiedene Stillpositionen einzunehmen.

Wechseln Sie die Brustreihenfolge

Bieten Sie zu jeder Stillmahlzeit beide Brüste an und beginnen Sie jeweils abwechselnd mal mit der einen, mal mit der anderen Brust. Oft wird beim Stillen die erste Brust leergetrunken, die zweite dann nicht mehr. Durch das Ändern der Reihenfolge werden die Brüste annähernd gleichmäßig entleert.

Stillpositionen: 15 beliebte Varianten

Andere Ursachen für wunde Brustwarzen

Neben der noch nicht eingeübten Anlagetechnik können in den ersten Wochen der Stillbeziehung folgende Ursachen eine Rolle spielen:

  • sehr volle Brüste
  • anatomische Besonderheiten beim Baby, zum Beispiel ein verkürztes Zungenbändchen oder Lippen-Kiefer-Gaumenspalte
  • KiSS-Syndrom beim Kind
  • die sogenannte Saugverwirrung nach Flasche oder Schnuller
  • Soor beim Baby
  • angeborener, starker Saugreflex beim Baby (sehr selten)

Auch im späteren Verlauf der Stillbeziehung kann es zu wunden Brustwarzen kommen. Neben Soor kann das an eventuell wachsenden Zähnchen liegen, durch zu intensives Abpumpen der Muttermilch verursacht werden oder aufgrund hormoneller Veränderungen während einer erneuten Schwangerschaft auftreten.

Sprechen Sie mit Ihrer Hebamme, Ihrer Stillberaterin oder mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin über die wunden Brustwarzen. Einige Tipps oder Hausmitteln können Sie allerdings auch selbst anwenden, um wunden Brustwarzen durchs Stillen entgegenzuwirken.

Tipps und Hausmittel gegen wunde Brustwarzen

Gerade in den ersten Wochen des Stillens können die Brustwarzen trotz richtiger Stilltechnik gereizt sein. Das ist ganz normal, schließlich sind diese Ihr saugendes Baby schlicht nicht gewöhnt. Mit diesen Hausmitteln können Sie sich Erleichterung verschaffen:

Lüften Sie Ihre Brustwarzen: Lassen Sie so oft wie möglich Luft an die Brustwarzen.

Pflegen Sie sich mit Muttermilch: Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Haut an den Brustwarzen und dem Warzenhof rissig ist, geben Sie einfach einige Tropfen Muttermilch darauf und massieren Sie sie sanft ein. Die Muttermilch ist natürlich, fetthaltig und in puncto Verträglichkeit brauchen Sie sich im Gegensatz zu vielen Salben keine Sorgen machen. Am fetthaltigsten ist die "Hintermilch" am Ende der Stillmahlzeit. Wichtig: Waschen Sie sich immer gut die Hände, bevor Sie Ihre Brustwarzen berühren, so verhindern Sie, dass Keime in die ohnehin abwehrschwache, gereizte Haut gelangen und sich dort vermehren.

Vermeiden Sie Reibung: Gegen den Reibungseffekt können Sie weiche Stilleinlagen aus Baumwolle, Wolle oder Seide verwenden. Sie lassen noch genug Luft an die Brustwarzen.

Tragen Sie Brustwarzenschoner oder Brustringe: Sie sorgen für ausreichend belüftete Brustwarzen und verhindern unangenehmes Reiben. Oder bauen Sie sich doch einfach selbst einen Brustwarzenschoner: Einfach ein weiches Teesieb aus Plastik nehmen, den Griff abschneiden und über die Brustwarze stülpen. Für daheim eine echte Alternative.

Halten Sie Ihre Brustwarzen trocken: Wechseln Sie Stilleinlagen regelmäßig aus, sodass kein feucht-warmes Klima entstehen kann, denn dieser wäre der perfekte Nährboden für Keime.

Verwenden Sie Heilwolle: Heilwolle ist rohe Schafwolle, die entzündungshemmend wirkt, die Haut pflegt und Feuchtigkeit gut aufsaugt. Manche Frauen vertragen Heilwolle im BH sehr gut, andere nicht, probieren Sie es einfach einmal aus. Wenn Sie starke Einrisse oder gar Entzündungen an den wunden Brustwarzen oder Warzenhöfen haben, ist Heilwolle nicht empfehlenswert.

Stillen Sie häufiger und dafür kürzer: Das häufigere Stillen reduziert Reize und führt zu weniger vollen Brüsten. So kann Ihr Baby die Brust besser umschließen und saugt weniger stark.

Wunde Brustwarzen: Salbe gefällig?

Fast schon reflexhaft möchte man der gereizten Haut etwas Gutes tun und kramt die Salbe heraus. Doch wunde Brustwarzen freuen sich nicht immer darüber, denn viele (vor allem bislang noch nie verwendete) Salben und Cremes können die Haut zusätzlich reizen oder sogar allergische Reaktionen hervorrufen. Die Salbe, die Hebammen gegen wunde Brustwarzen am häufigsten empfehlen, ist Lanolin-Salbe. Lanolin ist nichts anderes als Wollfett, ein Sekret aus den Talgdrüsen von Schafen. Dünn aufgetragen wirkt es wohltuend, vor allem bei leicht eingerissener Haut. Tragen Sie Lanolin-Salbe am besten nach dem Stillen auf, nicht davor.

Verwenden Sie keine herkömmlichen Cremes oder Salben mit unbekannten Inhalts- oder Zusatzstoffen, denn Ihr Baby trinkt schließlich mit. Eine Alternative zu Lanolin-Salbe kann Ringelblumen (Calendula)- oder Hamamelis-Salbe sein, beide Wirkstoffe wirken entzündungshemmend und wundheilungsfördernd. Achten Sie bitte unbedingt auf die Zutatenliste der jeweiligen Salbe und meiden Sie Inhaltsstoffe wie Paraffin, Parabene, Duftstoffe,Emulgatoren oder gar Weichmacher (zu erkennen an der Endung "phthalat").

Aus der Naturheilkunde empfehlen sich Salbei- oder Kamilletee sowie verdünnte Ringelblumen-Essenz, nach dem Abkühlen sanft in die Haut eingeklopft. Bitte auch hier darauf achten, die Pflanzenextrakte erst nach dem Stillen und mit sauberen Fingern aufzutragen.

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