Halsschmerzen in der Schwangerschaft: Was hilft und was schadet?
Kratzen im Hals und Heiserkeit kommen auch in der Schwangerschaft vor. Doch welche Medikamente und Hausmittel darfst du bei Halsschmerzen in der Schwangerschaft eigentlich einnehmen? Wir verraten dir, was du gegen Halsweh tun kannst.
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Kurzübersicht: Halsschmerzen in der Schwangerschaft
Ursachen: Halsschmerzen treten meist im Rahmen einer Erkältung auf. In der Schwangerschaft kommen solche viralen Infekte häufig vor, Grund sind die Veränderungen im Immunsystem der Schwangeren. Halsschmerzen können in Verbindung mit anderen Symptomen aber auch auf bakterielle Infektionen wie eine Mandelentzündung hinweisen.
Symptome: Häufig zeigt sich zunächst ein Kratzen im Hals, eines der ersten Zeichen für eine sich anbahnende Erkältung. Außerdem können je nach Ursache Schmerzen und Schluckbeschwerden hinzukommen.
Behandlung: Handelt es sich nur um erkältungsbedingte Halsschmerzen, können geeignete Hausmittel die Beschwerden lindern. Medikamente sollten nur in ärztlicher Absprache eingenommen werden, denn viele sind in der Schwangerschaft ungeeignet.
Vorbeugung: Dass man sich ab und zu eine Erkältung einfängt, lässt sich nicht immer verhindern und ist ganz normal. Schwangere sollten ihre Abwehrkräfte stärken und allgemeine Hygieneregeln einhalten. Um sich vor Infekten wie der Grippe oder Covid-19 zu schützen, empfiehlt sich ein ausreichender Impfschutz.
Artikelinhalte im Überblick:
Ursachen für Halsschmerzen in der Schwangerschaft
Ob schwanger oder nicht, Halsschmerzen kommen häufig vor und können verschiedene Gründe haben. Sie sind keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom, das zum Beispiel auf eine der folgenden Ursachen hinweisen kann:
Virale Infekte: Schleimhautentzündungen im Mund- oder Rachenraum werden durch Viren ausgelöst. Sie gehören zu den typischen Erkältungssymptomen. Neben einfachen grippalen Infekten können Halsschmerzen in Verbindung mit der echten Grippe (Influenza) oder dem Coronavirus (Covid-19) auftreten. Auch bei solchen Erkrankungen handelt es sich um virale Infektionen.
Bakterielle Infektionen: Bakterien verursachen neben anderen Beschwerden ebenfalls Halsschmerzen. Als Auslöser für das lästige Kratzen im Hals kommen daher möglicherweise bakterielle Infektionen wie eine Mandelentzündung infrage.
Abszess: Es ist möglich, dass sich durch eine vorangegangene Mandel- oder Rachenentzündung ein Abszess bildet und diese Eiteransammlung die Beschwerden auslöst.
Allergische Reaktionen: Halsschmerzen sind auch ein Symptom von Allergien wie Heuschnupfen, zusammen mit typischen Beschwerden wie einer laufenden Nase und juckenden Augen.
Reaktion auf äußere Einflüsse: Das Einatmen von Staub oder Rauch kann Halsschmerzen verursachen. Auch trockene Luft führt häufig zu Halsschmerzen – etwa in klimatisierten Räumen.
Stress: Sogar Stress kann Halsschmerzen und vor allem das Gefühl von einem „Kloß im Hals“ hervorrufen.
Sodbrennen: Viele schwangere Frauen sind von Sodbrennen betroffen. Da es vor allem nachts im Liegen zum Rückfluss der Magensäure in Richtung der Speiseröhre kommt, können sich morgens Halsschmerzen bemerkbar machen.
Symptome von Halsschmerzen in der Schwangerschaft
Unter dem Begriff „Halsschmerzen“ werden umgangssprachlich häufig verschiedene Beschwerden zusammengefasst. Sie äußern sich bei Schwangeren und Nicht-Schwangeren gleichermaßen:
- Kratzen im Hals
- Trockenheitsgefühl
- stechendes Gefühl im Hals
- brennendes Gefühl im Hals
- Schmerzen beim Schlucken
- Schwierigkeiten beim Schlucken
- Gefühl von Kloß im Hals
- Heiserkeit
- vorübergehender Stimmverlust
Je nachdem, welche Ursache vorliegt, können weitere Symptome hinzukommen. Eine Erkältung geht neben Halsschmerzen oft mit Husten, Schnupfen, Abgeschlagenheit und leichtem Fieber einher. Im weiteren Verlauf kann eine Virusinfektion aber auch zu einer Kehlkopf- oder Stimmbandentzündung werden, die sich durch Heiserkeit zeigt.
Bei einer Grippe ist hohes Fieber das Hauptsymptom. Fieber tritt häufig auch bei bakteriellen Infektionen auf. Sie äußern sich außerdem durch deutliche Schmerzen und Schluckbeschwerden.
Diagnose von Halsschmerzen in der Schwangerschaft
Oftmals sind Halsschmerzen lediglich das Symptom für eine harmlose Erkältung, die nach ein paar Tagen von selbst wieder verschwindet. Sollten andere Ursachen dahinterstecken, erfordert die Grunderkrankung jedoch möglicherweise eine entsprechende Behandlung. Zögere daher nicht, deine ärztliche Praxis um Rat zu bitten. In folgenden Fällen solltest du auf jeden Fall deine ärztliche Praxis kontaktieren:
- Die Halsschmerzen halten länger als ein paar Tage an.
- Du leidest unter wiederkehrenden Halsschmerzen.
- Es tritt Fieber auf.
- Du hast Schmerzen.
- Es kommen Schluckbeschwerden oder Heiserkeit hinzu.
- Dein Allgemeinzustand verschlechtert sich und du leidest unter einem ausgeprägten Krankheitsgefühl.
In der hausärztlichen Praxis oder bei einer*einem Ärztin*Arzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO) kann festgestellt werden, welche Ursache für deine Beschwerden verantwortlich ist. Dazu wird deine*dein Ärztin*Arzt einen Blick in deinen Rachen werfen und dich nach weiteren Beschwerden befragen. Je nach Verdacht kann ein Abstrich entnommen werden, der Aufschluss über Erkrankungen wie eine Infektion mit Streptokokken, Influenzaviren oder dem Coronavirus gibt.
Behandlung von Halsschmerzen in der Schwangerschaft
Handelt es sich bei den Halsschmerzen um das Symptom einer einfachen Erkältung, ist in erster Linie Folgendes angesagt:
Viel trinken: Die gesteigerte Flüssigkeitsaufnahme hält die Schleimhäute feucht. Außerdem verflüssigt sich der Schleim und kann vom Körper besser abtransportiert werden. Achte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr – am besten mit Wasser. Ungesüßte Früchte- oder Kräutertees kannst du in Maßen ebenfalls konsumieren.
Schonung: Durch Ruhe kann sich der Körper darauf konzentrieren, die Krankheitserreger abzuwehren. Verzichte auf anstrengende körperliche Aktivitäten und Sport. Lege dich lieber hin und tanke Kraft durch ausreichend Schlaf.
Bedürfnisse: Höre auf deinen Körper. Halsschmerzen in der Schwangerschaft sind zwar ungefährlich für Mutter und Ungeborenes, wenn es sich bloß um eine Erkältung handelt, aber zusätzliche Belastungen brauchst du mit Babybauch trotzdem nicht. Beobachte, wie es dir geht und lass dich im Zweifelsfall ärztlich beraten.
Der Griff zu Medikamenten sollte nur nach ärztlicher Absprache erfolgen – auch wenn es sich um frei verkäufliche Mittel handelt. Denn viele Präparate sind für Schwangere nicht uneingeschränkt empfehlenswert oder gänzlich ungeeignet. Auch in der Stillzeit ist Vorsicht geboten, denn einige Wirkstoffe gehen in die Muttermilch über. Beim Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité Berlin kannst du jederzeit überprüfen, welche Arzneimittel in Schwangerschaft und Stillzeit geeignet sind.
Medikamente bei Halsschmerzen in der Schwangerschaft:
Schmerzmittel bei Halsschmerzen: Bei Schmerzen und Fieber gilt Paracetamol in der Schwangerschaft als Mittel der Wahl. Ibuprofen darf nur in den ersten zwei Dritteln der Schwangerschaft eingenommen werden. Beide Schmerzmittel sollten nicht unkritisch und nur nach ärztlicher Absprache über einen kurzen Zeitraum verwendet werden.
Antibiotika: Bei viralen Infekten sind Antibiotika ungeeignet, da sie sich nur gegen bakterielle Erreger richten. Liegt nach ärztlicher Diagnose eine bakterielle Infektion vor, die mit Antibiotika behandelt werden muss, wird die Ärztin oder der Arzt ein Präparat verschreiben, das in der Schwangerschaft eingesetzt werden darf. Halte dich an die Empfehlungen für die Einnahme.
Lutschtabletten in der Schwangerschaft: Im Beipackzettel solcher Präparate ist aufgeführt, ob sie sich in der Schwangerschaft eignen. Dies ist nämlich nicht automatisch der Fall: In der Apotheke sind zum Beispiel Mittel mit dem schmerzlindernden Wirkstoff Flurbiprofen rezeptfrei erhältlich – zum Lutschen und auch zum Sprühen. Da keine ausreichenden Daten zur Verwendung in der Schwangerschaft vorliegen, werden sie jedoch nicht empfohlen. Gegebenenfalls können sie ausnahmsweise zum Einsatz kommen, aber nur nur nach ärztlicher Rücksprache.
Erkältungsbäder oder -salben zum Einreiben: Solche rezeptfreien Mittel aus der Apotheke könnten ebenfalls ungeeignet sein. Der Grund: Bestimmte ätherische Öle sollen in der Schwangerschaft vermieden werden. Lass dich vor ihrer Verwendung fachlich beraten.
Nahrungsergänzungsmittel: Auch hier gilt: nicht ohne ärztliche Rücksprache. Denn Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht unkritisch eingenommen werden – in der Schwangerschaft erst recht nicht. Eine Nahrungsergänzung (zum Beispiel mit Vitamin C) kann eine gesunde, ausgewogene Ernährung zudem nicht ersetzen.
Hausmittel bei Halsschmerzen in der Schwangerschaft:
Halsbonbons: Besorge dir in der Apotheke Lutschbonbons, die für die Schwangerschaft geeignet sind – zum Beispiel mit Zitrone, Ingwer oder Orange. Solche Bonbons regen die Speichelproduktion an und können daher lindernd wirken. Sie sollten aber nicht im Übermaß verzehrt werden und zuckerfrei sein.
Getränke: Um deine Flüssigkeitszufuhr zu erhöhen und deinem Hals wohltuende Wärme zu schenken, kannst du dir eine Vitamin-C-haltige, heiße Zitrone zubereiten. Presse den Saft einer Zitrone aus und übergieße diesen mit heißem Wasser. Füge zum Süßen einen Teelöffel Honig hinzu. Auch Ingwertee ist eine gute Idee, denn die scharfe Knolle hat eine entzündungshemmende Wirkung: Schäle ein paar Zentimeter von einer frischen Ingwerknolle, übergieße sie mit kochendem Wasser und lasse den Tee für einige Minuten ziehen.
Gurgeln: Bereite dir eine Lösung zum Gurgeln zu. Für Salbeitee zerkleinerst du acht frische Salbeiblätter, gießt sie mit 200 Milliliter Wasser auf und lässt die Mischung 15 Minuten lang ziehen. Benutze den Salbeitee alle ein bis zwei Stunden zum Gurgeln. Für Salzwasser zum Gurgeln gibst du einen halben Teelöffel grobes Meersalz in ein Glas und übergießt es mit lauwarmem Wasser.
Hühnersuppe: Koche dir eine Hühnersuppe aus frischen Zutaten. Das antiviral wirkende Gericht war schon bei unseren Großeltern zur Linderung von Halsschmerzen als Hausmittel beliebt. Wenn dir das Selberkochen mit Erkältung zu anstrengend ist, kaufe dir eine gute Kraftbrühe im Glas.
Halswickel: Es gibt keine wissenschaftlichen Untersuchungen dazu, ob Kartoffelwickel oder Zitronenwickel Halsschmerzen tatsächlich lindern. Möglicherweise tritt durch den wärmenden Effekt dieses Hausmittels aber ein Wohlgefühl ein. Wenn du es ausprobieren möchtest: Presse den Saft einer Zitrone aus und mische ihn mit einer Tasse warmem Wasser in einer Schüssel. Tränke ein dünnes Baumwolltuch darin, wringe es aus und lege es dir locker um den Hals. Darüber wickelst du einen Schal. Nimm den Wickel nach 30 bis 60 Minuten ab und halte deinen Hals weiterhin mit einem Schal warm. Für Kartoffelwickel einfach vier Kartoffeln kochen, abkühlen lassen, mit einer Gabel in einem Küchentuch zerdrücken und auf den Hals legen.
Halsschmerzen in der Schwangerschaft vorbeugen
Einer Erkältung mit Husten, Schnupfen und Halsschmerzen kann auch in der Schwangerschaft nicht immer vorgebeugt werden. Gerade werdende Mütter sind häufig anfällig für Erkältungskrankheiten, weil ihr Immunsystem in dieser Zeit damit beschäftigt ist, das Baby zu schützen. Mit ein paar Tricks kannst du dir Krankheitserreger möglichst gut vom Leib halten und deine Abwehrkräfte stärken:
Ernährung: Vorbeugend ist eine gesunde, nährstoffreiche Ernährung mit ausreichend Mikro- und Makronährstoffen essenziell, denn der Körper benötigt sie, damit das Immunsystem richtig funktioniert. Jeder Mangel macht den Körper anfälliger, ob schwanger oder nicht. Obst und Gemüse sollte jetzt besonders oft auf deinem Speiseplan stehen. Auch Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte sind sehr gesund – sie enthalten viele Ballaststoffe.
Stressreduktion: Stress ist schlecht fürs Immunsystem und macht deinen Körper anfälliger für Krankheiten. Gönne dir genügend Pausen.
Bewegung: Moderater Sport ist gut für die Abwehrkräfte. Bewege dich also – am besten an der frischen Luft. Das macht zusätzlich auch noch gute Laune und vertreibt die Müdigkeit in der Schwangerschaft.
Hygiene: Achte während der Schwangerschaft darauf, allgemeine Hygienemaßnahmen einzuhalten. Wasche dir häufig die Hände und vermeide es, dir mit den Händen an die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen zu fassen. Halte dich von erkrankten Personen fern. Vor allem, wenn sie Fieber haben und die Ursache unbekannt ist.
Impfungen: Damit du möglichst gut vor Infektionserkrankungen geschützt bist, bei denen Halsschmerzen ein Begleitsymptom sein können, lasse deinen Impfstatus von deiner*deinem Ärztin*Arzt überprüfen. Impfungen gegen die Grippe und Covid-19 können auch in der Schwangerschaft zu dem jeweils geeigneten Zeitpunkt durchgeführt werden.
Wir verraten dir alles, was du über das Virus wissen musst & wie du dein Baby vor Ansteckung schützen kannst.
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