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Wie komme ich drüber weg???

Hallo,

Mein Mann und ich versuchen schon länger ein Baby zu bekommen, deshalb haben wir uns Anfang diesen Jahres in IVF-Behandlung begeben. Bei meinem Mann ist alles ok, deshalb hat man es mit Zyklusmonitoring und Hormonstimmulierung versucht.

Und siehe da es hatte geklappt ich war Schwanger. Leider stellten die Ärzte in der 8. SSW dann fest, dass was nicht stimmte der HCG Wert stieg nicht mehr so wie er sollte. Ich musste dann alle 2 Tage zum Blutabnehmen aber die Werte wurden nicht besser. Dann sagte man mir, dass es keinen Sinn macht weiter zu versuchen das Kleine zu erhalten, da ohnehin etwas nicht ok ist und es sich wahrscheinlich von alleine auf den Weg macht. Da war ich dann schon in der 9. SSW.

Nach 4 Tagen (am 23.08.2007)dann ging es los ich bekam wahnsinnige Schmerzen und noch dazu heftige Blutungen, so dass ich dann in die Klinik kam. Dort wurde dann eine Ausschabung und eine Bauchspiegelung gemacht um eine Blutung in den Bauchraum auszuschließen. Am nächsten Tag durfte ich wieder nach Hause. In der Klinik sagte man mir, dass alles genau untersucht wird allerdings habe ich nie erfahren, was nun dabei rauskam. Findet Ihr ich sollte mal nachfragen oder lieber nicht? Ich weiß nicht wie ich mit all dem fertig werde. Mein Mann versucht es zu verdrängen und spricht nicht drüber aber ich gehe daran kaputt es vergeht kein Tag, an dem ich nicht weine.

Manchmal denke ich wenn ich das Geschlecht unseres kleinen Kekschen wüßte, dann könnte ich ihm einen Namen geben und so versuchen mich zu verabschieden und es frei zu geben. Allein der Gedanke, dass mir was genommen wurde worauf ich so lange gewartet habe zerreißt mir das Herz. Ich verkrieche mich in meinem Bett und bin nur am heulen. Wann hört dieses furchtbare Gefühl endlich auf? Es tut so weh. Kann mir jemand vielleicht ein par Ratschläge geben???

Vielen lieben Dank

Traurige Grüße

Nicole ein Sternchen im Herzen

Bisherige Antworten

Wie komme ich drüber weg???

Hallo Nicole!
Auch wir mußten unsere Kleine am 15.7. in der 15. Woche gehen lassen, doch wurde bei mir die Geburt eingeleitet, da sie schon zu groß war für eine Ausschabung.
Sie mußten im Anschluß aber dann trotzdem noch eine Ausschabung machen!
Ich würde da schon mal nachfragen, sonst denkst du dir vielleicht immer, hätte ich doch damals gefragt!
Bei uns war es insofern "leichter" (wenn man davon reden kann!), da wir uns nachher von unserem Mäuslein verabschieden konnten!
Ich habe am Anfang auch nur geweint und mir gedacht, daß niemand der das schon mal durchmachen mußte weiß, wie schwer es ist mit dieser Trauer und dem Schmerz umzugehen!
Ich habe für unsere Kleine eine Gedenkecke mit US-Bild, Kerze, Kreuz, einem Schutzengel und einem Gedicht aufgestellt- jeden Tag stehe ich davor und bete und rede mit ihr!
Laß die Trauer zu und nimm dir Zeit dazu!
Trauer und Schmerz werden leiser werden, aber nur sehr langsam!
Vielleicht kannst du ja mit deinem Mann zu einem späteren Zeitpunkt darüber reden- das ist halt im Moment seine Art mit der Trauer umzugehen.
Mir hat es sehr geholfen mit Betroffenen hier zu schreiben und manchmal, wenn mir danach ist schreibe ich Briefe an unser Sternchen!
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und alles Liebe!!!
Lg Martina mit ihrem Sternchen im Herzen

Wie komme ich drüber weg???

Hallo Nicole!
Zunächst einmal, laß dich drücken, es tut mir sehr leid was passiert ist. Bei mir war es genauso, wir haben fast 3 Jahre gewartet bis ich endlich schwanger geworden bin und dann war alles vorbei in der 9. SSW, mir hat es auch den Boden unter den Füßen damals weggerissen. Der Schmerz wird mit der Zeit besser aber ganz verschwinden wird er nie. Ich hatte das Glück, daß ich ca. 9 Monate nach der FG wieder schwanger geworden bin (meine Zwillinge sind jetzt fast 3 Jahre alt). Also probiert es wieder und vielleicht hälst du ja bald wieder einen positiven SST in Händen. Ich wünsch dir alles Gute, laß die Trauer zu und denk positiv, daß es bald wieder klappt.
lg

Wie komme ich drüber weg???

Liebe Nicole,
so gut kann ich Deine Gefühle nachvollziehen.
Ich habe unser Hummelchen im Dez 05 in der 11. SSW verloren - das Herz hat einfach aufgehört zu schlagen.
Auch ich bin nur mithilfe von Hormonstimulation schwanger geworden und wir hatten uns so sehr auf dieses Kleine gefreut...
Ich fürchte, das Gefühl der Verzweiflung wird noch eine Zeitlang bestehen bleiben - es ist ja leider noch nicht lange her bei Dir!
Lass die Trauer zu, weine, wenn Dir danach ist, rede oder schweige, wie es Dir gerade "gut" tut - aber was soll man in so einer Situation schon von "gut tun" reden.
Ich weiß, es fühlt sich an, als ob die Welt aufgehört hat, sich zu drehen, nichts scheint mehr einen Sinn zu machen...
ABER:
Auch wenn die Trauer und die Gedanken an Dein Kleines immer bleiben werden... die Verzweiflung wird nachlassen...
Du wirst auch noch Monate und Jahre später Situationen erleben, in denen Du um Dein Kekschen weinst. Und das ist auch gut so.
Ich selbst habe mich übrigens nie nach der Ursache der Fehlgeburt erkundigt. Mir wurde von Vornherein gesagt, dass es eben "vorkommt" und damit habe ich mich letztendlich abgefunden. Klar habe ich mir Gedanken darüber gemcht, warum mein Hummelchen nicht bei mir bleiben wollte - aber ändert es wirklich etwas, wenn Du die Ursache weißt?
Ich denke, es ändert erst etwas, wenn man mehrere Kinder verliert und man abklären muss, ob man etwas dagegen tun kann. Aber - so traurig es ist (und es tröstet in keinster Weise) - Fehlgeburten passieren...
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und hoffe, dass Du den Mut findest, erneut zu versuchen, ein Kind zu bekommen...
Ich selbst bin ein gutes Jahr nach der FG wieder mithilfe von Clomifen schwanger geworden und bin ( auch wenn ich sonst nicht an Reinkarnation oder sowas glaube) überzeugt davon, dass mein Hummelchen zurück gekommen ist zu uns...
Lasst die Trauer zu und gebt die Hoffnung trotzdem nicht auf...
Traurige Grüße
Alex, 36+0

Wie komme ich drüber weg???

liebe nicole,
das wichtigste zuerst:
du DARFST weinen.
du hast dein kind verloren.
in dem moment wo man einen positiven schangerschaftstest in der hand hält und sich dieses unglaubliche gedankenkarussell zu drehen beginnt ist es das:
ein kind, dein kind.
ein teil von dir und deinem mann und das du darum weinst ist nur natürlich und auch ganz ganz wichtig, denn jede geweinte träne bringt deine seele wieder mehr in gleichtakt.
gib deinem kindchen einen namen.
höre auf dein bauchgefühl, war es mehr das mädchengefühl oder eher ein jungengefühl?
oder gib ihm vielleicht einen namen der zu beiden geschlechtern passt, damit du dein kleinchen direkt ansprechen kannst.
schreib ihm briefe, zünde eine kerze an wenn du an dein kind denkst, rede mit deinen freunden, mit deiner familie, gib deinem kind einen platz in deinem leben.
ich habe vor zwei wochen meine zwillinge in der 13 ssw verloren.
wir haben uns gegen eine untersuchung der beiden entschieden, denn was würde uns das wissen bringen..., sie leben nicht mehr und das warum lag nicht in unserer hand.
wenn es DIR allerdings wichtig ist das zu wissen, dann ruf in der klinik an.
bedenke auch das die kinder meist ein paar wochen "aufgehoben" werden, erkundige dich ob es eine bestattung geben wird usw.
wenn dir die kraft fehlt, bitte eine freundin dies für dich zu tun...
ich glaube das wichtigste ist alles ganz bewusst zu machen, der trauer einen platz und einen namen zu geben.
wir dürfen weinen nicole, so wie man weinen darf wenn einem der liebste gedanke genommen wird, denn man je gedacht hat.
alles liebe für dich
anna
die levi und elia am samstag in einem friedwald beerdigen wird

Wie komme ich drüber weg???

Hallo Nicole,
auch ich hatte gestern eine Ausschabung in der 9.SSW, weiß also genau, wie Du Dich fühlst. Wir haben fast 6 Jahre gewartet, jetzt nach der 2. IVF hatte es endlich geklappt. Leider bekam ich ein Hämatom in der Gebärmutter, obwohl das wohl nicht die alleinige Ursache dafür war, daß unser Zwergi sich in der 8.SSW nicht mehr weiterentwickelt hat. Am Dienstag kam dann das endgültige "Aus". :-(
Wir möchten den Grund auf jeden Fall wissen, auch wenn es meistens "einfach so" passiert.
Ich habe heute morgen die US-Bilder und das Bild der Eizellen kurz vor dem Transfer in einen Briefumschlag gesteckt mit Sonnenblumenaufklebern und die Daten darauf geschrieben. Den Umschlag habe ich in unser Familienstammbuch gelegt, so gehört unser Zwergi immer zu unserer Familie, auch ohne Geburtsurkunde!
Vielleicht hilft Dir der Gedanke, daß Du nicht alleine bist mit Deinem Schmerz!
Liebe Grüße - auch für uns gibt es irgendwann wieder ein positives Erlebnis!
Ina

Wie komme ich drüber weg???

Liebe Nicole,
es tut mir sehr leid, dass Du Dein Kekschen wieder gehen lassen musstest. Natürlich kannst Du im der Klinik anrufen und nach den Untersuchungsergebnissen fragen. Aber mach Dir nicht zu viele Hoffnungen. In einer so frühen SS-Phase ist es oft so, dass schon wieder so viel von dem Krümelchen in Deinen Körper aufgenommen wurde, dass einfach nicht genug zum Untersuchen da ist. Oder Du bekommst nur ein "zufällige genetische Fehlbildung". Das Geschlecht wurde bei mir nicht untersucht - und auch sonst bekam ich nicht viel mehr als "es war eine nicht intakte SS".
Aber warum solltest Du Deinem Baby nicht auch so einen schönen Namen geben? Vielleicht sagt Dir Dein Gefühl ja schon, was es gewesen ist - und ansonsten sind Phantasienamen wie z.B. Kekschen ja auch wunderschön.
Und ob die Trauer jemals aufhört? Ganz ehrlich: vergessen wirst Du Dein Baby wohl nie. Aber das willst Du sicher auch nicht. Diese ganz schlimme Verzweiflung wird allerdings vorbeigehen. Und das Heulen wird auch weniger - und irgendwann wirst Du an Dein Baby denken können, und auch wieder die schönen Erinnerungen sehen. Die Freude, die ihr in diesen kurzen Wochen an ihm hattet - die Liebe und Geborgenheit, die Du ihm in seiner kurzen Erdenzeit geben durftest. Und irgendwann - ganz viel später - bekommst Du bei diesen Gedanken nicht mal mehr feuchte Augen. Aber lass Dir Zeit ... Und vielleicht kommt Dein Mann auch mal soweit, mit Dir drüber zu reden - verdrängen schiebt das Problem nämlich nur auf, löst es aber nicht.
Und falls Du sie noch nicht kennst, hab ich Dir mal eine Geschichte angehängt, die mir nach meiner FG ziemlich geholfen hat. Aber Vorsicht, Heulgefahr.
Liebe Grüße - und alles Gute,
Claudia
DAS MÄRCHEN VON DER TRAURIGEN TRAURIGKEIT
Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei einer zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub auf dem Wege saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und leise, dass sie kaum zu hören war.
"Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtling einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich... bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."
Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest." Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen. Und spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet." Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu." Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.
Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber ... aber - wer bist eigentlich du?" "Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. "Ich bin die Hoffnung?.

Wie komme ich drüber weg???

Liebe Nicole!
Hab noch etwas Geduld, dein Verlust ist noch ganz frisch. Es kommen wieder Tage an denen du lachen kannst und dann plötzlich ist er da, der erste Tag an dem du nicht geweint hast.
Nimm dir die Zeit, die du brauchst und setze dich selbst nicht unter Druck. Eine bestimmte Anzahl an Tränen müssen geweint werden.
Liebe Grüße
Verena
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