Bin über ein Gedicht vom Stillen gestossen...von 1916!!! Etwas lang, aber wer es lesen mag...
von Elisabeth Behrend aus Hannover
Wie sorgt der liebe Gott so treu,
für jedes Kindlein, das er neu
der Mutter gibt. Zu gleicher Zeit
macht er die Nahrung ihm bereit.
Die Einzige, die schon sein Magen,
sein kleiner Körper kann vertragen,
die alles was er braucht enthält.
Wie aber geht es auf der Welt?
Der Einen ist´s nicht angenehm,
sie findet Flaschen so bequem -
die Andere bildet sich gar ein,
es könnte keine Milch da sei -
und manche Überschlaue meint,
sie wüßt es besser, ihr erscheint,
die Milch zu dünn, zu gelb, zu blau,
als müsste sie erst ganz genau,
den lieben Gott einmal belehren,
wie er die Kindlein müsst ernähren.
Was ist die Folge? Not, Verderben!
Zahllose Flaschenkinder sterben,
und Ungezählte noch erkranken.
Ist das dem Zufall nur zu danken?
Nein! Tiermilch ist stets wohlbedacht,
genau fürs junge Tier gemacht.
Die Kuhmilch für den Kälbermagen,
wie soll ein Kind sie da vertragen?
Paßt wohl zu unserem Kind die Kuh?
So wenig passt die Milch dazu;
sie strengt den Darm den Körper an -
manch Kind ging schon zugrunde dran.
Drum Mütter, ernstlich seid gebeten:
Laßt Euch nicht durch die Kuh vertreten!
Seht, keinem Tier kommst in den Sinn,
sich seinen Jungen zu entziehn.
Soll denn das Menschenkind allein,
um so ein Recht betrogen sein?
Nein, echte Liebe drückt sich nicht,
um diese ernste heil´ge Pflicht.
Wie aber fange ich es an,
wenn ich mein Kind nicht stillen kann?
Nicht kann? Oft hört man´s weit und breit,
doch gibt's das kaum in Wirklichkeit!
Habt doch Vertraun in diesen Sachen,
Ihr dürft nur keine Fehler machen,
die werden leider unbedacht,
unwissend tausendfach gemacht!
Bei mancher Frau wärs gut gegangen,
hätt sie ´s nur richtig angefangen.
Eh euer Kind erschein beizeiten,
müsst ihr die Brüste vorbereiten:
Kalt waschen, Luftbad, Sonnenschein,
wird ihrer Haut sehr nützlich sein.
Zu kleine Warzen könnt ihr fassen
und sanft emporziehn. Wegzulassen
ist alle Enge, kein Korsett,
das die Entwicklung hemmen tät´.
Und ist Besonderes zu fragen,
müsst ihr´s dem Arzt beizeiten sagen.
Und habt ihr Euer Kindchen dann,
so legt es fünf- bis sechsmal an:
Je eine Seite, 10 Minuten,
bis höchstens 20. Mehr des Guten
ist schädlich. Trinkt´s ´ne halbe Stund,
saugt es nur die Warze wund,
wird faul verwöhnt und quält euch sehr,
und trinkt im Ganzen doch nicht mehr.
Und darfs nicht nur die Warze fassen,
ihr müßts den Hof mitnehmen lassen,
sonst wird das Saugen sehr erschwert,
die Brust leicht wund und schlecht entleert.
Nachts lasst dem kleinen Magen Ruh,
er kann und darf nicht immerzu
arbeiten. Ihr könnt´s auch nicht tun.
Nachts müssen Kind und Mutter ruhn!
Die Brust braucht strengste Sauberkeit.
Es soll sie in der Zwischenzeit,
ein reines weiches Tuch beschützen.
Ein Leibchen kann sie unterstützen;
doch schnürt sie weder hoch noch fest,
weil das die Milch versiegen lässt.
Bin über ein Gedicht vom Stillen gestossen...von 1916!!! Etwas lang, aber wer es lesen mag...
Auch wenns bei uns nicht geklappt,und ich nicht so 100% mit dem Gefühl dahinter stand, find ichs toll wenn es andere schaffen. ich finde so ein Gedicht gehört in jede Frauarzt Praxis.
LG anni und Moritz (Motzi momentan wieder)
Bin über ein Gedicht vom Stillen gestossen...von 1916!!! Etwas lang, aber wer es lesen mag...
die Grundlagen und Techniken sind immer noch die selben. Vor der Entbindung war ich mir nicht so sicher ob ich stillen möchte und wenn überhaupt nur 6 Monate. Am Ende hab ich es geliebt und vermisse es schmerzlich. Hätte ich nicht so eine tolle Hebamme gehabt, hätte weiss ich nicht wie ich entschieden hätte...dieses Gedicht vor 10 Monaten gelesen hätte meine Sichtweite auch verändert. Werde das meiner fiesen Frauenärztin bei Gelegenheit mal mitnehmen :-P
Schönen Abend noch
Bin über ein Gedicht vom Stillen gestossen...von 1916!!! Etwas lang, aber wer es lesen mag...
hallo anika,
das ist ein tolles gedicht! das meiste passt noch heute.
lg ivonne
Hi Anika! Ich kannte es auch schon, finde es auch schön, bis auf den Absatz das Nachts nicht gestillt werden darf! LG
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