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Kind schläft nur an der Brust ein

Hallo liebes Expertenteam,

wir hatten anfangs große Probleme mit dem Stillen. Seit es klappt, genießt es mein Kleiner so sehr, dass er nur an der Brust einschlafen will. Er ist nun 5 Monate alt. Langsam wird das zum Problem:

Zum Einschlafen lege ich mich mit ihm ins große Bett und er schläft an der Brust ein. Das ist aktuell meist so gegen 19 Uhr. Dann stehe ich nochmal auf und gehe zu meinem Mann ins Wohnzimmer. Gegen 21, 22 Uhr gehe ich dann selbst ins Bett und lege den kleinen Mann in sein Beistellbett. Dort schläft er bis ca. 1 Uhr noch  ganz gut, dann fängt der Horror an.

Er meckert, ich hole ihn ins große Bett zum Trinken, dort schlafen wir oft beide ein. Ich wache nach kurzer Zeit wieder auf, weil es mir unbequem ist und lege ihn wieder ins Beistellbett. Sobald er merkt, dass keine Brust mehr in seinem Mundbereich ist (spätestens nach 1/2 Stunde), wacht er auf und strampelt wie verrückt, fängt an zu meckern und wenn ich nicht reagiere geht es bis zum lauthals schreien.

Ach ja, Schnuller werden seit einigen Wochen verweigert. Eingeschlafen wird grundsätzlich nur an der Brust...oder im Notfall nach minutenlangem Schreien im Kinderwagen. Tagsüber will er auch so ca. alle 3 Stunden die Brust (trotz Mittagsbrei) und schläft fast immer dabei ein...

Er sucht meine Nähe, ich finde das ja auch ganz toll und will sie ihm nciht verweigern, aber ich schlafe so schlecht, wenn ich mich nicht bewegen darf.

Außerdem will ich in 6 Wochen wieder arbeiten gehen und eigentlich wollte ich bis dahin langsam abstillen haben in sein Zimmer ausquartieren und an denen Tagen, an denen ich arbeite, sollte sich nachts mein Mann kümmern (weil er an diesen Tagen zu Hause bleiben wird). Das kann ich wohl vergessen...

Haben Sie Tipps, wie wir sanft das Einschlafstillen abstellen können?

Vielen Dank!

Bisherige Antworten
Expertin-Sampaolo
Expertin-Sampaolo | 07.12.2017, 18:41 Uhr
453 Beiträge seit 19.12.2012

Re: Kind schläft nur an der Brust ein

 

Hallo Ina,

es gibt leider keinen sanften Weg, solange das Still- und Nähebedürfnis des Kindes vorhanden ist. Was bei einigen "funktioniert", klappt mehr, weil das Kind sich einfach einfügen kann und eh (fast) so weit war.

In der Regel ist das Thema alleine ein- und durchschlafen vom Reifeprozess her eher etwas für das zweite oder dritte Lebensjahr. Die Schlafmuster sind eine Frage der Gehirnentwicklung. Und zudem ist der Stoffwechsel bei den meisten Kindern bis dahin tatsächlich so, dass sie wirklich nachts Nahrung brauchen.

Nach Bedarf zu stillen und zu arbeiten, ist im ersten Lebensjahr schon eine Herausforderung - aber oft besser machbar, als frau sich das vorstellt. ;o)

Sollte es gar nicht gehen, bleibt leider nur der unsanfte Weg, z.B. zum Einschlafen und nachts einfach nicht mehr zu stillen. Ein Kind braucht dann Ersatz bzw. eine andere Form der Begleitung in den Schlaf und ggf. nachts die Flasche (und das nicht unbedingt seltener als das Stillen).

Und es dauert idR. 1-4 Wochen, bis es sich umgewöhnt hat. Eine liebevolle und geduldige Begleitung durch diese Phase der Umstellung ist für ein Kind sehr wichtig, daher sollten sich Eltern sehr sicher sein, dass sie wirklich eine Änderung wollen, und sich klar sein, dass ihre Pläne nicht die des Kindes sind und es dies ggf. auch laut, energisch und ausdauernd kundtut. ;o) Das muss man aushalten (können).

Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, nicht das Baby ausuquartieren, sondern ein Bett im Kinderzimmer aufzustellen für den Elternteil, der morgens für die Arbeit frisch und ausgeruht sein muss!? Oder das gemeinsame Bett zu erweitern, sodass alle genug Platz haben?

Herzliche Grüße,

Sonia Sampolo

 

Re: Kind schläft nur an der Brust ein

Hallo Sonia,

danke für deine Antwort.

Verstehe ich das richtig, du bist auch der Meinung, wenn das Kind zum Einschlafen und beim nächtlichen Aufwachen die Brust will und braucht, sollte man sie nicht verwehren?

Ich habe einfach nicht erwartet, dass Stillen soviel mehr ist als nur Nahrungsaufnahme, vor allem nachdem wir so einen schwieriegen Stillstart hatten und mein Kleiner ca. 2 Monate gebraucht hat, um im wahrsten Sinne des Wortes das Stillen zu "entdecken".

Wie es weitergeht, wenn ich im Februar arbeiten gehe, werden wir dann sehen. Ich bin ja abends und nachts zu Hause. Dann kann ich ihm weiterhin die Brust geben. Und ich bin eigentlich auch tagsüber recht fit, auch wenn ich häufiger wach werde. Morgens und mittags trainieren wir bereits das Brei essen, was vor allem auch mit Papa ganz gut funktioniert.

Liebe Grüße

Ina

Expertin-Sampaolo
Expertin-Sampaolo | 11.12.2017, 14:22 Uhr
453 Beiträge seit 19.12.2012

Re: Kind schläft nur an der Brust ein

 

Solange es für dich machbar ist, wäre meine Empfehlung, nach Bedarf zu stillen - nicht aufdrängen, nicht vorenthalten. ;o)

Wenn du an deine Grenzen kommst, wäre es wichtig, entweder das Stillen zu reduzieren oder einen Ausgleich zu finden, der dir das Weiterstillen erleichtert. Bis dahin, schaut einfach, was für euch passt.

Viele erwarten, dass das Stillen (fast) nur Nahrungsaufnahme ist. Das hört man auch selten anders. Aber ja, es geht weit darüber hinaus. ;o)

 

Herzliche Grüße,

Sonia Sampaolo

 

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