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Abstillen wegen zu wenig Milch

Liebes Experten-Team,

mein Baby ist jetzt fast 4 Wochen alt und wir haben folgendes Problem:

Ich hatte nach der Geburt nicht gleich einen Milcheinschuss, sondern erst 1 Woche später. Die Menge steigerte sich langsam von ca 20ml auf 100ml (das weiß ich durch das Abpumpen)

Nun ist es so, dass sich bei uns "Angebot und Nachfrage" :) nicht wirklich eingependelt hat. Ich musste sie ja von Anfang an zufüttern, weil sie sehr viel abgenommen hat und durch die Pre-Nahrung zum Glück wieder zugenommen hat.

Jetzt ist es aber so, dass ich einfach zu wenig Milch habe. Ich habe am Samstag die Milchpumpe zurückgegeben und wollte es jetzt einfach der Natur überlassen, ob die Milch mehr wird oder nicht. Ich lege mein Baby oft an, sie trinkt beide Seiten, hat aber dann natürlich noch Hunger. Daher überlege ich, ob ich komplett abstillen soll, und sie mit der Flasche nicht besser dran wäre. Im Moment ist das Essen bei uns nämlich immer eine Prozedur von 1 Stunde oder länger. Es gibt dazwischen auch keine regelmäßigen Pausen, sondern manchmal vergeht 1 Stunde, manchmal 3, bis sie wieder Hunger hat. Nach 1 Stunde habe ich z.B, gar keine Milch, und nach 3 läuft schon alles von selber raus.

Kann ich noch irgendetwas tun, dass die Milch jetzt mehr wird, so wie mein Baby es braucht? Ich trinke viel, Stilltee, Malzbier usw.. Allerdings, wenn ich nicht geschlafen habe, kommt überhaupt keine Milch und das hilft dem Baby ja auch nicht.

Ich will sie eigentlich weiter stillen, und genieße das auch, aber das Hin und Her mit Ánlegen, dann schläft sie ein, 1 Std später braucht sie doch die Flasche, das ist einfach zu viel und stresst mich auch zu sehr, da es ja nicht mein einziges Kind ist. Zumindest fällt jetzt das Abpumpen weg, denn genützt hat das wohl sowieso nichts.

Ich möchte am liebsten, dass sie durch die Brust satt wird. Gibt es noch Hoffnung? Kann ich noch irgendetwas tun, außer sie oft anzulegen? Oder ist es einfach bei manchen Frauen so, dass sie nicht voll stillen können?

Ich bin für jeden Rat dankbar. Ich möchte erst alles versucht haben, bevor ich mich dazu entscheide, nur noch die Flasche zu geben.

 

Vielen Dank schon mal!

 

Liebe Grüße, Nadja

Bisherige Antworten
Expertin-Sampaolo
Expertin-Sampaolo | 07.12.2014, 11:50 Uhr
453 Beiträge seit 19.12.2012

Re: Abstillen wegen zu wenig Milch

 

Hallo Nadja,

ein Baby ist eigentlich immer besser dran, wenn es gestiltl wird. ;o) Nicht nur, weil Muttermilch für Ernährung und Gesundheit optimal sind und Stillen mehr Nähe bedeutet, sondern auch, weil das Saugen an der Brust ein anderes ist, als das Saugen an der Flasche.

Bei Abpumpmengen bis 100 ml sollte ausschließliches Stillen eigentlich kein Problem sein (von der Fähigkeit zu Milchbildung her), denn mehr trinkt ein so kleines Baby in der Regel nicht auf einmal, eher nur 50-80 ml, und insgesamt braucht ein vier Wochen altes Baby ca. 500 bis 750 ml pro Tag (steigert sich auf 1000 bis 1200 ml). Und es ist normal, dass ein Baby 8-12 mal in 24 Stunden stillt, aber auch mal deutlich öfter.

Das Stillen sollte nur nicht in Stress ausarten. Daher wäre die entscheidende Frage, ob es für Sie einfacher wäre, nicht zu stillen. ;o) Stress hemmt den Milchfluss - damit das Baby an die Milch kommt, muss der Milchspendereflex (MSR) ausgelöst werden, dafür wiederum muss Mama einigermaßen entspannt sein, denn Stresshormone hemmen die MSR-auslösenden Hormone.

Vielleicht kann Ihr Baby aber auch nicht effektiv saugen und nuckelt nur an der Brust, so dass der MSR nicht ausgelöst und/oder die Brust nicht effektiv geleert und stimuliert wird.

Warum das Stillen nicht ausschließlich funktioniert, kann ein Dutzend und mehr Gründe haben. Ich würde Ihnen gern zu einer Still- oder Laktationsberaterin vor Ort raten. Wenn Sie Hilfe bei der Suche brauchen, helfe ich gern weiter.

 

Herzliche Grüße,

 

Sonia Sampaolo

 

Re: Abstillen wegen zu wenig Milch

Vielen Dank.

Also dass der MSR-Reflex ausgelöst wird, glaube ich schon, denn plötzlich schluckt die kleine wirklich eine Zeit lang, und vom Abpumpen weiß ich, dass diese "Phase" aber dann auch schnell vorbei ist und es nur noch Tropfen gibt. Manchmal verschluckt sie sich dann auch, dreht den Kopf weg und es geht einiges daneben.. das was sie eigentlich trinken sollte.

Vielleicht wäre eine Stillberaterin wirklich sinnvoll, wir wohnen in Regensburg, und bis auf eine Stillgruppe (für die ich gewiss keine Zeit habe) habe ich nichts im Internet gefunden.

LG Nadja

Expertin-Sampaolo
Expertin-Sampaolo | 08.12.2014, 12:54 Uhr
453 Beiträge seit 19.12.2012

Re: Abstillen wegen zu wenig Milch

 

Hallo Nadja,

wenn die Kleine den MSR auslösen kann, dann scheint sie die richtige Saugtechnik zu haben. ;o)

Oft hilft es, sich für 2-3 Tage ganz intensiv dem Stillen zu widmen - alles andere liegen oder andere machen lassen, viel Hautkontakt, so oft stillen wie es geht. Die Zeit reicht in der Regel, um die Milchproduktion ordentlich anzukurbeln und das Kind an das ausschließliche Stillen zu gewöhnen.

Das ist erstmal Aufwand, erleichtert aber langfristig das Stillen und den Alltag. ;o)

Es gibt noch mehr, das man tun kann: Nachts das Baby bei sich haben, Baby viel ins Tragetuch nehmen, beim Stillen entspannen, sich die kurze Auszeit gönnen und sie genießen und tief in den Bauch atmen, aufrechte Stillpositionen ausprobieren, Besuch beim Osteopathen... 

Links zu Stillberaterinnen vor Ort habe ich per PN geschickt!

 

Herzliche Grüße,

 

Sonia Sampaolo

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