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Schwangerschaftshormone und natürliche Geburt begünstigen sie

Hämorrhoiden in und nach der Schwangerschaft: Das hilft gegen Beschwerden

Hämorrhoiden sind während der Schwangerschaft keine Seltenheit, mehr als die Hälfte der werdenden Mamas hat mit Krampfadern im Analbereich zu tun. Auch der starke Druck unter der Geburt kann Hämorrhoiden zutagefördern oder verschlimmern. Die gute Nachricht: Die Beschwerden wie Jucken, Brennen und Schmerzen beim Stuhlgang sind zwar lästig, aber in der Regel ungefährlich und lassen sich gut behandeln.

Hämorrhoiden in der Schwangerschaft
© GettyImages/GoodLifeStudio

Kurzübersicht: Hämorrhoiden in & nach der Schwangerschaft

Was sind Hämorrhoiden? Bei Hämorrhoiden handelt es sich um krankhaft erweiterte Blutgefäßpolster am Darmausgang.

Woher kommen sie? Die veränderte Hormonlage in der Schwangerschaft stellt einen Risikofaktor dar, ebenso wie der große Druck unter der Geburt. Aber auch das wachsende Gewicht des Babybauchs belastet die Venen im Bauchbereich und fördert so Hämorrhoiden.

Was tun? Die wichtigsten Maßnahmen sind ausreichende Flüssigkeitszufuhr, ein ballaststoffreicher Speiseplan und genügend Bewegung. Sollten solche Lebenstil-Anpassungen und auch Hausmittel nicht helfen, stehen Salben und Zäpfchen als weitere Therapieoptionen zur Verfügung. Bitte sprich das Problem bei deiner Hebamme oder in der ärztlichen Praxis an, damit dir geeignete Mittel empfohlen werden können.

Artikel-Inhalt:

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Hämorrhoiden – was ist das überhaupt?

Am Darmausgang befindet sich ein Polster aus kleinen Blutgefäßen. Diese Arterien und Venen haben unter anderem die Aufgabe, zusammen mit dem Schließmuskel den After abzudichten. Durch zu starkes Pressen beim Stuhlgang über einen längeren Zeitraum hinweg kann es zur knotenförmigen Erweiterung der Blutgefäße kommen. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei Hämorrhoiden um Krampfadern am After. Diese werden in vier Schweregrade eingeteilt:

  • Grad 1: leichte Vorwölbung der Blutgefäße ohne sicht- oder tastbaren Hämorrhoidenbefund.
  • Grad 2: Beim Pressen während des Stuhlgangs wölbt sich das knotenförmige Hämorrhoidengebilde kurz nach außerhalb des Afters. Anschließend geht es wieder von alleine nach innen.
  • Grad 3: Hier bleiben die Hämorrhoiden nach dem sogenannten Vorfall außerhalb des Afters. Sie können nur manuell wieder hineingedrückt werden.
  • Grad 4: Die Hämorrhoiden befinden sich ständig als Knäuel außerhalb des Afters und können nicht mehr in den After zurückgeschoben werden.

Ursachen: Wieso kommt es in der Schwangerschaft zu Hämorrhoiden?

In der Schwangerschaft weiten sich vorhandene, bisher unbemerkte Hämorrhoiden zusätzlich. Die Krampfadern im Analbereich können dann aber auch neu entstehen: Die Schwangerschaftshormone erweitern die Blutgefäße und lockern das Bindegewebe. Dadurch sind Schwangere grundsätzlich anfälliger für Hämorrhoiden.

Zudem erhöhen die wachsende Gebärmutter oder auch eventuelle Wassereinlagerungen das Risiko, dass Krampfadern in den Beinen oder am After entstehen. Desweiteren erhöht sich im Lauf der Schwangerschaft der Druck im Bauchraum, was sich auch auf den Schließmuskel und das Gewebepolster am Enddarm auswirkt.

Nicht zuletzt führt die veränderte Hormonlage bei vielen Schwangeren zu Verstopfung. Das stärkere Pressen beim Stuhlgang, das dadurch nötig wird, kann die Hämorrhoiden zusätzlich verschlimmern. Den selben Effekt haben die Presswehen während der Geburt.

Welche Symptome verursachen Hämorrhoiden in der Schwangerschaft?

Je nach Schweregrad können Hämorrhoiden in der Schwangerschaft Juckreiz, Schmerzen beim Stuhlgang oder Blutungen hervorrufen, die auf dem Toilettenpapier sichtbar werden. Auch ein dumpfes Druck- oder Fremdkörpergefühl, Brennen sowie schleimiges Sekret am After kommen bei Hämorrhoiden vor.

Die Hämorrhoiden selbst brennen, jucken oder schmerzen zwar nicht. Diese Symptome entstehen aber, weil der After durch das Hämorrhoidalleiden nicht mehr so effektiv abgedichtet wird: Kleinste Stuhlmengen führen zu Hautreizungen, welche sich durch die genannten Beschwerden zeigen. Besonders schmerzhaft sind dabei entzündete Hämorrhoiden, die sich dauerhaft außerhalb des Afters befinden (Grad 4).

So werden Hämorrhoiden in der Schwangerschaft behandelt

Die Therapie von Hämorrhoiden in der Schwangerschaft richtet sich nach dem Schweregrad. Da Hämorrhoiden in erster Linie durch Verstopfung und zu starkes Pressen beim Stuhlgang entstehen, begegnest du den Beschwerden am besten mit ballaststoffreicher Ernährung und regelmäßiger Bewegung. Zu den Lebensmitteln, die Verstopfung am wirksamsten vorbeugen, zählen unter anderem Floh- und Leinsamen, Pflaumen und Apfelessig.

Darüber hinaus können folgende Tipps helfen, Hämorrhoiden zu lindern:

  • Meide langes Stehen oder Sitzen, etwa im Job.
  • Schlafe optimalerweise in der linken Seitenlage, das entlastet die Blutgefäße. (Hier mehr zur besten Schlafposition in der Schwangerschaft lesen!)
  • Verwende zur Reinigung nach dem Stuhlgang am besten warmes Wasser aus einer Podusche oder dem Bidet. Tupfe die Analregion danach ganz sanft trocken, und zwar mit unparfümiertem Klopapier.
  • Beckenbodenübungen, zum Beispiel "Katze-Kuh" aus dem Yoga, bringen den Darm in Schwung und nehmen Druck vom betroffenen Bereich.

Salbe und Co. gegen Hämorrhoiden: In der Schwangerschaft erlaubt?

Entzündungshemmende sowie juckreizstillende Salben und Zäpfchen können ebenfalls Linderung bringen. Sie enthalten oft pflanzliche Wirkstoffe wie Hamamelis-, Ringelblumen- oder Kamillenblütenextrakt. Kläre aber unbedingt vorher ab, ob du entsprechende Mittel während der Schwangerschaft anwenden darfst.

Hausmittel bei Hämorrhoiden in der Schwangerschaft

Auch folgende Hausmittel können nach Rücksprache mit deiner Hebamme oder Praxis einen Versuch wert sein:

  • Kühlen: Mithilfe eines mit kaltem Wasser gefüllten Kondoms kann die schmerzende Stelle gut gekühlt werden (maximal 15 Minuten). Auch eine Quarkauflage wirkt kühlend.
  • Kompresse mit Honig: einen halben Teelöffel festen Honig auf ein Wattepad geben und für ein paar Stunden auf die schmerzende Stelle legen
  • Kartoffelauflage: eine Scheibe rohe Kartoffel abschneiden und auf die Hämorrhoide legen (20 Minuten) oder eine Kompresse aus geraspelter Kartoffel herstellen
  • Kamillensitzbad: eine Handvoll Kamille auf einen Liter Wasser, absieben und ein Sitzbad nehmen (15 Minuten). Alternativ eignen sich Sitzbäder mit Eichenrinde (wirkt zusammenziehend) oder Hamamelis.
  • Kissen: Wenn die Hämorrhoiden das Sitzen zur Qual machen, kannst du ein (aufblasbares) Hämorrhoidenkissen unterlegen. Dieses ist allerdings keine Dauerlösung, da es zwar die Symptome bessern, die ursächlichen Hämorrhoiden aber verschlimmer kann.

Hämorrhoiden nach der Geburt: Wann bilden sie sich zurück?

Durch die Presswehen in der Austreibungsphase der Geburt können bestehende Hämorrhoiden nach außen gedrückt werden oder auch neu entstehen und sich erstmals im Wochenbett bemerkbar machen.

Da Hämorrhoiden nicht durch die Schwangerschaft verursacht, sondern nur begünstigt werden, verschwinden sie nach der Geburt auch nicht sofort. Häufig legen sich die Beschwerden aber im Laufe der Wochenbettzeit wieder oder nehmen zumindest ab. Andererseits kann die neuerliche Hormonumstellung nach der Geburt auch wieder einen trägen Darm und somit Verstopfung hervorrufen.

Wenn die Hämorrhoiden nach der Geburt starke Beschwerden oder auch Blutungen verursachen, solltest du deine*deinen Gynäkologin*Gynäkologen darauf ansprechen. Wenn die konservative Therapie mit Salben oder Zäpfchen erfolglos bleibt, kann auch eine Operation die vergrößerten Hämorrhoiden beseitigen.

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