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Rückenschmerzen in der Schwangerschaft

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden in der Schwangerschaft. Sie werden oft im Laufe der Schwangerschaft stärker. In den allermeisten Fällen sind sie harmlos. Stärkere Schmerzen sollten zur Sicherheit ärztlich abgeklärt werden.

Rückenschmerzen in der Schwangerschaft
Vor allem in den letzten Wochen der Schwangerschaft kommen Rückenschmerzen häufig vor
© iStock.com/gilaxia

Rückenschmerzen in der Schwangerschaft werden in den ersten Schwangerschaftswochen häufig durch die Dehnung der Muskeln und Bänder verursacht. Im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel kommt das zunehmende Gewicht von Baby und Gebärmutter dazu, was die verstärken kann.

Zusätzlich verursacht durch locker werdendes Gewebe und aufgelockerte Gelenke im Beckenbereich krümmt sich der Rücken nach vorne und es kann zu Schmerzen im Lendenwirbel kommen, aber auch zu Verspannungen der Schulter- und Nackenmuskulatur.

Wodurch Rückenschmerzen in der Schwangerschaft verursacht werden

Warum Rückenschmerzen in der Schwangerschaft häufig vorkommen, ist offensichtlich: Während der Schwangerschaft sind die Muskeln und Gelenke im Rücken durch das zunehmend größer werdende Baby ungewohnten Belastungen ausgesetzt. Dies kann zu Verspannungen der Muskulatur führen und Rückenschmerzen verursachen. Gleichzeitig lockern sich bedingt durch die Schwangerschaftshormone das Becken sowie Bänder und Muskeln im Bauchbereich auf und es kommt schneller zu Reizungen in Lendenwirbelsäule und/oder im Beckenbereich. Diese Auflockerung geschieht zur Vorbereitung auf die Geburt, denn dadurch wird der Geburtsweg für das Kind etwas erweitert. Das Kind wird während der Geburt von den Gebärmutterkontraktionen (Wehen) durch das enge Becken hindurch geschoben.

Durch die Lockerung des Beckengürtels kann es auch zu einer Lockeung der Schambeinfuge (Symphyse) kommen. Weiterlesen: Symphysenlockerung in der Schwangerschaft

In den letzten Schwangerschaftswochen rutscht das Kind schon ein wenig tiefer in Richtung Becken. Drückt es dabei Nerven im Bereich des Beckenbodens, kann das ebenfalls zu Rückenschmerzen führen. Auch im Rahmen von Geburtswehen können Rückenschmerzen auftreten. Wenn die Rückenschmerzen stärker werden, könnten Kontraktionen der Gebärmutter dafür verantwortlich sein. In diesem Fall empfiehlt es sich, möglichst rasch in die Klinik zu fahren.

Manchmal sind aber auch eine Niereninfektion oder ein Nierenstau die Ursachen der Rückenschmerzen. Der Schmerz sitzt dabei zwar im Rücken, aber eher seitlich rechts und/oder links oberhalb des Beckens. Könnte ein Nierenproblem die Ursache für die Rückenschmerzen sein, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Beckenbodentraining: Die besten Übungen für den Beckenboden

Rückenschmerzen in der Frühschwangerschaft

Manche Frauen berichten, dass Rückenschmerzen bei ihnen ein erstes Anzeichen der Schwangerschaft waren. In der Frühschwangerschaft werden Rückenschmerzen meist von der schnell wachsenden Gebärmutter verursacht. Die Schwangerschaftshormone sorgen außerdem dafür, dass sich Muskeln und Bänder im Bereich des Beckenbodens lockern. Das kann bereits in dieser frühen Phase der Schwangerschaft zu Reizungen und Verspannungen im Kreuz führen. Manchmal verursacht auch eine Lageanomalie der Gebärmutter Rückenschmerzen in der Frühschwangerschaft: Bei der Retroflexio uteri ist die Gebärmutter statt nach vorne nach hinten in Richtung Kreuzbein geknickt. Sie richtet sich in der Regel in den ersten Schwangerschaftswochen auf, was sich manchmal in Rückenschmerzen äußert.

Bei starken Rückenschmerzen, Schmerzen im Bereich der Nieren (ein- oder beidseitig im unteren Rücken und eher seitlich) oder wenn Fieber, ein allgemeines Krankheitsgefühl oder gar Blutungen auftreten, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Schwangerschaftsyoga: Die besten Übungen

Die Körperhaltung verändert sich in der Schwangerschaft

Das zunehmende Gewicht des Babybauchs zieht den Körper nach vorne. Dadurch verlagert sich der Körperschwerpunkt. Ganz automatisch fallen Schultern und Po zum Ausgleichen nach hinten. Die meisten Frauen entwickeln daher im Laufe ihrer Schwangerschaft einen nach vorne gekrümmten Rücken, das sogenannte Hohlkreuz. Das Hohlkreuz gleicht die Verlagerung des Körpermittelpunktes bis zu einem gewissen Grad aus, belastet jedoch auch Muskeln und Bänder. Gleichzeitig lockern sich Schambein und Iliosakralgelenk, wodurch das Becken etwas weiter wird und was zum typischen, breitbeinigen "Entengang" von Hochschwangeren führen kann.

Auch die Brüste werden im Laufe der Schwangerschaft schwerer. Das ungewohnte Gewicht belastet den Schulterbereich stärker. Die Folge sind Verspannungen.

Bei Rückenschmerzen in der Schwangerschaft: Haltung bewahren

Sie können selbst einiges tun, um Rückenschmerzen in der Schwangerschaft vorzubeugen oder zu lindern. Tragen Sie wenn möglich flache Schuhe mit weicher Sohle oder Schuhe mit einem kleineren Absatz als sonst. Hohe Absätze verstärken die Hohlkreuzhaltung und belasten den Rücken dadurch stärker.

Wenn Sie sitzend arbeiten, achten Sie auf eine gerade, aufrechte Körperhaltung. Ideal sind Bürostühle mit verstellbarer, flexibler Lehne. Verändern Sie im Laufe des Tages Ihre Sitzposition, um Verspannungen und einseitiger Belastung vorzubeugen. Wenn Sie ins Hohlkreuz kippen, dann legen Sie sich ein zusammengerolltes Handtuch oder ein kleines Kissen hinter den Rücken. Stehen Sie nach Möglichkeit immer wieder auf, recken und strecken Sie sich und dehnen Sie Ihre Gelenke sanft.

Achten Sie im Stehen darauf, Ihre Beine nicht zu sehr durchzudrücken und wechseln Sie immer wieder Ihr Standbein. Strecken Sie sich ein wenig in die Länge. Am besten funktioniert das, wenn Sie sich vorstellen, es befände sich ein Faden an Ihrem Kopf, den jemand leicht nach oben zieht. Machen Sie immer wieder Stehpausen, in denen Sie sich aufrecht hinsetzen und eventuell die Beine hochlegen. Das Hochlegen entlastet die Beine und verschafft auch bei Krampfadern Erleichterung.

Akute Rückenschmerzen in der Schwangerschaft: Was Sie selbst tun können

Wärme ist ein bekanntes und wirksames Mittel gegen Rückenschmerzen – auch in der Schwangerschaft. Legen Sie sich eine Wärmeflasche, ein warmes Kirschkernkissen auf die betroffenen Stellen im Nacken- und Rückenbereich (nicht auf den Bauch). Ein warmes – nicht zu heißes, bis maximal 38 Grad Celsius – Wannenbad hilft, Muskelverspannungen zu lösen.

Sanfte Massagen lösen Verspannungen und der Hautkontakt tut gut. Lassen Sie Ihren Partner massieren oder buchen Sie eine professionelle Massage. Auf jeden Fall sollten Sie auf Ihre Schwangerschaft hinweisen, denn starke Massagen im Kreuzbein können vorzeitige Wehen verstärken. Manche Hebammen bieten auch Massagen speziell für schwangere Frauen an.

Übungen für den Körper und den Rücken beugen Rückenschmerzen vor und lindern bereits vorhandene Beschwerden. Frauen, die sich während ihrer Schwangerschaft bewegen und/oder mäßig Sport treiben, haben häufig weniger Probleme mit Rückenschmerzen. Ein flotter Spaziergang oder (Nordic-)Walking, leichte Gymnastik, Yoga (am besten speziell für Schwangere), Schwimmen oder Aqua-Gymnastik sind geeignete Sportarten für die Schwangerschaft.

Wenn Sie sich regelmäßig entspannen und zur Ruhe kommen, hilft das auch den verspannten Muskeln, lockerer zu werden. Legen Sie sich dann am besten auf die Seite und stützen Sie Ihren Babybauch mit einem Still- oder Seitenschläferkissen ab. Manchen Frauen hilft es, wenn Sie die Beine dabei etwas anwinkeln.

Übungen gegen Rückenschmerzen in der Schwangerschaft

Ihre Hebamme wird Ihnen – eventuell auch im Geburtsvorbereitungskurs – Übungen zeigen, die den Rücken mobilisieren und kräftigen. Bei akuten Schmerzen in der Wirbelsäule hat sich eine leicht durchzuführende Übung, die ursprünglich aus der Yoga-Praxis kommt, in der Schwangerschaft bewährt:

Katze-Kuh-Übung für den Rücken
Rückenübung in der Schwangerschaft
Beim "Katzenbuckel" wird die Rückenmuskulatur gedehnt und mobilisiert
© iStock.com/eurobanks

  • Gehen Sie in den Vierfüßlerstand und achten Sie darauf, dass Arme und Schultern sowie Becken und Knie ungefähr im 90-Grad-Winkel zueinander stehen.
  • Atmen Sie nun tief ein und drücken Sie dabei Ihren Rücken durch ins Hohlkreuz (erinnert ein bisschen an eine Kuh).
  • Schauen Sie mit dem Kopf dabei nach oben oder nach vorne.
  • Atmen Sie aus und drücken Sie Ihren Rücken dabei in die entgegengesetzte Richtung: Machen Sie einen runden Rücken, einen „Katzen-Buckel“.
  • Lassen Sie den Kopf beim Ausatmen ganz entspannt hängen.
  • Wiederholen Sie die Übung einige Mal in Ihrem Atem-Rhythmus. Sie mobilisiert die Wirbelsäule und lockert Verspannungen insbesondere im unteren Rücken.

Wann Sie bei Rückenschmerzen in der Schwangerschaft zum Arzt gehen sollten

Wenn die Rückenschmerzen stärker werden und Sie belasten, zögern Sie bitte nicht, einen Arzt aufzusuchen. Er wird Sie eventuell an einen Orthopäden oder Physiotherapeuten verweisen. Zudem können Probleme mit der Niere ebenfalls Rückenschmerzen verursachen. Insbesondere, wenn zu den Rückenschmerzen noch Fieber, Müdigkeit, ein allgemeines Krankheitsgefühl oder Harninfektionen hinzukommen, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.

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