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Gedanken zum Kinderwunsch + eure Meinung gefragt

Hallo ihr Süßen,

nachdem mir ja ein paar hier geantwortet hatten, dass sie glauben, dass man gar nichts vermissen kann, was man nicht kennt, habe ich viel darüber nachgedacht. Nach wie vor denke ich schon, dass ich einen starken Wunsch nach einem Kind habe, eine Sehnsucht tief in mir drin, die einfach da ist. Auch wenn ich letztendlich natürlich nicht weiß, was es heißt, wirklich ein Kind zu haben. Nur in der Theorie.

Jetzt war ich aber eben mit einem lieben Bekannten essen, der gerade geheiratet hat und seine Frau ist 35. Er meinte, wenn er in den nächsten 1,5 Jahren einen unbefristeten Vertrag bekommt, dann wollen sie es probieren, ansonsten haken sie es ab, der Kinderwunsch sei bei beiden aber auch nicht so dringend.

Ich war ganz geplättet. Ich finde es ja gut, dass sie so vernünftig sind, denn er ist schwerbehindert und könnte kein Kind versorgen und seine Frau ist der Hauptversorger. Aber ich kann es eben nicht nachvollziehen. Ich häng inzwischen an diesem Kinderwunsch und kann ihn nicht einfach loslassen. Warum nur nicht? Ich frage mich, ob es vielleicht auch was von "ich will mir und der Welt jetzt beweisen, dass ich es doch hinkriege" hat, so als Wiedergutmachung für den Schmerz, den wir nun ertragen mussten. Ich habe schon den Eindruck, dass es nach den Fehlgeburten schlimmer wird und ich nun "unbedingt" ein Kind will. Auf der anderen Seite habe ich große Angst, dass ich nun so ein Verlangen danach habe, weil ich es eben nicht so einfach haben kann. Weil man immer das will, was man nicht hat. Versteht ihr, wie ich das meine? Vielleicht will ich eigentlich gar kein Kind sondern nur meinen Kopf durchsetzen? Meine Therapeutin hat mir früher mal gesagt, dass ich vermutlich erst letztendlich mit meinem Körper ausgesöhnt bin, wenn ich ein gesundes Kind zur Welt gebracht habe - das sei Natur, ob wir wollen oder nicht und stecke in uns, wenn auch manchmal ambivalent.

Ich dachte früher immer, Menschen, die unbedingt ein eigenes Kind wollen, sind wahnsinnig egoistisch und für mich nicht nachzuvollziehen und jetzt bin ich langsam selber so! =-O

Was meint ihr dazu? Kann man Kinderwunsch haben, auch wenn man noch keins hat und wird es nach Fehlgeburten etc. schlimmer?

LG :KISSING:
Marleen

Bisherige Antworten

Gedanken zum Kinderwunsch + eure Meinung gefragt

Hallo Marleen,

Du schreibst mir von der Seele, aber 100%ig.

Ich dachte auch immer, wenns klappt dann ist es schön und wenn nicht, lebe ich mein "schönes" Leben weiter wie früher. Nur keinen Druck - so war immer meine Einstellung. Ich konnte auch meine Schwägerin nie verstehen, die eine 6jährige Kiwu-Zeit hinter sich hat (gut das ist jetzt schon 10 Jahre her). Damals hab ich ihr auch die blöden Tipps gegeben "fahrt doch mal in Urlaub etc.".

Seit meinen 3 FG ist aber alles anders. Ich habe mein schönes Leben nicht mehr, kann es nicht mehr genießen und will vermutlich auch genau das was ich nicht haben kann und genau deshalb. Manchmal hatte ich auch schon die Gedanken, vielleicht pack ich das mit einem Kind auch gar nicht mehr (bin 39) oder muss nur ein Kind haben weil es halt zur Gesellschaft gehört, weil alle im Freundeskreis heiraten und Kinder planen und auch bekommen. Ich glaub wir machen uns darüber viel zu viel Gedanken. Aber ich kann Deine Gedanken sehr, sehr gut nachvollziehen.

Letzte Woche hab ich ja positiv getestet. HCG war zu niedrig, muss morgen nochmal in der Kiwu nach dem 2. Bluttest fragen. Ich kann mich im Moment noch gar nicht freuen. Ich freu mich mehr darüber endlich nach 17 Monaten mal wieder schwanger geworden zu sein. Ich bin zumindest auf dem richtigen Weg. Ich weiß im Moment auch nicht wie ich mit einer 4 FG umgehen könnte. Bin ich abgehärtet oder kommt wieder der Bumerang und mir haut es die Psyche zusammen?

Alles so viele ?????? um unser gemeinsames Thema.

LG Sanne

Achtung hier kommt ein Roman... ;-)

Hallo Marleen,
Du kennst ja meine Geschichte und weißt, daß ich sehr weit gegangen bin, um mir meinen Wunsch nach einem Kind zu erfüllen, bislang ja ohne jegliche Erfolge.
Und ich bin der Meinung, daß es völlig normal ist, daß man sich nach einem Kind, nach einer eigenen Familie sehnt. Denn ich komme aus einer Großfamilie, habe 5 Geschwister, verstehe mich mit allen (bis auf einem) wunderbar und wir treffen uns alle regelmäßig bei meiner Mutter, sie ist quasi das Herz der Familie. Mittlerweile sind natürlich auch ihre Enkelkinder dabei und es ist einfach immer sehr schön, laut, lustig, fröhlich und bunt. Und auch wenn es Probleme gibt, sind alle da und keiner plagt sich alleine rum. Familie ist einfach wundervoll, warum soll ich mich nicht danach sehnen dürfen? Ist es nicht irgendwo auch der Sinn des Lebens, eine Familie zu gründen? Für mich schon. Wenn es nicht geht, werde ich damit klar kommen müssen, aber ich tue alles dafür, daß es anders kommt.
Mädchen spielen schon als kleine Kinder mit Puppen, selbst meine kleine Nichte mit ihren 2 Jahren nimmt zum spazieren gehen ihre Puppe im Puppenwagen mit, den sie voller Stolz schiebt (das beste daran: sie hängt sich so eine kleine glitzernde Handtasche über den Unterarm, ne richtige kleine Tussi, die ist sooooo niedlich). Okay, ich war eher mit Jungs unterwegs als kleines Kind, habe mit der Steinschleuder perfekt geschossen und lieber Lager gebaut und Wasserschlachten gemacht. Aber ich habe meine ganze Kindheit und Jugend Babysitter im halben Dorf gemacht, ganz einfach, weil ich Kinder liebe. Sie kommen auch gerne zu mir, auch meine Neffen und Nichten freuen sich immer. Warum soll ich mir also nicht wünschen dürfen, daß ich auch mal so einen kleinen Wurm habe, der abends eben nicht abgeholt wird, den ich bedingungslos lieben darf, der zu mir kommt, wenn er sich das Knie aufgeschlagen hat, der mich nachts vom Schlafen abhält, weil er zahnt/ krank ist/ sonst was hat, der einfach zu mir gehört, auch wenn er nicht für immer bleibt und vielleicht als Erwachsener gar nichts mehr von seinen Eltern wissen will?
Ich war ja noch nie schwanger. Aber ich kann mir gut vorstellen, daß eine Fehlgeburt das alles noch viel intensiver macht. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte die Freude über einen positiven Test, würde auf dem Ultraschall das Herzchen schlagen sehen und müßte den Zwerg dann einfach wieder gehen lassen....nein Marlen, ich kann Dich verstehen.
Wow, das war lang. Glückwunsch, wenn Du es bis hier geschafft hast...
LG,
Nalla

welch ehrliche Worte!

Liebe Marleen,

Du sprichst mir quasi aus der Seele. Es gab auch bei mir mal eine Zeit, in der ich sehr unbedarft an den Kiwu herangegangen bin, dann auch sehr schnell ss geowrden bin und wie Du weißt ist das Ganze ja in der elss geenedet und seitdem hat sich meine Welt auf den Kopf gestellt.

Grundsätzlich hatte ich die letzten Jahre bereits einen sehr ausgeprägten Kiwu, aber da konnte ich das Ganze auch noch ganz gut verdrängen, mich mit beruflichen Zielen ablenken, aber ab dem Zeitpunkt als mein Mann und ich beschlossen hatten nicht mehr zu verhüten ist dieser Kiwuwunsch noch viel stärker geworden. Plötzlich musste ich diesen Wunsch nach einem eigenen Kind nicht mehr verdrängen, sondern konnte ihn zulassen und da wurde mir dann zum ersten Mal bewusst wie groß und wie ausgeprägt dieser Wunsch bei mir eigentlich ist. Und die "verunglückte" Schwangerschaft hat es nicht besser gemacht. Jetzt weiß ich wie wundervoll die Freude über einen positiven Schwangerschaftstest sein kann.

Für mich sind Kinder einfach ein Herzenswunsch und daher kann ich die Sache auch nicht besonders gut mit logischem Denken angehen. Ist es uns finanziell möglich ein Kind zu bekommen, sollte man grundsätzlich überhaupt noch Kinder in diese Welt setzte usw., das sind Fragen die mir viel zu rationell sind. Es klingt vielleicht komisch, aber wenn ich meinen Mann anschaue, dann wünsche ich mir einfach aus tiefstem Herzen eine kleine Version von ihm-verstehst Du was ich meine? In diesem Kiwuwunsch steckt so viel Liebe meinerseits, dass ich darauf einfach nicht verzichten kann und es gibt kein unglaublicheres Gefühl als wenn sich ein kleines Kind voller Liebe an Dich schmiegt und man selber in diesem Moment fühlt, dass sich dieses Kind gerade unglaublich wohl und geborgen bei einem fühlt. Und ich möchte diese Wärme und Liebe einfach auch einem eigenen kind geben dürfen und auch von diesem zurückbekommen. Und das ist meiner Meineung auch kein egoistischer Grund, sondern uns einfach von der Natur aus mitgegeben, einfach Muttergefühle.

Ich hoffe ich konnte so einigermassen in Worte fassen, was ich beim kiwu empfinde und ich denke, dass die Fehlgeburten mit Sicherheit dazu beitragen, dass der Kiwu verstärkt wird, da einem jedes Mal dieses kleine Wunder auf das man sich schon so sehr gefreut hat wieder weggenommen wird.

Sei umarmt und grüble nicht zu viel.helena:-)

Liebe Helena, du sprichst mir aus der Seele. LG->

Gedanken zum Kinderwunsch + eure Meinung gefragt

Ich war das doch, die geschrieben hat, man kann nichts vermissen, was man noch nicht hatte. Und das ist meine ureigene Meinung (und da stehe ich eben auch zu).

Natürlich kann man KiWu haben, wenn man noch keins hat. Welche Frage - verstehe ich nicht ganz, irgendwie.

Grundsätzlich aber ist es m.M. nach so, dass wir in einer "Will-haben-und-zwar-jetzt-Zeit" leben und unwahrscheinlich ungeduldig sind, was die Erfüllung unserer Wünsche angeht.

Und ob ich nun ein Kind haben will oder etwas anderes - das bleibt sich gleich. Wenn man ein Kind haben will, verhält es sich eben wie mit jedem anderen Wunsch, dem man erfüllt haben will. (weil es dazu gehört, weil es jeder hat oder aus welchem Grund auch immer).

Aber von dem Kind, das man haben möchte, hat man nur vage Vorstellung, man kennt es eben noch nicht (weil man es noch nicht hatte). Was man nicht kennt, kann man nicht vermissen. Vielleicht bedauern, dass einem dieser Wunsch versagt blieb, aber es nicht vermissen - weil das Leben, so wie es bis zu diesem Zeitpunkt war, sich auch nicht ändert.

Mir ist erst heute (im Auto) auch wieder eingefallen, wie oft ich mir in meiner Kinderwunschzeit klar gemacht haben, dass es mir (abgesehen eben von der Tatsache, dass es mit dem KiWu nicht klappt) so gut geht. Da eigentlich jeder (s)ein Päckchen zu tragen hat, sah ich das mit den ICSIs und dem unerfüllten KiWu eben als meins an. Andere (mit Kindern) haben vielleicht andere Schicksalsschlage hinter sich (nicht vielleicht, sondern sogar oft), die mir erspart blieben.

Dass man nach (mehreren) Fehlgeburten in einer Ausnahmesituation ist, wo rationales Denken eher die Ausnahme ist, verstehe ich. Und es könnte gut sein, dass man sich und dem Rest der Welt beweisen will, dass man es schafft.

Einerseits könnte das eine fixe Idee werden, andererseits gut, weil man über sich hinaus wächst und die Dinge selbst in die Hand nimmt.

Allerdings ist es halt immer so, das manche Dinge länger dauern, als man eingeplant hat (wer will von sich nicht behaupten, dass er ganz am Anfang, als der Startschuß für die Babyplanung gegeben wurde, alles nicht rosarot und Friede-Freude-Eierkuchen-ein-Baby-im-Arm-wiegend etc. pp. sah - ich auch, klar).

In der heutigen Zeit kann Gott sei Dank fast jedem zu seinem Wunschkind verholfen werden. Das dauert zwar, ist aufwändiger und mit Rückschlägen verbunden. Aber man wächst mit seinen Aufgaben. Und wird in den aller-allermeisten Fällen belohnt (ich bin es ja auch... ).

GlG,

orni

Gedanken zum Kinderwunsch + eure Meinung gefragt



weiß auch nicht so genau, aber ich sehe es auch so: was man nicht erlebt hat, kann man auch nicht vermissen.
trotzdem, dieser ureigene wunsch, eine mama zu sein - das steckt sicher in fast jeder frau drin...
ich denke, ich als frau ohne kinder würde sicherlich bis zum letzten gehen (was kein geld kostet, weil ich keins habe und DARAN alles scheitern würde)...
als frau MIT kindern und neuem kiwu sehe ich das anders...
und jetzt als frau ohne kiwu noch anderser...
letzten endes denke ich, ich kann mich (leider) nicht so richtig in dich reinversetzen - das gestehe ich.
weil ich anderes erlebt habe - ich hab ja kinder.
ich wünsche dir alles alles erdenklich liebe, daß ihr beide euren weg findet.
lg.

gedanken dazu (vorsicht lang)...

liebe marleen,

ich habe lange nachgedacht über dein posting und über die antworten dazu. als erstes glaube ich das kiwu und kein kind zu bekommen gleich weh tut, ob eine frau schon kinder hat oder nicht, wenn der kiwu ausgeprägt vorhanden ist. nur wie damit umgegangen wird ist individuell. auch bin ich überzeugt das der kiwu immer für irgendetwas steht und das frau versuchen muss daran zu kommen was es ist, um nicht in diesem kiwu zu ertrinken und ihn übermächtig werden zu lassen.

ich wage sogar die these das wenn man schon ein kind hat und dann eine fg erleidet es unter umständen noch mal ganz viel schwerer sein kann, weil man dann sich erinnert wie es beim schon vorhandenen kind war und diese erinnerungen mit gerüchen, fühlen, vor sich sehen es um so viel schwerer machen mit dem verlust fertig zu werden. wenn gleich dieses kind was dann neben einem steht auch trost gibt.

aber ich bin für mich überzeugt das man etwas vermissen kann was man nicht hat. und dieses vermissen kann so sehr weh tun, es hat was mit lebensentwürfen zu tun. mit gefühl, mit dem selbstbild, denn man kann das vermissen eines kindes nicht gleichstellen mit dem vermissens eines gegenstandes oder lebenssituation die man nicht hat. es hat was mit mütterlichkeit zu tun. wenn man diese in sich trägt, dann möchte frau sie auch leben.

ich weiß aus eigener erfahrung das fg diesen wunsch potenzieren. und ich merke für mich hier im forum, das die meldungen über ss (so sehr sie jeder zu wünschen sind) mich nicht anspornen das vielleicht ich doch auch noch ein wunder erleben kann, sondern mir eher zeigen das es MIR eben nicht erneut geklappt hat.

ich war viele jahre sehr streng mit mir. zeigte wenig nach aussen wie traurig ich innen war.heute würden wir sofort ein kind adoptieren, auch auslandsadoption. aber mit 43 sind wir nun zu alt um ein kind unter 3 jahre zu bekommen. heute weiß ich es geht mir um das leben mit dem kind. nicht um die ss usw. sondern das leben als familie und die freude mit einem kind die welt zu entdecken, es muss nicht mein eigenes sein.ich bewundere auch menschen, die für sich so klare gedanken haben wie eurer freund. ich bin in sachen kiwu überhaupt nicht so und versuche es gerade zu lernen.

marleen, ich verstehe deine gefühle nur zu gut. ich wünsche dir aber schöne neue gedanken mit weniger grübeln. auch wenn es schwer fällt, versuche wenn du im gedankenkarusell bist zu visionieren, dich abzulenken. damit du nicht nur im strudel der kiwu gedanken bist. aber sei gut zu dir, du bist gerade bestimmt in der verarbeitungs/trauerphase. gebe deinen gedanken sich wieder zu ordnen. du hast ein großes trauma erlebt, das steckt man nicht einfach so weg. schau was du jetzt brauchst und dann versuche eine strategie zu entwickeln. einen weg zu eurem wunschkind. lasst klären was die ursache ist und dann könnt ihr handeln.

ganz ganz lg suzie

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