ihr lieben!

stillen nach bedarf, was heißt das für euch?

ich selber dachte immer, daß es hieße, daß ich mein kind immer anlege, wenn es danach verlangt. entweder aus hunger und/oder durst oder zum trost, zum kuscheln, zum einschlafen oder warum auch immer. ich dachte, wenn es weint oder quengelt oder sogar schreit oder sonstige zeichen macht, dann lege ich es an und es wird zufrieden sein.

so hab ich die bedeutung des begriffs also in der theorie empfunden.

nachdem ich nun 4 stillkinder hatte bzw. noch eines habe, kann ich mit fug und recht behaupten, daß stillen einige bedürfnisse bei ihnen abgedeckt hat, aber noch lange nicht alle, die ich mir vorstellte.

einschlafstillen z.b. oder anlegen bei unwohlsein, anlegen, damit das kind aufhört zu weinen funktioniert nicht unbedingt. auch beim zahnen kann stillen sogar stören. bei meinem vierten kind z.b. mußte ich lernen, daß es stundenlang schreit und ich ihm mitunter nicht direkt und sofort helfen kann. stillen war kontraproduktiv, also blieb nur tragen, was oft auch erst nach langer zeit zur entspannung führte. bislang konnte ich meine kinder entweder stillen oder tragen und sie waren zufrieden. nicht so dieses kind!

es war für mich eine ganz neue erfahrung, nicht so oft zu stillen, wie ich dachte, daß sie es braucht. nein, sie wurde erst ruhig, als ich anfing sie weniger oft anzulegen. auch beim tragen konnte sie nicht so gut einschlafen, wie im kinderwagen an der frischen luft.

ich bin gespannt, wie es wird, wenn sie heranreift und das stillen weniger nahrung darstellt als alles andere. wie wird ihr bedarf dann sein?

stillen nach bedarf - ein tolles ding. nur, was ist der bedarf?

bedarf ist also das, was das kind braucht!

es hört sich so einfach an und ja, es führte mich in die irre. ich habe meinen bedarf zu pflegen und zu hegen mit stillen als allheilmittel abdecken zu können empfunden und mußte lernen, daß es nur um ihren bedarf geht und nicht um meinen, den ich in den ersten lebenswochen nicht erkannt habe. es war im nachhinein irre frustrierend für mich, daß ich als vierfachmutter ihr die brust viel zu oft "aufgedrängt" habe.

womöglich war ich viel zu naiv und beseelt vom stillen NACH BEDARF...!?!

rückblickend kann ich nun nachvollziehen, daß es nicht immer richtig und gut ist, zu stillen, selbst wenn das kind zunächst den anschein macht, daß es die brust will.

wie ist eure erfahrung?

lg, sonja