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OT: Zweijährige bringt mich zur Verzweiflung

Ihr Lieben,

meine Zweijährige ist nun unser drittes Kind - und sie macht mich fertig wie keines der Kinder zuvor.

Seit einigen Wochen (oder sind es schon Monate) schreit sie und schreit und schreit und schreit. Null Frustrationstoleranz. Der Socken geht nicht an den Fuß: Schreien. Der große Bruder will mit seinem Spielzeug spielen: Schreien. Ich biete ihr etwas zu essen an, was sie nicht will: Schreien. Im Auto: Schreien.

Das Schreien ist sehr laut, sehr schrill und dauert lange an. In der Zeit scheint sie sich richtig hineinzusteigern. Annäherungsversuche enden mit Hauen und Treten ihrerseits. Erst nach langer Zeit lässt sie sich dann hochnehmen und trösten. Wir sind dann beide erschöpft.

Das Schlimme ist, dass es mich immer mehr aggressiv macht. Diese ständige Lautstärke, dieses Wegtreten von mir. Gestern habe ich sie meinerseits angeschrien, ins Schlafzimmer gesetzt und die Tür zugemacht. Ich hatte echte Angst, dass ich ihr etwas antue. Meine Nerven liegen blank.

Sie tut mir so leid, ich will ihr helfen und ich bin so ratlos - und inzwischen kraftlos. Ihre großen Brüder halten sich inzwischen die Ohren zu, wenn sie schreit und gehen aus dem Zimmer.

Bitte, bitte, her mit euren Tipps, wie kann ich mein kleines Mädchen wieder glücklich machen?

LG, Britta

Bisherige Antworten

OT: Zweijährige bringt mich zur Verzweiflung

Oh je, du Ärmste, das hört sich echt stressig an. Wie gut kann man denn mit ihr schon reden? Kannst du mit ihr in einer ruhigen Minute ein Vorgehen für solche Fälle verabreden? Wenn nicht, würde ich mir an deiner Stelle ein Standardvorgehen zurecht legen, irgendeinen Satz, den du immer sagst und dass du halt immer gleich reagierst. Das gibt dir und ihr Sicherheit und vielleicht schaffst du es dann eher, ruhig zu bleiben. Deponier überall in der Wohnung Oropax, das macht es vielleicht auch erträglicher?
Meine Mittlere heult auch viel mehr und schriller, als die Große je getan hat, aber mir ist aufgefallen (bzw. meine Mama hat mich drauf hingewiesen), dass sie im Alltag auch oft überhört wird. Sie sagt was normal und leise, aber vor lauter anderem Geplapper kriegt sie keine Reaktion, so dass sie immer lauter wird.
Also ich denke, es braucht eine Balance aus:
1. Verstehen, warum sie das macht
2. Dafür sorgen, dass sie nicht lernt, dass sie damit immer Erfolg hat, bzw. Alternativen trainieren
3. Eigenschutz für dich, dass du halbwegs ruhig bleiben kannst = Schutz für sie, dass du nicht aggressiv wirst.
Ich weiß nicht, wie sehr dir das geholfen hat? Ich hab meinen Jüngsten auch schon in viel zarterem Alter angeschrieen, als ich das bei meinem Mädchen gemacht habe :( Aber Mütter sind eben auch nur Menschen. Ich wünsch dir viel Kraft und alles Gute für euch. Meld dich wieder, wie es geht!
LG Daniela

OT: Zweijährige bringt mich zur Verzweiflung

Hallo Daniela,

vielleicht ist das genau das Problem: Sie spricht kaum etwas. Außer Hallo und Tschüss und Mia (unsere Katze), Papa, Mama, Leo (großer Bruder), nein und ja, und dann noch Lautäußerungen (sie imitiert z.B. Rülpsen, das machen die großen Brüder, also muss sie das auch machen).

Sie macht sich sehr gut verständlich durch Zeigen und Gesten. Aber manchmal ist es eben schwierig. Und ich kann eben nicht erlauben, dass sie im Autositz des großen Bruders sitzt, da ist sie zu klein.

Der Tipp mit dem Standardvorgehen scheint mir sinnvoll. Das werde ich ausprobieren. Ich mache schon in etwa immer das Gleiche, aber vielleicht lässt sich das perfektionieren. :-)

Es sind halt auch noch zwei andere Kinder da, die brauchen auch meine Aufmerksamkeit und die stecken gerade ganz schön zurück. Ich möchte mich am liebsten vierteilen. Eine Mama für jedes Kind ganz allein und dann noch eine, die den Haushalt macht.

LG, Britta

Vierteilen

Ja, das Gefühl kenne ich. Und es ist einfach schrecklich! Ich fühl mit dir und wünsch dir gute Nerven. Verschaff dir einen Ausgleich, der dir guttut, den du dir bewusst gönnst (keine Ahnung, was dich entspannt: bei mir sind es die Gesangsstunden, die ich mir seit acht Jahren finanziell und zeittechnisch "gönne").
LG Daniela

Vierteilen

Dann hast du VIER von der Sorte! 8-)

OT: Zweijährige bringt mich zur Verzweiflung

Hallo Britta,
redest Du von meinem Sohn kurz vor seinem 2. Geburtstag? ;-)
Im Ernst, bei Manuel war es ähnlich: Er sprach kaum (nach den 2-Wort Sätzen kamen direkt komplette, grammatikalisch korrekte Sätze), er ließ sich nie gerne anfassen (umarmen, küssen, kuscheln gingen die ersten 3 Jahre praktisch gar nicht - nur "versteckt", als langsam die Vorlesephase anfing), er hat(te) einen starken Widerspruchsgeist, Hauen u. Treten gegen mich kamen oft vor usw.usf. Du kennst das, oder?
Das Schreien hatte Manuel vllt nicht so laut, aber das Trotzen ging bei uns auch recht lange (ca. 20-30 min). Er schrie, weinte, tobte, warf sich auf den Boden usw. Berühren ging gar nicht, reden braucht man in der Situation eh nicht - das kommt gar nicht an. Ich hätte Schokoladenkuchen brüllen können, hätte nix genützt.
Für mich war das alles sehr nervenaufreibend. In wenigen Situationen ist mir auch mal die Hand ausgerutscht (*schäm*, aber bei Schlafmangel u. allein erziehen lagen auch mal die Nerven blank), ist natürlich auch keine Lösung.
Ganz ehrlich: Wahrscheinlich erledigt sich das erst, wenn sie sprechen kann UND spürt, warum sie gerade schlechte Laune kriegt. Bei Manuel war die Trotzphase übrigens recht kurz (finde ich) - sobald er alles sagen konnte, was er wollte, wurde es deutlich besser.
Bis dahin gilt: Ruhig bleiben. Gegen das Schreien wirst du nichts tun können, also überleg dir, wie du sie begleiten kannst ohne sie "wegzusperren". Eventl. Oropax (meine ich wirkl. ernst). Mit ihr raus aus dem Kinderzimmer, damit die Geschwister weiter spielen können. Ihr den Raum geben zum "ausärgern", nicht berühren, einfach abwarten.
Manuel hätte es übrigens nie akzeptiert, dass ich rausgehe, wenn er sich ärgert. Er wäre mir hinterher gelaufen. Daran sieht man wohl, wie schwierig die Situation für die Kinder selbst ist. Sie wissen grad selbst nicht, was los ist u. benötigen unsere Nähe.
LG & starke Nerven
Nadine, die z.Zt. ein (für unsere Verhältnisse) total ausgeglichenes Kind hat

OT: Zweijährige bringt mich zur Verzweiflung

Achja, ich erinnere mich an Postings von dir und Manuel! Wahrscheinlich ist das alles reine Nervensache. Bloß, woher die Nerven nehmen? ;-)

Meine Kleine ist in einem Punkt allerdings komplett anders als dein Sohn und das ist zwar schön, aber im Moment auch sehr anstrengend: Sie klebt an mir. Will nur getragen werden, bei mir auf dem Schoß sitzen, immer und überall. Allerdings ist die Dame ja schon groß und will nicht mehr in den Manduca. Und das macht die Sache schwierig. Mir fallen schlicht die Arme ab, mein Kreuz biegt sich, ich schaffe es kaum, den Tisch zu decken.

LG, Britta

Vergessen: Sie will nur noch getragen werden

... und zwar nur von mir und nur ohne Tragehilfe. Immer und überall. Einkaufswagen schieben und Kind auf die Hüfte klemmen, puh. Kochen mit Kind auf der Hüfte. Essen mit Kind auf dem Schoß. Zähneputzen mit Kind auf der Hüfte. Auf dem Klo sitzen - sorry - mit Kind auf dem Schoß.

Alternative: Das Kind schreit. Ach, es ist anstrengend. Zum Glück sind Zweijährige dann ja auch wieder so zuckersüß und rührend und kuschelig, sonst wäre das nicht zum Aushalten.

LG, Britta

süß

Da fällt mir eine Anekdote ein:
Eine Bekannte sagte mal auf meinen Hinweis, wie süß ihr Kleiner sei - "Ja, der muss auch süß sein, sonst würde man das alles ja gar nicht aushalten". Ich fands köstlich und muss ihr immer wieder Recht geben.
Hm, wegen des Tragens, da gibt es doch so eine Art umschnallbares Kissen, dass man wie ein "Wimmerl" (weißt du, was das ist? so ein Täschchen, das man früher beim Skifahren um die Hüfte schnallte) um die Hüfte schnallt, da kann man dann das Kind draufsetzen. Ich habs selber nicht, kenn aber eine Mutter, die sehr gute Erfahrungen damit gemacht hat. Ich weiß aber leider auch nicht, wie das Ding heißt...
LG Daniela

easy-rider

Das Ding hab ich :-)

Ich mag es nur nicht so richtig gerne. Immerhin toleriert meine Maus es, darauf zu sitzen und immerhin habe ich damit einen Arm frei. Aber die Zeiten, in denen sie entspannt im Ergo oder in Manduca auf dem Rücken hockte, waren doch besser...

wenn du es nicht mehr haben magst -

dann kauf ich es dir ab :-)

das dauert noch ...

... ich mag es zwar nicht besonders, trotzdem ist es zur Zeit viel im Einsatz. Denn die Kinder mögen es. Bei der kleinen Autonomen :-) und ab und zu trägt mein Mann unseren Vierjährigen damit ein Stückchen.

das dauert noch ...

*seuftzt* was hilfts ;-) ich besorg mir schon noch eine *g*

OT: Zweijährige bringt mich zur Verzweiflung

Als meiner 2 war, hat mich ein Artikel entzweifelt, der den sogenannten Zweijährigennegativismus beschieb....

Anschnallen im Auto: 1 Stunde Schrei

Ich mache früh das Licht an: ICH will das Licht anmachen!!!!! 1 Stunde Schrei

usw usf... *stöhn*

Nach 7 Jahren weiß ich noch GENAU, was du meinst....

VG Uta

Den Artikel will ich auch lesen!

Muss ich gleich mal googeln.

Den Artikel will ich auch lesen!

http://www.dunamis.de/resources/fabmutkap4.pdf

Hier war das auch mal Thema:

Normale Ich-Entwicklung oder Terroristentum???

http://www.gesundheitfuerkinder.de/abenteuer-entwicklung/das-kleinkind-das-zweite-und-dritte-lebensjahr.html?start=1

Negativismus

Alle Eltern von Kleinkindern wissen ein Lied davon zu singen: Ab dem 15. Lebensmonat gefällt es Kleinkindern, das Gegenteil von dem zu tun, was ihre Erwachsenen von ihnen wollen. Auch gut gemeinte Avancen werden abgelehnt – und nicht unbedingt dankend. Dies ist ein normales Entwicklungsstadium, es gehört zum Großwerden. Auch wenn diese Zeit manchmal als Trotzphase bezeichnet wird, benutzen wir lieber das neutralere Wort Negativismus – das Wort »Trotzphase« suggeriert doch, das Kind setze sein Verhalten immer aus Trotz gegenüber den Erwachsenen in Gang, was so nicht stimmt.

Aus dem vorübergehenden Negativismus des Kindes wird leider nur allzu oft ein – bleibender! – Negativismus der Eltern. Nicht selten ist zu beobachten, dass Eltern ab dem Eintritt ihres Kindes ins Kleinkindalter nur noch negative Kommentare über die Lippen kommen und die Kinder nur noch hören, was sie nicht machen dürfen oder was sie schlecht machen. Da Kinder selbstverständlich »gegenhalten«, entsteht so rasch ein ganz und gar lähmendes, auch für die weitere Umwelt wenig ersprießliches Phänomen, das man vielleicht am besten Familiennegativismus nennt.

Den Artikel will ich auch lesen!

Vielen Dank Uta, werde mir den in einer ruhigen Minute mal zu Gemuete fuehren, hab auch so eine kleine *Madam terrible two*. Mein Grosser war auch 'trotzig' aber da gingen die Schreiattacken recht schnell vorbei, die kleine hat mehr Ausdauer...
Es ist nur eine Phase *ommmmmm*
LG Alex, die zwar seit Oktober/November nicht mehr stillt, aber trotzdem immer noch reinschaut, weil's hier oft gute Ratschlaege wie diesen hier gibt :-)

Danke für eure Antworten!

Meine Maus schlummert neben mir, den Daumen im Mund, die Haare leicht verschwitzt und natürlich ist sie das süßeste Mädchen überhaupt.
Danke für eure Antworten, es tut schon so gut, sich nicht mehr so alleine zu fühlen!
LG
Britta
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