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Hallöchen,
meine Freundin hatte vorige Woche in der 14. SSW eine Fehlgeburt. Ich möchte ihr jetzt das Buch von Hannah Lothrop schenken und auf einer Karte ein paar Wort schreiben. Habe vor längerer Zeit mal ein Gedicht gelesen. Ich glaube über das kleine Licht, das zu seiner Mutter spricht. Wer kennt das? Oder es gab, glaube ich, mal eine Geschichte über Hoffnung und Traurigkeit oder so. Wäre schön, wenn jemand mir das mal schicken könnte. Vielen Dank und alles Gute für Euch alle. Viele Grüße von Sylvia
Bisherige Antworten

Vielleicht findest Du hier was passendes...

http://www.aphorismen.de/display_aphorismen.php
Auf dieser Seite findest Du ganz viele schöne Gedichte und Aphorismen. Da ist sicherlich was für Dich dabei.
Das Buch von Hannah Lothrop ist gut. Ich habe es mir auch gleich, auf Empfehlung der KKH Seelsorgerin gekauft.
Alles gute für Deine Freundin.
LG
Cornelia

Ganz viele Geschichten

Hi Sylvia,
hier meine Geschichtensammlung - vielleicht ist ja was Passendes für Deine Freundin dabei. Aber Vorsicht - so früh nach der FG können solche Storys für massive Heulanfälle sorgen. Also behutsam auswählen - und für alle "Mitleser": bitte vorsichtig lesen.
LG,
Claudia
PS: Leider kenne ich die Quellen der Geschichten nicht - hoffe, die Autoren nehmen mir das Posting nicht übel.
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DAS MÄRCHEN VON DER TRAURIGEN TRAURIGKEIT
Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei einer zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub auf dem Wege saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und leise, dass sie kaum zu hören war.
"Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtling einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich... bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."
Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest." Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen. Und spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet." Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu." Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.
Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber ... aber - wer bist eigentlich du?" "Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. "Ich bin die Hoffnung?.
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Das Trauerkind
Der Moment, an dem wir unser Kind gehen lassen mussten, ist der Moment der Geburt unserer Trauer.
Und wie ein Neugeborenes verhält sie sich auch. Sie füllt unser ganzes Wesen aus, unseren ganzen Tag, unser ganzes Dasein. Wie ein Säugling den ganzen Tag von uns getragen wird, tragen wir die Trauer 24 Stunden. Wir spüren ihr Gewicht körperlich in Form von Schmerz. Die Trauer liegt auf unserer Brust, nimmt uns die Luft zum Atmen, und trinkt unsere Energie. Es gibt nichts Anderes in dieser ersten Zeit, nur den Schmerz, die Kraftlosigkeit, die Trauer.
Aber ein Säugling entwickelt sich, zunächst unmerklich, dann mit kleinen Sprüngen. Plötzlich kann es von der Mutter wegrobben, eigenes Terrain entdecken. Es wird nicht mehr 24Stunden am Tag an der Brust getragen, will das auch nicht. Es braucht noch immer sehr viel Körperkontakt, aber auch Freiraum. Und irgendwann schläft es zum ersten Mal durch.
Und unsere Trauer: Verblüfft stellen wir fest, dass wir die Trauer zwar noch ständig spüren, dass der körperliche Schmerz aber Pausen macht, Pausen an denen man zwar noch sehr intensiv trauert, aber wieder atmen kann. Die Lebensenergie wird nicht mehr unendlich abgezogen, Kleinigkeiten des Alltags sind uns wieder möglich. Manche Mütter können das erste Mal nach langer Zeit wieder nachts schlafen, bei Anderen waren (wie bei manchen "lebenden Kindern") die Nächte eigentlich kein so großes Problem. Wieder ist das "Schlafenkönnen" nicht das Maß unserer Trauer oder gar unserer Liebe zu unseren Sternchen.
Dann kommt das Kind in den Kindergarten. Am Anfang macht sich die Mutter große Sorgen, denkt die ganzen 4 Stunden ununterbrochen an ihr Kind. Manche Kinder fällt der Übergang leicht, andere klammern. Liebt eine Mutter ihr Kind weniger, wenn das Kind loslässt und geht? Natürlich nicht. Liebt eine Mutter ihr Kind weniger oder mehr, wenn das Kind mit 5 Jahren mehr oder weniger Körperkontakt braucht? Natürlich nicht. Und nach dem Kindergarten kommt das Kind in die Arme der Mutter geflogen, holt sich die Geborgenheit die es braucht, und will erzählen. Genauso ist es mit unserer Trauer. Nicht einschneidend, aber schleichend, gibt es Momente, an dem wir die Trauer nicht spüren, an dem wir vielleicht über Witze lachen können, einen Kuschelabend mit unserem Partner verbringen oder richtig aufmerksam einen Film ansehen können, ohne ständig an unseren Verlust zu denken. Und wie bei den lebenden Kindern, so ist diese Entwicklung auch bei unseren Engelchen bei jedem Anders. Aber die Liebe ist immer die Gleiche. Und der Schmerz kommt dann auch zurück, genauso nah genauso heftig wie man es schon gewöhnt ist.
Manchmal bekommt das Kind ein Geschwisterchen. Es ist eifersüchtig, weil das neue "Neugeborene" mehr Zeit und körperliche Nähe beansprucht, fühlt sich vom Thron gestoßen und fällt in alte Babygewohnheiten zurück.
So kann es auch unserem Trauerkind gehen, wenn ein Folgekind kommt. Schon in der Schwangerschaft stellt sich oft die körperliche Trauer ein, diesmal verbunden mit Angst. Und ist das Folgebaby erst einmal da, spüren wir den vorwurfsvollen "Blick" unseres Trauerkindes, manchmal wie körperlich "Und ich? Für mich hast Du keine Zeit mehr, liebst Du mich nicht mehr?", und wir bekommen ein schlechtes Gewissen, glauben eine schlechte Mutter zu sein, die ihr totes Kind vernachlässigt. Irgendwann hat sich aber alles eingespielt. Das Trauerkind merkt, dass es auch Zeit für es gibt, dass es nicht vergessen ist. Auch das Folgekind lernt, dass noch ein Geschwisterkind auch die Liebe seiner Eltern mit beansprucht. Es wird zum Grab mitgenommen und wenn es älter wird, werden ihm Photos gezeigt und es wird ihm erklärt, was passiert ist. So wie Geschwister ganz selbstverständlich miteinander groß werden, lernt auch das Folgekind, dass das Sternenkind das Trauerkind bei seinen Eltern gelassen hat, an seiner statt. Und da auch bei der größten Geschwisterliebe Streit unvermeidlich ist, werden auch da Machtkämpfe um die elterliche Aufmerksamkeit nicht ausbleiben. Manchmal ein schlechtes Gewissen, wenn man sein Folgekind richtig glücklich anlacht, dann wieder wird das Folgekind zum "Kasper" oder "Haustyrann" wenn es merkt, dass Mama "zu lange" heute so still und nachdenklich ist. Aber irgendwie gibt es dann auch schnell wieder Versöhnung.
Dann kommt das Kind in die Pubertät, lehnt sich gegen die Eltern auf, es gibt Zoff. "Lass mich in Ruhe. Du hast mir überhaupt nichts zu sagen" etc. Die Liebe der Mutter wird ausgetestet bis zum geht nicht mehr, aber sie ist (meistens) immer noch da, auch wenn viele Jugendliche den Kontakt zu ihren Eltern fast ganz ablehnen, die Türen verschließen. Und unser Trauerkind: Jetzt passiert es zum ersten Mal, dass wir z.B. einen Kinderwagen ansehen, hineinschauen und das Baby bewundern, wartend auf das so bekannte Gefühl des Schmerzes- und es kommt nicht. Wenn das zum ersten Mal passiert, erschrecken wir uns wahrscheinlich, denken "Ich liebe mein Baby nicht mehr. Ich spüre den Schmerz nicht. Was bin ich für eine Rabenmutter". Aber die Trauer will nicht mehr "abrufbar" sein. Will einfach nicht mehr irgendwelchen Ritualen und Signalen gehorchen, will kommen und gehen, wann es ihm passt. Jetzt kann es sein, dass man von heftiger Trauer mitten in der Nacht geweckt wird, was wahrscheinlich schon lange nicht mehr passiert ist. Wie ein Jugendlicher, der nachts um 3 beschließt seiner Mutter doch von seinem Liebeskummer zu erzählen.
Dann irgendwann ist das Kind erwachsen, verlässt das Elternhaus. Stirbt damit die Liebe der Mutter? Nein. Nach einer Eingewöhnungszeit fängt die Mutter an, ihr Leben wieder ganz so zu leben, wie sie es möchte. Sie liebt ihr Kind, aber es ist aus dem Haus. Und jedes Kind ist anders. Einige rufen ihre Mutter 2 mal die Woche an, einige lassen sich noch eine Weile die Wäsche waschen und sie sehen sich häufig, wieder andere melden sich nur zu Weihnachten und Neujahr. Aber die Mutterliebe bleibt.
Und die Trauer. Auch die zieht irgendwann vielleicht aus, nur das warme Gefühl der Liebe zu diesem Kind bleibt. Und der gelegentliche Anruf, das gelegentliche Gefühl, das an den alten Schmerz erinnert, aber doch ganz anders ist.
Und wie es bei lebenden Kindern sein kann, dass auch nach vielen Jahren, die erwachsene Tochter mit einem Koffer in der Hand in der Tür steht, weinend in die Arme der Mutter fliegt und erst einmal wieder für ein halbes Jahr zurück ins alte Kinderzimmer zieht, kann auch unser Trauerkind zurückkommen, mal für einen Kurzbesuch, dann vielleicht sogar für eine ganze Phase. Aber ob das nun passiert oder nicht, die Mutterliebe ist die Gleiche.
Jedes Kind entwickelt sich anders. Einige lernen erst mit 2 Jahren laufen, andere ziehen schon mit 16 von zu Hause aus. Wir können das nur bedingt beeinflussen und es ist nicht das Maß unserer Liebe wie schnell oder gut sich ein Kind entwickelt. Es steckt auch in ihm. Und jedes unserer Trauerkinder entwickelt sich nach seinem Tempo, mit seinen Fortschritten und Rückschlägen. Wir können mit Therapien und Gesprächen (wie zum Beispiel durch dieses Forum) versuchen die Entwicklung zu unterstützen, aber ganz steuern können wir sie nicht.
Es ist nicht das Maß unserer Liebe zu unseren Sternchen, wie wir trauern; körperlich oder seelisch, 24 Stunden oder in Schüben. Alles hat seine Zeit. Und die "Entwicklungszeit" unserer Trauerkinder lässt sich nicht in Erdenzeit messen. Manche sind schon nach wenigen Monaten "Schulkinder" andere sind noch nach Jahren in der "Säuglingsphase".
Wenn ihr es bis hierher geschafft habt: Alle Achtung.
Und ich möchte euch danken. Denn hier habe ich gelernt meine Trauer zuzulassen. Ich habe viel zu früh versucht, sie von mir zu schieben (die Trauer, NICHT die Liebe zu Wiebke). Das konnte nicht funktionieren, wir waren beide noch nicht soweit. Ich habe versucht, die Trauer für erwachsen zu erklären, obwohl sie die ganzen Phasen noch gar nicht durchlaufen hatte. Aber so wie meine 9jährige eigentlich nur noch das Gefühl haben muss "Wenn ich will, kann ich jederzeit kuscheln kommen", also kurz antestet wenn ich ihren kleinen Bruder auf dem Schoß habe. Ich mache meine Arme auf, sie schlüpft hinein. Kurzer Kuss - weg ist sie. Sie hat ihre Sicherheit. Und meine Trauer auch! Seitdem sie weiß, sie kann jederzeit kommen, drückt sie mir nicht mehr von innen die Seele ab, muss nicht mehr ständig fragen "hast Du mich noch lieb? Spürst Du mich noch?".
Ich wünsche Euch ganz viel Kraft, in welcher Phase Eure Trauerkinder auch gerade sind.
Und ich hoffe, vielleicht eine Erklärung gefunden zu haben, warum "alte Hasen" und "frisch Trauernde" so unterschiedlich und doch so gleich sind. Denn wir haben alle unsere Mutterliebe zu unserem Sternenkindern, und wir haben alle unser Trauerkind, das Beachtung einfordert
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Wie Pünktchen ihr Lied wieder fand
Pünktchen´s Seele machte sich auf die Reise.
Sie hatte von einem wunderschönen Land gehört, wo alle Sternenkinderseelen immer zusammen spielen und glücklich sind. Schon eine ganze Weile wünschte sie sich dorthin ? in dieses Land mit den lachenden Kinderseelchen ? dem Land der Freude, der Liebe . . . voll mit den schönsten Farben und Schmetterlingen. Hier auf der Erde konnte sie ja nicht bleiben. Ihren Körper ließ sie zurück, denn sie wusste, den brauchte sie nun nicht mehr. Sie war so aufgeregt und so neugierig . . . was würde sie wohl im Sternenland erwarten ? Lang war der Weg und sehr beschwerlich . . . Und als sie endlich ankam, da war sie so sehr erschöpft. Sie stand vor einem Tor, das ganz aus Wolken gebaut war. Mit ihrer letzten Kraft wollte sie nun anklopfen und um Einlass bitten. Doch plötzlich ? wie erstaunlich ? öffnete sich das Wolkentor von ganz allein. Und eine liebe, freundliche Stimme sagte: Tritt ein, kleines Pünktchen. Wir haben Dich schon erwartet. Wo kam diese Stimme wohl her, und wem gehörte sie ?
Etwas ängstlich trat Pünktchen dann ein ? und was sie nun sah, das war so schön, so unbeschreiblich. Überall waren weiße Wölkchen, auf denen Kinder umhertollten. Sie waren so lustig anzuschauen und so fröhlich anzuhören. Sie spielten zusammen die schönsten Spiele, versuchten die Schmetterlinge zu fangen und trällerten so schöne Lieder. Pünktchen wurde es ganz warm, und ihre Angst verflog im Nu. So stand sie da nun eine ganze Weile, und wusste nicht so recht, wohin mit sich. Da plötzlich sprach wieder die Stimme zu ihr :
Du musst keine Angst haben. Gehe dort hinüber zu dem Sternenhaus und hole dir dein Gewandt. Du musst es anziehen, dann erst können dich die anderen Kinder auch sehen. Und sie werden sich freuen, das du nun da bist und dich willkommen heißen. Aha, dachte Pünktchen. Gesagt, getan . . . Sie hatte noch nicht ganz ihr kleines Seelchen in den warmen, weichen Stoff gehüllt, da kam auch schon der erste Junge auf sie zu gerannt.
Aufgeregt rief er : Pünktchen, da bist Du ja endlich. Willkommen.
Plötzlich hielt er inne, und sagte leise : Mein Gott, bist Du noch klein. Auf Dich müssen wir hier besonders acht geben. Sonst fällst Du noch von einer Wolke beim Spielen, so klein bist Du. Pünktchen konnte sich nur noch wundern. Woher wohl wusste dieser Junge ihren Namen ? Und woher wusste er, das sie so klein war. Ihren Erdenkörper hatte sie ja zurück gelassen.
Als könnte der Junge ihre Gedanken lesen, sagte er :Erschrecke nicht. Du wirst das alles lernen. Ich heiße Jonas, und ich bin schon eine ganze Weile hier. Ich werde dir alles zeigen. Auch Du wirst dich hier schnell zurecht finden, und dich mit uns freuen können. Und dein Gewandt ist nun der ewige Körper für deine kleine Seele . . .
Es macht dich für uns sichtbar, für dich unverwundbar und bald auch bei den Erdenmenschen unvergessen. So ging nun langsam der erste Tag von Pünktchen im Sternenkinderhimmel zu Ende. Sie hatte noch so viel zu gucken und zu bestaunen und zu lernen, und eigentlich fühlte sie sich sehr wohl. Nur eine Sehnsucht, die war noch bei ihr und begleitete sie. Jonas kümmerte sich rührend um sie. Er liebte Pünktchen schon wie seine eigene Schwester. Jeden verborgenen Winkel im Sternenland durchstreiften sie und jedes Kind begrüßten sie gemeinsam. Und wenn das Tor wieder aufging um ein neues Seelchen einzulassen, dann klammerte Pünktchen sich ganz fest an Jonas und dachte an ihre Reise.
So vergingen die Tage ? und Pünktchen war sehr, sehr glücklich ? genau, wie all die anderen Kinder. Nur eine kleine Sehnsucht . . .
Eines Abends sang ihr Jonas ein so schönes Lied, um sie in den Schlaf zu wiegen. Gerade wollte sie ihn danach fragen, da antwortete er schon:Das ist das Lied, das mir meine Erdenmama immer wieder vorgesungen hat. Ich habe es nicht vergessen. Manchmal, wenn ich spüre, das sie traurig ist da unten, dann schicke ich ihr dieses Lied mit dem Wind direkt zu ihrem Ohr. Damit sie weiß, es geht mir gut. Es ist gar nicht so leicht, denn die Erdenmenschen können unsere Sprache hier nicht verstehen. Aber auch das wirst du lernen.
Pünktchen fand diese Geschichte sehr schön und freute sich darüber. Sie war sehr glücklich. Nur diese kleine Sehnsucht in ihr, die wuchs . . .
Und warum kannte sie nicht so ein Lied ?
Eines Tages wanderten die Beiden wieder mit den Sonnenstrahlen
und irgendwann kamen sie zu einem Turm. Auf dem Turm ? er war soooooo riesig ? leuchtete ein wunderschöner Stern. Pünktchen wurde neugierig und noch ehe sie fragen konnte, flüsterte ihr Jonas leise zu : Das ist der Botenturm. Wenn Du dort hinauf kletterst, dann kannst Du herab sehen auf die Erde. Zu deinen Eltern. Du kannst ihnen von dort aus deine Grüße schicken und ihnen sagen, das es Dir gut geht. Aber noch musst Du ein kleines bisschen warten. Denn du bist ja noch so klein und es ist nicht leicht , hinauf zu steigen. Pünktchen war sehr erschrocken und sprach zu Jonas :Sie wissen nicht, das es mir gut geht ? Das ist ja traurig . Den ganzen Tag dachte sie darüber nach und wurde immer trauriger.
Jonas versuchte sie zum Lachen zu bringen ? sie spielten die schönsten Spiele und aßen die leckersten Süßigkeiten. Aber das konnte Pünktchen nicht helfen.
Irgendwann zupfte sie zaghaft an Jonas und sagte :Ich möchte auf diesen Turm.
Jonas schüttelte nur den Kopf. Nein, du kannst da noch nicht rauf. Du bist noch viel zu klein.
Der Junge versuchte sie zu trösten. Oh, wie gut konnte er sein Pünktchen verstehen. Wie gut kannte er selbst diese Sehnsucht. Nichts half da, nicht einmal der größte, leckerste Regenbogenlutscher. Und so vergingen die Tage. Alle waren fröhlich und spielten zusammen ? nur Pünktchen wurde immer trauriger. Jonas sorgte sich sehr, und fragte sich, was er wohl tun könnte . . . Dann kam ihm eine Idee . . .
Er nahm sein kleines Pünktchen und ging mit ihr zu diesem Turm.
Noch ehe Pünktchen fragen konnte, schnappte sie der Junge und sie kletterten gemeinsam auf den Turm. Oh, es war ja so anstrengend, denn Jonas war es nur gewöhnt, sich selbst dort hinauf zu tragen. Aber er kämpfte, denn er fühlte ja, es war wie seine Pflicht. Er war größer und stärker ? und er liebte diese Kleine ganz besonders - und nur er konnte Pünktchen von ihrer Sehnsucht befreien. Irgendwann ? es dauerte schon sehr lange ? kamen sie oben an. Die beiden Seelchen waren so erschöpft und sehnten sich nach etwas Schlaf. Aber Pünktchen konnte es nicht erwarten, endlich ein erstes Mal auf die Erde herab zu sehen. Sie wollte endlich die Grüße zu ihrer Mama schicken und ihr sagen, das es ihr hier oben sehr gut ginge. Sie wollte ihrer Mama von ihrem neuen Freund erzählen und von all den anderen Kindern. Und von den glitzernden Sternen, von den Sonnenstrahlen und den wunderschönen Farben. Und von den Gesängen hier oben. Und sie wollte auch fragen, warum sie kein solches Erdenlied kannte. Sie wollte soviel . . Aber wie ? Jonas erkannte ihre Sorgen und sprach :
Liebes, kleines Pünktchen . Ich habe dich bis hierher getragen, aber nun liegt es an Dir allein. Du musst jetzt selbst den Weg zum Herzen dieses Erdenmenschen finden, den du so sehr vermisst. Wenn ich die Nachricht schicke, dann versteht sie Deine Mama sicher nicht richtig. Das kannst nur Du alleine schaffen. Die Kleine dachte noch, wie sehr sie ihm wohl danken wollte. Da sagte Jonas nur müde : Ich weiß, mein kleines Pünktchen. Das ist okay. Wenn du mal größer bist, wer weiß. Vielleicht wirst du dasselbe für ein anderes kleines Seelchen tun.
Dann legte sich Jonas hin und versank sofort in einem tiefen Schlaf. Pünktchen schaute nachdenklich. Sie war so glücklich, endlich auf den Turm zu sein. Wie nur konnte sie jetzt die Nachricht schicken und die Küsse ? Sie hörte noch Jonas´ Stimme :
Bedenke, unsere Sprache können Erdenmenschen nicht verstehen . . .
Und Pünktchen begann zu überlegen . . .
Irgendwann ? es war schon tief in der Nacht ? da kam dem kleinen Pünktchen eine Idee. Sie erinnerte sich an das Lied, das Jonas immer mit dem Wind zu seiner Erdenmama schickte. Jetzt freute sich das kleine Seelchen so sehr und hielt ganz ungeduldig nach ihrer Erdenmama Ausschau. Es dauerte auch gar nicht lange, und Pünktchen konnte sie entdecken.
Die Erdenmama saß an einem Fenster und schaute in den Himmel. Direkt zu Pünktchen hinauf.
Kannst du mich sehen, liebe Erdenmama ? rief Pünktchen und winkte ihr ganz aufgeregt zu.
Oh, wie ungeduldig sie doch jetzt schon war. Sie muss mich doch sehen können, dachte Pünktchen verzweifelt. Ich muss irgendetwas tun . . . Pünktchen sammelte ihre ganze Kraft und rief dem Wind zu :Wind, ich bitte dich, bringe meiner Mama die Grüße. Es geht mir gut, sagst du ihr das ?! Der Wind machte sich sofort auf die Reise . . .
Aber nichts geschah. Die Erdenmama saß weiter still am Fenster.
Pünktchen war sehr verzweifelt. Was konnte sie noch tun ? Da kam ihr ein Gedanke und sie rief : Ihr lieben Sterne. Ich bitte euch, funkelt heute besonders hell und bringt meiner Mama die Nachricht von mir. Die Sterne hörten das und begannen sofort, so schön und so hell zu funkeln . . .Aber nichts weiter geschah. Nur eine kleine Träne stand in den Augen der Erdenmama. Pünktchen wurde immer trauriger. Sie überlegte und sie strengte sich so an. Es muss doch einen Weg geben . . .Die Zeit verging und der neue Tag brach ein.
Da kam dem kleinen Pünktchen wieder eine Idee.
Sie rief zur Sonne : Liebe Sonne, ich bitte dich so sehr. Sende deinen schönsten Strahl zu meiner Mama und küsse sie von mir direkt auf ihre Nasenspitze.
Die Sonne lies sich nicht lang bitten und schien so schön es nur irgendwie ging.
Ungeduldig schaute Pünktchen nach unten zur Erde. Sie entdeckte ihre Mama und schaute ihr zu. Wird sie mich jetzt verstehen können ? dachte Pünktchen. Sie wünschte es sich ja so sehr. Und sie wartete . . .
Plötzlich schaute die Erdenmama direkt in den Himmel. Sie kniff ihre Augen zusammen und lächelte der Sonne entgegen. Pünktchen war ganz außer sich vor Freude und fragte sich : Ob sie mich wohl jetzt erkannt hat ? ?Hallo, hier bin ich, es geht mir gut? rief die Kleine, so laut sie nur konnte .Aber nichts weiter geschah . . .Jetzt wurde Pünktchen so richtig traurig.
Was kann ich nun noch tun ? fragte sie sich verzweifelt .
Und plötzlich kam ihr noch eine Idee . . .Sie betete die Wolken an und rief mit ihrer letzten Kraft :Ich bitte euch, ihr lieben Wolken . Lasst die schönsten Regentropfen auf die Erde herab fallen und bringt meiner Mama die Nachricht. Sofort begann es zu regnen. Erst waren es kleine, zarte Tröpfchen und dann wurden sie immer größer und immer stärker. Und es wollte so gar nicht mehr aufhören zu regnen. Und Pünktchen suchte wieder ihre Mama . . .
Die Erdenmama hielt plötzlich inne und streckte ihre Hände aus. Sie fing die Regentropfen auf und begann ganz langsam sich im Kreis zu drehen. Sie sah sehr glücklich aus und doch standen in ihren Augen wieder Tränen. Oh, liebe Mama, bitte weine nicht. Es geht mir gut,
ich werd dich nie vergessen . . .flüsterte das kleine Pünktchen
Und ich werde dich immer begleiten ? und dir Regentropfen schicken ? und Sonnenstrahlen, die dich wärmen ? und Sterne ? und im Winter Schneeflocken, damit du dich freuen
kannst . . . Pünktchen sammelte ihre letzte Kraft ? sie war ja schon so erschöpft ? und schickte einen lieben Kuss ganz leise auf Erde. Da sah sie direkt in die Augen der Sternenmama und konnte die Sehnsucht so spüren. Die Erdenmama war schon ganz nass vom vielen Regen. Trotzdem aber blieb sie immer noch stehen und schaute in den Himmel. Ganz leise fing die Mama an, das schönste Wiegenlied zu singen . . .
Pünktchen hatte so ein schönes Lied noch nie gehört. Solch schöne Klänge .
Oder doch ???
Und plötzlich kam ihr die Erinnerung. Dieses Lied hatte das kleine Seelchen schon so oft gehört. Damals, als sie noch auf der Erde war. Sie hatte es nur irgendwie vergessen. An jedes Wort konnte sie sich langsam wieder erinnern. Oh, wie gut das tat ? wie unendlich schön das war. Pünktchen hatte es geschafft und sie war nun unendlich glücklich. Sie wusste nun, das ihre Erdenmama sie niemals vergisst und hatte ihr Wiegenlied wieder gefunden. Welch ein schöner Tag für das kleine Kinderseelchen. Jetzt musste sie nur noch lernen, dieses Lied mit dem Wind zu schicken. Direkt an das Ohr ihrer Erdenmama. Wenn sie traurig ist, wird sie das trösten. Und Pünktchen wusste nun auch, wenn ihre Mama dieses Lied singt, dann denkt sie an ihr kleines, tapferes Pünktchen. Oh, welch ein Glück . Das musste sie sofort Jonas erzählen . . Der Junge blinzelte noch ganz verschlafen :
?Ich weiß?, sagte er und umarmte sein kleines Pünktchen liebevoll.
Jetzt wird es aber Zeit ? wir müssen gehen . . .
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Sternenkindertraumland I
Die Sternenkinder waren heute ein wenig traurig. Da hatten sie so lange darum gebeten einmal einen kurzen Blick auf die Erde werfen zu dürfen und als es Ihnen gewährt wurde konnten sie die von ihnen so sehr geliebten Gesichter ihrer Erdeneltern in solcher Trauer sehen, dass es ihnen ganz schwer um die kleinen Herzen wurde. "Was sollen wir nur machen?" fragte ein kleiner bezaubernder Junge in die Runde! Alle hatten sich unter einen großen, bunt blühenden Schmetterlingsbaum gesetzt und überlegten. "Wir müssen Ihnen irgendwie sagen wie lieb wir sie haben und dass wir sie fest in unseren Herzen tragen" flüsterte ein Mädchen mit einer Stimme wie helles Glockenläuten "und das wir wissen das sie uns immer lieben!". "Aber wie?" fragten sie sich alle "Sie denken so fest an uns und sind mit Ihren Gedanken immer bei uns, aber diese Gedanken und die Trauer nehmen Sie völlig ein so dass kein Platz bleibt unsere Gedanken- und Traumworte zu verstehen." Ein Mädchen, schön wie eine kleine Elfe weinte ein bisschen. "Ich habe meine Mami und meinen Papi doch so lieb und ich möchte so gerne, dass sie wissen das es mir gut geht hier bei euch - meinen Sternengeschwistern - in unserem Sternentraumland." Sie blickte sich um und sagte "Wenn Sie nur sehen könnten wie schön es hier ist! Wenn Sie nur wissen könnten, dass jede Träne die sie um uns weinen eine der wunderschönen, roten Rosen hier wachsen lässt." Die Kleine streichelte liebevoll eine der satten, vollen Rosenblüten "Wenn wir ihnen nur sagen könnten, dass jeder Traum den sie von uns Träumen einen neuen, glitzernden, warmen See entstehen lässt der aussieht wie der reinste Edelstein! Das jeder Gedanke den Sie an uns richten die Sonne ein klein bisschen heller und wärmer scheinen lässt und einen Sonnenstrahl gebärt!" Sie seufzte "das würde ich mir wünschen!" "Doch wie sollen wir es Ihnen sagen" rief ein Junge. Doch dann lächelte er "Ich weiß wie!" und alle rutschten ein klein wenig näher zusammen und er erzählte ihnen von seinem Plan: "Wir müssen jemanden finden der ein offenes Herz für uns hat und der an uns glaubt. Jemanden der uns lieben könnte, obwohl er uns nicht kennt! Dieser Jemand darf aber die schlimme Erfahrung die unsere geliebten Erdeneltern machen mussten, nicht erlebt haben denn sonst überwiegt wieder die Trauer und wir werden nicht gehört! Das ist mein Plan!" Er blickte beifallsuchend in die Runde der Sternenkinder, aber der gewünschte Applaus blieb leider aus. "Das wird aber soooo schwierig!" "Wo sollen wir einen solchen Menschen finden?" "Viele auf der Erde denken doch sogar wir wären noch nicht mal richtige Kinder!" "Die meisten verschließen sich vor den Gedanken an uns und würden am liebsten leugnen dass so etwas sein kann!" "So jemanden finden wir nie!" Alle riefen durcheinander und es war ihnen anzusehen, dass sie nicht ganz an das Gelingen des Plans glaubten! Ein Junge der schon etwas größer war als die anderen und mit seinen himmelblauen Augen, den Sommersprossen auf der Nase und den kreuz und quer verwuschelten Haaren aussah wie der liebste Spitzbub den man sich vorstellen kann rief "Lasst es uns doch wenigstens versuchen! Wir sind doch nicht so wie die vielen Erdenmenschen die an nichts mehr glauben! Wir glauben doch an unsere lieben Eltern! Ich bin sicher wir werden jemanden finden! Ganz bestimmt!" Auch das elfengleiche Mädchen wischte sich die Sternschnuppentränchen aus den Augen und rief "Ja... lasst es uns versuchen!" Die Sternenkinder flogen mit den großen, bunten Schmetterlingen zu Ihren Sternen und schickten sich an die Menschen zu beobachten um jemanden zu finden der auf sie hören würde und Ihren Eltern eine Botschaft von Ihnen überbringen könnte! Sehr lange saßen sie auf ihren Aussichtsplätzen und beobachteten die Welt! Was sie sahen machte sie mehr als einmal mutlos! "Es scheint als wäre die Erde von ignoranten, gefühllosen Menschen ohne jegliches Gespür bevölkert" dachte sich der süße Spitzbub der die Idee verteidigt hatte "vielleicht hatten die anderen doch recht?" seufzte er. "Aber es muss doch noch einen Menschen geben der außer unseren Eltern, Omis und Opis und Geschwistern an uns denkt" Sein Blick folgte einem Sonnenstrahl bis er auf der Erde auftraf und sein Herz hüpfte vor Freude! Der Sonnenstrahl fiel direkt durch ein Bürofenster und an einem Schreibtisch sah er eine junge Frau an ihrem Computer sitzen. Der Junge fühlte sich sofort zu ihr hingezogen, wollte sie aber noch eine Weile beobachten, bevor er es den anderen sagen wollte um sicher zu gehen, dass sein Gefühl richtig war. Die Frau schaute mit tränenblindem Blick auf den Monitor und der Junge rutschte auf dem fünften Zacken seines Sterns ganz nach vorne um sehen zu können was die Frau so traurig machte. Was er sah ließ ihn erschauern, die Frau schaute sich ein Bild eines Babys an! Und - das war unglaublich - das Baby war er! Die Frau schaute sich gerade seine Homepage an, die die Erdeneltern des Jungen liebevoll für ihn angefertigt hatten. Er sah wie sie immer noch weinte und mit dem Zeigefinger vorsichtig über sein Bild am Monitor strich, er konnte Ihre Berührung spüren wie sie ihm leicht an der Nase stupste und sein Gesicht streichelte. Er merkte, dass die fremde Frau ihm ganz nahe war. "Das ist sie!" jubelte er "Ich habe Sie gefunden! Sie ist genau die Richtige!" Aufgeregt schickte er seinen Sternenschmetterling zu allen den kleinen leuchtenden Sternchen um die anderen Kinder zu benachrichtigen und so trafen sie sich kurz darauf wieder unter dem großen Schmetterlingsbaum, der niemals seine Blüten verlor und der Junge erzählte den Sternenkindern von der Frau und dass er ganz deutlich spüren konnte dass sie liebevoll an ihn und alle Sternenkinder dachte, obwohl sie sie nicht kannte! "Das ist ja wundervoll! Sie muss es sein" rief ein Mädchen und lachte ein glockenhelles Lachen, so glücklich war sie! Plötzlich war alles ganz einfach und jeder wusste was er zu tun hatte! Sie setzten sich alle im Kreis und fassten sich an den Händen! Da lagen kleine in großen Händen, weiße Hände in schwarzen und Mädchenhände in denen der Jungen! Ein Gefühl der Ruhe und der großen Freude durchdrang sie als sie die Augen schlossen und alle Ihre Gedanken, Ihre Träume und Ihre Worte an die geliebten Eltern an die fremde Frau schickten! Ich saß gestern nach einem Tag voller Gedanken an die Sternenkinder zu Hause und beobachtete meine Sternenkinderkerze die ich gerade in liebevollem Gedenken an Kinder die ich nicht kannte angezündet hatte. Plötzlich überkam mich ein Gefühl der Leichtigkeit und des Glücks. Ich schloss die Augen und überließ mich diesem Gefühl völlig und wünschte das es nie aufhören möge! Ich hörte Kinderstimmen rein und klar wie ein Bergsee, ich hörte Kinderlachen das glockenhell in meine Seele drang und ich hörte zu! Lange hörte ich zu und heute schreibe ich die Geschichte auf! Liebe Sternenkindereltern, Eure Kinder sind immer in und um Euch und sie lieben Euch von ganzem Herzen! Sie spielen auf blühenden, bunten Wiesen fangen! Die schwimmen in silbernen Seen und essen die süßesten Früchte! Sie haben den Regenbogen für Ihre Rutschpartien und sie jagen den Sonnenstrahlen nach! Jede Eurer Tränen lässt eine rote Rose erblühen die Eure Kinder mit ihrer Schönheit und ihrem Duft erfreut! Jeder Traum den Ihr von Euren Kindern träumt erschafft einen klaren, im Sonnenlicht funkelnde See in dem Eure Kinder die Füße baumeln lassen und Papierschiffe segeln lassen! Jeder Eurer Gedanken an sie lässt die Sonne für Eure Kinder noch ein wenig wärmer und goldener scheinen und neue Sonnenstrahlen entstehen die sie an den Näschen kitzeln! Die Luft die eure Kinder atmen ist erfüllt von Ihrem glücklichen Lachen! Große, bunte Schmetterlinge sind Ihre Gefährten und tragen sie jubelnd durch die Lüfte! Sie schlafen auf Ihren Sternchen und lassen sich von dem warmen Licht einhüllen und eure Träume sind ihr Schlaflied!
Eure Sternenkinder sind im Sternenkindertraumland und lieben Euch von ganzem Herzen!
C. Andrea Metzger
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Sternenkindertraumland II
"Die Geschichte ist wieder vergessen!" rief der kleine Junge mit den süssen Sommersprossen den anderen zu! "Ich habe es heute gespürt, viele unserer Mamis sind so tief traurig heute und denken nicht mehr daran das wir alle zusammen hier im Sternenkindertraumland spielen, auf dem Regenbogen rutschen, unsere Füsse in klaren Seen baden und auf leuchtenden Sternchen schlafen!" Alle Sternenkinder sassen wieder unter dem blühenden und duftenden Schmetterlingsbaum zusammen und machten sich Sorgen um Ihre Erdeneltern. "Meine Mami hat heute Geburtstag und da soll sie doch lachen, singen und
tanzen und glücklich sein! Aber sie ist traurig weil ich nicht bei ihr sein kann!" Das Kind schaute aus seinen leuchtenden Sonnenaugen die anderen fragend an. "Ja" seufzten zwei weitere Mädchen " Heute vor zwei Jahren wusste ich plötzlich daß ich nicht bei meiner Mami bleiben kann, sondern das ihr im Sternenkindertraumland auf mich wartet" flüsterte das jüngere der wunderschönen Mädchen, denen man genau ansehen konnte das sie Geschwister waren "Ich wollte sie damit aber doch nicht traurig machen, ich durfte ihr so viel Freude schenken, ich war bei ihr und sie hat mich gefühlt und geliebt! Damit wollte ich sie doch glücklich machen und trotzdem ist sie so unsagbar traurig!" Das grössere der Mächen hielt das Kleine ganz fest im Arm und streichelte ihr über das seiden glänzende Haar! "Komm, komm liebe kleine Schwester nicht weinen, wir werden schon einen Ausweg finden!" "Unserer Mami geht es auch nicht gut! Das konnten wir von unserem Sternchen aus sehen! Wir möchten sie so gerne einmal glücklich lachen sehen!" Zwei herzallerliebste Mädchen die sich glichen wie eine Rosenblüte im Sternenkindertraumland der anderen, schauten traurig aus den glänzenden Kulleraugen "Sie versucht ja ganz feste damit klar zu kommen, daß wir schon so früh ins Sternenkindertraumland gegangen sind!" "Aber sie ist so stark und sie gibt sich viel Mühe ihr Leben zu meistern!" flüsterte die Kleine "Manchmal muss ich sogar ein bischen über sie lachen! Sie macht ab und an so komische Verrenkungen! Yoga nennt sie das, aber ich glaube das tut ihr sehr gut und deshalb bin ich stolz auf sie, daß sie sich so doll verbiegen kann! " Die Kinder waren still und jedes von Ihnen dachte an seine Eltern und daran, daß alle der Geliebten darüber so tief traurig waren daß sie, als Ihre Kinder, im Sternentraumland waren! "Was ist mit der Frau am Computer" fragte ein kleiner Junge "Kann sie uns nicht helfen?" "Doch das kann Sie, aber Sie kann unseren liebsten Eltern nur mitteilen auf was Sie achten sollen und sie daran erinnern trotz Ihrer Trauer um uns die Augen und Ihre Herzen für unsere Botschaften offen zu halten!" erklärte der Junge der einst die Frau am Computer entdeckte, als die Sternenkinder jemanden finden mussten der liebevoll an sie denkt, aber nicht durch den Schmerz um den Verlust fast verrückt wurde! Ein elfengleiches Mädchen, kaum grösser als 50 cm aber durch und durch wunderschön und perfekt spielte gedankenverloren mit einem Sonnenstrahl der sich im Glanz ihres Haares brach und dadurch plötzlich auf die Erde geleitet wurde und dort durch die Wolken sichtbar war! "Das ist es doch" rief sie aufgeregt "Wir Sternenkinder schicken unseren lieben Eltern Zeichen von hier! Jeder von uns ein Zeichen und die Frau am Computer muss es ihnen sagen, dass sie darauf achten sollen"! sie war ganz aufgeregt "Was sagt ihr dazu?" fragend sah sie in die Runde. Die beiden engelsgleichen Zwillingsmädchen strahlten, das kleine Schwesterchen drückte ihre grosse Schwester ganz aufgeregt, die Augen des Kindes mit den Sonnenaugen strahlten noch ein bischen heller und alle Sternenjungen und Sternenmädchen fanden diesen Vorschlag wunderbar! Sie setzten sich im Kreis um ihren Schmetterlingsbaum und fassten sich an den Händen! Und wieder einmal lagen da kleine in grossen Händen, weiße Hände in schwarzen und Mädchenhände in denen der Jungen! Ein Gefühl der Ruhe und der großen Freude durchdrang sie als sie die Augen schlossen und jedes Kind schickte etwas an seine geliebten Eltern! Eines schickte eine kleine, weisse Wolke die wie Wattepausch über den Himmel schaukelt! Ein anderes schickte reine, klare, kühlende Regentropfen die wie Edelsteine waren! Wieder ein anderes Sternenkind schickte einen wunderschönen Schmetterling der wie ein Tänzer elegant durch die Lüfte schwebt! Ein weiteres schickte einen Baum der seine Zweige ausstreckt um die Trauernden schützend zu umarmen! Eines schickte grünes, saftiges Gras, das an den Füssen kitzelt wenn man barfuß darüber tanzt! Ein Kind schickte Wind, der einmal sanft durchs Haar streicht um zu trösten und ein anderes mal erfrischend und jubelnd über die Berge und Ebenen pfeift! Ein anderes Kind schickte einen Vogel, der singend und pfeifend jeden erfreut! Jedes Kind dachte mit Liebe an seine Eltern und schickte etwas auf die Erde, das sie erfeuen sollte und das sie daran erinnern sollte das ihre Kinder sie liebten und sie immer in Ihrem Herzen trugen!
Andrea Metzger

was für eine schöne Sammlung..

ich werde mir diese wundershcönen Geschichten gelcih aufheben...

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Hallo Sylvia,
anbei schicke ich Dir die Geschichte vom Licht. Da ist aber das "layout", sprich die Zeilenaufteilung, bissle durcheinander geraten. Aber schreibst es einfach so, wie es Dir gefällt.
Ich finde den Text wunderschön, aber er macht einen, wenn man betroffen ist, zunächst auch total fertig...
Liebe Grüße und viel Kraft, vor allem Deiner Freundin...
Alex 10+1 + Hummelchen im Herzen
*****************************************************
Wo bist du? frag ich das kleine Licht.
Hier bin ich! Mama, spürst Du mich nicht?
Ich spüre Dich, doch sehe ich Dich nicht, entgegne ich dem Licht und höre, wie es spricht:
Es zählt nicht, was Du siehst oder nicht, wichtig ist nur, Du spürst mein Licht ? in Dir, Mama, nicht äußerlich!
Ich spüre Dich deutlich, innerlich.
Zum Greifen nah, fehlt nur ein Stück zum richtigen Glück.
Warum bist du gegangen, mein kleines Licht, so traurig bin ich, ohne dich.
Ach Mama, so weine doch nicht.
Ich bin in Sicht, schließe die Augen und fühle mich, ich bin ganz nah.
Warum? Ich wieder frag.
Warum nur gehst Du, kleines Licht,
lässt mich im Stich, ich liebte Dich!
So lieb mich weiter, ich bin doch da!
Warum? Ist alles was aus mir spricht,
und so erklärt mir das kleine Licht:
Nicht traurig sein, Mama, ich liebe dich.
Der kleine Körper, ich besaß,
der wollte nicht, hinderte mich zu werden, was ich werden wollte. Dein gesundes kleines Licht.
Nie wollte ich verlassen Dich,
doch musste ich, wollt doch nicht krank sein, Mama. Verstehst Du mich?
Schmerzlich erklärte ich dem Licht, am Verstehen scheitert es nicht, nur tut es so weh.
Meine Mama, so weine nicht.
Zeit vergeht, bald bin ich wieder in Sicht!
Kämpfe für mich! Ich brauche Dich! Ich liebe Dich!
Denn Mama, nicht tot bin ich.
Nur Zeit brauch ich, ein bisschen nur,
ich bitte Dich, empfange mich,
gleich herzlich wie beim ersten Mal!
Wie anders außer herzlich könnt ich empfangen Dich, Du süßestes Licht, sehnsüchtig erwarte ich Dich!
Also dann Mama, nicht traurig sein!
Erwarte mich, bald bin ich Dein.
Mein ?Licht soll strahlen, richtig hell,
so dass Du nie den Mut verlierst,
tot ist nicht mein Lebenslicht,
nur der Körper musste gehen.
Ich bin bei Dir, ich leuchte Dir,
niemals mehr sollst Du trauern um mich ? es gibt keinen Grund.
Du wartest auf mich und ich auf Dich.
Ich liebe Dich.

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Hallo Sylvia!
Vielleicht kannst Du noch Anregungen gebrauchen?!
ICH WERDE LEBEN,
SO LANGE EUER HERZ SCHLÄGT.
ICH WERDE LEBEN,
SO LANGE ICH BEI EUCH EINEN PLATZ
IM HERZEN HABE.
ICH WERDE LEBEN,
SO LANGE IHR EUREN WEG GEHT.
ICH WERDE LEBEN,
SO LANGE IN EUREM LEBEN EIN
LÄCHELN ERSCHEINT.
WENN IHR MICH SUCHT, DANN SUCHT IN
EUREM HERZEN.
WENN IHR MICH DORT FINDET,
DANN LEBE ICH IN EUCH WEITER.
(Milead Shalin)
---
Es weht der Wind ein Blatt vom Baum, von vielen Blättern eines.
Das eine Blatt, man merkt es kaum, denn eines ist ja keines.
Doch dieses eine Blatt allein war Teil von unserem Leben,
drum wird dies eine Blatt allein uns immer wieder fehlen.
---
Kleine Seele wir lassen Dich gehen,
werden wir es auch nie ganz verstehen.
Du hattest bestimmt Deinen Grund da zu sein
Doch lässt Du uns viel zu früh allein.
Irgendwie fühlen wir, es geht Dir jetzt gut,
das macht uns Hoffnung, das macht uns Mut.
Kleine Seele wir lassen Dich gehen,
werden wir Dich auch nie fühlen und sehen.
Kleine Seele ja wir lassen Dich gehen,
irgendwann werden wir uns wieder sehen.
Mama durfte für kurze Zeit einen Engel tragen,
dafür möchte sie Dir DANKE sagen.
Danke für die Zeit, die uns blieb,
kleiner Liebling wird haben Dich ganz doll lieb.
---
Steh nicht an meinem Grab und weine.
Ich bin nicht dort.
Ich schlafe nicht.
Ich bin in den tausend
wehenden Winden.
Ich bin der Diamant,
der im Schnee glitzert.
Ich bin das Sonnenlicht
über dem reifen Korn.
Ich bin der sanfte Herbstregen.
Wenn Du in der morgendlichen Stille erwachst,
bin ich der Vogel,
der sich schnell in die Lüfte erhebt
und zwitschert.
Ich bin der Stern,
der in der Nacht scheint.
Steh nicht an meinem Grab und weine.
Ich bin nicht dort.
Ich bin nicht tot.
LG, Uta

@ alle, die mir geantwortet haben

Hallöchen,
vielen Dank für Eure Antworten, Gedichte und Geschichten. Ich habe das vom kleinen Licht genommen zum Buch von Hannah Lothrop. Meine Freundin sagt, dass ihr das Buch sehr gut hilft. Beim Gedicht hat sie (logisch) geheult, aber es waren befreiende Tränen, die gut taten.Die anderen Gedichte drucke ich aus, sollte sie das Bedürfnis haben, alles zu lesen, gebe ich es ihr-die Verarbeitung ist ja doch ein längerer Prozeß. Also Euch alles Gute. LG Sylvia

auch von mir danke für die schönen gedichte und geschichten

hallo an euch alle,
danke für die schönen gedichte und geschichten, nach dem mein kleines engelchen beschlossen hatte nicht auf diese, doch zugegebenermasen etwas seltsame, erde zu kommen, da brach für mich der ganze kosmos, in dem mein sternche ja zu hause ist zusammen... wenn ihr unsere geschichte hoeren wollt, dann konnt ihr das auf der ersten seite der beiträge lesen.
ich hab dann die ganzen gedichte und geschichten meiner mutter vorgelesen und wir haben beide geweint, und sie hat mich getröstet. dashat so gut getan. endlich - nach einem monat des verlustes unseres nie wirklich gelebten lebens, kann ich endlich darum trauern, den schmerz zulassen, annehmen und dann mit viel liebe loslassen... danke an alle sternenmütter und engelsväter fürs mitfühlen und an alle sternenkinder und engelchen für das licht und den sonnenschein den ihr uns verlassenen mamas da lasst....
davina und engelchen
ps: habe auch ein passendes lied für sternenmamas und sternenpapas gefunden, von rio reiser "für immer und dich"
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