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Hallo Ihr lieben,
seit dem 04.01.2007 gibt es einen neuen Stern, ich mußte unseren Sohn in der 20+2 SSW still gebähren. Wer Näheres lesen möchte kann in mein Profil schauen, da steht ein Geburtsbericht.
Traurige Grüße
Elke mit Lukas an der Hand und Krümel im Herzen
Bisherige Antworten

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Hallo Elke,
es tut mir sehr leid, dass ihr euren Sohn gehen lassen musstest. Mir ist das gleiche Schicksal widerfahren, ich war letzte Woche beim FA, der in der 18. Woche ebenfalls keine Herztöne mehr festgestellt hat. Unser kleiner Caspar ist am 6.1. nach Einleitung geboren.
Wie gehst du denn mit dem Schmerz um? Ich bin noch so fassungslos, das scheint mir alles so unwirklich und dann ist mir wieder ganz klar, dass das alles kein böser Traum ist, sondern Wirklichkeit.
Wenn du magst, können wir uns ja austauschen.
Sabine

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Hallo Sabine,
unser Krümelchen ist noch namenlos, ich weine noch viel, und fassungslos bin ich auch noch, ich verstehe nicht was uns da passiert ist, und warum es passieren mußte.
Ich habe mir bei amazon einige Bücher bestellt, und habe versucht darin zu lesen. Hier sind die Titel, vielleicht hilft Dir ja auch ein Buch davon.
Leb wohl, lieber Dachs, falls mein Sohn noch Fragen haben sollte
Wenn die Wiege leer bleibt
Leise wie ein Schmetterling
Nur ein Hauch von Leben
Gute Hoffnung, jähes Ende, darauf warte ich noch
Hast Du Dir Deinen Sohn angesehen? Hast Du die Möglichkeit ihn besetzen zu lassen? Wird er untersucht?
Ich habe meinen Sohn gesehen, und habe ein Foto von ihm, er wird im April beigesetzt und wir lassen ihn untersuchen, auch genetisch, obwohl es meine erste Fehlgeburt war.
Wir können uns gern austauschen, denn ich kann im Moment nicht gut telefonieren, ich habe ein paar Freundinnen, denen ich heute persönliche Trauerkarten geschrieben habe und ich mag außer meinem Mann, meiner Mutter und meinem Sohn eigentlich keine anderen Menschen sehen. Einer Freundin hat meine Mutter es gestern telefonisch mitgeteilt was passiert ist, sie möchte mich gern besuchen und ich glaube ihren Besuch kann ich zu lassen.
Meine Schwiegereltern habe ich noch nicht gesehen und ich mag auch nicht mit ihnen in Kontakt treten, aber das ist eine andere Geschichte.
Wie lang bist Du krankgeschrieben ? Ich erst Mal bis zum 21.1. aber mein Frauenarzt wird das noch verlängern.
Liebe Grüße
Elke mit Lukas an der Hand und Krümel fest im Herzen

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Hallo Elke,
vielen Dank für deine Antwort.
Ich bin vorerst noch zwei Wochen krank geschrieben, also bis Ende Januar, ich hoffe, dass ich es dann schaffe, wieder zu arbeiten.
Mein Mann und ich haben Caspar gesehen und ich habe ihn in der Hand gehalten, er war ja noch so klein. Mein Mann hat dann auch ein paar Fotos gemacht, die Hebamme hat für uns einen Fuß und Handabdruck auf eine Karte gemacht. Wir hatten dann einen Pfarrer im Kreissaal, der Caspar gesegnet und eine kleine Ansprache gehalten hat. Der Pfarrer hat mich am nächsten Tag auch noch mal auf Station besucht. Während der Zeit des Wartens auf die Geburt war auch zweimal eine Psychologin bei mir.
Wir haben uns entschieden, dass Caspar untersucht wird, und später auf einem Grabfeld für zu früh geborene Kinder bestattet wird, dann wird es eine Gedenkfeier geben und wir haben einen Ort, wo wir hingehen können. Wir haben uns aber gegen eine eigene Beerdigung hier am Ort entschieden.
Wir haben lange auf diese Schwangerschaft gewartet und Caspar ist durch eine künstliche Befruchtung zu uns gekommen. Die ganze Schwangerschaft war schwierig, erst sah es nach einer Eileiterschwangerschaft aus, dann lag ich in der 9. Woche mit einer Thrombose im Krankenhaus, war anschließend drei Wochen in Reha. Als ich die 12 Wochen geschafft hatte, dachte ich, jetzt wird es schon gut gehen, in der 15. Woche waren wir zu einem besonderen Feinultraschall, wo alles in Ordnung war, kurz darauf muss er gestorben sein, mein FA meinte, das Wachstum wäre vor ca. 3 Wochen stehen geblieben. Der Termin beim FA in der 18. Woche war der erste, zu dem ich alleine gegangen bin, sonst war immer mein Mann dabei. Erst hatte ich noch überlegt, meine 4jährige Tochter mitzunehmen, zum Glück hatte ich das nicht gemacht, es ist auch so für sie schwierig einzuschätzen. Wir haben noch einen 2jährigen Sohn, aber er hat nicht verstanden, was passiert ist, ich glaube, er hat gar nicht richtig verstanden, dass ein Baby unterwegs war. Wir hatten es den Kindern erst an Weihnachten gesagt. Und unsere Tochter hat sich so gefreut.
Das Buch von Hanna Lothrop habe ich mir schon bestellt und gestern auch schon darin gelesen. Im Moment möchte ich manchmal über alles sprechen, manchmal möchte ich mich aber auch nur verkriechen. ICh habe Angst vor den nächsten Wochen und dass der Schmerz nie aufhören wird.
Ich hoffe, dass es dir gut tut, wenn deine Freundin kommt. Ich denke an dich.
Sabine

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Liebe Sabine,
Deine Geschichte und meine sind sich sehr ähnlich, ich hatte bei 15+0 den letzten Vorsorge Termin, da war alles vollkommen in Ordnung, bis dahin hatte ich sehr unter Übelkeit zu leiden, mein Mann war nie mit beim Ultraschall, da es beruflich bei uns dann schwierig ist übereinstimmende Termine zu finden. Meine Mutter war allerdings beim ersten Screening mit dabei, für sie ist es auch sehr schwer, daß ich unseren Krümel verloren habe.
Das Krankenhaus hat mir während der Zeit leider keine Seelsorge angeboten, und unser Krümel ist auch nicht gesegnet oder getauft worden, aber ich für mich habe still gebetet.
Mein Sohn wünscht sich schon ganz lange eine Schwester und er hatte sich auch schon sehr gefreut, daß er ein Geschwisterchen bekommt.
Ich habe auch wieder Kinderwunsch seit Lukas etwa 1,5 Jahre alt war, aber wir mußten aus anderen Gründen abwarten. Dann hatte es endlich nach 8 "Übungszyklen" geklappt, alles schien gut zu sein und dann das...
Mein einziges Anzeichen, das mit dieser Schwangerschaft etwas nicht in Ordnung war habe ich jetzt für mich rückblickend rekonstruiert, und zwar das etwa 1 bis 1,5 Wochen nach dem letzten Ultraschall die Übelkeit weg war. Ich vermute also, daß unser Krümel zwischen Anfang und Mitte Dezember gestorben ist. Die Ärztin die Dienst hatte als ich Krümel verlor wollte uns Krümel ja nicht ein Mal zeigen, obwohl uns gerade dazu vorher geraten wurde. Ich habe Krümel nicht in der Hand gehabt, er war so zart und winzig, aber ein vollkommener Mensch.
Die Beisetzung konnten wir nicht direkt selbst bestimmen, nur ob Krümel beigesetzt werden soll oder nicht. Er wird in unserer Stadt beigesetzt, die Klinik hat mit 2 anderen Kliniken ein Sternchenfeld. Wir können dort sogar einen Stein gestalten (lassen) und das Feld wird damit gestaltet.
Der Schmerz wird weniger werden, aber wir werden Zeit brauchen.
Wenn Du magst schicke ich Dir per mail ein paar Gedichte, und auch gern links die ich mir rausgesucht habe.
Ich freue mich auf meine Freundin, wir werden sicherlich einige Taschentücher brauchen, aber jede geweinte Träne ist gut für uns.
Also liebe Sabine, ich wünsche Dir viel Kraft
Ich denke an dich und umarme Dich
Liebe Grüße
Elke

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Hallo Elke,
danke für dein Angebot, mir ein paar links und Gedichte zu schicken, ich würde es gerne annehmen. Ich habe von einer Freundin heute Morgen den Link zur "initiative regenbogen"geschickt bekommen, aber ich kann da nur in Etappen lesen, mehr verkrafte ich noch nicht.
Gestern kam ein Schreíben von dem Pfarrer, der uns in der Klinik betreut hat, er hat uns mitgeteilt, dass die Trauerfeier und das Begräbnis unseres Sohnes am 28. Februar sein wird. Weißt du, wie das bei euch geregelt ist? Wie geht dein Sohn mit dem Verlust um? Meine Tochter ist traurig und fragt manchmal nach, aber ich will sie auch nicht zu sehr mit meiner Trauer belasten. Meine Freundin sagte heute morgen aber zu mir, dass sie sehr wohl meine Trauer spüren müsse, da sie es eventuell auf sich beziehen könne, wenn sie sterben würde, würde ich dann auch nicht um sie weinen, ich weiß nicht, ob du das verstehst, ist irgendwie schwierig zu schreiben.
Hast du deine Freundin getroffen?
Liebe Grüße
Sabine

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Liebe Sabine,
ich lese halt hier bei 9monate und bei eltern in den Foren, ich habe mir ja ein paar Bücher bestellt und darin lese ich auch. Aber Taschentücher sind im Moment meine ständigen Begleiter.
Unser Krümel wird im April auf dem Sternchenfeld beigesetzt, einen näheren Termin kenne ich noch nicht, ich habe aber um Information gebeten, bzw eine Infobroschüre bekommen und davon mußte ich einen Abschnitt abgeben wenn ich informiert werden möchte wann die Beisetzung ist.
Mein Sohn ist sehr traurig gewesen, aber er scheint es schon ganz gut weggesteckt zu haben. Er fragt aber jeden Tag ob ich noch traurig bin und wann wir ein neues Baby bekommen. Lukas hat denke ich keine Schlüsse gezogen darauf, daß ich nicht traurig wäre wenn ich ihn verliere, solche Fragen sind zumindest bis jetzt nicht aufgetaucht. Falls er mich so etwas fragen würde, würde ich ihm sagen, daß ich noch viel trauriger wäre, wenn ihm etwas passierte. Ich weine auch nicht dauernd vor seinen Augen, bzw versuche es zu vermeiden, aber er merkt, daß ich traurig bin, ich denke, daß es nicht gut wäre wenn ich dauernd vor seinen Augen weine. Lukas hat ja einen Ganztagsplatz im Kindergarten, und er war die ganze Woche dort, so konnte ich für mich trauern ohne ihn zu belasten. Ich glaube Deine Tochter ist noch zu klein (ebenso wie mein Sohn ) solche Schlüsse zu ziehen, daß Du nicht traurig wärst wenn ihr etwas passiert. Ich habe Lukas versprochen, daß wir Krümel auf dem Friedhof besuchen gehen, und er dort auch eine Blume hinlegen kann. Er kennt den Besuch am Grab schon, denn mein Vater ist leider schon verstorben und ich nehme ihn ab und zu dorthin mit.
Meine Freundin hat mich gestern besucht, und das hat mir sehr gut getan, wir haben 2,5 Stunden auf dem Sofa gesessen und zusammen geweint und geredet. Heute war meine Hebamme da, die mich während dieser Schwangerschaft betreut hat, sie hat nach der Gebärmutter getastet, nach dem Wochenfluß gefragt und mich das Erlebte erzählen lassen. Vielleicht solltest Du Deine Hebamme auch einmal anrufen und sie bitten Dich zu besuchen, Anspruch darauf hast Du auf jeden Fall.
Damit ich Dir die Gedichte schicken kann bräuchte ich eine email-adresse von Dir, leider hast Du Dein Profil als privat eingestellt, so daß ich nicht weiß wie ich Dir eine pn schicken kann. Mein Profil ist offen, du kannst mir also Deine Mail addi als pn schicken.
Liebe Grüße
Elke

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Sorry, Sabine,
bin noch sehr durcheinander möchte Dir auch mein tiefes Mitgefühl für Deine Situation aussprechen, es tut mir sehr leid was Euch widerfahren ist.
Traurige Grüße
Elke

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Liebe Elke!
Ich möchte Dir mein Beileid und Mitgefühl ausdrücken. Es tut mir sehr leid das auch Du Deinen Sohn gehen lassen musstest.
Meine Tochter wurde im Juni 04 in der 38. SSW still geboren ( Kaiserschnitt).
Es ist total richtig gewesen, das Du Dir Deinen Sohn angeschaut hast.
Ich wünsche Dir das bei der Obduktion ein für Euch akzeptierbarer Befund heraus kommt.
Bei mir war es so das die Nabelschnur auch einmal um den Hals und um den Körper gewickelt war. Ob das die Ursache war - keine Ahnung- die Obduktion ist ohne Befund. Meine Tochter lag aber auch quer.
Viel viel Kraft wünsche ich Euch für die nächste Zeit.
Traurige Grüße
Sandra

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Liebe Sandra,
Danke für die lieben Wünsche, es tut mir sehr was Dir und Deiner Familie wiederfahren ist. Unser Krümelchen hatte noch keine Chance, wieviel schwerer stelle ich mir Euer Schicksal vor. Die Ergebnisse brauchen noch ein paar Wochen, und selbst wenn die Obduktion kein schlüssiges Ergebnis bringen wird, so wie mein Sohn aussah, war er von der Nabelschnur erwürgt.
Liebe Grüße
Elke mit Lukas an der Hand und Krümel fest im Herzen

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Liebe Elke,
erstmal möchte ich dir aufrichtiges Beileid aussprechen.
Es war bestimmt gut, dass du deinen Sohn gesehen hast. Man sieht sein Kind ja mit dem liebenden Blick der Eltern, da sieht es ganz wunderschön aus, oder? Mir ging es jedenfalls so, als ich unseren kleinen Jonathan gesehen habe.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit
Lili

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Liebe Lili,
Danke für Deine Anteilnahme und Deine Wünsche,
ja, mein Sohn war ein schönes Baby
Es tut mir leid was mit eurem Sohn geschehen ist, wenn ich auch nichts näheres dazu weiß.
Liebe Grüße
Elke mit Lukas an der Hand und Krümel fest im Herzen

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Hallo Elke,
es tut mir leid, das Du Deine Sohn verloren hast. Ich kann Deine Schmerz nachvollziehen, auch ich mußte Tom-Luis in der 21 SSW still gebären. Wir haben ihn über die Regenbogen Initiative beerdigen lassen und können ihn so jederzeit besuchen. Das Ganze ist im Juni 2005 passiert, aber wenn ich Deine Geschichte lese kommen alle Erinnerungen wider hoch. Der Schmerz ist unvollstellbar und doch kann man eines Tages auch wieder nach vorne schauen. Wir haben unseren Großen damals 9 Jahre auch beimj Abschied nehmen eingeschlossen er durfte sich Tom-Luis ansehen und ich bin überzeugt das es die richtige Entscheidung war.Manchmal bedaure ich den Kleinen außen vor gelassen zu haben. Mir hat das Buch von Hanna Lotrop auch geholfen aber irgendwann mußte ich es zur Seite legen weil ich nicht mehr konnte.
In stiller Trauer LG Carmen

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Hallo Carmen,
Jakob wird von der Klinik aus beigesetzt, da arbeiten 3 Kliniken in unserer Stadt zusammen und alle 6Monate werden die nicht bestattungsplichtigen Kinder beigesetzt in einer (oder mehreren Urnen?) . Die Beisetzung wird im April sein ob ich die Kraft habe hinzugehen weiß ich noch nicht. Die Traurigkeit wird denke ich erst besser werden, wenn ich wieder ein gesundes Baby im Arm halte, die Angst , daß in der Schwangerschaft etwas passieren könnte wird größer sein als in den beiden vorausgegangenen Schwangerschaften.
Ich war allein beim 2.Screening als der Tod festgestellt wurde, man gut daß ich auf der Liege war, denn es hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Lukas ist ja erst 4, er hat aber ein Foto von Jakob gesehen, ich werde wenn Jakob beigesetzt ist mit ihm zum Friedhof fahren und dort an unserem Stein ein Windrad mit ihm aufstellen oder so, denn es gibt die Möglichkeit einen kleinen Stein zu gestalten bzw gestalten zu lassen.
Ich war mit meiner Mutter vor 2 Wochen auf dem Friedhof um mir das Feld dort anzuschauen, es ist hübsch dort, wenn man das so sagen kann. Wenn die Bäume dann wieder grün sind, kann man dort etwas abgeschirmt vom Rest ein bißchen in sich gehen.
Ich habe mir einige Bücher besorgt, mir hat leise wie ein Schmetterling auch gut gefallen Hannah Lottrop hatte ich meinen Amnn schon bestellen lassen als ich noch im Kkh war. Wie lange warst Du krank geschrieben? Ich bin jetzt noch 8 Tage zu Haus, bin mir aber noch nicht sicher, ob ich schon wieder Voll einsteigen kann.
Lieben Dank für Deine lieben Worte
GLG
Elke mit Lausebengel Lukas und Engelbengel Jakob

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Liebe Elke,
tut mir leid, das ich nicht früher geantwortet habe. Hatte Probleme beim einloggen.
Ich war insgesamt 3 Wochen krank geschrieben. Meine FÄ hat mich nur 1 Woche krankgeschr. dann bin ich zum HA. Das war schon ok. Am Anfang wollte ich auf der Arbeit nicht auf das Thema angesprochen werden. Meiner Freundin, die auch meine Kollegin ist hatte ich das gleich kurz nach der Fehlgeburt gesagt, und sie hatte das so weiter gegeben. Nach den 3 Wochen war ich dann aber soweit, das ich es bereut habe. Denn inzwischen wollte ich unbedingt darüber reden und war etwas enttäuscht das keiner was gesagt hat. Später kamen wir dann doch auf das Thema.
Mir hat zu Anfang geholfen wieder Tagebuch zu schreiben, ich wußte damals nichts von diesem Forum und bin auch nicht darauf gekommen mal nachzugucken. Als ich alles aufgeschrieben und nochmal durchlebt hatte ging es immer einwenig besser. Irgendwann kam dann wie gesagt der Tag an dem ich oft darüber reden wollte. Jedesmal hat es mir etwas weiter geholfen.
Ich finde es gut das Du darauf bestanden hast Jakob nochmal zu sehen. Es ist so wichtig Abschied zu nehmen.
Als ich von Tom_luis Tod erfahren habe, wollte ich nur in die Klinik und am liebsten eine Vollnarkose und nichts mitbekommen. Ich war doch geschockt, das es auf normalen Weg geschehen sollte. Ich hatte aber eine super Hebamme. Die hat mtoll geholfen und als Tom-Luis geboren war hat sie ihn mir beschrieben,weil ich nicht wußte,ob ich ihn sehen will und was mich überhaupt erwartet. Sie hat gesagt, man kann nur verabschieden, was man auch in Empfang genommen hat. Wir recht sie doch hatte...er war winzig und doch schon so perfekt alles dran mit einer Hand unter dem Kopf-ganz friedlich eingeschlafen. Ich dachte, ich hätte es gut verkraftet, was ich sicher irgendwie auch habe. Aber während ich Dir dies hier schreibe, kullern gerade wieder Tränen...Vieles wird eben doch erfolgreich verdrängt...
Aber Du hast schon recht, Emma im Arm zu halten entschädigt auch für vieles und hilft einem den Schmerz besser zu verarbeiten. Manchmal denke ich, Tom-Luis hat Platz gemacht für Emma denn mit ihm würde es Emma nicht geben.
Man muß versuchen auch etwas positives an dem Ganzen zu sehen. Für mich war es nach zweimal Sektio mal in den Genuß einer "normalen Geburt" gekommen zu sein. Denn auch Emma kam per Sektio. Ich denke;du hast ja noch etwas Zeit bis zur Beerdigung und kannst immernoch entscheiden hinzugehen. Bis dahin ist schon wieder etwas Zeit vergangen. Bei uns hat es auch 3 Monate gedauert bis zur Beerdigung. Zudem Termin war ich bereits wieder schwanger, mit gemischten Gefühlen aber irgendwie auch "gestärkt" und mit neuer Hoffnung, falls Du weißt was ich meine. Melde dich gerne nochmal, falls Du noch etwas wissen möchtest, mir tut es auch gut mal wieder davon zu reden.
Ich wünsche dir viel Kraft und alles liebe.
LG Carmen mit Niklas, Paul Luca und Emma an der Hand und Tom-Luis im Herzen

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Liebe Carmen,
ich habe meine Kollegen schon einmal kurz besucht, weil ich telefonieren ein bißchen unpersönlich finde, da sieht man nicht die Gesichter.
Mein Frauenarzt hat mich jetzt insgesamt einen Monat krankgeschrieben. Da ich vor Weihnachten eine schwere Bronchitis hatte und ich eigentlich am Tag als Jakob geboren wurde noch Mal zu meinem Hausarzt zur Kontrolle kommen sollte, war ich halt etwas später auch bei ihm. Mein Frauenarzt will mich nicht unbedingt weiter krank schreiben, aber wenn ich nicht kann, macht das mein Hausarzt ohne Probleme. Ich habe schon als teenie kein Tagebuch geführt, aber ich habe seltsamer Weise (nach Lukas Geburt)in der ganzen Kinderwunschzeit und auch in der Schwangerschaft hier und auch im Fehlgeburt Forum gelesen. Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde war es mir ein dringliches Bedürfnis mein Erlebtes aufzuschreiben und mich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
Es war mir sehr wichtig Jakob zu sehen, bevor er geboren war hatten auch alle im Krankenhaus gesagt ich solle ihn mir ruhig ansehen und als er geboren war ging die Ärztin, die dabei war ganz schnell mit ihm aus dem Zimmer und kam nicht wieder. Ich wurde dann für die Ausschabung abgeholt und hatte ihn noch nicht gesehen. als ich aus dem OP zurück kam dauerte es noch eine Weile bis die Ärztin wiederkam ohne ihn. Sie sagte dann, sie würde uns abraten ihn noch ein mal anzusehen, er wäre schon eine Weile tot und halt schon so verändert...
Durch die Narkose noch ein wenig verwirrt und das Geschehene vollkommen aufgelöst habe ich erst Mal nicht widersprochen. Die Ärztin hat uns dann ein Foto in einem Briefumschlag gegeben, das Foto habe ich mir sofort angeschaut als die Ärztin aus dem Zimmer war, und am Morgen habe ich ihn mir sobald es möglich war bringen lassen. Ich weiß jetzt, daß Jakob ganz kurz nach der letzten Vorsorge gestorben sein muß,ich habe ihn also etwa einen Monat tot in mir getragen. Warum mein Körper ihn nicht hat hergeben wollen bleibt ungeklärt, trotz der Medikamente habe ich für seine Geburt noch länger gebraucht als für Lukas´ Geburt. Ich habe Jakob nicht als verändert empfunden, er war halt sehr klein und nicht wie für die SSW entwickelt, aber er sah ganz normal wie ein süßes kleines Baby aus. Im Nachhinein würde ich gern noch Mal mit dieser Ärztin sprechen und ihr nahelegen Eltern in dieser Situation nicht zu ängstigen, sondern sie zu ermutigen ihr Kind anzuschauen, ob ich das tue weiß ich aber noch nicht. Ich war nicht im Kreißsaal, sondern habe im Krankenzimmer entbunden.
Ich kann gut verstehen was Du damit meinst mit dem sich gestärkt fühlen und den gemischten Gefühlen, ich hoffe auch darauf, daß es bei uns bald klappt.
Die Traurigkeit über das Geschehene wird immer Mal wieder bei uns hochkommen, die Abstände werden größer werden, und irgendwann ist auch der Verlust unserer Kinder ein Teil unseres Lebens an den wir denken können ohne weinen zu müssen. Auch Dein Verlust ist noch keine 2 Jahre vorbei, und in einem der Bücher, die ich mir aus diesem Grund gekauft habe steht drin, daß die Trauer wohl 2 Jahre mindestens braucht. Vielleicht kennst Du es, es heißt :Leise wie ein Schmetterling, und mir gefällt es noch besser als gute Hoffnung,jähes Ende.
Ich habe hier 2 treffende Geschichten, vermutlich kennst Du sie schon, aber ich finde sie sehr schön.
Danke für Deine guten Wünsche Alles Liebe auch für Dich und wenn Du magst kannst du mir auch gern schreiben und mir mehr von Deinem Schicksal erzählen
GLG
Elke mit Lausebengel Lukas und Engelbengel Jakob
Wenn dir das hier zu öffentlich ist, schreib mich einfach per pn an, dann schicke ich dir meine mailaddy
"Die Geschichte von der Traurigkeit"
Es war eine kleine Frau, die den staubigen Weg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.
Bei einer zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen.
Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass Sie kaum zu hören war.
"Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast Du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber ...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtling einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich ... ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich bedrückt."
Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."
Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet."
Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh.
Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lächeln über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicker Panzer aus Bitterkeit zu."
Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.
Die kleine alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr allein wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und beobachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber ... aber - wer bist eigentlich du?"
"Ich?" sagte die kleine alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen.
"Ich bin die Hoffnung."
(Inge Wuthe)
Der ungebetene Gast:
Die Trauer ist ein unerwarteter Gast.
Eines schönes Tages klopft sie an Deine Tür und fragt nicht erst, ob sie hereinkommen darf, sondern sie setzt sich mitten in Dein Wohnzimmer und macht es sich bequem und gemütlich.
Am Anfang denkt man sich *nun gut, irgendwo muss sie ja sein* und bleibt gastfreundlich. Dann kommt der Punkt, wo man sich denkt *nun könnte sie aber mal langsam wieder gehen* und versucht, mit allerlei diplomatischen und weniger diplomatischen Mitteln, sie dazu zu bringen, aufzustehen und sich zu verabschieden, weil man gern mal wieder für sich sein möchte.
Aber nein, sie hockt da, stumm und unversöhnlich und bewegt sich keinen Fleck.
Man versucht sie rauszuzerren, rauszuekeln - aber sie sitzt einfach da.
Und schweigt.
Und wartet.
Und Du weisst nicht mal worauf, geschweige denn wie lang.
Und noch ein Tag und noch ein Versuch, sie zum gehen zu bewegen.
Herrgott, in unserer modernen Welt muss es doch möglich sein, der Lage Herr zu werden!
Aber nein, dieses Ding hockt da wie eine Spinne im Netzt und wartet.
OK, raus will sie nicht.
In Deinem Wohnzimmer ist zuwenig Platz.
Also fängst Du an, Dich an sie zu gewöhnen. Stellst den Tisch ein bisschen weiter da und den Stuhl ein bisschen weiter dort - und nun sitzt sie zwar noch immer da, aber nicht mehr in der Mitte.
AHA - denkst Du Dir!
Ich kann sie nicht zum Gehen bewegen - aber ich kann mich um sie herum bewegen.
Ein bisschen Möbel umstellen, ein bisschen Perspektive wechseln und schon sieht sie nicht mehr so bedrohlich aus. Tatsächlich kannst Du sogar um sie herumgehen und sie von hinten anschauen - unspektakulär ...
Weitere Tage vergehen und sie setzt schon langsam ein bisschen Staub an, bis sie sich plötzlich wieder mal schüttelt, eine Trauer-Staubwolke aufsteigt und Dich einhüllt. *hust*
Du stellst den Tisch noch ein bisschen mehr dort und den Stuhl noch ein bisschen mehr da, und auf einmal ist sie nur noch der Rand Deines Wohnzimmers und nicht mehr das Zentrum.
Aber sie sitzt noch immer da.
Manchmal wirft sie Dir einen vorwurfsvollen Blick zu und Du fühlst dich versucht, sie wieder in der Mitte auszurichten.
Manchmal schüttelt sie sich und hüllt Dich in eine Staubwolke...
Aber irgendwann ist sie so eins geworden mit Deinem Wohnzimmer, dass Du sie nicht mal mehr siehst, ausser wenn sie sich grad schüttelt.
Und so hast Du aus der Not eine Tugend gemacht und dank dem ungebetenen Gast, der nicht mehr gehen wollte, eine ganz neue Perspektive in Dein Leben gebracht.
Und würde man nun die Trauer aus Deinem Wohnzimmer entfernen - so würde ein hässlicher, kahler Fleck bleiben, weil da auf einmal etwas fehlt.

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Liebe Elke,
die Geschichten kannte ich noch nicht. Aber sie sind sehr zutreffend.
Bei mir war es ähnlich wie bei Dir. Auch mein Baby war schon ca. 3-4Wochen tot. Es muß auch kurz nach der letzten Vorsorge passiert sein. Mir ging es gut und ich habe nichts davon mitbekommen. Aber irgendwo ganz tief in mir drin habe ich geahnt,das etwas nicht stimmt. Nur wenn weiter darüber nachdenkt, dann muß man sich auch damit auseinandersetzten, also habe ich es verdrängt.
Bei mir wurde auch mit Cergem eingeleitet ohne großen Erfolg. Erst später mit Spritze und PDA ging es langsam voran. Mein Körper war nicht bereit das Baby herzugeben.
Wir haben keine Obduktion durchführen lassen, weil meine FÄ meinte, man könne jetzt auch nichts mehr feststellen. Ich hatte auch genau zu dem Zeitpunkt an dem es passiert sein muß eine schwere Atemwegserkrankung. War sogar bei meiner Lungenfachärtztin, die aber auf Antibiot. verzichtet hat. Ich mußte nur mit dem Pariboy inhallieren.
Als meine FÄ mich dann später gefragt hat, ob ich eine Entzündung gehabt hätte, kam ich nur auf diesen Infekt. Manchmal denke ich mit Antibiose wäre vielleicht alles gut gegangen... im nachhinein ist das schwer zu sagen. Aber ich bin der Meinung, diese Erkrankung war der Auslöser, weil vom Termin her alles stimmt.
Du hast völlig recht, ich verstehe auch nicht warum in manchen Kliniken abgeraten wird, sein Kind zu sehen. Dabei ist es so wichtig und wenn Du nicht so hartnäckig geblieben wärst, nur manche Frauen trauen sich das nicht...
Ich denke, es ist egel wie das Baby aussieht, wir Mütter sehen das mit ganz anderen Augen, für uns ist es wunderschön.
Ich war auch nicht im Kreissaal sondern im Wehenvorzimmer zur Entbindung. Tom-Luis ist morgens um 3.oo Uhr geboren und ich durfte ihn die ganze Zeit bei mir haben, erst kurz vor der OP haben sie ihn mitgenommen und Fotos und einen Fußabdruck gemacht als Erinnerung. Mein Ärtztin war sehr lieb und hat sich sehr gekümmert. Nachdem ich dann fast den ganzen Tag geschlafen habe , kam noch ein Psychologin zum Gespräch und noch am Abend konnte ich nach Hause.
Inzwischen geht es mir gut und ich bin sehr dankbar für Emma. Natürlich kommen immer mal wieder die Erinnerungen hoch, aber man lernt damit zu leben. Schlimm war es nochmal im Sommer, am 06.06. war der erste Todestag und wir sind mit Emma zum Friedhof gefahren um Blümchen zum Grab zu bringen. Das war für meinen Mann und mich ein schwerer Gang. Einerseits Emma gerade 6 Wochen vor uns zu sehen und im Herzen Tom-Luis. Aber man wächst mit seinen Aufgaben....
Dir wünsche ich ganz viel Kraft und das es bei euch bald wieder klappt..wenn Du magst kannst Du mir gerne schreiben, wie es Dir geht. Oder falls du noch etwas wissen möchtest. Mir tut es gut ,wie Du schon geschrieben hast, darüber zu reden. Leider kannte ich dieses Forum damals noch nicht, sonst hätte ich es auch gerne aufgesucht.
GLG Carmen
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