Neuer Versuch nach Fehlgeburt
Ich hatte im Mai 2010 eine Fehlgeburt in der 14. SSW. Begonnen hat alles mit einer viel zu dicken Nackenfalte und einem Herzklappenfehler. Mir wurde dringend geraten eine Platzentapunktion machen zu lassen (die Gefahr von Down-Syndrom war 1:2). Ich war fertig auf den Nerven und habe eigentlich nicht mehr mit einem guten Untersuchungsergebnis gerechnet.
Wir hatten Gück und das Down-Syndrom sowie ein paar andere Behinderungen konnten ausgeschlossen werden (die Tage bis zu diesem Ergebnis waren die Hölle, ich konnte mich überhaupt nicht auf unser Baby freuen). Der Herzfehler alleine sollte nicht das große Problem sein (lt. Aussage des Spezialisten).
Eine Woche nach dem Testergebnis hatte ich eine Routineuntersuchung bei meinem FA. Es stellte leider fest, dass unser Baby nicht mehr lebte. Es war ein Schock und kaum realisierbar. Ich wurde von der Ordi sofort ins Spital gebracht und musste das Baby auf "normalem Wege" (12 Stunden Wehen) zur Welt bringen. Danach erfolgte auch noch eine Ausschabung.
Irgendwie erlebte ich die Tage wie in Trance, habe erst die Tage und Wochen zu Hause realisiert, was eigentlich geschehen ist.
Morgen sind es 8 Wochen und in diesen Wochen habe ich viel über unser Sternenkind nachgedacht und versucht einen Weg zu finden um wieder nach Vorne blicken zu können.
So traurig ich über den Verlust auch bin, ich weiß das unser Baby in den 14 Wochen die es bei uns war, Wärme, Geborgenheit und Eltern, die es sehr geliebt haben, hatte. Die Mutter Natur hat bestimmt und das müssen wir akzeptieren. Wahrscheinlich ist dem Baby und uns viel erspart geblieben. Das wichtigste in diesen 8 Wochen war für mich, darüber zu reden, es nicht zu verheimlichen und es nicht in mich hineinzufressen. Die enorme Anteilnahme durch Freunde, Familie und Arbeitskollegen hat mir auch sehr geholfen und letzten endes auch die tröstenden, aufbauenden Worte meines Frauenarztes.
Mein Mann und ich haben uns bereits nach 6 Wochen wieder entschlossen einen Neuversuch zu starten und wünschen uns jetzt nichts sehnlicher, als das es bald wieder funktioniert.
Vielleicht konnte ich mit meiner Geschichte anderen Mut machen, eine Zeit der Trauer gehört dazu, aber man darf auch nicht den Zeitpunkt verpassen, wieder in die Zukunft zu blicken und neue Herausforderungen anzunehmen.
LG Biggi
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