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Kurze Vorstellung und gleich ne Frage...

Hallo,
ich war vor knapp 2 Jahren schon mal hier im Forum aktiv, vielleicht kennen mich noch ein paar?
Meine Geschichte:
Mein Sohn wurde im Februar 1998 geboren. Ich habe mich im Juni 1998 von seinem Vater getrennt. Danach gab es 2 Anrufe, 1 Brief und ein Treffen (der Kindsvater und ich) sonst kam nichts mehr. Im März bekam ich jetzt einen Brief vom Jugendamt, daß der Kindsvater daran interessiert sei sich mit dem Kind zu treffen. Im Mai hatten wir einen Termin vor dem Jugendamt, der erstaunlich positiv ausfiel und am 12. Mai haben die beiden sich in meinem Beisein zum ersten Mal getroffen, seither ziemlich exakt alle 3 Wochen! Das Jugendamt hat einen Vermerk in die Akten eingefügt, daß wir durchaus im Stande sind über das Besuchsrecht selbst zu verhandeln und nur im Notfall auf sie zurück greifen.
Die Eckdaten:
Der Kindsvater ist berufstätig, lebt mit einer Freundin (sehr nett) und deren Kind (wird im Herbst 12) seit 4 Jahren zusammen und scheint mir jetzt wesentlich zuverlässiger als vor 9 Jahren. Mein Sohn ist inzwischen 9 Jahre alt und dank einem IQ von 135 sehr verständig (manchmal zu viel). Ich bin seit 2001 verheiratet und habe mit meinem Mann 2 Töchter (5 Jahre und 3 Jahre). Mein Mann wird von meinem Sohn als "Papa" anerkannt und auch so benannt. Mein Mann und mein Sohn haben ein kumpelhaftes Verhältnis, wobei mein Mann allerdings auch ganz klar Regeln setzt. Der Umgang zwischen den beiden ist genauso, wie zwischen meinem Mann und seinen Töchtern (zum Glück)!
Meine Fragen:
1. Muss ich immer dabei sein, wenn sie sich treffen? Bzw. wie lange sollte ich definitiv dabei bleiben, ab wann wird es lästig?
2. Ab wann kann ich meinem Sohn auch erlauben bei seinem Erzeuger zu übernachten?
3. Gibt es irgendwelche Regeln für die Übernachtungen? Hinbringen oder abholen? Bestimmte Tage?
4. Was muss ich beachten, damit es nicht nachher irgendwie Ärger vom Amt gibt, oder ist da alles uns überlassen?
Ich hab versucht es so kurz wie möglich zu machen. Da ich jedoch sehr unsicher bin und die Materie mir komplett neu ist, bitte ich um ganz viele Antworten, denn ich möchte nicht unnötig klammern, aber auch nicht zu "freigiebig" mit meinem Sohn umgehen *seufz*
LG eure Nicci
Bisherige Antworten

Kurze Vorstellung und gleich ne Frage...

Hallo Nicci!
Irgendwie ist das ja eine schöne Geschichte, dass der Vater von Deinem Sohn sich nun um Kontakt zu ihm kümmert. Und die Verhältnisse, in denen er lebt, scheinen ja auch recht gefestigt. Was Du nicht geschrieben hast, ist wie Dein Sohn denn auf seinen Vater reagiert? Kennt er die Freundin seines Vaters? Wenn Dein Sohn ein gutes Verhältnis zu ihm hat, sehe ich keinen Grund, wieso er nicht auch bei seinem Vater übernachten sollte. Er ist ja auch schon neun, da kann er auch sagen, was er möchte. Möchte der Vater denn, dass sein Sohn auch bei ihm übernachtet? Wenn alle das wollen, spricht nichts dagegen, finde ich. Wie weit wohnt Ihr denn auseinander?
Ich würde es wagen!
Liebe Grüsse,
Regine

Kurze Vorstellung und gleich ne Frage...

Ich find es ja auch klasse, daß er sich endlich an seinen Sohn erinner hat und es auch ganz gut mit den Treffen läuft!
Mein Sohn ist begeistert und selbst mein Mann versteht sich gut mit dem Kindsvater. Ich bin halt nur unsicher irgendwie, weil die Situation total neu ist für mich. Ich weiß nicht, ob ich ihm irgendwie entgegen kommen soll, wegen der Fahrtkosten oder so. Mein Sohn möchte sehr gern dort übernachten und wäre dort mehr als nur willkommen.
Sie wohnen knappe 80 km von uns entfernt, haben aber leider kein eigenes Auto, weshalb es immer etwas aufwendig ist, wegen der Zugverbindungen oder aber einem Leihwagen. Allerdings haben sie das bisher immer in Kauf genommen. Inzwischen treffen wir uns sogar schon bei mir in der Wohnung und trinken gemeinsam Kaffee und unterhalten uns.
Ich bin irgendwie total durch den Wind, weil ich solche "Geschichten" immer ganz anders erzählt bekam und mich schon wundere, daß wir so gut klar kommen. Ist es dumm von mir, wenn ich da nen Haken an der Sache suche?

Kurze Vorstellung und gleich ne Frage...

Das klingt doch alles recht gut! Wie findet Dein Sohn es denn, dass er nun quasi noch einen Vater hat?! Wenn Du den Eindruck hast, der Vater Deines Sohns will wirklich einen Kontakt zu seinem Kind herstellen, dann komm ihm doch auch entgegen. Wie ist das eigentlich rechtlich? Ich glaube, es gibt eine Regelung über die Fahrtkosten. Bei uns ist es z.B. so, dass die Fahrtkosten geteilt werden, d.h. die Übergabe der Kinder ist immer so auf halber Strecke an einem Bahnhof, das ist für alle in Ordnung so. Wir haben auch kein Auto, und wenn die Kinder länger zu uns kommen und viel Gepäck haben, dann bringt sie alles mit dem Auto direkt zu uns. Das ist für sie dann auch in Ordnung.
Ich würde mal ein Versuchswochenende starten. Und wenn es total schief geht, dann kann man sich über andere Regelungen immer noch unterhalten.
LG
Regine

Kurze Vorstellung und gleich ne Frage...

Nachdem ich es meinem Sohn erzählt hatte, kam von ihm als Kommentar:
Klasse, ich bin ja was ganz Besonderes, ich hab ja 2 Papas!
Also nehm ich mal an, daß ihm der Gedanke gefällt *lach*
Die Idee mit der halben Strecke find ich gut, wie das rechtlich ist *schulterzuck* keine Ahnung, wir sollen ja laut Jugendamt alles alleine klären. Allerdings will ich auch niemandem auf die Füsse treten oder zu pingelig erscheinen.
Mann ist das doof, da biste erwachsen, managest eine ganze Familie und dann kommt was und wirft dich einfach so wieder auf Null zurück - ich komm mir vielleicht doof vor!

Kurze Vorstellung und gleich ne Frage...

Hallo Nicci,
bei mir war es genauso. Ich habe mich von dem Kindsvater getrennt als die kleine 1 Jahr alt war. Kurz darauf war ich mit meinem jetzigen Mann zusammen und MIchelle sagt seit jeher Papa zu ihm. Ihr richtiger Papa hat sich zuerst auch nicht gekümmert, sondern sich erst mal eine Freundin mit Kind angeschafft. Irgendwann fing er dann an sich um unsere Tochter zu kümmern. Sie und die Tochter seiner Freundin sind nur 1 Jahr auseinander. Mittlerweile haben die beiden auch eine gemeinsame Tochter und mein Mann und ich haben auch eine gemeinsame Tochter. Sie hat innerhalb von 8 Wochen 2 Halbschwestern bekommen und findet es klasse. Das sie 2 Papas hat, ist für sie auch völlig normal. Und wenn sie Geburtstag hat, wird der papa mit neuer Familie auch eingeladen... Wir verstehen uns alle super.
Sie wird alle 2-3-4 Wochen (je nachdem wie es klappt) abgeholt und auch wiedergebracht von ihm. (Wir wohnen 130 km auseinander!)
Aber das ganze hat auch gedauert. Michelle wird dieses Jahr 6, es hat also fast 5 Jahre gebraucht, aber es lohnt sich!!!!!! Sie ist glücklich und zufrieden!!!
So kann es laufen!!!!
Freu Dich, das es bei Dir aúch funktioniert. Wenn der Papa sich kümmert, würde ich den Kontakt auch immer fördern! Kinder brauchen eine komplette Familie!!!
Liebe Grüsse
Silke

Jetzt wird es Ernst - Nägel mit Köpfen...

Silke, du hast mir echt Mut gemacht! Danke dafür!
Jetzt soll es am 7.9.07 ernst werden. Ich soll nachmittags meinen Sohnemann am nächsten Bahnhof abliefern (natürlich auf den Kindsvater warten) und die beiden fahren dann mit Bahn und Bus zum Kindsvater nachhause.
Mein Magen hat jetzt schon nen Knoten, wenn ich daran denke meinen Sohn einfach so "abzugeben" und auch noch zum ersten Mal zu IHM. Andererseits ist er viel verständiger als früher und seine Lebensgefährdin ist super! Was also soll passieren? Ich hab das Gefühl ich mach mich viel zu viel verrückt.
Mein Sohn freut sich wie irre drüber und mein Mann (selbst ein Scheidungskind mit aktiven Vaterentzug durch seine Mutter) meint, daß ich meinem Sohn die Chance geben soll seinen Papa richtig kennen zu lernen. Klar, will ich ja auch, nur daß es so weit weg sein wird und ich nicht dabei bin, daß ist halt schwer für mich.
Meine Oma hat mir gesagt: "Lieben heißt loslassen und sich freuen, wenn es dem anderen gut geht!" Sie hat aber nie gesagt, daß loslassen so schwer sein kann! *seufz*

Jetzt wird es Ernst - Nägel mit Köpfen...

Hallo Nicci,
ich will Dir auch noch ein bißchen Mut machen - es kann wirklich gut laufen!
Das wichtigste (und wohl sicher auch schwierigste) ist, dass DU es deinem Sohn nun nicht schwer machst. Vielleicht schicke ich vorweg, dass ich "die andere" bin, also eine Stiefmutter. Meine Stieftochter war und ist regelmäßig bei uns, wir haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Mittlerweile ist sie 17 und sagt sehr klar, dass sie sich bei jedem ihrer "vier Eltern" etwas abgeguckt hat und niemanden missen möchte. Wenn Dein Sohn nun auch ein gutes Verhältnis zu seinem Vater und dessen Freundin aufbauen kann, freu dich drüber! Jeder Mensch, der ihn mag und ihm was gutes geben will, ist doch klasse für ihn. Ich lese aus deinen Worten, dass Du es auch so empfindest, insofern will ich dich nur in diesem Gefühl bestärken. Die Gefühle, die dein Sohn für dich hat, werden nicht dadurch kleiner oder geringer, dass er nun evtl. noch weitere "Eltern" bekommt und vielleicht lieben lernt. Genauso, wie Du ja auch deine drei Kinder gleichzeitig lieben kannst.
Wichtig ist, dass er das Gefühl hat, seinen leiblichen Vater und dessen Freundin wirklich mögen zu "dürfen". Wenn er aber spürt, dass er dir damit weh tut, wird er es als falsch empfinden und sich nicht trauen, zu seinem Vater und dessen Freundin Vertrauen und Liebe aufzubauen. Dann hat dein Sohn ein dickes Problem zwischen seinen eigenen Empfindungen und dem Wunsch, Dir nicht wehtun zu wollen - und das willst Du ganz sicher nicht. Wir haben uns immer bemüht, meine Stieftochter ernst zu nehmen - wenn sie zu ihrer Mutter wollte, weil sie Sehnsucht nach ihr hatte, haben wir das als normal empfunden - und ihre Mutter hat es genauso gehandhabt, denn es gab auch Zeiten, da wollte sie zu uns. Das heißt nicht, dass wir sie immer sofort hin- und hergebracht haben, aber wir haben z.B. angerufen (bzw. sind angerufen worden), haben mit ihr über ihre Traurigkeit oder Sehnsucht gesprochen und dann war es meist schnell o.k.
Viel Erfolg!
LG
Angie
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