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Warum wird es Eltern immer so schwer gemacht ?

Hallo!
Muss mich heute mal aufregen.....dabei geht es gar nicht um meine Kinder, aber um meine Nichte.
Meine Nichte wird im Januar neun Jahre alt.
Meine Nichte hatte schon früh Entwicklungsdefizite. Sie hat sehr spät gesprochen, etwa mit 4,5 Jahren und dann auch nur sehr undeutlich. Wenn ich ehrlich bin, ich habe sie nie wirklich verstanden.
Meine Schwägerin bemüht sich unglaublich um ihre Tochter. Sie ist wirklich bei zig Ärzten gewesen. Es hieß sie braucht Röhrchen, sie hat Wasser im Ohr. Auf das Sprechen hingewiesen bekam sie stets die Auskunft, dass wird schon.
Die Hörtest waren immer gut.
Sie kann sich überhaupt nicht konzentrieren. Meine Schwägerin sagt, eben nur bei Sachen die sie nicht interessieren. Sie ist oft auch bei uns, weil Jule und sie verstehen sich als Cousinen prächtig.
Zusammen etwas spielen ist nicht möglich, weil meine Nichte nur am zappeln ist, dann irgendwas umstösst und das Würfeln jetzt z.B. klappt auch nicht wirklich.
Als sie sechseinhalb war, wurde sie nicht als schulfähig eingestuft.
Ergebnis war dann zunächst Vorschule in einer Sprachheilschule.
Dort wurde sie dann auch mit siebeneinhalb Jahren eingeschult.
Sie ist jetzt in der zweiten Klasse und vor ein paar Tagen rief mich meine Schwägerin weinend an und teilte mir mit, dass sie nun Gewissheit hätten.
Meine Nichte hat eine Lern-und Schreibschwäche.
Lesen klappt bis heute kaum und schreiben eben auch nicht.
Nun muss man dazu sagen, dass meine Schwägerin mit ihrem Mann ein Haus in einem Stadtteil gebaut hat, der durch ein sozialschwaches Einzugsgebiet geprägt ist.
Sie sind nur 8 Schüler in der Klasse, aber überwiegend auch sehr verhaltensauffällige kleine Männer, die auch Gewalt körperlicher Art gegenüber den anderen Mitschülern anwenden.
Laut meiner Schwägerin besuchen etwa die Hälfte der Kids die Sprachheilschule nicht nur weil sie eine Sprachbehinderung haben, sondern auch weil sie kein deutsch sprechen, weil es zu Hause nicht gesprochen wird.
Meine Nichte ist so ein zuckersüßes Mädels. Vom sozialen eine glatte 1..... wäre stolz wenn meine Tochter nur ein Drittel davon hätte.
Nun ist es so, dass meiner Schwägerin eine extra Förderung nahelgelegt wurde.
So wie ich das verstanden habe, ist allerdings ein Eigenanteil von 2500 Euro jährlich dafür selbst zu entrichten.
Eine Förderung steht ihnen nicht weiter zu, weil meine Nichte ja bereits auf eine Sprachheilschule geht und damit ist die Förderungspflicht abgegolten.
Meine Schwägerin ist fix und foxi weil sie sagt, sie kann das Geld absolut nicht aufbringen.
Sie haben sich mit dem Haus übernommen und kommen gerade so klar jeden Monat.
Nun hat sie die Idee im Hinterkopf, meine Nichte doch auf eine Regelschule zu geben, damit sie dann die zusätzliche Förderung bezahlt bekommt.
Herrje, diese Maus geht so unter auf einer normalen Schule. Natürlich gibt es Integrationsklassen, aber ich glaube, sie wird es nicht packen.
Ich merke es wenn sie mit anderen gleichaltrigen spielt. Es dauert keine 5 Minuten und meine Nichte sitzt bei ihrer Mutter und will nicht mehr mitspielen. Sie kommt einfach nicht mit, mit den gleichaltrigen.
Bis meine Nichte sich ausgedrückt hat, sind ihr die anderen drei Mal über den Mund gefahren.
Jule passiert es natürlich auch öfter, dass sie ihrer Cousine einfach über den Mund fährt.
Ich konnte meiner Schwägerin nun so gar nichts raten, weil mir zu eins die Erfahrung und das Wissen fehlt wie man mit solch besonderen Kids umgeht und ich auch emotional genau wie sie mit eingebunden bin.
Ist es tatsächlich so, dass man keine weitere Förderung bekommt oder gibt es da doch Mittel und Wege ?
Hat von euch jemand Erfahrung mit solchen Umständen ?
Würde meine Schwägerin gerne irgendwie helfen.
Als sie ihren Eltern von dem Testergebnis erzählte, sagten die gleich.... na das überrascht dich jetzt ?
Natürlich habe auch immer gesehen das bei meiner Nichte irgendwas im argen ist...aber muss man das als Oma und Opa der Tochter so vor`s Hirn knallen ?
Vielleicht hat ja jemand einen Rat.
Danke für`s lesen.
LG
alex & die Mädels mit Jule*05.08.2004 + Josie*26.11.2009
Bisherige Antworten

Warum wird es Eltern immer so schwer gemacht ?

Hast Du meine Telefonnummer noch?

Ruf mich mal bitte an. Ist jetzt zu viel zum Schreiben ;-)

Ich habe da einige Ideen, ich bin ja ziemlich in der Thematik. Leo ist auch auf einer Spracheilschule - und, nein, es ist keine gute Schule. Auch aufgrund der von Dir beschriebenen Thematik. Wohnt Deine Schwägerin auch in SH?

An Fördermöglichkeiten fällt mir einiges ein, was effektiver ist, als die Förderung in der Schule. Kassenleistungen, die über ein sehr gutes Hamburger SPZ laufen.

Warum wird es Eltern immer so schwer gemacht ?

Hey!

Ich wundere mich gerade darüber, das du und Alex schreiben, das der Umgang in den Sprachheilschulen schlecht ist.

Mein Sohn geht zur Regelschule, wäre aber fast in die Sprachheilschule gekommen, wenn er nicht noch ein Jahr zurück gestellt worden wäre.

Mir hat man dann im Sprachheilkiga geraten, die Regelschule zu wählen, weil der Umgang für meinen doch recht aufgeweckten Jungen nicht gut wäre. Er würde sich von den "schlecht erzogenen" Jungs zu Blödsinn anstiften lassen und das würde ihn eher in seiner Entwicklung zurück werfen.

Da war ich doch geschockt, und nun schreibt ihr beide, das dies tatsächlich so ist? Wie furchtbar. Die Schule soll doch eigentlich den armen Kids helfen stattdessen haben sie nur zusätzlichen Ärger! :DEVIL:

gruß fraggel

Warum wird es Eltern immer so schwer gemacht ?

Hallo Alex,
och mensch, wie schade, dass deine Nichte dann doch nicht aufgeholt hat.
Immer fragen in Sachen Schulwahl kann man bei REBUS. Einfach mal bei google eingeben...das ist eine Vermittlungsstelle zwischen Eltern und Schule.
Julian geht auf eine integrative Schule...nicht zu verwechseln mit Integrationsschule. Dort werden Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf mit den Regelkindern zusammen unterrichtet.
Aber natürlich wäre dann die Frage, ob sie an so einer Schule dann überhaupt die andere Förderung noch bezahlt bekommen würde.
Diese Klassen haben dann eine Sonderschulpädagogin zusätzlich. Da sich unsere Sonderschulpädagogin langweilt (zu wenige Förderkinder)stürzt sie sich auf jedes kleine Problem und sieht nur noch Problemkinder...aber ich schweife schon wieder ab :-)
In dem Fall deiner Nichte, hätte so eine Sonderschulpädagogin dann mehr zu tun. Es wird viel gemacht, um diese Kinder zu integrieren.
Fehlen aber gerade die Gelder, dann wird den Eltern nahe gelegt eine Schulbegleitung zu beantragen.
Die Kinder untereinander sind natürlich fies..wie alle Kinder sind, allerdings hält sich das bei Julian an der Schule noch in Maßen. Wenn ich da an Horn denke und dann Sprachheilschule..Ich kann mir denken, was deine Nichte da manchmal durch macht.
Vielleicht wäre eine integrative Schule ja was für deine Nichte.
Aber mal eine andere Frage. Wurde bei deiner Nichte schon mal eine komplette Entwicklungsdiagnostik gemacht? Wir haben das gerade hinter uns und manchmal ist das sehr aufschlussreich. Manchmal erkennt man dann auch, wo die Wurzel des Problems liegt.
Für Julian gibt es nun definitiv keine passende Schule. Er wird sich die restlichen 2,5 Jahre langweilen und ne Menge Unsinn machen
:HEADSHOT:
Nebenbei versucht ihn jeder zu therapieren, damit er endlich mal normal :HELP:
wird :-)

Warum wird es Eltern immer so schwer gemacht ?

Hey!

Bei uns gibt es auch eine Sprachheilschule, dies ist eine Sonderschule. Dort kommen nur Kinder hin bei denen ein Sonderbedarf im Bereich Sprache bei der Einschulungsuntersuchung festgestellt wurde. Während dieser Zeit auf der Sonderschule kann man aber zusätzlich Logopädie u.ä. erhalten. Im Sprachheilkindergarten ging das nicht, weil die Krankenkasse einen Teil der Kosten mittragen muß! Aber es gibt hier bei uns auch Sonderschulen im Bereich lernschwache Kinder. Wäre diese Form der Schule nicht eher etwas? Logopädie kann ja dann nachmittags ambulant erfolgen - zahlt auch die KK.Ebenso Ergoth. und Frühförderung und und und...

Es gibt doch diese Kinderzentren für auffällige/kranke Kinder. Oder über das Gesundheitsamt der Stadt? Wir gehen z.B. in regelmäßigen Abständen zum Fachberater für sprach- und hörgestörte Kinder. Das ist ein unabhängiger Experte. Und dieser Bericht überzeugt auch die blöde Krankenkasse!! Oder im Landesbildungszentrum?

Gruß fraggel

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