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Hilfe !! Trinkprotokoll

Hallo,
meine Kleine hat ein chaotisches Trinkverhalten, deshalb habe ich das ganze mal 24h lang aufgeschrieben, um ein genaues Bild zu bekommen:
18:30 50ml
19:20 30ml
19:50 40ml
20:15 80ml
20:35 10ml
22:10 50ml
0:30 50ml
3:11 30ml
5:00 50ml
8:40 60ml
9:20 40ml
10:45 60ml
12:30 50ml
14:30 80ml
15:40 50ml
17:00 60ml
17:40 30ml
Also in 24h 18 !!!! mal gestillt.
Bei der Geburt war sie 48cm und 2830g und wiegt jetzt mit 9 Wochen ca. 4500g, hat also normal zugenommen. Trinkmenge in 24h 800 ml, was ja auch ok ist.
Solange ich zuhause bin, ist das ganze kein Problem, aber wenn ich wohin will ist es mehr als schwierig. Ich stille nicht in der Öffentlichkeit und ein ruhiges Plätzchen ist nicht immer in der Nähe! Ich traue mich kaum irgendwo hin, weil ich befürchte, dass sie eh gleich wieder Hunger hat. S
Kann ich sie irgendwie dazu bringen, mehr zu trinken und dafür längere Abstände zu haben? Wenn ich sie rausziehe auf 3h habe ich Angst, dass sie den Hunger übergeht und zu wenig trinkt. Mal ganz abgesehen davon, dass sie die ganze Zeit über brüllen würde wie am Spiess. Sie spuckt auch häufig, was nur besser ist, wenn ich ihr vorher Sab-Tropfen gebe. Bäuerchen klappt nicht immer.
Habe auch schon öfter überlegt, auf Flasche umzusteigen, aber das würde am Trinkverhalten sicher auch nichts ändern, oder? Vielleicht würde sie besser satt mit 1er Nahrung??
Bin für jeden Tipp dankbar!
LG, Britta
Bisherige Antworten

Re: Hilfe !! Trinkprotokoll

Das Trinkverhalten deiner Tochter ist normal und gesund, da besteht
kein Grund zur Sorge. Wenn du dazu mehr lesen willst, schau mal unter
der allattiamo-Adresse in meinem Profil nach.
Du kannst das Stillen tagsüber evtl. rauszögern, wenn du sie viel bzw.
länger mal im Tragetuch trägst. Babys fallen darin normalerweise in eine
Art "Trageruhe" - sie schlafen meist, haben seltener Hunger und pinkeln
weniger. Im Tuch sind auch Dauerstiller mal länger ohne Busen
zufrieden. Im Tuch kannst du dich sicher auch mal länger durch die
Öffentlichkeit trauen bzw. selten mal ein stilles Plätzchen suchen
müssen.
Mit der Zeit wird sie aber auch von sich aus seltener trinken und dafür
dann mehr - weil vieles interessant wird und nicht mehr so viel Zeit zum
Nuckeln da ist ;o).
Schau mal, ob ihr mit viel tragen besser zurecht kommt, ansonsten: Still
weiter nach ihrem Bedarf, das ist das Beste, was du für sie tun kannst.
Auch wenn es jetzt anstrengend ist :o).

Re: Hilfe !! Trinkprotokoll

Hallo Britta,
"Also in 24h 18 !!!! mal gestillt. "
Ein Babymagen ist doch anfangs nur teebeutelgroß. Deshalb wird auch rausgespuckt, was zuviel auf einmal kommt.
LG Uta
PS: Hier der ausfühliche Text:
Elternthema: Babys Schlafprobleme
Durchschlafen?
Autorin: Dr. Katherine Dettwyler PhD, ordentliche Professorin für Anthropologie und Ernaehrungswissenschaft, Texas A & M University
Originaltitel des Textes: "Sleeping through the night?"
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Elternsein eine harte Anpassungszeit erfordert, besonders wenn die Erwartungen nicht mit der Realität übereinstimmen, wenn uns unsere Kultur gelehrt hat, dass Kinder bestimmte Bedürfnisse/Verlangen/Verhaltensweisen haben, und unsere Kinder dann in dieses Modell nicht hineinzupassen scheinen. Es kann für neue Eltern sehr schwierig sein, diese Differenz zwischen Erwartungen und Realität zu akzeptieren und damit fertig zu werden.
Manche Kinder können dazu aufgemuntert, gezwungen oder davon überzeugt werden, sich den kulturellen Erwartungen anzupassen, und sie werden problemlos damit fertig. Bei anderen hingegen, auch wenn sie sich letztendlich anpassen, geschieht das zum Schaden ihrer Persönlichkeit, ihrer Selbstsicherheit, ihrer Fähigkeit, die Welt als einen sicheren und vertraueneinflössenden Ort zu betrachten, und manchmal zieht es gesundheitliche oder sogar lebensbedrohende Folgen nach sich.
Wahrscheinlich besteht nirgends ein so großer Konflikt zwischen kulturellen Erwartungen und den physiologischen Bedürfnissen der Kinder, wie in den beiden Bereichen Stillen und Schlafverhalten.
Die Erwartung, sehr oft gestillt zu werden, ist Babys angeboren (durch Millionen von Jahren der Evolution).
Hinweise dafür sind:
Die Zusammensetzung der Muttermilch.
Die Tatsache, dass bei allen höheren Primaten (zoologische Ordnung, zu denen auch der Mensch gehört - zu den höheren Primaten zählt man auch Affen und Menschenaffen) die Mütter ihre Jungen viele Jahre lang im Arm oder auf dem Rücken tragen.
Die Groesse des Magens eines Säuglings.
Die Schnelligkeit, mit der Muttermilch verdaut wird.
Die Notwendigkeit einer fast ununterbrochenen Nahrungszufuhr für das Wachstum des großen menschlichen Gehirns.
usw.
Mit sehr oft ist gemeint drei- bis viermal pro Stunde, jedes Mal für wenige Minuten. Die Art, in der einige Babys in unserer Kultur gestillt werden - zu versuchen, sie an einen 3-4-Stunden-Rythmus zu gewöhnen, mit Stillmahlzeiten die jeweils 15-20 Minuten dauern, geht gegen unsere Natur. Wir Menschen sind jedoch sehr anpassungsfähig und einige Mütter schaffen es, mit diesen sehr distanzierten Bruststimulationen und -entleerungen genug Milch zu bilden und einigen Babys gelingt es, mit großen, weit auseinanderliegenden Milchmahlzeiten zurechtzukommen. Leider können jedoch einige Mütter mit so seltenen Stillmahlzeiten nicht genug Milch bilden und einige Babys passen sich diesem Rhythmus nicht an, werden unruhig, schreien viel, möchten "vor der Zeit" gestillt werden und wachsen und gedeihen nicht. Es wird dann meistens der Körper der Mutter angeklagt. "Sie haben nicht genug Milch!" - statt die von der Kultur aufgezwungene Erwartung, dass es ausreichen sollte, alle drei bis vier Stunden zu stillen, und die Mutter beginnt, mit Flaschenmilch zuzufüttern, was zu einer stetig abwärts führenden Spirale bis hin zum gänzlichen Abstillen führt.
Kinder kommen auch mit der biologischen Erwartung auf die Welt, dass Muttermilch bis mindestens 2,5 Jahre einen Teil ihrer Diät darstellt und viele Indizien weisen darauf hin, dass 6-7 Jahre die wahre physiologische Stilldauer ist - egal, wie unsere kulturelle Überzeugung ist. Ich kann Referenzen meiner diesbezüglichen Studie zur Verfügung stellen, wenn jemand mehr darüber erfahren mochte.
Das gleiche gilt auch für das Schlafverhalten. Kinder kommen mit der angeborenen Erwartung auf die Welt, dicht neben ihren Eltern zu schlafen. Der Tastsinn ist der wichtigste Sinn der Primaten, zusammen mit dem Sehsinn. Junge Primaten werden jahrelang auf dem Körper der Mutter getragen und schlafen neben ihr, oft noch wenn sie schon längst abgestillt sind. Die biologische Erwartung für Mutter und Kind ist, zusammen zu schlafen und für das Kind, während der Nacht, sooft es das Bedürfnis dazu spürt, an der Brust trinken zu können.
Normale, gesunde, gestillte und neben der Mutter schlafende Kinder schlafen nicht "durch" (das heißt sieben bis neun Stunden in einer Strecke) bis sie nicht 3-4 Jahre alt sind und das Nachtstillen nicht länger notwendig ist.
Ich wiederhole: das ist NORMAL und GESUND.
Dr. McKenna's Schlafstudie zeigt deutlich die Gefahr, der ein einsam schlafendes Kind ausgesetzt ist, das in einen unnatürlichen Tiefschlaf gleitet, aus dem es schwerlich alleine aufzuwachen imstande ist, wenn es zu einer Atemstillstandsepisode kommt. Wenn die Mutter neben ihrem Baby schläft, lenkt sie den Schlaf des Babys und seinen Atemrhythmus, selbst während sie schläft. Wenn das Baby eine Atemstillstandsepisode durchmacht, erinnert es die Mutter mit ihren Bewegungen und mit der Berührung daran, wieder zu atmen. Man glaubt, dass das der Hauptgrund dafür sei, dass das Zusammenschlafen des Babys mit der Mutter vor S.I.D.S. (plötzlicher Krippentod) schützt. In anderen Worten, in vielen Fällen von S.I.D.S. bei einsam schlafenden Kindern glaubt man, dass es darauf zurückzuführen ist, dass ihnen in sehr zartem Alter beigebracht wurde, lange Strecken durchzuschlafen und dass, wenn sie sich während einer Atemsstillstandsepisode in einer Tiefschlafphase befinden, niemand neben ihnen ist, der es bemerkt, und sie ans Atmen erinnert, und sie nehmen es ganz einfach nie mehr auf.
Das Nebeneinanderschlafen erlaubt der Mutter auch, die Körpertemperatur ihres Kindes während der Nacht zu kontrollieren, da zu sein, wenn es Milch erbricht und zu husten beginnt und ihm ganz einfach die normale, sichere Umgebung zu bieten, die sich das Baby instinktiv erwartet.
Ist das vorteilhaft für die Eltern? Nein!
Ist es für einige neue Eltern schwer, sich anzupassen? Ja!
Es besteht kein Zweifel: der Spalt zwischen dem, was uns unsere Kultur gelehrt hat, vom Schlafverhalten unserer Kinder zu erwarten (ihnen eine Geschichte vorzulesen, sie schön zuzudecken, das Licht auszuschalten und sie in den nächsten acht Stunden nicht mehr zu sehen) und der Realität, das heißt, wie gesunde und normale Kinder tatsächlich schlafen, klafft weit auseinander.
Der erste Schritt, sich mit der Tatsache abzufinden, dass ein Baby nicht die Nacht durchschläft, oder dass es nicht ohne die Mutter schlafen möchte ist, sich der folgenden Punkte bewusst zu werden:
Dass Kinder bis zum Alter von drei bis vier Jahren nicht durchschlafen, ist ein normales und gesundes Verhalten.
Kleine Kinder sind nicht "schwierig" und sie wollen einen nicht "manipulieren". Sie sind normal und gesund und benehmen sich artgerecht.
Sobald man diese einfachen Wahrheiten akzeptiert hat, wird die nächtliche Betreuung des Kindes viel einfacher. Wenn man die Idee aufgibt, dass man 8 Stunden ununterbrochenen Schlaf pro Nacht braucht, und diese nächtlichen Interaktionen mit dem Kind als wertvoll und vorübergehend betrachtet, gewöhnt man sich sehr schnell daran. Ich kann das Buch von Dr. Sears empfehlen "Schlafen und Wachen" (bei der "La Leche Liga" zu beziehen).
Die ersten Jahre unserer Kinder sind die wichtigsten und einflussreichsten ihres Lebens und sie vergehen nur allzu schnell. Wenn man den Bedürfnissen seiner Kinder in diesen wichtigen Jahren nachkommt, wird man in den darauffolgenden Jahren reichlich Früchte ernten können.

Re: Hilfe !! Trinkprotokoll

Hallo Uta,
danke für die Antwort. Allerdings hast Du mich da falsch verstanden. Die Nächte stören mich nicht im geringsten. Mich stört, dass ich kaum mehr das Haus verlassen kann und ich mich somit ziemlich von der Außenwelt abgeschnitten fühle.
Ich will meiner Kleinen auch nicht einen anderen Rythmus aufzwingen, war mir nur nicht sicher, ob das Trinkverhalten normal ist. Um mich rum sind nur Flaschenmütter, und alle schauen mich an, als wäre ich bekloppt, wenn ich nach einer Stunde schon wieder sage: "Sie hat Hunger." Hämische Kommentare bzw. Unterton wie "Deine Milch macht sie wohl nicht satt" sind da nicht selten. Deshalb bleibe ich erstrecht lieber zu Hause. Ich habe immer das Gefühl, ich müsste mich rechtfertigen, weil es aussieht, als bekäme ich mein Kind nicht satt und quäle es, nur weil ich unbedingt stillen will.
Man ist auch völlig geschockt, dass ich der Kleinen keinen Tee zu trinken gebe! Die halbe Verwandtschaft reitet da drauf rum. Man hat mir auch schon GEZUCKERTEN !!! Tee als Wink mit dem Zaunpfahl geschenkt. Ich habe schon mehrmals betont, dass ein gestilltes Kind KEINE zusätzliche Flüssigkeit braucht - es hat keinen Zweck. Ich Rabenmutter lasse mein Kind verdursten! (denken die)
Ergo - unsere Stillbeziehung funktioniert wunderbar. Nur das Umfeld verunsichert mich immer und immer wieder!!!
Sorry, wenn das jetzt hart klingt. Ich will nicht Dich angreifen - habe nur Frust über mein Umfeld abgelassen ;-)
LG, Britta

Re: Hilfe !! Trinkprotokoll

Hallo Britta,
ich habe dich nicht falsch verstanden. :-)
Ich habe den Artikel aus dem Grund kopiert, weil er die Normalität des häufiges Saugens erklärt.
Den Schlafteil hätte ich auch weglassen können, aber ich finde den Text in seiner Gesamtheit sehr schön abgerundet.
"ich habe immer das Gefühl, ich müsste mich rechtfertigen, "
Und so lange du DAS Gefühl hast, werden die anderen NICHT aufhören dich zu belehren/verunsichern.
"Man hat mir auch schon GEZUCKERTEN !!! Tee als Wink mit dem Zaunpfahl geschenkt."
Ich habe selbstgepressten Möhrensaft geschenkt bekommen, als Tom 6 Wochen alt war. *g* Ich habe mich bedankt und Milch daraus gemacht. *fg*
"Die halbe Verwandtschaft reitet da drauf rum."
Sie können nur reiten, wenn du ihnen ein Pferd gibst. ;-)
"ch habe schon mehrmals betont, dass ein gestilltes Kind KEINE zusätzliche Flüssigkeit braucht - es hat keinen Zweck."
DAS ist z.B. ein "Pferd".
Du brauchst denen doch nix zu erklären, denn sie wollen doch nicht stillen. ;-)
"Sorry, wenn das jetzt hart klingt. "
Soll ich dir mal sagen, was hart kling?
Ich habe meiner Mutter an den Kopf geschmissen, dass sie sich selber Kinder machen kann und bei denen kann sie alle ihre Weisheiten anwenden.
Und ICH wende meine Weisheiten bei MEINEN Kindern an.
"habe nur Frust über mein Umfeld abgelassen "
Ich hab auch nur Frust abgelassen. Nicht ganz fair, aber das Stillen war mir wichtiger.
LG Uta
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