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Habt Ihr einen Rat für mich? - Vaterbesuche -

Hallo alle zusammen,
ich bin heut morgen etwas verwirrt, weil ich in einer Situation stecke, die mich etwas in Panik bringt, weil ich so schnell nicht mit ihrem Eintreten gerechnet hab.
Mein Großer wurde im Feb. 1998 geboren und hat seinen Vater noch nie (bewußt) gesehen, da dieser uns verlassen hat, als Manuel grade mal 4 Monate alt war. Seitdem haben wir nichts mehr von einander gehört und gesehen. Er hat am Telefon erklärt, daß er eine andere hat und ich musst sogar noch seine Klamotten zusammenpacken und seiner Mutter bringen, weil er nicht mehr vorbei kam. Der Unterhalt läuft über das Jugendamt, Besuchsrecht war von seiner Seite aus nie ein Thema - wollte er nicht!
Vor einigen Monaten hat mir meine Zweite ihre beste Freundin präsentiert und ich bin fast vom Glauben abgefallen, als ich gemerkt hab, daß dies Manuels Cousine ist. Mit dem Mädchen und deren Mutter (auch hier ist der Papa nicht mehr da) haben wir immer noch Kontakt.
Nun sagt sie mir heut morgen vor dem Kiga, daß Manuels Vater sich mit ihr unterhalten hätte, ob sich nicht mal bei mir vorfühlen könnte, wie es mit besuchen wäre. Ob ich was dagegen hätte, bzw. wie ich es mir denn vorstellen würde.
Jetzt weiß ich ehrlich gesagt nicht weiter! Einerseits sollte ich mich wohl freuen, daß er endlich mal Interesse an seinem Sohn zeigt. (sollte ich das wirklich?) Andererseits konnte ich die ganze Sache (Wut, Enttäuschung, Trauer, usw.) immer noch nicht wirklich verarbeiten, sondern hab sie nur unterdrückt und weiß nicht, wie ich reagiere, wenn ich ihm gegenüber stehe!
Mein Mann (wir haben geheiratet, da war Manuel 3 Jahre alt) sagt nur, daß irgendwann sowieso der Zeitpunkt kommt, an dem Manuel alles erfahren muss (bisher meint er halt mein Mann wär sein Vater und hätte anfangs nur wo anders gewohnt). Das hilft mir aber ehrlich gesagt nicht wirklich weiter.
Ich weiß nur, daß ich momentan einen Kloß im Hals hab, Angst hab (weiß nicht mal recht wieso) und mich total überfordert fühle mit der Situation!!!
Kann mir da denn jemand von euch helfen, evtl. einen Rat geben, oder so? Bin echt am Verzweifeln!
Sorry, daß es jetzt so lang wurde, aber ich brauch echt Hilfe!
Liebe Grüße Eure Nicci
Bisherige Antworten

Re: Habt Ihr einen Rat für mich? - Vaterbesuche -

Hallo Nicci,
ehrlich gesagt finde ich die Idee, ihm zu sagen, dass Dein Mann sein Papa wär, nicht so gut. Ich glaube, ein kind kommt mit jeder Wahrheit klar, wenn sie liebevoll vermittelt wird.
Ich denke, es wird schleunigst Zeit, dass Du ihm diese Wahrheit sagst. Du kannst ihm ja sagen, dass dein Mann auch sowas wie ein Papa für ihn ist und auch bleiben wird, dass er aber eben auch noch andere Wurzeln hat. In welcher Form er das am besten begreift, musst Du entscheiden, ich weiß uach nicht, wie weit die Kinder mit sieben sind.
Die Besuche würde ich behutsam angehen lassen. Vielleicht könntest Du erstmal eine dritte Person mit Manuel zusammen die Besuche wahrnehmen lassen, dann ist das nicht so belastend für Dich. Wenn er fragt, warum sein Paps nun jetzt erst auf der Matte steht, dann möglichst nicht Amoklaufen (würde mir persönlich ehrlich gesagt auch schwer fallen, das nicth zu tun), sondern ihm sagen, dass er diese Fragen seinem Vater stellen muss, weil Du sie nicht beantworten kannst. Das dürfte ja auch der Wahrheit entsprechen.
Kann gut verstehen, dass Dir die Muffe geht. Ist echt ne blöde Situation.
Alles Gute, JULI

Re: Habt Ihr einen Rat für mich? - Vaterbesuche -

Hallo Juli,
erst mal DANKE für Deine Antwort!
Muss aber noch was zu sagen...
Ich hab ihm nie gesagt, daß mein Mann sein Vater wär. Anfangs durfte er ihn sogar beim Vornamen nennen und er hat dann selbst auf Papa umgeschwenkt.
Ich wollte halt warten mit dem Erklären, bis Manuel mal von selbst ankommt und fragt. Schließlich lernt er grad lesen und hat genug Anhaltspunkte auch hier in der Wohnung, daß er drauf kommen könnte. Es hängt seine Geburtsanzeige an der Wand mit seinem Erzeuger mit drauf. Alle Bilder sind in seinen Fotoalben, wo sein Erzeuger zu sehen ist. Ich hab also nichts verheimlicht oder weg geräumt, nur wollte ich erst warten bis Manuel damit kommt, weil er dann wohl auch geistig reif genug ist mich zu verstehen (oder ist das eine blöde Meinung?) und nicht damit überfordert wird.
Meinst Du ich soll den Besuchen auf jeden Fall zustimmen? Das Jugendamt sagt: Immer zum Wohle des Kindes handeln! Was ist aber das Wohl des Kindes, wenn der Erzeuger sich 7 Jahre nicht meldet, nichts von sich hören läßt und plötzlich da steht und seine Rolle als Papa einfordert???
HILFE !!!!
Noch dazu kommt, daß ich die Art des Erzeugers und seine Lebensumstände leider nur zu gut kenne (ich war halt damals dumm und rosa umwölkt) und echt Angst hätte ihm Manuel auch nur für eine oder zwei Stunden ohne Aufsicht zu überlassen, weil ich nicht sicher wäre, daß er nachher noch körperlich oder auch seelisch unversehrt ist. Hört sich halt blöd an, aber die achten nicht auf die Kiddies - die laufen so nebenbei mit (Arm- und Beinbrüche inclusive - na und, dann geht man halt zum Arzt - wieso soll man ständig auf die aufpassen, die müssen lernen allein zurecht zu kommen etc.)!
Das alles macht mir Angst!!! ICH WILL NICHT; DASS MEIN SOHN SO BEHANDELT WIRD!!! (sorry, aber mir ist echt nach schreien!!!)
Reagiere ich über, oder ist das auch für Dich und andere verständlich und nachzuvollziehen?
Auf jeden Fall nochmal DANKE an Dich und bis bald,
Nicci

Re: Habt Ihr einen Rat für mich? - Vaterbesuche -

Hallo Nicci,
also ich finde immer noch, dass es an der Zeit ist, dass Du ihm von Dir aus sagst, was Sache ist. Das sollte aber um Himmels Willen überhaupt nicht als Vorwurf rüberkommen :-). Im Gegenteil, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Situation Dich sehr belastet, obwohl primär ja der Paps den Bockmist gemacht hat.
Das ist Mist! Großer Mist! Und Du hast wirklich guten Grund, Dich ganz schön aufzuregen.
Und dennoch: Die Situation ist nunmal so, wie sie ist. Er ist sein Vater, und das ist eine Tatsache, mit der Dein Sohn sein ganzes Leben lang leben muss. Du kannst ihn dabei behutsam begleiten und ihm zur Seite stehen, aber beschützen kannst Du ihn vor dieser Tatsache nicht. Wenn Du jetzt versuchst, den Kontakt zu verhindern, wirst Dir letztlich die Verantwortung zugeschoben werden á la: Deine böse Mutter wollte ja nicht, dass ich Dich sehe, obwohl ich mich ja soooooo gern um Dich gekümmert hätte. Dsa ist ein Riesenmist.
Meinst Du wirklich, dass Du Angst um seine Gesundheit haben musst?? Schlägt er Kinder?? Zur Sicherheit kannst Du ja anfangs dabei sein oder Deinen Mann oder eine Freundin hinschicken.
Er muss diese Erfahrung mit seinem Vater selbst machen, auch wenn sie am Ende wehtut, weil der Vater ihn wieder ignoriert oder keinen Kontakt mehr will. Dann musst Du ihn auffangen und ihm einmal mehr zeigen, dass er ja immerhin eine liebende Mutter und eine tolle Familie hat, die zu ihm steht.
Verstehst Du, was ich meine?? Anstatt die Gefahr aus dem Weg zu räumen oder zu vermeiden, die der Kontakt mit dem Vater mit sich bringt, solltest Du ihn so stark machen, dass er das aushalten kann.
Ich wünsch Dir viel Kraft, JULI

Re: Habt Ihr einen Rat für mich? - Vaterbesuche -

Hallo Nicci!
Ich würde ihr vorschlagen, dass sie Dir die Telefonnummer von Manuels Vater gibt. Dann würde ich erst mal mit ihm telefonieren und ihn nach seinen Vorstellungen fragen. Und ihm ganz deutlich sagen, dass Du Dein Kind nicht dafür verwirren wirst, dass er sich einmal blicken läßt und dann nie wieder.
Was die Aufklärung angeht, würde ich mich Juli anschließen. Ich würde ihm erklären, dass er sozusagen 2 Papas hat, einen, der seinen Teil dazu beigetragen hat, dass er auf die Welt kommt, einen, der ihn aufgenommen hat und sich kümmert, als hätte er selbst dafür gesorgt, dass er auf die Welt kommt.
Wenn es zu einem Treffen kommt, dann würde ich einen neutralen Ort suchen, z.B. einen Kinderspielplatz, wo er beim ersten Mal vielleicht mit der Cousine und deren Mama mitkommt? So kann Manuel unverbindlich mal gucken und er auch. Ich überlege gerade, ob sie sich erst beschnuppern und man ihm dann sagt, dass das eben dieser "in-die-Welt-setz"-Papa ist. Vielleicht kann man das so auf eine spielerische Art in Gang bringen?
LG Conny

Re: Habt Ihr einen Rat für mich? - Vaterbesuche -

Hallo,
kann Dihc nur zu gut verstehen, mein Ex wollte auch nix von Ihm wissen, meinte dann es sei so nicht usw. er hat dann nach Gesprächen bei Kinderschutzbund , die zu keinem Ergebnis führten,verklagt auf Umgangsrecht, daß hat er dann zugestenden bekommen ohne meine Bedenken auch nur einfach so zu sehen!
Naja mein Siefvater hat dann die ersten Kontakte gemacht udn seit er Ihm ncihtmerh regelmäßig den Kleinen "serviert " kommt er nur noch um wie diese Woche z.-b. sich nach den Sachen von Ihm zu erkundigen, da er ja nun mit seiner neuen Nachwuchs bekommt!
Ich kann dir nur sagen mein sohn ist erst 3,5 JAhre alt, aber er sagt jetzt von sich aus, Oli(nennt Ihn nicht Papa)
ist ein Lügner und ich mag ihn nicht!
Also ch würde Dir trotz allem was ich mitgemacht habe dazu raten Seinem Vater eien Chance zu geben , vielleicht hat er ja wirklich interesse an Ihm und wenn nicht kommt Dein junger ganz schnell dahinter!
LG Merril

nicht gerade einfach, aber ...

ich würde deinem sohn nicht gleich sagen, dass es einen anderen vater hat. ihr könntet euch ja auch einfach so mal treffen, vielleicht mehr oder weniger zufällig, beim eis essen oder im park oder beim baden.... und dann kann der kindsvater sich ja mit deinem sohn unterhalten - wenn er denn möchte - aber ich würde strickt festlegen, dass er ihm nichts davon sagen soll, dass er der vater ist. das sollte auf jeden fall in deiner hand bleiben. nachdem der tag gelaufen ist, kannst du bei manuel ja nachfragen, wie er den mann fand. vielleicht ergibt sich eine regelmässige besuchszeit auch dadurch, dann hast du noch immer alle zeit der welt in "aufzuklären". aber wenn das vom kindsvater im moment nur eine fixe idee ist machst du manuel nur unnötig durcheinander. lass ihm zeit bei so einer schwierigen situation in der alle incl. dir probleme mit haben.
ls und ich drücke dir ganz doll die daumen
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