Sonnenallergie: Symptome, Behandlung und vorbeugen
Juckende, rötliche Hautflecken und Hitzepickel: Viele Kinder und Erwachsene bekommen von ungewohnt starker Sonneneinstrahlung eine Sonnenallergie. Welche Behandlung hilft und wie man eine Sonnenallergie vorbeugen kann.
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- © iStock.com/OJO Images
Die Sonnenallergie gehört zu den häufigsten Hautreaktionen überhaupt. Besonders betroffen sind Mädchen und junge Frauen, Personen mit hellem Hauttyp, die nicht an die Sonne gewöhnt sind, und kleine Kinder. Sie bekommen bei plötzlicher Sonneneinstrahlung rötlich-entzündliche Hautstellen und juckenden Hautausschlag im Gesicht, am Dekolleté, an den Armen oder den Oberschenkeln. Mediziner sprechen dann von einer polymorphen Lichtdermatose (PLD).
In diesem Artikel lesen Sie:
- Wie kommt es zur Sonnenallergie?
- Typische Symptome der Sonnenallergie
- Sonderformen der Lichtdermatose
- Was hilft gegen Sonnenallergie?
- Hausmittel bei Sonnenallergie
- Wie kann man Sonnenallergie vorbeugen?
Wie kommt es zur Sonnenallergie?
Die genaue Ursache für Sonnenallergie, Mallorca-Akne und andere Lichtdermatosen ist noch nicht endgültig geklärt. Sicher ist aber, dass es sich nicht um eine Allergie im eigentlichen Sinn handelt, sondern vielmehr um eine durch verschiedene Faktoren begünstigte Überempfindlichkeit.
Normalerweise schützt sich die Haut durch Melanin vor zu viel UV-Strahlung und damit vor möglichen Hautschäden. Diese Pigmentierung sorgt dafür, dass man braun wird. Sie ist auch der Grund dafür, dass dunkle Hauttypen mehr Sonne vertragen als helle. Kinder haben generell weniger Pigmente, genau wie Erwachsene mit blassem, zu Rötungen neigendem Teint. Deshalb gelingt es ihrer Haut nicht, sich ausreichend zu schützen und daher reagieren sie auf starke Sonneneinstrahlung mit teilweise heftigen Entzündungszeichen.
Typische Symptome der Sonnenallergie
Unter Einwirkung von starker UV-Strahlung reagiert die Haut deutlich sichtbar. Die Hautveränderungen treten meist einige Stunden bis wenige Tage nach der Sonnenexposition auf, meist an den Hautstellen, auf die die Sonne direkt scheint.
Häufige Symptome einer Sonnenallergie:
- fleckige Hautrötungen (Erytheme)
- rötliche Schwellungen
- Bläschen (Papeln), Knötchen oder Blasen
- Juckreiz und Brennen der Haut
Man unterscheidet verschiedene Typen:
- den papulösen Typ mit kleinen, flächig verteilten Knötchen
- den Plaques-Typ mit größerfleckigen Hautrötungen, der besonders häufig bei Kindern auftritt und
- den vesikulobullösen Typ mit nesselartigen Quaddeln.
Sonderformen der Lichtdermatose
Neben der typischen Sonnenallergie gibt es noch verschiedene andere Formen von UV-Licht-bedingten Dermatosen. Die häufigste ist die Mallorca-Akne.
- Mallorca-Akne: Eine Mallorca-Akne entsteht, wenn das UV-Licht der Sonne mit fetthaltigen Substanzen reagiert. Sie kann durch fetthaltige Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten oder in der Sonnencreme ebenso ausgelöst werden wie durch das körpereigene Hautfett, den Talg. Besonders betroffen sind junge Mädchen mit überschießender Fettproduktion während der Pubertät, der sogenannte seborrhoische Hauttyp mit zu Akne neigender Haut. Eine Mallorca-Akne äußert sich mit ähnlichen Symptomen wie eine Sonnenallergie, insbesondere mit akneartigen Knötchen im Dekolleté. Hilfreich ist, neben dem Meiden der Sonne, ein Verzicht auf fetthaltige Sonnencreme.
- Wiesengräserdermatitis: Eine phototoxische Hautreaktion auf Gräser, auch Wiesengräserdermatitis genannt, tritt vor allem bei Kindern nach dem Spielen im Garten oder auf Wiesen bei gleichzeitiger starker UV-Strahlung im Sommer auf. Dabei werden bestimmte Stoffe durch das Sonnenlicht chemisch verändert und können dann zu einer starken, sonnenbrandähnlichen Hautreaktion führen. In erster Linie sind bestimmte Pflanzen (Riesenbärenklau, Schierling, Petersilie, Sellerie) der Auslöser, manchmal auch Klee. Symptome sind juckende, nesselsuchtartige Brandblasen an den Kontaktstellen einige Stunden nach dem Spielen im Gras. Manchmal kann man auch Striemen erkennen, die die Gräser auf der Haut hinterlassen haben.
- Medikamente: Eine phototoxische Lichtdermatose kann auch durch manche Medikamente in Verbindung mit Sonneneinstrahlung ausgelöst werden. In erster Linie sind hier bestimmte Antibiotika zu nennen, die dann vorübergehend zu einer Überempfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht führen. Sobald die Behandlung mit dem Medikament beendet ist, verschwindet auch die Hautreaktion. Bis dahin sollte die Sonne gemieden werden.
- Lichturtikaria: Bei einer Lichturtikaria reagieren Betroffene auf Sonnenlicht sofort mit sehr starken Hautreaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock. Die Lichturtikaria ist glücklicherweise extrem selten, gehört aber in jedem Fall in die Hände eines erfahrenen Dermatologen.
Therapie: Was hilft bei Sonnenallergie?
Eine typische Sonnenallergie kann man sowohl bei Erwachsenen wie auch bei Kindern gut selber behandeln. Im akuten Fall sind die folgenden Erste Hilfe-Maßnahmen empfehlenswert:
Raus aus der Sonne: Erste und wichtigste Maßnahme bei Sonnenallergie ist immer, Sonneneinstrahlung in den nächsten Tagen zu meiden und betroffene Hautstellen abzudecken.
Kühlen: Bewährte Sofortmaßnahme bei Sonnenallergie ist die Kühlung der betroffenen Hautstellen mit feuchten Baumwolltüchern oder auch einer kalten Dusche. Aber bitte keine Eis direkt auf die Haut geben, sonst drohen Gewebeschäden.
Juckreiz stillen: Juckreizstillende Cremes oder Gels, eventuell mit einem leichten Hydrocortison-Anteil, kühlen die Haut, wirken beruhigend und helfen gegen den Juckreiz. Man bekommt sie rezeptfrei in der Apotheke.
Quarkauflagen oder Quarkwickel sind ein bewährtes Hausmittel bei Sonnenallergie und helfen auch gegen Sonnenbrand .
Aloe-vera-Gel kühlt und beruhigt die gestresste Haut.
Starke Sonnenallergie bei Kindern – lieber zum Arzt
Sonnenallergie kann im akuten Stadium lediglich symptomatisch behandelt werden. Bei starken Beschwerden sollte man den Arzt aufsuchen, auch wenn kleine Kinder stark unter Sonnenallergie leiden. Häufig werden bei entsprechendem Befund kortisonhaltige Präparate verabreicht, die die entzündliche Haut meist schnell wieder beruhigen.
Wie kann man Sonnenallergie vorbeugen?
Damit Sie und Ihre Lieben den Sommer und den Badeurlaub unbeschwert genießen können, sollten Sie bereits vorbeugend Maßnahmen ergreifen, um die Sonnenallergie zu verhindern oder zumindest abzumildern. Wichtig ist bei sonnenempfindlichen Personen und bei kleinen Kindern sowieso ein geeigneter Sonnenschutz.
Welche Sonnencreme bei Sonnenallergie?
Bei Sonnenallergie ist es sinnvoll, in hochwertige Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor und Breitbandfilter zu investieren, selbst wenn diese etwas teurer sind. Fettfreie Sonnencremes wie Lotions oder Gels helfen, Mallorca-Akne wie auch sonnenallergische Hautreaktionen zu vermeiden. Bei Kindern unter drei Jahren sollten Sie zusätzlich auf einen physikalischen Sonnenfilter achten, da ihre Leber chemische Stoffe, die über die Haut in den Körper gelangen, noch nicht abbauen kann. Am besten lassen Sie sich in einer Apotheke beraten.
Starke Sonneneinstrahlung meiden
Die effektivste Vorbeugung ist, starke direkte Sonneneinstrahlung weitgehend zu verhindern. Empfindliche Personen und Kinder sollten die Mittagssonne möglichst meiden. Die Haut kann durch leichte langärmelige Kleidung geschützt werden. Sonnenhut dabei nicht vergessen!
Haut langsam an die Sonne gewöhnen
Vor einem geplanten Urlaub oder generell im Frühjahr sollte man die Haut langsam und vorsichtig wieder an die Sonne gewöhnen. Am besten beginnt man mit kurzer Sonneneinstrahlung und entsprechendem Schutz in den Vormittags-und Abendstunden. Die Sonnenbäder kann man dann langsam ausdehnen.
Bei wirklich extremer Lichtdermatose gibt es die Möglichkeit, in den sonnenarmen Monaten mit regelmäßiger, niedrig dosierter UVA-Bestrahlung dem Entwöhnungsprozess entgegengewirkt werden, der die Haut über den Winter wieder empfindlicher macht. Man bezeichnet diese Prophylaxe als "Psoralene mit UV-A" oder kurz PUVA. Allerdings sollte so eine Lichtprophylaxe immer unter fachärztlicher Aufsicht und niemals eigenmächtig im Solarium durchgeführt werden, um Hautschäden durch UV-Strahlung zu vermeiden.
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